... sind verschieden. Noch! Wer hätte das gedacht!
Es ist, was mir durch den Sinn geht, wenn ich mir das Geschlechterverhältnis in der WP in Zahl & Verhalten anschaue.
Lange Jahre hatte ich mich gefragt, wie es kommt, dass es so wenige Frauen unter den Straftätern gibt, was in dem – vermutlich von Männern geschriebenen – Artikel keiner Erwähnung wert ist. Jedenfalls mochte ich nicht davon ausgehen, Frauen wären die „besseren Menschen“. Obwohl..., aber lassen wir das! Jahrzehntelang schwankte der Anteil der Frauen am Gesamt der Straftäter um 11% und beschränkte sich auf einige wenige Delikte: Diebstahl, Verstöße gegen das BtMG, Betrug und Mord. Na gut, die Frauen sind am Kommen. Wenn ich nicht irre, machen sie schon bald 20% aus und ihr Repertoire haben sie inzwischen auch erweitert, z.B. um die Körperverletzung. Wozu das gut sein soll, weiß ich nicht. Das gab es früher nicht. Aber früher hatten wir auch einen Kaiser.
Eines, schon ziemlich lang zurück liegenden Tages lief mir Annette Streek-Fischer über den Weg. Zunächst noch nicht persönlich, aber in ihren Veröffentlichungen. Diese wunderbare Frau, die unser Wissen über die hier in Frage stehende Merkwürdigkeit aufgeklärt hat, findet in der WP mit ihren fast 2 Mill. Artikeln lediglich an zwei (!) Stellen (und ausgerechnet beim Zwang) als Literaturhinweis (!) Erwähnung. Na gut. Immerhin! Vermutlich ist sie nicht relevant. Relevanz wird in der WP ja auch von 80% Männern entschieden. Ist so. Immerhin dürfen wir in unserem Land inzwischen schon wählen. Durfte meine Oma nicht. Und als ich anfing zu arbeiten, musste ich meinen Mann noch fragen, ob ich darf. Egal. Jedenfalls war der Forschungsschwerpunkt von Frau Streek-Fischer nicht der Zwang, sondern Jugendliche. Und an denen hat sie wichtige Erkenntnis zutage gefördert, die deshalb bahnbrechend waren, weil wir das hätten schon lange wissen können, doch den Wald vor lauten Bäumen nicht gesehen haben. Sie schrieb übrigens nicht über Straftäter, nur über Jugendliche. Aber das ist ja fast dasselbe. Welcher Jugendliche kommt denn ohne Straftat durch's Leben? Nicht einmal ich habe das geschafft!
Jedenfalls hat diese Frau sehr differenziert beschrieben, dass Grenzverletzungen bei Jungs und Mädchen sehr verschieden aussehen. Jungs als Grenzverletzer würden dazu neigen, die äußeren Grenzen zu verletzen und Mädchen nähmen dafür eher die inneren bzw. eigenen Grenzen. Das habe, wie sie überzeugend darlegte, mit der Sozialisation zu tun.
Und schwupps war meine Frage beantwortet, nicht nur, warum die großen Seefahrer durchweg Männer waren, sondern auch, warum es so wenige Frauen unter den Straftätern gibt. Männer verletzen, wenn denn, eher die äußeren Grenzen, also z.B. unsere Gesetze und Frauen verletzen, wenn denn, die inneren bzw. eigenen Grenzen, werden also z.B. krank, bevorzugt psychosomatisch. Wer weiter stöbert, wird entdecken, dass dieser zentrale Unterschied übrigens auch den Unterschied im Erscheinungsbild der Perversionen ausmacht. Da dachten wir ja auch jahrzehntelang, sowas hätten Frauen nicht. Höchstens ein wenig Masochismus, aber nix Pädophilie, nix Exhibitionismus, nix – ach nee, da machen wir mal Halt. Inzwischen aber wissen wir, dass Frauen auch Perversionen haben. Sie sehen nur gaaanz anders aus. Auch da: Männer handeln die der Perversion zugrunde liegenden Konflikte im Außen ab, Frauen im Innen bzw. am eigenen Körper und seiner Erweiterung. Wer speziell darüber mehr erfahren will, wird bei gleich zwei anderen, hinreißenden Frauen fündig: Estela V. Welldon: Perversionen der Frau. Psychosozial, Gießen 2003, ISBN 3-89806-164-7 (psychosozial-verlag.de). .. und Jessica Benjamin: Phantasie und Geschlecht. Studien über Idealisierung, Anerkennung und Differenz. Stroemfeld, 1993, ISBN 978-3-86109-101-1.
