Heinze, Günther 26.7.1923 Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees

Geb. in Dresden-Blasewitz; Volksschule in Dresden; Ausbildung zum Maschinenschlosser; Leichtathlet u. Basketballer; 1941 NSDAP; Wehrmacht (Luftwaffe), Gefreiter; 1944 - 49 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949 Vors. des Krs.-Sportaussch. Dresden; 1950 - 52 Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1951 Mitgl. der DDR-Basktetballauswahlmannsch.; 1952 - 70 Präs. bzw. Präs.-Mitgl. des Dt. Basketballverb.; 1952 - 54 Abt.-Ltr. Sportwiss. beim Staatl. Komitee für Körperkultur u. Sport; 1954 - 57 stellv. Vors. für Wissenschaftsfragen u. internationale Verbindungen; 1956 - 60 Fernstudium an der DASR Potsdam; 1957 - 89 Sekr. bzw. Vizepräs. des DTSB; 1970 - 84 Präs.-Mitgl. des Volleyballverb.; 1955 - 73 u. 1982 - 90 Vizepräs., 1973 - 82 Generalsekr. (Nachf. von —> Helmut Behrendt) des NOK; VVO; 1985 Dr. h. c. der DHfK Leipzig; 1990 amtl. Präs. des NOK; 1981 - 91 IOC-Mitgl. (Nachf. von —> Heinz Schöbel), danach Ehrenmitgl.; 1990 Rentner. KlG; OWR Der 6. F.I.B.A.-Weltkongress in Mexiko vom 21. bis 24. Oktober wählt Yakovos Bilek (Bad Kreuznach) in die Mini-Basketball-Kommission, Walther Tröger (Frankfurt) in die Internationale Kommission und Manfred Ströher (Bad Kreuznach) in die Technische Kommission. Hans-Joachim Otto – Schatzmeister – und Günther Heinze – Internationale Kommission – werden in ihren Ämtern bestätigt und Rolf Carlowitz in die Kommission für Technische Hilfe und Anne Marie Damme in die Frauenkommission (alle Berlin-Ost/DDR) gewählt.

Technische Kommission – werden am 21. Oktober vom 7. F.I.B.A.-Weltkongress in Tokio erstmals Vertreter des DBB in Gremien des Weltverbands gewählt. Hans-Joachim Otto – Schatzmeister – und Günther Heinze – Internationale Kommission – (beide Berlin-Ost/DDR) worden in ihren Ämtern bestätigt

Der 6. F.I.B.A.-Weltkongress in Rom vom 30. bis 31. August wählt Hans-Joachim Otto (Berlin-

Ost/DDR) zum Schatzmeister und Mitglied seines Central-Boards und Günther Heinze (Berlin- Ost/DDR) in seine Internationale Kommission.

Keine Teilnahme der DDR. Der 5. F.I.B.A.-Weltkongress in Melbourne vom 28.11. bis 3.12. wählt Günther Heinze (Berlin-Ost/DDR) in seine Finanzkommission.

Am 24. September treffen sich in der damals in der Wohnung von Herbert May in der Berliner Dahlmannstraße untergebrachten DBB-Geschäftsstelle DBB-Präsident Gerhard Nacke-Erich und der DDR-Sektionschef Günther Heinze. In der Verlautbarung über dieses Gespräch heißt es, dass der Ost-West-Spielbetrieb auf der Basis der Berliner Beschlüsse vom 12.12.1952 ab sofort wieder aufgenommen wird. Leider kam es nur zu sehr wenigen Spielen: schon kurze Zeit später wurde der Ost-West-Spielbetrieb eingestellt.

