Nach der Volksschule absolvierte Sigmund Jähn von 1951 bis 1954 eine Lehre zum Buchdrucker. Danach war er Pionierleiter an der Zentralschule in Hammerbrücke . Am 26. April 1955 trat Jähn seinen Wehrdienst bei der VP-Luft , der Vorläuferin der Luftstreitkräfte der DDR , in Preschen an. Nach seiner Grundausbildung wurde er ab 1956 als Offiziersschüler an den Fliegerschulen Bautzen und Kamenz zum Flugzeugführer ausgebildet. 1958 kehrte er in sein Geschwader, dem Jagdfliegergeschwader 8, zurück. 1960 wurde er mit seinem Geschwader an den endgültigen Standort Marxwalde verlegt. Von 1961 bis 1963 war Jähn stellvertretender Kommandeur für Politarbeit einer Geschwaderstaffel. Danach leitete er bis 1965 im Geschwader den Bereich Lufttaktik/Luftschießen. Im Anschluß daran wurde er zu einem Studium an die Militärakademie der Luftstreitkräfte „J. A. Gagarin“in Monino delegiert. Er schloß dieses Studium mit dem Diplom eines Militärwissenschftlers ab. Von 1970 bis 1976 bekleidete Jähn die Funktion eines Inspekteurs für Jagdfliegerausbildung und Flugsicherheit beim stellvertretenden Chef der Lufstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA. Im Rahmen des Interkosmos -Programms wurde Oberst Jähn und 4 weitere Kandidaten ab 1976 zur Kosmonautenausbildung geschickt. Nach Vorauswahl blieben er und Eberhard Köllner übrig. Nach der erfolgreichen Raufahrtmission Sojus 31 wurde Jähn 1978 zum stellvertretenden Leiter des Zentrums für Kosmische Ausbildung beim Kommando der LSK/LV ernannt. 1979 wurde er Chef dieses Kommandos, welcher er bis 1990 blieb. Am 1. März 1986 wurde Sigmund Jähn in den Rang eines Generalmajors der NVA befördert. Er gehörte am 2. Oktober 1990 zu den letzten Generälen, die aus der NVA entlassen wurden. Geb. in Rautenkranz (b. Klingenthal, Vogtl.); Vater Sägewerkarb.; Grundschule; Sekr. der FDJ-Gruppe in Rautenkranz; 1951 - 54 Ausbildung zum Buchdrucker im VEB Buchdruckerei Falkenstein; 1955 Pionierltr. an der Zentralschule Hammerbrücke; 1955 - 58 KVP bzw. NVA, Offiziersschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV), Ltn.; 1956 SED; 1958 - 60 Flugzeugführer; 1961 - 63 Politstellv. einer Staffel des Fliegergeschwaders Marxwalde (heute Hardenberg); 1963 - 65 Ltr. für Lufttaktik u. -schießen im Jagdfliegergeschwader Marxwalde; 1965 Abitur; 1966 - 70 Militärakad. der Luftstreitkräfte der UdSSR, Dipl. rer. mil., Major; 1970 - 76 Inspekteur für Jagdfliegerausbildung/Flugsicherheit im Kdo. LSK/LV; 1976 - 78 Ausbildung im sowj. Kosmonautenzentrum; 26.8. - 3.9.1978 als erster Dt. im Weltraum (Partner von Valeri Bykowski); 1978 - 89 stellv. Ltr. bzw. Ltr. des Zentrums für Kosmonautenausbildung im Kdo. LSK/LV, Oberst; 1979 Held der DDR; seit 1980 als GMS »Falke« bzw. IM »Tanja« beim MfS erf.; 1983 Prom. zum Dr. rer. nat. über die Entw. method. Grundlagen für Auswertung u. Nutzung von Fernerkundungsdaten in der DDR; 1986 Gen.-Major; 1990 Ehrenbürger von Berlin; seit 1989 Berater zur Vorber. von Weltraumflügen bei der Dt. Forschungsanstalt für Luft- u. Raumfahrt in Köln-Porz u. freiberufl. Wissenschaftler, tätig im Projektbüro Euromir der europ. Raumfahrtorg.; 1999 »Goldene Henne«.

Publ.: Erlebnis Weltraum. Berlin 1982; 25 Jahre dt. Beiträge zur bemannten Raumfahrt. Berlin 2004. Sek.-Lit.: Hoffmann, H.: S. J., der fliegende Vogtländer. Berlin 1999; Horchler, A.: S. J. u. Ulf Merbold. Berlin 2004 (Tonträger). HME

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