Welmlingen Gemeinde Efringen-Kirchen
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Koordinaten: | 47° 41′ N, 7° 34′ O |
Fläche: | 4,26 km²[1] |
Einwohner: | 468 (31. Dez. 2022) |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1974 |
Postleitzahl: | 79588 |
Vorwahl: | 07628 |
![]() Lage von Welmlingen im Gemeindegebiet
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a3/Welmlingen_Brunnenplatz.jpg/220px-Welmlingen_Brunnenplatz.jpg)
Welmlingen (alemannisch: Wälmlige) ist seit 1. Oktober 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.
Lage und Verkehrsanbindung
BearbeitenWelmlingen liegt nördlich des Kernortes Efringen-Kirchen an der Vereinigung des Lettenbaches und des Haselbaches zum Engebach. Der Ort wird durch die B 3 geteilt und ist durch eine Bushaltestation der SWEG-Linie 15 an den öffentlichen Nahverkehr (Lörrach-Schliengen) angebunden. Zudem gibt es in der Gemeinde Efringen-Kirchen einen Bürgerbus.[2] Durch Ortsverbindungsstraßen ist Welmlingen mit den Nachbarorten Blansingen und Wintersweiler verbunden, die ebenfalls Ortsteile der Gemeinde Efringen-Kirchen sind.
Im Nordosten grenzt Welmlingen an den Stadtteil Tannenkirch der Stadt Kandern. Hierher und zum südöstlich gelegenen Nachbarort Mappach gibt es keine direkte Straßenverbindung. Die Verbindung ist über Wintersweiler oder das Hofgut Kaltenherberge gegeben.
Geschichte
Bearbeiten„Wenige Lesefunde auf der westlichen Gemarkungsfläche weisen auf eine Nutzung in der Jungsteinzeit hin (etwa 5000 bis 1800 v. Chr.).“[3] Der Ort gehörte zum Breisgau und kirchlich zur Diözese Konstanz.
Welmlingen wurde 1113 erstmals urkundlich erwähnt, als die Herren von Waldeck u.a. ihren Besitz in Welmlingen dem Kloster St. Blasien schenkten.
Die Ortsherrschaft war ein Lehen des Fürstbistums Basel und war
Die landesherrlichen Rechte lagen seit dem 14. Jahrhundert bei der Herrschaft Rötteln.
Am 3. April 1633 überfielen
Marmorsuche
BearbeitenDer badische Geheimrat Johann Jacob Reinhard berichtet in seinen vermischten Schriften 1766 vom Welmlinger Mamor: „Wir glauben nicht zuviel zu thun, wan wir diesen Marmor dem berühmten Florentiner Steine, … ,ihn ihme an die Seite zu stellen; … .“[4]
Otto Wittmann: Marmorsuche im Markgräflerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Das Markgräflerland, Jg. NF 10(41).1979, H. 1/2, S. 86–95 Digitalisat der UB Freiburg
Politik
BearbeitenEingemeindung
BearbeitenIm Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg wurde Welmlingen per 1. Oktober 1974 in die neue Großgemeinde Efringen-Kirchen eingegliedert.
Gemeinderat
BearbeitenEfringen-Kirchen hat seit der Gemeindereform 1974 die unechte Teilortswahl und will diese auch beibehalten.[5] Welmlingen steht gemäß Hauptsatzung ein Sitz im Gemeinderat zu.[6]
Ortschaftsrat
BearbeitenDer Ort hat einen Ortschaftsrat mit 6 Mitgliedern. Ortsvorsteher ist Richard Ludin.[7]
Wappen
Bearbeiten„In Gold ein vierspeichiges schwarzes Mühlrad.“[8] Das Wappen wurde erst 1906 angenommen, während zuvor im Gemeindesiegel ein durchgehendes Kreuz geführt wurde.[9]
Bevölkerung und Religion
BearbeitenEinwohner
BearbeitenDie Zahl der Einwohner von Welmlingen entwickelte sich wie folgt:[10][11]
Jahr | Einwohner |
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1852 | 366 |
1871 | 389 |
1880 | 359 |
1890 | 344 |
1900 | 311 |
1910 | 304 |
1925 | 312 |
Jahr | Einwohner |
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1933 | 284 |
1939 | 266 |
1950 | 306 |
1956 | 307 |
1961 | 308 |
1970 | 279 |
2011 | 474 |
Jahr | Einwohner |
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2014 | 489 |
2018 | 467 |
2019 | 473 |
2020 | 465 |
2021 | 468 |
2022 | 468 |
Religion
BearbeitenAufgrund der historischen Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Baden-Durlach in der 1556 die Reformation eingeführt wurde, ist noch immer der weitaus überwiegende Anteil der Bevölkerung evangelisch und gehört zur Kirchengemeinde Blansingen-Welmlingen-Kleinkems.[12] Die Cäcilia-Kirche in Welmlingen ist eine Filialkirche der Peterskirche in Blansingen und wurde 1723 auf dem Platz einer älteren Kirche errichtet.