Günther Heinze, Vizepräsident von 1957-1989


Aufgaben/Organisation:

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR wurde am 22. April 1951 mit Sitz in Berlin gegründet. Auf der 50. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Paris wurde es im Juni 1955 "provisorisch" anerkannt. Nach der Teilnahme an den olympischen Spielen 1956 (in Cortina d`Ampezzo und in Stockholm bzw. Melbourne), 1960 (in Squaw Valley und in Rom) und 1964 (in Innsbruck und in Tokio) mit gesamtdeutschen Olympiamannschaften erhielt das NOK der DDR auf der 63. Session des IOC 1965 in Madrid (1) das Recht auf eine eigene Olympiamannschaft und wurde auf der 67. IOC-Session in Mexiko City mit Wirkung vom 1. November 1968 als souveränes NOK für die Deutsche Demokratische Republik mit eigener Mannschaft, Flagge und Hymne anerkannt (2). Auf der Hauptversammlung des NOK der DDR, die am 6. Mai 1977 in Berlin stattfand, wurde das Statut des NOK (3) der DDR beschlossen.


Das NOK der DDR war in erster Linie verantwortlich für die unter seiner Leitung stehenden Mannschaften, die an den Olympischen Sommer- und Winterspielen teilnahmen und für eine dementsprechende Zusammenarbeit mit allen in Frage kommenden nationalen und internationalen Institutionen und Organisationen. Als weitere Aufgaben oblagen ihm vor allem:

- die Wahrung und Verbreitung der olympischen Idee im Sinne Coubertins, das heißt im Geiste des Humanismus, der Völkerfreundschaft und des Friedens; - eine aktive Mitarbeit an den vom IOC oder in der internationalen olympischen Bewegung aufgeworfenen Fragen und an deren Lösung; - die Mitwirkung bei der Erziehung der Jugend der DDR; - die Vertretung der Belange der Sportler in der internationalen olympischen Bewegung; - die Pflege von auf gegenseitige Achtung beruhenden Beziehungen zu den NOKs der anderen Länder.


Es wurde im Rechtsverkehr durch den Präsidenten und bei dessen Verhinderung durch den Generalsekretär vertreten. In diesen Funktionen waren tätig:


Präsidenten: (4)

1951 - 1955 Kurt Edel 1955 - 1973 Heinz Schöbel 1973 - 6. Januar 1990 Manfred Ewald 6. Januar 1990 - 15. Juni 1990 (amt.) Dr. Günter Heinze 15. Juni 1990 - 17. November 1990 Prof. Dr. Dr. Joachim Weiskopf


Vizepräsidenten: (5)


1951 - 1953 Heinz Dose ab 1953 Heinz Deinninger 1951 - 1953 Ernst Schmidt 1951 - 1953 Fritz Gödicke 1955 - 1989 Dr. Günther Heinze 1973 - 1990 Rudolf Hellmann 1990 Ulrich Wehling 1990 Georg Zurowka


Generalsekretäre: (6)


1951 Heinz Dose 1951 - 1973 Helmut Behrend 1973 - 1982 Dr. Günther Heinze 1982 - 1990 Wolfgang Gitter


IOC-Mitglieder: (7)


1966 - 1980 Heinz Schöbel 1981 - 1990 Dr. Günther Heinze


Teilweise erhielten diese Funktionen durch personelle Verflechtungen besonderes Gewicht (so war z. B. Manfred Ewald von 1961 bis 1988 Präsident des DTSB, ab 1963 Mitglied des ZK der SED und von 1973 bis 1990 Präsident des NOK der DDR (8).


Neben dem Präsidium gehörten dem NOK ordentliche, persönliche Mitglieder sowie Ehrenmitglieder an. Ordentliche Mitglieder waren von Amts wegen IOC-Mitglieder und die Präsidenten der Sportverbände, die vom IOC anerkannnte Sportarten vertraten. Sie mussten von der Mitgliederversammlung des NOK bestätigt werden. Persönliche Mitglieder waren namhafte und verdiente Vertreter der Sportverbände, namhafte Olympiateilnehmer, Sportwissenschaftler, Sportmediziner und Vertreter der Künstlerverbände der DDR. Ehrenmitglieder waren Personen, die sich außerordentliche Verdienste um die Förderung der olympischen Bewegung, der Körperkultur und des Sports im Sinne des olympischen Gedankens erworben hatten. Das höchste Organ war die Mitgliederversammlung.