Weil sich nun seit einigen Jahren schon die Geschlechtergrenzen, die ich persönlich für eine kluge Erfindung halte, aufzulösen beginnen, finden wir zunehmend mehr Männer in den Praxen der Psychotherapeuten und zunehmend mehr Frauen in den Gefängnissen. Na prima. Ich denke, Emanzipation ist nicht, wenn wir Frauen wie Männer werden, aussehen oder so handeln. Diesen Irrtum hatte ich früher auch und deshalb kann ich eine Bohrmaschine bedienen und meinen Autoreifen auch allein wechseln. Aber wozu denn? Männer helfen doch gern! Und sind dabei sooo charmant! Und wenn wir mit ihnen kämpfen müssen, dann doch nicht mit deren Waffen! Das wäre doch Unfug. Die haben damit zehntausende von Jahren mehr Erfahrung als wir Frauen! Das ist nicht in ein paar lächerlichen Generationen aufzuholen! Ich denke da eher an die Waffen der Frau. Dafür brauchen wir sogar nicht einmal einen Waffenschein, wie uns Marius gelehrt hat! Na gut. Ich höre den Aufschrei der Jugend über mein mittelalterliches Geschlechterbild. Dem kann ich entgegen setzen, dass es immer noch funktioniert, viiiel mehr Freude bereitet – und zwar beiden Seiten – und die so wichtigen Geschlechtergrenzen stabilisiert. Wer sie aufweichen mag, sage später nicht, er habe es nicht wissen können! An der Stelle macht Versuch nicht kluch, sondern treibt häßliche Blüten.
Ja und was hat das alles nun mit der WP, ihrem Geschlechterverhältnis und dem Umgang der Angehörigen gleichen Geschlechts miteinander und dem Umgang der Angehörigen verschiedener Geschlechter miteinander zu tun? Mit dieser Frage möchte ich meine Leser allein lassen. Sind ja (fast) alle schon groß. Und die meisten können auch lesen. Manche sogar nachdenken. Btw: der Frauen-Anteil ist hier in der WP ähnlich, wie ihr Anteil unter den Straftätern, doch das ist selbstverständlich reiner Zufall! Aber die Gedanken sind frei! Und natürlich wird die Welt nicht zwingend besser, wenn mehr Frauen da sind. Sie wird anders! In der heiligen Seefahrt herrscht jedenfalls heute nicht mehr eine solche Schweinerei wie früher und es sterben auch nicht mehr so viele dabei. Junge Männer sterben früh! Warum wohl? Mir jedenfalls würde eine Welt nicht gefallen, in der es nur 10 oder 20% Männer gäbe. Eines noch: über alles gibt es hier einen Edit-a-Thon, nur über den Balken im eigenen Auge nicht. Seltsam. Na ja, das stimmt nicht ganz, aber ein bischen.
Frauen & Männer in der WP seid mir herzlichst gegrüßt!
Andrea014 (Diskussion) 10:51, 30. Okt. 2016 (CET)]]
Und? Was sagt ein Urgestein Wikipediens dazu? Das! Dank an einen klugen Kollegen, der mir half, zu verstehen! --Andrea (Diskussion) 07:34, 29. Mär. 2023 (CEST)