Der Rhythmus (griechisch ῥυθμός rhythmós „Bewegung“, „(Tanz)Takt“) ist in der Poetik die durch Wiederholung und Entsprechung entstehende Gliederung und Strukturierung der dichterischen Sprache.
- ästhetische Intention rhythmische Wirkung im Gegensatz zum natürlichen Sprachrhythmus mittels Prosodie
- Responsion
- Prosarhythmus vs. Versrhythmus
- musikalischer vs. literarischer Rhythmusbegriff
- Rhythmus vs. Metrum
- rhythmische Prosa
„Interrelation (‚tension‘) zwischen metrischer Ordnung und sprachlicher Erfüllung“[1]
Begriff ist einerseits zentral, andererseits umstritten, da nicht klar ist, ob eine Abgrenzung zwischen dem natürlichen Sprechrhythmus und dem Spezifischen dichterischer Sprache erstens möglich und zweitens sinnvoll ist.
- "am liebsten auf den Versrhythmus einschränken" kayser
- "nichts als die verläßlich regelmäßige Wiederkehr des Gleichen"
Begriffsgeschichte
BearbeitenRhythmustheorien
BearbeitenRhythmustypen [2]
- metrisch
- fließend
- strömend
- bauend
- spröde oder gestaut
- tänzerisch?
(Q: Braak, Knörrich)
Walter Jost
BearbeitenWalter Jost: Probleme und Theorien der deutschen und englischen Verslehre. Lang, Bern & Frankfurt/M. 1976, ISBN 3-261-01675-2.
- schwer
- leicht
- pathetisch oder gespannt
(Q: Knörrich)
Literatur
Bearbeiten- Derek Attridge: Rhythm. In: Roland Greene, Stephen Cushman et al. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Poetry and Poetics. 4. Auflage. Princeton University Press, Princeton 2012, ISBN 978-0-691-13334-8, S. 1195–1198 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Ivo Braak: Poetik in Stichworten. 8. Auflage. Bornträger, Stuttgart 2001, ISBN 3-443-03109-9, S. 89–92.
- Émile Benveniste: Der Begriff des Rhythmus und sein sprachlicher Ausdruck. In: (ders.): Probleme der allgemeinen Sprachwissenschaft. List-Verlag, München 1974, S. 363–373.
- Dieter Breuer: Deutsche Metrik und Versgeschichte. 3. Aufl. Wilhelm Fink, München 1994, ISBN 3-8252-0745-5.
- Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-01612-6, S. 654Vorlage:F
- Friedrich Georg Jünger: Rhythmus und Sprache im deutschen Gedicht. Klett, Stuttgart 1952.
- Wolfgang Kayser: Kleine deutsche Versschule. 20. Aufl. Frankce, Bern & München 1980, ISBN 3-7720-1426-7, S. 100–120.
- Otto Knörrich: Lexikon lyrischer Formen. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-47902-8, S. 186–189.
- Christoph Küper: Sprache und Metrum. Semiotik und Linguistik des Verses. Niemeyer, Tübingen 1988, ISBN 3-484-10574-7.
- Fritz Lockemann: Der Rhythmus des deutschen Verses. Spannkräfte und Bewegungsformen in der neuhochdeutschen Dichtung. Hueber, München 1960.
- Hans Lösener: Der Rhythmus in der Rede. Linguistische und naturwissenschaftliche Aspekte des Sprachrhythmus. Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 59. Niemeyer, Tübingen 1999, ISBN 3-484-22059-7.
- Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Kröner, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-520-84601-3, S. 690Vorlage:F