Die Arbeit des NOK der DDR wurde durch Jahresbeiträge der olympischen Mitgliedsverbände, Zuwendungen der Gesellschaft zur Förderung des olympischen Gedankens in der DDR, einschließlich der Aufschläge aus dem Verkauf von Sonderpostwertzeichen aus Anlaß Olympischer Spiele, staatliche Zuwendungen zur Ausrüstung und Entsendung der Mannschaften zu den Olymischen Spielen sowie freiwillige Spenden finanziert. (9)


Das NOK arbeitete in internationalen Gremien aktiv mit. Es war Mitglied der (Welt-) Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) sowie der Vereinigung der Europäischen Nationalen Olympischen Komitees (ENOC).


Als Auszeichnungen wurden

- die Goldene Ehrennadel des NOK der DDR und

- der Goldene Ehrenring des NOK der DDR

verliehen.


Zur Förderung der alljährlich in der DDR stattfindenden internationalen olympischen Wettbewerbe, des Internationalen Olympischen Tages der Leichtathletik (seit 1963) (10) und des NOK-Schwimmfestes (seit 1952) (11) vergab das NOK Ehrenpreise. Für die Sendung des Kinderfernsehens der DDR "Mach mit - mach's nach - mach's besser" (12) stiftete es jeweils den Wanderpokal.


Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung (13) des NOK am 6. Januar 1990 trat Manfred Ewald als Präsident des NOK der DDR zurück und Dr. Günther Heinze übernahm die Funktion des amtierenden Präsidenten. Prof. Dr. Dr. Joachim Weiskopf wurde im Juni 1990 auf der NOK-Mitgliederversammlung (14) als Präsident gewählt. Am 4. Juli 1990 begannen Gespräche zwischen den NOK-Präsidenten Prof. Daume und Prof. Weiskopf in Berlin. Es wurde ein Lenkungsausschuss gebildet, welcher am 9. Juli 1990 erstmalig in Berlin tagte. Im Schöneberger Rathaus beschloss die Mitgliederversammlung des NOK für Deutschland am 17. November die vom Lenkungsausschuß vorgeschlagene Satzungsänderung zur Vereinigung beider Deutscher NOKs. Zeitgleich beschloss die Mitgliederversammlung des NOK der ehemaligen DDR im Roten Rathaus in Berlin, dass sein Statut zum 31. Dezember 1990 seine Gültigkeit verlieren und keine Rechtsnachfolge stattfinden sollte. Es folgte eine gemeinsame Sitzung beider deutscher NOKs im Reichstag zu Berlin und die Vereinigung der Organisationen im NOK für Deutschland, welches zunächst (bis Ende 1993) ein Büro in Berlin-Wannsee unterhielt.



Inhaltliche Charakterisierung:

Die in diesem Findbuch ausgewiesene Überlieferung umfaßt die in das Bundesarchiv gelangten Akten des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der DDR, denen bleibender Wert beigemessen wurde.


Das Findbuch umfaßt in seinem Kern Akten, die in den Jahren 1950 - 1990 entstanden sind. Mit jeweils wenigen Akten reicht es bis 1947 zurück und bis in das Jahr 1993 hinaus. Zahlreiche Unterlagen sind fremdsprachig überliefert. Neben den Konferenzsprachen des IOC (englisch und französisch), in denen sämtliche Rundbriefe, Kongress- und Tagungsunterlagen usw. abgefasst sind, finden sich, vor allem aus Konferenzen und Korrespondenzen mit Sportvereinigungen sozialistischer Länder, auch zahlreiche Unterlagen in anderen Sprachen, denen teilweise deutsche Übersetzungen beigefügt sind.


