Benutzer Diskussion:Tobias Nüssel/Zum Umgang...

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Andrea014 in Abschnitt Spezielles

Spezielles

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Lieber Tobias!

Zunächst: Dank für Deine Beiträge, die ich gern lese. Und Dank auch für das Umseitige.

Ich will aus dieser Disk keine Jammerkammer machen, weiß aber nicht, wie ich einige ungute Erfahrungen wiki- und Deinem Anliegen gerecht werdend verpacken könnte. Deshalb so, wie ich kann. Und bitte sei eingedenk der Tatsache, dass ich jenseits der WP völlig unerfahren mit virtueller Kommunikation bin.

  1. Ich hatte mir vorgenommen, nie eine VM zu machen. Das habe ich zwar lange, aber letztlich bedauerlicherweise nicht nur nicht durchgehalten, sondern mich inzwischen zu meiner eigenen Beschämung schon mehr als einmal zu PAs hinreißen lassen. Auf AAF – da hatte ich es zunächst mehrfach versucht − bin ich übrinx in der Regel auf VM verwiesen worden und hatte den Eindruck, ich nerve.
  2. Mir ist bereits zweimal – davon einmal gar von einem Admin – ungerechtfertigt ein ANON-Verstoß vorgeworfen worden. Keiner der beiden hat sich, obwohl ich beide darauf ansprach, entschuldigt. Das ist zwar kein PA, kann aber ähnlich wie ein solcher in den Knochen sitzen.

Dazu nun meine Fragen:

  1. Wie wird man als jemand, der das berühmt-berüchtigte dicke Fell weder hat noch haben will, mit den oft höchst subtil formulierten und auf langjährige Lernprozesse verweisenden PAs fertig, die man ggf. als geradezu perfide empfinden kann, die zugleich aber in der Regel die ebenso berühmt-berüchtigte Eingreifschwelle der Admins konsequent unterschreitet?1
  2. Wieso soll ich eine Entschuldigung verlangen, wenn der Kontrahent darauf nicht von allein kommt? Mehr als Lippenbekenntnisse wären doch garnicht zu erwarten?2
  3. Wieso soll man nicht „nachtragend“ sein? Kann man sowas wirlich abstellen? Und schwupps ist der Nachtragende der Buhmann.3

Du bist Jurist und weißt deshalb, dass unsere Gesetze dazu da sind, Recht zu sprechen, nicht aber Gerechtigkeit herzustellen. Das lässt die Menschen so oft so ent-täuscht zurück. WP ist zwar kein rechtsfreier Raum, aber die Menschen fühlen sich so oft so ungerecht behandelt. Wenn dann noch das berühmt-berüchtigte Popcorn bestellt wird, liegen manche am Boden, andere gehen. Otto Kernberg gab, als er sah, wie Entgleisung und Entgrenzung zunahmen, die Formel Null Toleranz heraus. Das aber bringt mich an die Grenze, an der ich mich befragen muss, ob ich noch meiner Meinung sein kann.

Mit sehr freundlichem Gruß geh ich jetzt mal wieder meiner Wege, noch unentschieden, ob ich dem Horst oder dem Carol nicht doch irgendwann folgen mag. --Andrea (Diskussion) 13:23, 26. Apr. 2022 (CEST)Beantworten

Fußnoten:

  • 1 Ich ertappe mich, dass ich dabei bin, das zu üben, aber es widert mich an.
  • 2 Und die befrieden nichts, können gar zur Waffe mutieren → „Was willst Du denn noch, ich hab mich doch entschuldigt!“ Btw: kann man sich wirklich entschuldigen? Oder muss das nicht doch der Andere tun, den man darum bittet?
  • 3 Ich bin schnell versöhnt, wenn ein Konflikt befriedet wurde. Doch ich bin leider in aufsteigender Reihenfolge nachtragend, wenn das nicht gelingt, nichtmal versucht wurde oder der Vorschlag zu einem Versuch der Konfliktregulierung zurückgewiesen wurde. Im letztgenannten Fall stehste da, wie n begossener Pudel. Ist mir schon passiert. Aber nachtragend darf man nicht sein? Verzeihen muss man? Muss man? Über Konflikte ganz anderen Kalibers gibt es ein schönes Büchlein von David Becker: Ohne Hass keine Versöhnung. Kann man viel draus lernen, auch für deutlich mildere Konflikte.
zu 1. Das "dicke Fell" ist in Wikipedia-Diskussionen höchst nützlich, ebenso ein gewisses "Über den Dingen stehen". Menschen, die ständig knapp unterhalb der Eingriffsschwelle bohren und sticheln, neige ich zu ignorieren. Internetforen oder das gute alte Usenet, in dem ich angefangen hatte, haben wunderbare Ignorierfunktionen.
zu 2: Du hast recht, eigentlich kann man sich nicht selbst entschuldigen, sondern nur darum bitten. Aber damit haben ganz viele Leute wirklich Schwierigkeiten, weil sie mit der Bitte eingestehen, dass sie sich fehlerhaft verhalten haben. und dieses Eingeständnis will man hören, bevor man dieses Fehlverhalten entschuldigt und verzeiht. Ich bin ja stark am 10ten und 11. Jahrhundert interessiert, es ist hochinteressant, wie in diesen Zeiten Konflikte durch solche Ritale des Bittens und Gebens gelöst wurden - und das auch häufig langfistig gut funktionierte.
zu 3: Ich gebe zu, dass ich auch sehr nachtragend sein kann, in dem Punkt sind wir uns ähnlich. Aber wenn man mit einer Person länger zu tun hat, wie mit anderen Wikipedianern, wenn man über längere Zeit dabei ist, hilft es nicht, solche Dauerzwiste am Köcheln zu halten oder ständig wieder hochzuholen. Wenn ich so blöd wäre, als Admin zu kandidieren, bekäme ich mit 101%er Sicherheit Entscheidungen von vor 15 Jahren vorgehalten, an die ich mich schon nicht mehr erinnern kann. Genau das sollte aber eigentlich nicht passieren und ist mit "sei nicht nachtragend" in der wikiquette gemeint: Kein Aufwärmen oller Karmellen. Ich ärgere mich z.b. öfters über Admins udn ihre Entscheidungen, aber selbst wenn ich mal eine Wiederwahlstimme vergebe, wird die meist als zu alt abgeräumt, bevor der Admin wieder zur Wahl steht. -- Tobias Nüssel (Diskussion) 19:53, 26. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
P.S.: Beide Abgänge tun auch mir weh. Aber ich werfe nicht das Handtuch. Ich habe es ja auch nicht geworfen, als Benutzer:Liuthar versucht hat, mich aus dem Projekt zu ekeln (das trage ich ihm nach, auch wenn er der erste Benutzer war, der vom SG ohne Chance auf Wiederkehr gebannt wurde.) -- Tobias Nüssel (Diskussion) 19:53, 26. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, Tobias!
Mir ging es hier eigentlich nicht um meine Nöte, sondern ich schrieb sie als Beispiele auf, um zu überlegen, wie man irgendwas umformulieren könnte. Ich mag es ja nicht so, wenn man mir sagt: „sei so und nicht anders“, wenn ich denn nun mal gerade anders bin. Dann fühle ich mich unbehaglich und so, als ob an mir etwas falsch wäre – obwohl in meinen Augen mein Kontrahent was falsch machte. Zudem mögen es viele nicht, wenn man ihnen sagt, was sie zu tun oder zu lassen hätte. Ich geb mal n Beispiel:
Wie wäre es, wenn dort nicht stünde „Sei nicht nachtragend“, sondern statt dessen etwa: Wenn Dir nachtragend zumute ist, könnte es hilfreich sein, wenn Du es für Dich behälst und der Konfliktpartei aus dem Weg gehst.
Morgengruß von der --Andrea (Diskussion) 06:26, 27. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
Das "Sei nicht Nachtragend" steht so in der aktuellen Fassung der Wikiquette, und ich wollte an der Formulierung möglichst wenig ändern. Ich halte "aus dem Weg gehen" nicht für eine wirklich gute Lösung von Konflikten, streng gemnommen löst es das Problem nämlich nicht, sondern verschiebt den Konflikt nur, bis sich die Beteiligten wieder begegnen. Außerdem funktioniert das "aus dem Weg gehen" nicht, wenn der Andere einem hinterhersteigt (Eigene Erfahrung: Liuthar tat das...). Kern meiner Gedanken war (ausgehend vom aktuellen BSV), dass bei Beleidigungen einerseits bei VM-Entscheidungen empathischer auf den Beleidigten eingegangen werden soll, andererseits klarzustellen, dass die Wikiquette erfordern, die internen Konfliktlösungsinstanzen zu versuchen, bevor man zum scharfen Schwert des Strafantrags greift. Tobias, auf Arbeit Telefonwarteschleifen lauschend, als -- 217.70.160.66 08:54, 27. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
Wozu Warteschleifen gut sein können...  Vorlage:Smiley/Wartung/zwinker 
Ich stimme Dir zu. Besonders kann man sich nur schwer aus dem Weg gehen, wenn man im selben Themencluster schreibt.
Wie man es auch dreht und wendet...
Und Strafanzeige? Da war doch was. Durfte man nicht mit richterlichem Fug & Recht *hustanfall!* auf eine Frau Drecksfotze sagen? Recht haben und kriegen sind zweierlei – hat mich mein alter Herr gelehrt, als er noch nicht im Himmel war.
Das Gedudel in den Warteschleifen unerträglich findend bewundert Deine Gelassenheit die --Andrea (Diskussion) 09:37, 27. Apr. 2022 (CEST)Beantworten