Stephanie Jutta Schwabe (* 1. Januar 1957 in Flensburg) ist eine deutsche Geomikrobiologin, die zu den besten Tauchern der Welt zählt und durch ihre wissenschaftliche Forschungstätigkeit auf den Bahamas international bekannt wurde.

Leben und beruflicher Werdegang

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Stephanie Schwabe wurde im Januar 1957 als Tochter des Zahnarztes Christian Schwabe in Flensburg geboren. Sie wuchs mit ihrem sieben Jahre älteren Halbbruder aus der ersten Ehe ihrer Mutter auf. Als sie noch ein Kind war, übersiedelte die Famile in die Vereinigten Staaten nach Iowa. Nachdem ihr Vater sich von der Zahnheilkunde abgewandt und einen Doktorgrad in Mikrobiologie erworben hatte, zog die Familie nach Boston, wo er als Professor an der Harvard University lehrte. 1967 erfogte ein weiterer Wohnortswechsel, diesmal nach Charleston in South Carolina. Dort besuchte Stephanie Schwabe das College. Dem Wunsch der Eltern, dass sie Medizin studieren sollte, wollte sie sich nicht beugen. Als sie deshalb keine finanzielle Unterstützung mehr von den Eltern bekam, zog sie in eine eigene Wohnung und suchte sich Arbeit im Bereich der Veterinärmedizin.[1]

Sie studierte Geologie an der ... und hat einen Studienabschluss als Ph.D.. Am Department of Geology and Geography der University of Mississippi in Oxford schrieb sie 1992 eine Dissertation zur Petrologie pleistozäner Äolianite und phreatischer Auflösungshöhlen auf den Bahamas und deren Auswirungen auf die spätquartäre Inselentwicklung.

Im Rahmen ihrer 1999 veröffentlichten weiteren Dissertation an der University of Bristol beschäftigte sie sich mit der biogeochemischen Untersuchung von wassergefüllten Höhlen innerhalb der Karbonatplattformen der Bahamas, die allgemein als Blue Holes bezeichnet werden.

Sie ist eine erfahrene geologische Taucherin hauptsächlich in Blue Holes auf den Bahamas, hat jedoch auch Erfahrung in Expeditionen in US-amerikanischen Gewässern. Die Fachzeitschrift Diver International zählt sie zu den 40 besten Tauchern der Welt.

Schwabe erwarb 2003 zusätzlich einen Abschluss in Jura mit einer Spezialisierung auf Internationales Umweltrecht.

Schwabe ist Fellow der Royal Geographical Society in London. Für ihre Entdeckung eines einzigartigen Lebenssystems, das nur in den schwarzen Frischwasserlöchern auf den Bahamas vorkommt, wurde sie zum NASA-Fellow in Exo-Biology ernannt und in dem Buch Women of Discovery: A Celebration of Intrepid Women Who Explored the World vorgestellt.[2] [3]

Im Jahr 2004 wurde Schwabe durch Wings WorldQuest mit dem Women of Discovery Award für Mut geehrt.[2]

Entdeckerin

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Schwabe begann 1992 mit dem Höhlentauchen, während sie an der Mississippi State University studierte.[4] Seitdem nahm sie an 18 wissenschaftlichen Expeditionen auf den Bahamas und an einer Reihe von Film-Expeditionen teil.

Im Jahr 1999 führte eine Expedition sie zum Black Hole von Andros (Bahamas). Dabei entdeckte Schwabe eine Bakterienart aus der Ordnung Chromatiales, die sie 2003 nach ihrem verstorbenen Ehemann und Taucher Rob Palmer Allocromatium palmerii benannte.[5] Schwabe ist Gründerin und Direktorin der ebenfalls nach ihrem Ehemann benannten Stiftung Rob Palmer Blue Holes Foundation.[6] Die Stiftung widmet sich der wissenschaftlichen und physischen Erforschung der Blue Holes auf den Bahamas und ihrer spezifischen Umwelt. Die Ziele der Stiftung sind die Förderung der Bildung und die Erhaltung der Höhlen und Blue Holes auf den Bahamas.[7]

Dritter-Mann-Phänomen

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Schwabe beschreibt auch das Third Man phenomenon, das sie erlebte, als sie sich während eines Solotauchgangs in einer Höhle verirrt hatte.[8] Ihr Ehemann, der britische Tauchpionier Rob Palmer, starb 1997 beim Freizeittauchen im Roten Meer.[9]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • The petrology of Bahamian Pleistocene eolianites and phreatic dissolution caves: implications for late quaternary island development. Mississippi State University, 1992 (englisch, Dissertation).
  • Biogeochemical investigation of caves within Bahamian carbonate platforms. University of Bristol, 1999, OCLC 53556871 (englisch, Dissertation).
  • Blue Holes of the Bahamas: A Silent Death. In: Immersed, 2001, Bd. 6, Nr. 2.
  • mit Rodney Andrew Herbert: Black Holes of the Bahamas: What they are and why they are black. In: Quaternary International, Bd. 121, Elsevier, Genf 2004, S. 3-11, OCLC 1052744880 (online (englisch)).
  • mit James L. Carew: Blue Holes: An Inappropriate Moniker for Scientific Discussion of Water-Filled Caves in the Bahamas. In: Proceedings of the 12th Symposium on the Geology of the Bahamas and other Carbonate Regions June 3–7, 2004. Hrsg.: R. Laurence Davis und Douglas W. Gamble, Gerace Research Center, San Salvador (Bahamas 2006) (Vortragstext online, englisch).
  • National Speleological Society (Hrsg.): Living in Darkness. A Woman’s Scientific and Exploratory Adventures Into the Underwater Caves of the Bahamas. Huntsville, AL 2009, ISBN 978-1-879961-32-6 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Michael Elsohn Ross: A world of her own: 24 amazing women explorers and adventurers. Hrsg.: Chicago Review Press. Chicago 2014, ISBN 978-1-61374-438-3 (englisch).
  2. a b Stephanie Jutta Schwabe, 2004 Women of Discovery Courage Award. Wings WorldQuest, 19. November 2009, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  3. Milbry Polk, Mary Tiegreen: Women of Discovery: A Celebration of Intrepid Women Who Explored the World. Hrsg.: Clarkson Potter Publishers. 2001, ISBN 0-609-60480-5 (englisch).
  4. Erin Wayman: Stephanie Schwabe. Hrsg.: Geotimes. Juli 2008 (englisch, online).
  5. Exploring the Black (and Blue) Holes of the Bahamas. LI-COR Biosciences, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  6. About: Stephanie Jutta Schwabe Founder and Director of the Rob Palmer Blue Holes Foundation. Abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  7. Objectives. In: blueholes.org. Abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  8. John Geiger: Guardian Angels Or The 'Third Man Factor'? National Public Radio, 13. September 2009, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  9. Jim Warren: UK scientist has her lab in underwater caves. In: Lexington Herald. 15. März 2011 (englisch, online).


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