Seiner Funktion entsprechend bilden die Belange der Sportlerinnen und Sportler v.a. in Vorbereitung und während der einzelnen Olympischen Spiele und die Stellung des NOKs der DDR im internationalen Geflecht den Schwerpunkt der Überlieferung. Von besonderer Bedeutung erscheinen

- die Vorbereitung und Betreuung der Sportlerinnen und Sportler zunächst in einer gesamtdeutschen Olympiamannschaft und dann in einer eigenen Olympiamannschaft der DDR im Rahmen der Olympischen Spiele,

- die internationale Repräsentation der Belange des DDR - Sportes auf z. B. Kongressen und Sessionen des IOC,

- die aktiveTätigkeit in internationalen Gremien, wie z. B. den Kommissionen des IOC und den europäischen und weltweiten Vereinigungen der Olympischen Komitees (ANOC und ENOC)


Besondere Bedeutung kommt der Überlieferung zu den Beziehungen zum NOK der Bundesrepublik Deutschland zu, die sowohl das Bemühen um ein eigenes, gleichberechtigtes Nationales Olympisches Komitee der DDR und um eine selbständige Olympiamannschaft in den Anfangsjahren der DDR wie auch die Wiedervereinigung beider deutscher NOKs widerspiegelt.


Einige Akten knüpfen an die Olympischen Spiele des Jahres 1936 an. Zu allen Olympischen Spielen, die von 1952 bis 1992 stattfanden, sind Unterlagen vorhanden. Es handelt sich um folgende Spiele:


(1936 vom 06.02. - 16.2. 4. Olympische Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen vom 02.08. - 6.08. XI. Olympische Sommerspiele in Berlin)


1952 vom 14.02. - 25.02. 6. Olympische Winterspiele in Oslo

vom 19.07. - 03.08. XV. Olympische Sommerspiele in Helsinki


1956 vom 26.01. - 05.02. 7. Olympische Winterspiele in Cortina d` Ampezzo

vom 10.06. - 17.06. / 22.11. - 08.12. XVI. Olympische Sommerspiele in Stockholm / Melbourne


1960 vom 18.02. - 28.02. 8. Olympische Winterspiele in Squaw Valley

vom 25.08. - 11.09. XVII. Olympische Sommerspiele in Rom


1964 vom 29.01. - 09.02. 9. Olympische Winterspiele in Innsbruck

vom 10.10. - 24.10. XVIII. Olympische Sommerspiele in Tokio


1968 vom 06.02. - 18.02. 10. Olympische Winterspiele in Grenoble

vom 12.10. - 27.10. XIX. Olympische Sommerspiele in Mexiko - City


1972 vom 03.02. - 13.02. 11. Olympische Winterspiele in Sapporo

vom 26.08. - 10.09. XX. Olympische Sommerspiele in München


1976 vom 04.02. - 15.02. 12. Olympische Winterspiele in Innsbruck

vom 19.07. - 03.08. XXI. Olympische Sommerspiele in Montréal


1980 vom 13.02. - 24.02. 13. Olympische Winterspiele in Lake Placid

vom 13.07. - 03.08. XXII. Olympische Sommerspiele in Moskau


1984 vom 07.02. - 19.02. 14. Olympische Winterspiele in Sarajevo

vom 28.07. - 12.08. XXIII. Olympische Sommerspiele in Los Angeles


1988 vom 13.02. - 28.02. 15. Olympische Winterspiele in Calgary

vom 17.09. - 05.10. XXIV. Olympische Sommerspiele in Seoul


1992 vom 08.02. - 23.02. 16. Olympische Winterspiele in Albertville

vom 25.07. - 09.08. XXV. Olympische Sommerspiele in Barcelona


Anmerkungen:


