Das 4711-Haus ist ein Geschäftshaus im Kölner Stadtteil Altstadt-Nord. Das an der Glockengasse 4 an der Ecke zur Schwertnergasse, vis-á-vis dem Riphahn’schen Opernhaus und dem früheren Standort der Synagoge und der Oppenheim’heimschen Gemäldegalerie befindliche Gebäude, zählt zu den bekanntesten Bauwerken in Köln. In der heutigen Form entstand es in den Jahren 1962 bis 1964 – als Teil der sogenannten „Schweizer Ladenstadt“ und nach einem Entwurf des Kölner Architektbüros Wilhelm und Rudolf Koep in Verbindung mit den Züricher Architekten W. und E. Fuchs.
Geschichte
BearbeitenEnstehung der Hausnummer 4711
Bearbeiten1796 bis 1854
Bearbeiten1854 bis 1943
BearbeitenFerdinand Mülhens ließ sich dann, direkt neben dem Stammhaus in der Glockengasse in den Jahren 1852 bis 1854 einen Neubau im neugotischen Stil nach einem Entwurf des Kölner Architekten Johann Jacob Claassen (1812-1882) ausführen.[1]:633 u. 637 Dieser Bau brannte während des Zweiten Weltkriegs als Folge des Luftangriffes vom 29. Juni 1943 aus und wurde nicht wieder hergestellt.[2]
ab 1962
BearbeitenZu Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Kölner Altstadt weitgehend in Trümmern. Der Wiederaufbau geschah zumeist auf den alten Grundrissen oder innerhalb der bestehenden Straßenfluchtlinien. Im Bereich zwischen Breite Straße, Krebsgasse, Herzogstraße und Brüderstraße entstanden hingegen, nach Räumung der Trümmerfelder und bedingt durch die Neuplanung von Oper und Schauspielhaus zum einen und der vorbeizuführenden TRasse der Nord-Süd-Fahrt zum anderen, vollkommen neue Zuschnitte. Bis 1962 erwarb die „Eau de Cologne- & Parfümefabrik Glockengasse No. 4711 gegenüber der Pferdepost von Ferd. Mülhens“ alle Altgrundstücke im Block zwischen der Schwertnergasse, der Breite Straße, der Krebsgasse und der Glockengasse zwecks Neubebauung. Über einen Baurechtsvertrag stellte sie dieses Freigelände dann der „Schweizer Ladenstadt Köln AG“, einer „Tochter der Schweizer Ladenstadt AG“ in Zürich zur weiteren baulichen Nutzung zur Verfügung.[3]
Architektur
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Köln und seine Bauten. Hrsg. Architekten- und Ingenieur-Verein für Niederrhein und Westfalen (= Festschrift zur VIII. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Köln vom 12. bis 16. August 1888) Selbstverlag, Köln 1888 (archive.org).
- Wolfram Hagspiel: Köln: Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (= Stadtspuren. Denkmäler in Köln. Band 8.) 2 Bände, J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 2, S. 865 (Rudolf Koep) und 866 (Wilhelm Koep).
Weblinks
Bearbeiten- Ingeborg Zaunitzer-Haase: Die leere Ladenstadt. Ein 30-Millionen-Pro jekt steht in der Krise. In: Die Zeit. Nr. 43/1965. abgerufen am 16. April 2013.
- Ladenstadt AG. Geliehenes Gold. In: Der Spiegel. Nr. 6/1966. abgerufen am 16. April 2013.
- 10. Urteil der II. Zivilabteilung vom 12. Juni 1969 i.S. Wirtschaftsbank Zürich gegen Konkursmasse W. Fuchs & Co. Regeste. abgerufen am 16. April 2013.
- Brücke zur Oper wird abgerissen. auf ksta.de vom 15. September 2012 abgerufen am 16. April 2013.
- US-Bank übernimmt Opernpassage. auf ksta.de vom 25. Juli 2006 abgerufen am 16. April 2013.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Köln und seine Bauten. Selbstverlag, Köln 1888 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Das Haus der Zahl – eine Bausünde oder nicht? Aufschlussreiche Stellungnahme des ehemaligen Konservators. In: Kölnische Rundschau, Nr. 241 vom 16. Oktober 1964.
- ↑ Helmut Signon: Schweizer machen jetzt Ernst mit Neubebauung der Breite Straße. Ladenstadt-Bau im Gang – 20-Millionen-Projekt enthält Parkgeschosse. In: Kölnische Rundschau. Nr. 152 vom 4. Juli 1962.
Koordinaten: 50° 56′ 18,5″ N, 6° 57′ 8,1″ O
Kategorie:Bauwerk in Köln
Kategorie:Erbaut in den 1960er Jahren