GoEast

Jährliches Filmfestival in Wiesbaden, Deutschland

goEastFestival des mittel- und osteuropäischen Films findet jährlich in Wiesbaden statt.

Logo des Festivals

Die erste Ausgabe wurde im Jahr 2001 veranstaltet. Es ist, obwohl ein relativ junges Festival, beim Filmproduzentenverband FIAPF als internationales Filmfestival mit spezialisiertem Wettbewerb akkreditiert.

Geschichte

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Das Filmfestival wurde 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet. Nach dem Entwurf des Konzepts, unter anderen durch Claudia Dillmann als erste Leiterin und Swetlana Sikora, die bis 2010 die künstlerische Leitung des Festivals innehatte, wurde das Festival unter die Schirmherrschaft von Hilmar Hoffmann gestellt und bekam weitere Leiterinnen: Christine Kopf (2005–2008) und Nadja Rademacher (2009–2010), im Spätsommer 2010 übernahm Gaby Babić die Festivalleitung und bildete mit dem Geschäftsführer Stefan Adrian das am Deutschen Filminstitut festangestellte ganzjährige Kernteam von GoEast.[1] Seit Oktober 2017 ist die Niederländerin Heleen Gerritsen Leiterin des GoEast-Festivals.[2][3]

Seit der Gründung hat sich GoEast als internationale Bühne für den Austausch zwischen der Filmkultur von Ost und West etabliert. Das Festival empfängt jährlich rund 200 Gäste, darunter Regisseure und Schauspieler wie Krzysztof Zanussi, Jiří Menzel, István Szabó, Hanna Schygulla, Béla Tarr, Jerzy Stuhr, Kira Muratowa, Martin Šulík, Otar Iosseliani, Franziska Petri und Julia Jentsch.

Sektionen

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Wettbewerb

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Im goEast-Wettbewerb konkurrieren zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme der letzten beiden Herstellungsjahre um hochdotierte Preise. Es sind reine mittel- und osteuropäische Produktionen oder Koproduktionen mit maßgeblicher Beteiligung aus diesen Ländern.

Symposium

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(Film-)Wissenschaftler und Historiker, Filmexperten und Filmschaffende beleuchten Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und kontextualisieren künstlerische Strömungen. Die interdisziplinäre Debatte ästhetischer und theoretischer Sichtweisen ist in dieser Sektion von zentraler Bedeutung. Eine eigens kuratierte Filmreihe begleitet die Vorträge und Diskussionen, die allen Interessierten offenstehen.

Nachwuchsförderung

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Die festivaleigene Nachwuchsförderung präsentiert sich seit 2014 unter einem neuen Namen und setzt neue Schwerpunkte. Das East-West Talent Lab konzentriert sich weiterhin auf die Vernetzung junger Filmschaffender, Künstler und Filmstudenten aus den mittel- und osteuropäischen Ländern und Deutschland. Es ist in vier Programmbereiche unterteilt: Screen, Meet, Learn und Present.

  • Screen: Im neu geschaffenen Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst werden elf Arbeiten präsentiert. Diese konkurrieren um den mit 5.000 Euro dotierten Open Frame Award. Zusätzlich gibt das Filmprogramm „Emerging Artists“ einen Überblick über die zeitgenössische deutsche Experimentalfilm- und Videokunst.
  • Meet: Bei zahlreichen Events haben die Labteilnehmer Gelegenheit zum Austausch und Networking. Sie treffen auf Branchenvertreter, können ihre Projektideen vorstellen und Koproduktionspartner finden.
  • Learn: Das Fortbildungsprogramm beinhaltet Podiumsdiskussionen, Vorträge, Workshops und Masterclasses. So wird u. a. der diesjährige Jurypräsident und Kubrick-Produzent Jan Harlan praktische Tipps zum Thema „Making Films with no Money“ geben. Matthias Müller, Professor für Experimentalfilm und Jurymitglied beim Open Frame Award, spricht in seinem Vortrag „Sitting on the Fence“ u. a. über unterschiedliche Präsentationsorte für Experimentalfilme und Videokunst. Bei der Podiumsdiskussion „Funding for Short Films, Documentaries and Video Art“ wird über Möglichkeiten zur Förderung in der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik und Deutschland informiert. Zudem leitet Dr. Cathy de Haan einen Workshop zum Thema Pitching und einen weiteren zur Projektentwicklung.
  • Present: Sechzehn Teilnehmer des East-West-Talent-Labs präsentieren vor Publikum und einer Fachjury ihre neuen Projektideen aus den Bereichen Kurzspiel- und Dokumentarfilm sowie Experimentalfilm und Videokunst. Die jungen Talente kommen u. a. aus Aserbaidschan, Deutschland, Georgien, Polen, Russland, Serbien, der Slowakei, Ungarn und der Ukraine. Die besten Projektidee wird mit dem goEast Development Award in Höhe von 3.500 Euro ausgezeichnet.