(1) BArch DR 510 / 187 und DR 510 / 837 (2) BArch DR 510 / 143 und DR 510 / 144 (3) BArch DR 510 / 112 (4) Herbst, Andreas: So funktionierte die DDR / Andreas Herbst ; Winfried Ranke ; Jürgen Winkler. - Orig.-Ausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt. - (Rororo ; ...) und BArch DR 510 / 482 und DR 510 / 980 (5) Herbst, Andreas: So funktionierte die DDR / Andreas Herbst ; Winfried Ranke ; Jürgen Winkler. - Orig.-Ausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1994 - (Rororo ; 6348 - 6350 : Handbuch Bd. 1 - 3) (6) dito (7) dito (8) Wer war wer in der DDR? : ein biographisches Lexikon / Helmut Müller-Enbergs ... (Hrsg.). - Überarb. und erw. Neuausg. - Berlin : Links, 2000 (9) BArch DR 510 / 837 und DR 510 / 112 (10) BArch DR 510 / 474, DR 510 / 475 und DR 510 / 477 (11) BArch DR 510 / 476 (12) BArch DR 510 / 841 und DR 510 / 892 (13) BArch DR 510 / 890 (14) dito



Bestandsgeschichte:

Nach Vereinigung der beiden deutschen Olympischen Komitees im November 1990 im NOK für Deutschland (mit Hauptsitz in Frankfurt/Main) bildete das ehemalige NOK der DDR zunächst ein Büro des NOK für Deutschland in Berlin-Wannsee. Dieses Berliner Büro wurde Ende 1993 aufgelöst. Die Unterlagen des NOK der DDR wurden daraufhin nach Frankfurt/Main transportiert und bis zum Jahr 2003 zwar dort gelagert, aber nur bedingt archivisch bearbeitet.


Im Mai 2003 übergab das NOK für Deutschland dem Bundesarchiv die in diesem Findbuch erfaßte Überlieferung mit einem Abgabeverzeichnis.


Die übergebene Überlieferung ließ folgende Komplexe erkennen:

- Unterlagen aus der Amtszeit von Heinz Schöbel als Präsident des NOK der DDR im Umfang von 138 beschrifteten Stehordnern.

- Von der Zentralen Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität im Zuge von Ermittlungsverfahren insbesondere gegen Sportärzte und -funktionäre der DDR wegen des Doping-Verdachts beschlagnahmte Unterlagen. Der Umfang betrug 74 Archivkartons und 15 Stehordner.

- Weitere Unterlagen des NOK der DDR, die nicht beschlagnahmt worden sind. Der Umfang betrug ca. 130 Archivkartons und ca. 40 Stehordner sowie loses Material, Bücher, Broschüren und Reihen (Comité Bulletins und Olympic Review, Febr. 1970 - Sept./Okt. 1990). In geringem Umfang waren auch Unterlagen über die Olympischen Sommer- und Winterspiele 1936 enthalten.



Archivische Bewertung und Bearbeitung:

In dem Bestreben, die Überlieferung kurzfristig zur Benutzung bereitstellen zu können, wurde bald nach der Übergabe mit der Formierung von archivischen Aufbewahrungseinheiten begonnen. Dabei wurden Zusammenhänge nach Möglichkeit erhalten und alte Signaturen nachgewiesen.


Im Januar 2004 begannen dann zunächst die Referendare Dr. Florian Gläser, Dr. Matthias Röschner und Dr. Henning Steinführer im Rahmen des Stage des 37. Wissenschaftlichen Kurses der Archivschule Marburg für 4 Wochen mit der Bewertung und Erschließung. Die Arbeiten wurden im Verlauf des Jahres 2004 von Chris Fengler fortgesetzt und abgeschlossen. Im Ergebnis wurden 966 Akten (ca. 55 lfm) von bleibendem Wert ausgewählt und in diesem Findbuch verzeichnet und klassifiziert. 20 Akten und diverse Doppelstücke (ca. 2,00 lfm) wurden zur Vernichtung ausgesondert. Fotos wurden dem Bildarchiv in Koblenz übergeben. 3 Akten wurden zur Einordnung in die Bestände R 8076 bzw. R 8077 vorgesehen. Druckschriften (v.a. die Schriftenreihe "Olympic Review") im Umfang von ca. 1,20 lfm erhielt die Bibliothek des Bundesarchivs.


