Barbara Wurm (* 1973)[1] ist eine wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, die zudem freiberuflich als Filmkritikerin und Kuratorin arbeitet. Seit 2019 gehört Wurm zum Auswahlkomitee der Berlinale.[2]

Barbara Wurm studierte in Wien, Moskau, München und Leipzig Slawistik.[2] Ab 2004 hatte sie Lehraufträge in Berlin und an der Universität Wien.[3] Von 2004 bis 2007 war sie Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg "Codierung von Gewalt im medialen Wandel" an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2017 legte sie ihre Dissertation Neuer Mensch – Neues Sehen. Der sowjetische Kulturfilm an der Humboldt-Universität vor.[4] Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Schwerpunkte sind osteuropäische Kulturwissenschaften sowie Theorie und Geschichte des Films.[2]

Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet sie seit Mitte der 2000er Jahre freiberuflich als Kritikerin und Kuratorin. Ihre Schwerpunkte sind hier der Dokumentarfilm und das osteuropäische Kino. Sie hat für die Festivals goEast, Dok Leipzig, Filmfestival Cottbus und die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gearbeitet.[3][1][2] Ihre Filmkritiken sind in Senses of Cinema, taz, kolik, Ray, EPD Film und filmdienst erschienen.[4] Mit Christoph Huber und Olaf Möller zusammen bildet Wurm die Cineasten-Kritikergruppe Ferroni Brigade.[5][6][1]

Am 1. Juni 2019 wurde Wurm in das Auswahlkomitee der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) berufen.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Klemens Gruber, Barbara Wurm, Vera Kropf (Hrsg.): Digital Formalism. Die kalkulierten Bilder des Dziga Vertov (= Maske und Kothurn. Nr. 55). Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78333-6 (Die Universitätsbibliothek Basel stellt die Beiträge von Barbara Wurm aus dieser Monografie online bereit.).
  • Barbara Wurm: Heuschrecken & Buchstabentänze, Fieberkurven & Mikrobenwelten. Animiertes Wissen im frühen sowjetischen Kulturfilm. In: Petra Boden, Dorit Müller (Hrsg.): Populäres Wissen im medialen Wandel seit 1850 (= LiteraturForschung. Band 9). Kulturverlag Kadmos, Berlin 2009, ISBN 978-3-86599-094-5, S. 213–242.
  • Barbara Wurm: "Lernen, Lernen, Leimen!" ... auf der ... "Neuen Tafel des Jahrhunderts". Der sowjetische Nicht-Spielfilm der 1920er Jahre zwischen Zeigmaschine und Sehschule. In: Tom Holert (Hrsg.): Das Erziehungsbild. Zur visuellen Kultur des Pädagogischen (= Schriften der Akademie der Bildenden Künste Wien. Band 11). Schlebrügge Editor, Wien 2010, ISBN 978-3-85160-183-1, S. 47–69.
  • Barbara Wurm: Vom Wissen (in) der Film-Notation. Ivan Ladislav Galeta: Auf-Zeichnungen. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Band 2, Nr. 2, 2010, S. 42–55 (mediarep.org).
  • Peter Klimczak, Christian Ostwald, Barbara Wurm (Hrsg.): Klassiker des russischen und sowjetischen Films Bd. 1. Schüren, Marburg 2020, ISBN 978-3-89472-973-8.

Noch prüfen:

Gastevs Medien. Das "Foto-Kino-Labor" des CIT, in: Matthias Schwartz, Wladimir Velminski, Torben Philipp (Hg.), Laien, Lektüren, Laboratorien. Künste und Wissenschaften in Russland 1860-1960, Frankfurt/Main u. a. 2008, S. 347-390; Schauen wir uns an! Axiome der filmischen Menschwerdung (Sowjetunion 1925-1930), in: Marcus Krause, Nicolas Pethes (Hg.), Mr. Münsterberg und Dr. Hyde. Zur Filmgeschichte des Menschenexperiments, Bielefeld 2007, S. 99-130; "Walzer der Freiheit". (In-)Offizielle Filmdiplomatie der Sowjetunion. Der Fall Österreich, in: Lars Karl (Hg.), Leinwand zwischen Tauwetter und Frost. Der osteuropäische Spiel- und Dokumentarfilm im Kalten Krieg, Berlin 2007, S. 223-251; gem. mit dem Österreichischen Filmmuseum, Thomas Tode (Hg.), Dziga Vertov. Die Vertov-Sammlung im Österreichischen Filmmuseum, Wien 2006.

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Einzelnachweise

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  1. a b c Barbara Wurm. In: Aufbruch der Autorinnen. 2016, abgerufen am 8. Februar 2020.
  2. a b c d e Pressemitteilung: Berlinale 2020: Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek geben erste Neuerungen bekannt. In: 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin 20.02.-01.03.20. 28. März 2019, abgerufen am 7. Februar 2020.
  3. a b Fellow - Barbara Wurm. In: Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften - Kunstuniversität Linz in Wien. Abgerufen am 8. Februar 2020.
  4. a b Gäste - Remake Festival. In: Remake. Frankfurter Frauen Film Tage 26.11. – 1.12.2019. Abgerufen am 8. Februar 2020.
  5. Ferroni Brigade. In: BFI. 2012, abgerufen am 8. Februar 2020.
  6. Berlinale. In: Negative Space (Blog). 28. März 2019, abgerufen am 8. Februar 2020.