Römisch Hispanien um 400

Das Gefecht in den Nerbasius-Bergen fand im Jahre 419 zunächst zwischen Sueben unter König Ermenrich und (hasdingischen) Vandalen sowie den mit letzteren verbundenen Alanen unter König Gunderich statt und wurde durch das Eingreifen römischer Truppen unter dem comes Hispanorum, Asterius, zugunsten der suebischen Seite entschieden. Die Details und Bedeutung dieser Auseinandersetzung sind jedoch unklar.

Vorgeschichte

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Aufteilung Hispanischer Provinzen unter den barbarischen Gruppen um 411; die Karte weist allerdings keine West-Ost-Teilung, sondern eine Nord-Süd-Teilung der Gallaecia aus, was vermutlich falsch ist.
 
Vermutlich gehörte der conventus iuridicus (etwa: „Gerichts-/Provinzbezirk“) Bragas zur Einflußsphäre der Sueben, während der conventus iuridicus Atorgas zu der der Hasdinge gehörte.

Die barbarischen Gruppen der hasdingischen und sililingischen Vandalen sowie Alanen und Sueben hatten im Jahre 406 den Rhein überschritten. Danach setzten sie sich zunächst im nördlichen Gallien fest. Im Verlaufe des römischen Bürgerkriegs, zwischen Konstantin III. und Maximus und anderen, überschritten sie 409 die Pyrenäen und drangen in das römische Hispanien auf der iberischen Halbinsel ein. Im Jahre 411 verteilten die vier barbarischen Heerhaufen die von ihnen dominierten Gebiete angeblich per Los.

Die Aufteilung des Landes zwischen den vier Gruppen erfolgte wie folgt: die Silingischen Vandalen erhielten Hispania Baetica, den Alanen wurden die Provinzen Lusitania und Hispania Carthaginensis zugeteilt, und zwischen den Hasdingischen Vandalen und den Sueben wurde die nordwestliche Provinz Gallaecia geteilt.[1] Eine Ansiedlung kann in Anbetracht des Verhältnisses der Anzahl der einheimischen Bevölkerung und der dieser Gruppen nur punktuell erfolgt sein; ähnlich verhielt es sich mit der tatsächlichen Machtausübung über diese Provinzen. Aus dieser Aufteilung wird auf das Gewicht dieser vier Gruppen geschlossen. Die Sueben gelten in der Forschung als der zahlenmäßig schwächste dieser Verbände, wohingegen die Hasdinge infolge einer Auseinandersetzung mit fränkischen foederati - wohl noch in Gallien - stark dezimiert worden waren. Woraus sich vermutlich erklärt, dass sich diese Gruppen die Gallaecia teilen mussten, während die Silinge und insbesondere die Alanen deutlich größere und wohl auch reichere Gebiete erhielten.

Erst ab dem Jahre 416 gelang es Rom diese Lage zu wenden, indem sie die Westgoten unter Wallia als ihre foederati nach Hispanien schickten, welche die Alanen und die silingischen Vandalen vernichtend schlugen. Hiernach erhielten die Westgoten Land in Aquitanien, wo sie sich unter Wallia niederließen. Die Sueben und Hasdinigschen Vandalen blieben von der Westgotischen Kampagne verschont.[2]

Ausgangslage

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Offenbar war es den vier barbarischen Heerhaufen nicht gelungen, sich zu einigen, um gegen den gemeinsamen Gegner, Wallia bzw. Westrom, vorzugehen, was dazu führte, dass die Alanen und silingischen Vandalen getrennt geschlagen wurden. Die Silingischen Vandalen sollen 418 nahezu vollständig ausgelöscht worden sein. Später sollten sich die Reste letzterer als auch die der Alanen dem Hasdinger Gunderich unterstellen. Woraufhin die späteren Wandalen-Könige als Rex Wandalorum et Alanorum (König der Vandalen und Alanen) firmierten.

Demgegenüber scheint Hermenrich eine andere Strategie verfolgt zu haben. Offenbar strebte er für die Sueben den Foederaten-Status an oder hatte ihn 419 bereits erlangt, was mit sich brachte, dass er sich gegenüber Rom den Besitz des von ihm okkupierten Gebiets versichern konnte aber gegen die Vandalen unter Gunderich vorgehen musste. Wobei sich letzteres mit den Expansionsgelüsten der Sueben deckte.

Ursprünglich hatten sich die Sueben an der Küste Gaellicas um Bracara Augusta (Braga) angesiedelt, während die Hasdingischen Wandalen wohl um Asturica Augusta (Astorga) ihr Zentrum hatten.[3]

 
heutige Landschaft El Bierzo

Der Name des Ortes des Geschehens, die Nerbasischen oder Nervosischen Berge, leitet sich vermutlich entweder von dem römischen General Erbasius oder von dem alten Volk der Narbasi ab, -5- die wohl zwischen den Flussläufen Miño (antiker Name: Minius) und Douro (antiker Name: Durius) beheimatet waren. Es wird vermutet, dass sich hinter diesem Namen die Landschaft El Bierzo im heutigen Kastilien-León verbirgt.


Nachfolgende Entwicklung

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  1. Burgess, The Chronicle of Hydatius, 83
  2. Cambridge Ancient History, vol. 14, Late Antiquity: Empire and Successors, ed. Averil Cameron and others (Cambridge, England: Cambridge University Press, 2001), s.v. "Spain: The Suevic Kingtom"
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen interclassica.