Das mit den Akten übergebene Verzeichnis gewährleistete bei der Bewertung und Verzeichnung eine gewisse Orientierung. Traditionelle Methoden der Aktenbildung, etwa die Anwendung eines Aktenplanes, waren nicht zu erkennen. Um einen Überblick über das Schriftgut zu ermöglichen und auf sachliche Zusammenhänge hinzuweisen, wurden deshalb häufig Serien bzw. Bandfolgen oder Einzelvorgänge archivisch gebildet. Mehrfachüberlieferungen, z. B. innerhalb der Überlieferungen der IOC-Sessionen und der Vorbereitung und Durchführung der einzelnen Olympischen Spiele, waren allerdings nicht immer zu vermeiden.


Innerhalb der Klassifikationsgruppen ist durchgängig nach Laufzeit der Akten bzw. Bandfolgen sortiert worden. Zur Ergänzung der systematischen Ordnung und als Hinweis auf verstreut auftretende Sachverhalte wurden Details in den Registern (Sach- und Personenindex und geographischer Index) erfaßt.


Für die Verzeichnung wurde das Datenbank-System BASYS-S genutzt.


Bei den zur Vernichtung ausgesonderten Akten handelt es sich durchweg um Rechnungs- und Buchungsbelege, wobei geprüft wurde, ob listenmäßig zusammen-gefaßte Bilanzen und Abrechnungen vorhanden sind. Nur diese wurden verzeichnet und klassifiziert. In Fällen, in denen in einer Akteneinheit sowohl Bilanzunterlagen als auch Belege vorhanden waren, wurden keine Teilkassationen vorgenommen.

Ausnahmsweise wurden auch Gehaltsnachweise der Präsidiums-Mitglieder des NOK verzeichnet und in diesem Findbuch ausgewiesen. Die Benutzung dieser Unterlagen durch Dritte unterliegt gemäß § 5 (2) BArchG besonderen Schutzfristen, deren mögliche Verkürzung vom zuständigen Fachreferat zu prüfen ist.


Abkürzungsverzeichnis zum Bestandsverzeichnis:


A

ACNO = Association de comités nationaux olympiques ([Welt-] Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees) ACNOA = (Vereinigung der Afrikanischen NOKs) AG = Aktiengesellschaft / Arbeitsgemeinschaft AGF = Asien Games Federation (Asien-Spiele-Föderation) AGFIS = Association générale des fédérations internationales sportives (Generalvereinigung der Internationalen (Sport-)Föderationen) AIPS = Association internationale de la presse sportive (Internationaler Sportpresseverband) ANOC = Association of National Olympic Committees ([Welt-] Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees)

B / C

BRD = Bundesrepublik Deutschland bzw. = beziehungsweise

CIEPS = Conseil international pour l`éducation physique et le sport (Weltrat für Sport und Körper- oder Leibeserziehung) (A)CNOE = (Association des) Comités nationaux olympiques européens (Vereinigung der Europäische Nationale Olympische Komitees) CSC = (Koordinierungs- und Kontrollkommission) CSSA = Conseil supérieur pour le sports en Afrique (Oberster Afrikanischer Sportrat)

D

DDR = Deutsche Demokratische Republik Dr. = Doktor dt. = deutsche DTSB = Deutscher Turn- und Sportbund

E / F

(A)ENOC = (Association of the) European National Olympic Committees (Vereinigung der Europäische Nationale Olympische Komitees) e.V. = eingetragener Verein

