Die Flammenfrau ist ein Fantasyroman der deutschen Schriftstellerin Jana Held (ein Pseudonym von Martina Müller[1]). Es handelt sich um den dritten Band der neunteiligen Romanreihe Die Nibelungen, der 1997 im Econ Verlag veröffentlicht wurde. In der inneren Chronologie der Romane steht er an erster Stelle.
Handlung
BearbeitenSeit dem Tod seiner großen Liebe Genofeva, die bei einem Turnier aus Versehen von einem von König Dankrat geworfenen Speer getötet wurde, ist alle Freude aus dem Leben des burgundischen Ritters Bruno von Falkenstein gewichen. Als der Trauernde eines Abends am Ufer des Rheins, wohin er die Leiche gebracht hatte, eine Erscheinung der Toten hat, die ihm aufträgt, nicht mehr hierher zu kommen, sondern nach Norden zu reisen und dort die Burg der Flammenfrau aufzusuchen, dann würde alles gut werden. Er bricht sogleich auf und wird dabei von dem jüngeren Ritter Faramund von Hohenfels begleitet.
In der verschneiten Landschaft werden sie von einem Adler angegriffen, wobei sie ihre Pferde verlieren, als die fliehen. Diese werden von Lursa, der Schwester der Hüterin des Feuers, die in einer Höhle lebt, gefunden. Sie weiht die Tiere der Göttin und will sie opfern, als Luovana, die Hüterin, eingreift. Sie nimmt die Pferde an sich und bringt sie zu Bruno und Faramund, die sie auf ihre Burg einlädt. Diese ist aus Vulkangestein errichtet und befindet bei einem Vulkankrater, die Burg umgibt ein Ring aus Lava. Auf dem Weg dorthin werden die Tiere von Lursa mit Pfeilen getötet.
Bruno schläft mit Luovana, danach fühlt er sich jedoch schlecht, weil er denkt, dass er Genofeva verraten habe, und geht zur Hüterin auf Abstand.
Lursa weiß derweil, dass Luovana schwanger ist und ein Mädchen bekommen wird. Sie will ebenfalls ein Kind, einen Sohn, dessen Schicksal mit dem Kind ihrer Schwester verbunden werden soll. Sie bringt durch einen Zauber ihren Liebhaber Pyros, der in einen Adler verwandelt worden ist, kurzzeitig wieder in menschliche Gestalt und schläft mit diesem.
Als Luovana schließlich mehrere Monate später ihr Kind zur Welt bringt, gibt sie diesem den Namen Brunhild. Die frohe Stimmung in der Burg nutzen Bruno und Faramund dazu, ihre schon länger gehegten Fluchtpläne auszuführen. Bei der Entwendung von Pferden aus dem Stall verletzte Faramund mit dem Schwert ein Mädchen.
Derweil ist Antana, die Heilerin der Burg, heimlich aufgebrochen, um nach Lursa in ihrer Höhle zu sehen, nachdem sie Pyros nahe der Burg fliegen sah. Lursa will, dass Antana ihr hilft, das Kind zur Welt zu bringen und eröffnet ihr, dass Pyros ihr Bruder ist, von dem sie bisher nichts wusste. Diese lehnte, da sie nichts Gutes erahnt, wenn der Magier Pyros ein Kind zeugt, dass seine Fähigkeiten besitzen wird, und macht sich zurück auf den Weg zur Burg. Von den Wachen, die dort gerade aufbrechen, um die beiden geflohenen Ritter abzufangen, erfährt sie von dem, was geschehen ist. Sie fürchtet, dass Antana in ihrem geschwächten Zustand dem schwer verletzten Mädchen helfen will. Da sie jedoch fürchtet, dass derweil Pyros sich die kleine Brunhild holen könnte, begibt sie sich zunächst in Luovanas Kammer, wo der Adler gerade die Zofe getötet hat. Pyros nimmt seine menschliche Gestalt an und bittet seine Schwester, ihnen dabei zu helfen, Lursas Kind zur Welt zu bringen. Ebenso will er später mit ihr gemeinsam ihren Vater, einen mächtigen Magier, der hinter einen Wasserfall gebannt wurde, befreien. Antana erliegt dem Charme von Pyros, sie schlafen miteinander und brechen dann zu Lursas Höhle auf.
Mit Antanas Hilfe gelingt es, das Kind zur Welt zu bringen, es ist ein Sohn, dem Pyros den Namen Raban gibt. Als Luovana beobachtet, wie Pyros Antana liebevoll streicheld, wird sie eifersüchtig und stürzt ihre Konkurrentin in die Schlucht hinunter.
Faramund und Bruno wurden derweil abgefangen und zurück zur Burg gebracht. Luovana ist tatsächlich schwer geschwächt durch das Anwenden der Heilung und stirbt schließlich.
Rezeption
BearbeitenDas Magazin „Wunderwelten“, das damalige Hausmagazin von Fantasy Productions urteilte, der Roman sei „schicksalsschwerer, schwülstiger Fantasy-Firlefanz um eine gute und eine böse Schwester im Hohen Norden“: „Ein bißchen Vampirismus, ein bißchen feministisches Amazonentum, wenig überzeugende Charaktere. Mit den Nibelungen hat das alles nur insofern zu tun, als das bedrohte weibliche Wickelkind jene Brunhild ist, die später König Gunther erst erhört, nachdem er sie – mit Siegfrieds Tarnkappen-Hilfe – im Kampf besiegt hat.“[2]
Ausgaben
Bearbeiten- Jana Held: Die Flammenfrau (Die Nibelungen), Econ Taschenbuch Verlag, Düsseldorf 1997. ISBN 3-612-27412-0
Literatur
Bearbeiten- Hermann Urbanek: s.v.: Held, Jana, in: Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Jörg M. Munsionius u. Hermann Urbanek (Hrsg.): Lexikon der Fantasy-Literatur, Fantasy Productions, Erkrath 2005, S. 200.