Hydroxyazophenole
Name 2-Hydroxyazobenzol 3-Hydroxyazobenzol 4-Hydroxyazobenzol
Andere Namen o-Hydroxyazobenzol m-Hydroxyazobenzol p-Hydroxyazobenzol
Strukturformel
CAS-Nummer
der (E,Z)-Gemische
2362-57-4 2437-11-8 1689-82-3
PubChem [1] [2] 5354198
Summenformel C12H10N2O
Molare Masse 198,22 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 83 °C[1] 114–115 °C[2] 157,5–159,5 °C[2]
Siedepunkt 230°C[3]
Löslichkeit *nicht löslich in Wasser[4]
*in organischen Lösungsmitteln löslich (besonders in Alkoholen)[4]
GHS-
Kennzeichnung
[5]
Gefahrensymbol
Achtung
Gefahrensymbol
Achtung
Gefahrensymbol
Achtung
H- und P-Sätze keine H-Sätze keine H-Sätze 315​‐​319​‐​335
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze
keine P-Sätze keine P-Sätze 261​‐​305​‐​338​‐​351
Gefahrstoff-
kennzeichnung

[5]
keine Gefahrensymbole
||
keine Gefahrensymbole
||
Reizend
Reizend
(Xi)
R-Sätze keine R-Sätze keine R-Sätze 36/37​‐​38
S-Sätze keine S-Sätze keine S-Sätze 26​‐​36

Hydroxyazobenzole sind eine organische Verbindungen aus der Gruppe der Azobenzole. Außerdem gehören sie zu den Azofarbstoffen.[1] Sie besitzen eine charakteristische Azogruppe, sowie zwei Benzolringe. Die Hydroxygruppe an einem der Benzolringe fungiert als Substituent. Theoretisch sind drei Konstitutionsisomere mit der Summenformel C12H10N2O möglich, die jeweils in zwei (E,Z)-Isomeren auftreten.

Darstellung

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Hydroxyazobenzole können durch Kupplungsreaktionen aus Diazoniumsalzen und Phenolen oder aromatischen Aminen hergestellt werden. Außerdem sind sie das Produkt der Wallach-Umlagerung. Bei dieser reagieren Azoxybenzole in saurem Milieu zu den Hydroxyazobenzolen, genauer zu p-Hydroxyazobenzol. [6] o-Hydroxyazobenzol entsteht zusätzlich zum p-Hydroxyazobenzol bei der Kupplung von Benzoldiazoniumchlorid mit Phenol. Das Produkt enthält aber nur höchstens 1% des ortho-Isomers. Durch Wasserdampfdestillation kann dieses vom weniger flüchtigen para-Isomer getrennt werden. Außerdem entsteht die ortho-Verbindung, wenn die para-Stellung besetzt ist.

Isomerie

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Neben den Konstitutionsisomeren m-,o-,p-Hydroxyazobenzol gibt es zu jedem der einzelen Isomere noch ein E- und ein Z-Isomer. Alle Angaben in der Nebenstehenden Tabelle beziehen sich auf das E,Z-Isomerengemisch, da es schwer ist die Isomere voneinander zu trennen.[7] Aufgrund von sterischen Hinderungen sind die E-Isomere stabiler, dennoch ist eine Umlagerung in die Z-Isomere möglich.[7][2]
Die Hydroxy-Gruppe am Benzolring kann durch den mesomeren Effekt (+M-Effekt) die Elektronendichte im Benzolring erhöht werden. Der elektronenziehende induktive (-I)-Effekt wird dabei vom mesomeren Effekt überlagert.[8] Aufgrund dieser Effekte ist das p-Hydroxyazobenzol am stabilsten. Das m-Hydroxyazobenzol ist deswegen am instabilsten. Das o-Hydroxazobenzol liegt dazwischen.
Im Folgenden werden die Strukturformeln der einzelnen Isomere gezeigt mit steigender Stabilität von links nach rechts:

Eigenschaften

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Die Hydroxyazobenzole sind als stark wassergefährdend (WGK3) eingestuft.[5] Aufgrund ihrer Azogruppe erscheinen die Hydroxyazobenzole farbig. Das p-Hydroxyazobenzol besitzt eine gelbliche orange Farbe und kristallisiert in Form von Prismen.[9][4] Das o-Hydroxyazobenzol erscheint in einem orangenem Farbton.[1]

Verwendung

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Die Hydrazoxybenzole werden, wie viele andere Azofarbstoffe auch, zur Färbung von Seifen, Lacke, Fette und Harze verwendet.[10]

Einzelnachweis

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  1. a b c Louis F. Fieser, Mary Fieser: Lehrbuch der Organischen Chemie. Chemie, Weinheim 1957, S. 713.
  2. a b c Gavriella Gabor, Yael F. Frei, Ernst Fischer: Tautomerism and Geometric Isomerism in Arylazophenols ans Napthols IV. – Spectra and Reversible Photoreactions of m- und p-Hydroxyazobenzene, J. Phys. Chem. 72 (1968) 3266–3272.
  3. TCI Chemicals abgerufen am 07. Mai 2014.
  4. a b c pubChem abgerufen am 07. Mai 2014.
  5. a b c Sigma-Aldrich abgerufen am 08. Mai 2014
  6. M. Windholz: The Merck Index. Merck&Co., Rahway 1976, ISBN 911910263(?!), S. ONR-92.
  7. a b Dietrich Schulte-Frohlinde: Über die thermische katalytische cis-trans-Umlagerung substituierter Azobenzole, Liebigs Ann. Chem. 612 (1958) 138-152.
  8. Cahrles E. Mortimer; Ulrich Müller: Chemie. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-484310-1, S. 549–550.
  9. Beyer, Walter: Lehrbuch der organischen Chemie. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1221-9, S. 630 ff.
  10. Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. John Wiley & Sons, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 2942 – 2945.