FDGB = Freier Deutscher Gewerkschaftsbund FDJ = Freie Deutsche Jugend FIMS = Fédération internationale de médecine sportive (Internationale Föderation für Sportmedizin bzw. Internationaler Sportärzteverband) FIPO = Fédération Internationale de Philatelie Olympique

G / H

GAI(S)F = General Association of International (Sports) Federation (Generalvereinigung der Internationalen (Sport-)Föderationen GST = Gesellschaft für Sport und Technik

hrsg. = herausgegeben

I / J

IAAF = International Amateur Athletic Federation (Internationale Amateur-Leichtathletik-Föderation) IAF = International Athletic Foundation (Internationaler Sport(Leichtathletik-)verband) IAOMO = International Association of Olympic Medical Officers (Internationale Vereinigung der Olympiaärzte) ICSPE = International Council of Sport and Physical Education (Weltrat für Sport und Körper- oder Leibeserziehung) ID = Identifikation IF = Internationale (Sport-) Föderation IOA = Internationale Olympische Akademie IOC = International Olympic Committee (Internationales Olympisches Komitee) ISL = International Sports-, Culture- and Leisure (Marketing) ISPA = International Sporting Press Association (Internationaler Sportpresseverband)

K / L

LAOOC = Los Angeles Olympisches Organisationskomitee

M / N

NOK = Nationales Olympisches Komitee Nr. = Nummer

O / P

Olymp. = Olympisch(es)

Prof. = Professor

Q / R / S

SAPMO = Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv SBZ = Sowjetische Besatzungszone SC = Sportclub SCSA = Supreme Council for Sport in Africa (Oberster Afrikanischer Sportrat) SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SISMO = Internationales Symposium "Sport, Medien, Olympismus" SV = Sportverbände

T / U

UdSSR = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken UNESCO = United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) USA = United States of America (Vereinigte Staaten von Amerika)

V / W / X / Y / Z

VEB = Volkseigener Betrieb VR = Volksrepublik

ZK = Zentralkomitee


Zitierweise:

Für die Überlieferung des NOK der DDR gilt folgende Zitierweise: in ausführlicher Form: Bundesarchiv, Bestand DR 510 Nationales Olympisches Komitee der DDR, Nr. des Aktenbandes in Kurzform: z. B. BArch DR 510/ 599 

Laufzeit:

1951 - 1990 (1993) 

Benutzungsbedingungen:

Bundesarchivgesetz, Verordnung über die Benutzung von Archivgut beim Bundesarchiv


Überlieferungsverweis:


Im Bundesarchiv kommen vor allem folgende Bestände für weitergehende Recherchen in Frage:

DA 1 Volkskammer

DC 20 Ministerrat der DDR

DR 2 Ministerium für Volksbildung

DR 5 Staatssekretariat für Körperkultur und Sport

DY 12 Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB)


DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) [Online-Findmittel]


DY 34 Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) [Online-Findmittel]


Bearbeiter/in:

Frau Fengler 

Datum:

2005 

Hauptbestandsinfo:


Bestandssignatur: DR 510 Bezeichnung: Nationales Olympisches Komitee der DDR Laufzeit: 1951-1990 (1993) Bestandsart: Schriftgut Bestandsbeschreibung: Der Bestand umfaßt die Überlieferung des Nationalen Olympischen Komitees der DDR (1951 - 1990) und einige wenige Akten des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, Büro in Berlin-Wannsee (1990 - 1993)


Provenienz: Nationales Olympisches Komitee der DDR Umfang: 55 lfd. m Lagerung: (Berlin-Lichterfelde) Benutzungsort

29.09. bis 02.10.1981 84. IOC-Session in Baden Baden. Wahl von Dr. Günther Heinze (DDR) zum IOC-Mitglied. 06.01.1990 Außerordentliche Mitgliederversammlung des NOK der DDR. Rücktritt von Manfred Ewald als Präsident. IOC-Mitglied Dr. Günther Heinze übernimmt die Funktion des amtierenden Präsidenten.

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