Züchtung
BearbeitenZucht auf Hochleistung zugunsten eines möglichst hohen Gewinns: extrem beschleunigtes Wachstum, hohe Fleischfülle, angepasste Körperproportionen (Verringerung des Rückenspeckanteils, Vergrößerung des Schinkenanteils)
Folgen: in zahlreichen Fällen zu schwerwiegenden Erkrankungen, mitunter mit der Folge eines frühzeitigen Todes
Muttersau kommt nach Absetzen der Ferkel meist sofort in den Kastenstand zurück, wo sie schon nach ca. 5 Tagen erneut besamt wird, womit der Kreislauf von neuem beginnt
Da sich bei den Tieren häufig haltungs- und zuchtbedingte Erkrankungen einstellen werden die Sauen nach durchschnittlich 2,5 Jahren Nutzung als Zuchtsau (bzw. nach 5-6 Schwangerschaften) geschlachtet. Natürliches Alter: 10 Jahre.
Kritik
BearbeitenAn den Haltungsbedingungen in der Schweineproduktion wird regelmäßig Kritik geäußert, etwa von Veterinärmedizinern, Umweltschutz- und Tierrechtsorganisationen sowie aus der Politik. Kernpunkte sind die mangelnde Berücksichtigung grundlegender Bedürfnisse der Schweine sowie schmerzhafte Eingriffe.
Konkret werden die Kastenstände kritisiert, in welchen die Muttersauen über mehrere Wochen vor und nach der Geburt eingesperrt werden. Die mangelnde Bewegungsfreiheit und die Hinderung an der Pflege der Neugeborenen verursachen bei den Tieren physische und psychische Leiden. Des Weiteren wird die Unterbringung auf Spaltenböden während der Mast kritisiert, da die Tiere unter dem ständigen Kontakt mit dem Kot und der Belastung durch von den Exkrementen aufsteigendes Ammoniak leiden.[1]
Der Einsatz von Antibiotika wird unter anderem aufgrund daraus resultierender Einträge in die Umwelt kritisiert.[2] Auch wird kritisiert, dass bei der Schweinemast große Mengen Gülle anfallen und zum Teil überschüssiger Stickstoff aus der Gülle als Nitrat ins Grundwasser gelangt, was dazu führen kann, dass Grundwasservorkommen aufgegeben, tiefere Brunnen gebohrt und Grundwasser aufwendiger aufbereitet werden muss.[3][4]
In der intensiven Sauenhaltung wird der Einsatz von Hormonen, etwa zur Geburtseinleitung, unter anderem aufgrund daraus resultierender Einträge in die Umwelt kritisiert.[5]
Zu den schmerzhaften Eingriffen an den Schweinen zur Anpassung an die mangelhaften Haltungsbedingungen zählt das Kupieren, wodurch neben akuten Schmerzen auch chronische Schmerzen verursacht werden können, sowie das Abschleifen der Eckzähne und die Kastration, welche ohne Betäubung stattfindet.
Schlachtung
BearbeitenBetäubung
Bearbeiten- ↑ Massentierhaltung - Schweine. Zurückdrängung der Grundbedürfnisse der Schweine. Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Angela Spelsberg: Folgen des massenhaften Einsatzes von Antibiotika in Human- und Veterinärmedizin. Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, 2013, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Claudia Ehrenstein: Wie Schweinegülle unser Grundwasser gefährdet. Stefan Aust, 20. Februar 2015, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Austrag von Tierarzneimitteln aus Wirtschaftsdünger in Sickerwasser, Grundwasser und oberirdische Gewässer. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Dezember 2008, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Prof. Dr. agr. habil. Bernhard Hörning (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde): Zum Einsatz von Hormonen in der intensiven Sauenhaltung. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 7. Januar 2013, abgerufen am 10. Dezember 2015.