Hommage/Porträt

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Die im Wechsel stattfindenden Sektionen Porträt und Hommage bieten Gelegenheit, eine filmische Handschrift näher kennenzulernen: Das Porträt beleuchtet das Schaffen eines Regisseurs der mittleren Generation – einer Generation, die von der Wendezeit und den einschneidenden Transformationsprozessen stark geprägt wurde. Die Hommage widmet sich dem Lebenswerk ausgewählter großer Filmschaffender. Bisher standen im Fokus: Šarūnas Bartas, Benedek Fliegauf, Otar Iosseliani, Miklós Jancsó, Fatmir Koçi, Sergej Loznitsa, Kira Muratova und Sergej Paradschanow, Jan Švankmajer, Jan Svěrák, Małgorzata Szumowska, Juliusz Machulski und Lana Gogoberidse.

Beyond Belonging

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Die von der ehemaligen Festivalleiterin Gaby Babic eingeführte Sektion verschreibt sich der geographischen Öffnung von goEast: Hier haben Filme auch jenseits des mittel- und osteuropäischen Kinos ihren Platz, wobei ein MOE-Bezug sichtbar bleibt. Im sich verändernden Europa ist ein anderer Blick gefordert. Jenseits von nationalen und regionalen Schranken gilt es eine gemeinsame Perspektive auf die Transformationsprozesse zu entwerfen, denen die postkommunistischen wie auch westlichen Gesellschaften unterliegen.

Highlights

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Box-Office-Hits! Genrekino meets Publikumsliebling. Diese Sektion präsentiert populäre Filme des mittel- und osteuropäischen Mainstreams.

Specials

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Filmarchive und Partnerfestivals, Matinee und Schulfilmtage, Konzert und Party: Die goEast-Specials komplettieren das Festivalprogramm mit Präsentationen, Gästen und Musik.

Eine international besetzte Jury vergibt den Škoda Filmpreis, bis 2012 Škoda-Preis „Die Goldene Lilie“, für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Stadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) sowie den Preis des Auswärtigen Amtes (4.000 Euro). Eine Jury der FIPRESCI vergibt zudem den internationalen Preis der Filmkritik. Weiterhin vergibt seit 2007 auf dem Festival die Robert-Bosch-Stiftung den Filmförderpreis für internationale Zusammenarbeit in den Kategorien Animations-, Dokumentar- und Kurzspielfilm.

Seit 2014 wird der mit 5000 Euro dotierte Open Frame Award für Experimentalfilm und Videokunst der BHF-BANK-Stiftung vergeben. Ebenfalls 2014 wurde erstmals der East-West Talent Lab Award des Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobt.

Preisträger

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Preis für den Besten Film (Namensänderung 2013)

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Škoda-Preis „Die Goldene Lilie“ für den Besten Film

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Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden

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Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“ der Stiftung EVZ (von 2008 bis 2014)

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Dokumentarfilmpreis der gemeinnützigen Hertie-Stiftung (bis 2007)

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Preis des Auswärtigen Amts für „künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft“

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Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI)

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Open Frame Award (für Virtual-Reality-Werke)

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  • 2019: Aftermath VR: Euromaidan von Alexey Furman/Sergiy Polezhaka[7]
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Commons: GoEast Film Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Eva-Maria Magel: Go-East Chefin Gaby Babić. Auf der Suche nach Filmen mit eigener Handschrift, F.A.Z., Rhein-Main-Zeitung, 20. April 2016
  2. Heleen Gerritsen, Seit Oktober 2017 Leiterin des GoEast-Festivals, Kinema Kommunal, Nr. 2/Juni 2018, hrsg. Bundesverband kommunale Filmarbeit e. V., S. 25
  3. Wiesbaden lebt: Heleen Gerritsen übernimmt die Leitung von goEast. In: Wiesbaden lebt! Wiesbaden lebt!, 15. Oktober 2017, abgerufen am 31. Oktober 2017.
  4. Wiesbaden lebt!: goEast: Filme aus Estland, Ungarn und Serbien räumen ab. In: Wiesbaden lebt! – Eine andere Nachrichtenseite. Volker Watschounek, 24. April 2018, abgerufen am 24. April 2018.
  5. A Woman Captured. Archiviert vom Original am 3. Januar 2019; abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  6. Hauptpreis von goEast für russischen Film „Der Heizer“, filmportal.de 12. April 2011, abgerufen am 5. März 2017.
  7. [1]