Film | |
Titel | The Advent Calendar |
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Originaltitel | Le calendrier |
Produktionsland | Frankreich, Belgien |
Originalsprache | Französisch, Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Länge | 104 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Patrick Ridremont |
Musik | Thomas Couzinier, Frédéric Kooshmanian |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
The Advent Calendar (Originaltitel Le calendrier) ist ein französisch-belgischer Horrorfilm aus dem Jahr 2021.
Handlung
BearbeitenDie junge Eva war einst eine gute Tänzerin, ist seit einem Unfall jedoch querschnittsgelähmt. Zu ihrem Geburtstag schenkt ihr ihre Freundin Sophie einen alt aussehenden hölzernen Adventskalender mit verschiedenen mit einem Schlüssel zu öffnenden Türchen, den sie in Deutschland gekauft auf. Als sie das erste Türchen öffnet, ist dort eine Süßigkeit enthalten und ein Zettel mit Regeln. Dort steht, dass man alle Süßigkeiten, die enthalten sind, essen muss. Es findet sich auch eine Warnung: Schmeißt du mich weg, töte ich dich – dieser Satz ist auch in Frakturschrift auf der Rückseite des Kunstwerks angebracht. Immer um Mitternacht meldet sich eine Stimme, die auf Deutsch verkündet, dass es Mitternacht ist und dass man ein Türchen öffnen muss.
Eva folgt den Anweisungen und ist jeden Tag die enthaltene Süßigkeit, bemerkt aber rasch seltsame Veränderungen nach der Einnahme. So wird sie etwa, nachdem sie die erste eingenommen ist, plötzlich von ihrem Vater angerufen, obwohl dieser seit längerer Zeit nicht mehr ansprechbar ist. Eva merkt rasch, dass sie mit Hilfe des Kalenders Möglichkeiten hat, übernatürliche Dinge zu bewirken. So gelingt es ihr etwa, einen Bekannten, der sie vergewaltigen wollte, bei einem Autounfall ums Leben kommen zu lassen oder sich an einer Kollegin zu rächen, die ihren Platz in der Firma eingenommen hat. Auch gelingt es ihr, dass sich mit Hilfe des Kalenders ein junger Mann in sie verliebt.
Allerdings enthält der Kalender auch unschöne Aufgaben, so muss sie einmal etwa ihren Hund, der ihr viel bedeutet, töten. Eva erhofft sich mit dem Kalender ihren Traum zu erfüllen, endlich wieder gehen zu können, was schließlich auch gelingt. Allerdings ist der Preis dafür hoch, so muss sie schließlich ihren eigenen Vater mit einer Pistole erschießen. Eva nimmt solche Grausamkeiten in Kauf, weil sie selbst am Leben bleiben will und weiß, dass mit dem Öffnen des letzten Türchens alles wieder so sein wird, wie es zu Beginn war.
Rezeption
BearbeitenDer Filmdienst urteilte, dass es sich um einen „Horrorthriller mit einer originellen Prämisse und einigen cleveren Ideen“ handle, „die ein wenig verdecken, dass die Geschichte im Grunde nur bekannte Topoi variiert.“ Der Film besitze eine gewisse formale Gewandtheit, dieser würden dann aber schwächere Einfälle und Nebenfiguren gegenüberstehen.[1]
In Fantasia, dem Magazin des Ersten Deutschen Fantasy Clubs, urteilte Peter M. Gaschler, dass die Warnung vor zu großen Wünschen zwar an sich kein neues Thema sei, es dem Film jedoch gelinge, hierbei noch viel herauszuholen. „Der unerträgliche, sich unheimlich steigernde Suspense liegt darin, daß Eva, in die Enge getrieben und mit dem Rücken zur Wand stehend, eigentlich keine andere Wahl mehr hat.“ Dabei werde „auf jede Kompromisse, Übertreibungen oder Spielereien“ verzichtet.[2]
Oliver Armknecht urteilte auf der Seite film-rezensionen.de, dass Horrorfilme insgesamt selten „wirklich in sich schlüssig oder gar logisch“ seien, wichtiger sei für das Publikum hingegen, ob eine spannende Handlung vorliege. Hierbei sei The Advent Calendar recht enttäuschend. Das Konzept, dass 24 Türchen geöffnet werden, ziehe den Film zu sehr in die Länge, „was dazu führt, dass es zwischenzeitlich recht öde wird.“ Dies hätte „im Rahmen eines Kurzfilms besser funktioniert“. Grundsätzlich gäbe es „keinen zwingenden Grund, warum man bis zum Schluss mitzittern sollte“, die Protagonistin wurde auch als Figur bezeichnet, die nie wirkliche Konturen erhält, es „fehlt eine Charakterisierung, welche es für die moralischen Fragen und eine spätere Emotionalisierung gebraucht hätte.“ Die wiederkehrenden Bezüge auf Deutschland hingegen würden Spaß machen. Insgesamt aber sei der Film „ein eher unbefriedigender Genrevertreter, der zwar schon einige Zutaten mitbringt, die für unterhaltsamen Videoabend geeignet gewesen wären“, jedoch zu wenig daraus mache und bald wieder vergessen sein dürfte.[3]
Der Rezensent Mike gab auf der Seite thrillandkill.com dem Film 8 von 10 Punkten und stellte heraus, dass sich der Film positiv von ähnlichen Hollywood-Produktionen abhebe, da man beim Sehen feststelle, dass „Filme ohne billige Jumpscares und mit Figuren existieren können, die einem nicht komplett egal sind.“ Er vertrat dabei die Ansicht, dass so auch Filme wie Wahrheit oder Pflicht oder Wish Upon aussehen hätten können, wenn man auf „echte Autoren“ gesetzt und „ein erwachsenes Publikum“ zur Zielgruppe genommen hätte. Der Film sei dabei „nicht einmal ein Meisterwerk des Screenwritings“, biete aber immer wieder Variationen und mache sich vor allem „nie lächerlich“. Es würden sich hier „Thrill, Fantasy, Liebe, Sex und Horror und Weihnachtsbrauch“ begegnen, „ohne dass etwas davon wie ein Fremdkörper wirkt.“ Nicht nur auf große Effekte werde verzichtet, sondern auch auf „platte Klischees“. Bislang sei The Advent Calender noch ein Geheimtipp, von dem der Rezensent sich erhoffte, dass er „fortan regelmäßig im Dezember über eure Bildschirme flimmern“ sollte.[4]
Netzverweise
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ The Advent Calendar, filmdienst.de, abgerufen am 12. Juli 2023.
- ↑ Peter M. Gaschler: The Advent Calendar, in: Fantasia 1077e (2023), S. 38-40, hier S, 40.
- ↑ Oliver Armknecht: The Advent Calendar, film-rezensionen.de vom 28. September 2022, abgerufen am 12. Juli 2023.
- ↑ Mike: Review: THE ADVENT CALENDER (2021), thrillandkill.com vom 6. Dezember 2022, zuletzt abgerufen am 6. Februar 2025.