Die Katholiken werden von der Seelsorgeeinheit Kandern-Istein betreut.[13]
Die Zugehörigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt:[14][15]
Jahr | Religion | ||
---|---|---|---|
evangelisch | katholisch | sonstige | |
1858 | 96,1 % | 3,9 % | 0,0 % |
1925 | 98,7 % | 1,3 % | 0,0 % |
1950 | 96,7 % | 2,9 % | 0,3 % |
1961 | 95,5 % | 4,2 % | 0,3 % |
1970 | 93,5 % | 5,4 % | 1,1 % |
Merkwürdigkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter des Ortes
Bearbeiten- Gerhard Fritz (1921–1984), 1957–1965 Mitglied des Deutschen Bundestages für die CDU
Literatur
Bearbeiten- Welmlingen. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band I. A. Allgemeiner Teil. B. Gemeindebeschreibungen Aitern bis Inzlingen. C. Quellen und Literatur. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1. S. 726-729
- Erhard Richter: Welmlingen, ein historischer Überblick. In: Das Markgräflerland, Jg. 2013, S. 8–14 Digitalisat der UB Freiburg
- Helmut Fehse, Günter Henn, Ursula Tanner: Ortsfamilienbuch Blansingen-Welmlingen. 1530–2021., 2021
- Carl August Gyßer: Mineralien und deren Benuzung im Großherzogthum Baden, Karlsruhe 1819 Google-Digitalisat Marmor in Welmlingen, S. 40-41
Weblinks
Bearbeiten- Welmlingen - Altgemeinde~Teilort – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg; abgerufen am 6. Januar 2024.
- Geschichte von Welmlingen auf der Homepage der Gesamtgemeinde Efringen-Kirchen; abgerufen am 6. Januar 2024
- Spaziergang 2,5 km durch Welmlingen. Erstellt vom Förderkreis 'Museum in der Alten Schule' e.V. Efringen-Kirchen www.foerderkreis-museum.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Homepage der Gemeinde Efringen-Kirchen
- ↑ Siehe Der Bürgerbus von Efringen-Kirchen, Bürger fahren für Bürger. Homepage der Gemeinde Efringen-Kirchen
- ↑ Richter S. 8
- ↑ Johann Jacob Reinhard: Johan Jacob Reinhards Marggrävl. Baden-Durlachischen würklichen geheimden Raths vermischte Schriften, 2. Auflage. Ein und zwanzigstes Stük, S. 441-507: Historisch-physikalische Abhandlung von dem Marmor und verschiedenen anderen in das Mineralreich gehörigen Dingen, so in denen Baden-Durlachischen Landen gefunden werden. S. 463–465
- ↑ Victoria Langelott: Die unechte Teilortswahl bleibt in Efringen-Kirchen unangetastet. In: Badische Zeitung vom 9. März 2023.
- ↑ §13 der Hauptsatzung der Gemeinde Efringen-Kirchen; PDF
- ↑ siehe Homepage der Gemeinde Efringen-Kirchen; abgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach, Konstanz 1984, S. 49
- ↑ Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach, Konstanz 1984, S. 49
- ↑ Bevölkerungsentwicklung: Welmlingen 1852–1970, aufgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Einwohner 2011–2022, aufgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Homepage der Kirchengemeinde; abgerufen am 12. Dezember 2019
- ↑ Homepage der katholischen Kirchengemeinde St. Franz von Sales, Kandern - St. Michael, Istein; abgerufen am 1. Mai 2023.
- ↑ Religionszugehörigkeit 1858 und 1925: Welmlingen, aufgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Religionszugehörigkeit: Welmlingen; aufgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ [
- ↑ [1]
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