Quellen

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Hier mein Wissensstand: Generell werden alle auch in der wissenschaftlichen Forschung benutzten Quellen akzeptiert inklusive Presseveröffentlichungen (siehe Wikipedia:Belege). Ungern gesehen sind schwer oder gar nicht nachprüfbare Quellen wie ungedruckte Interviews, persönliche Informationen, eigenes Erleben. Da befürchtet man Theoriebildung, die im Gegensatz zur wissenschaftlichen Forschung und zur Publizistik in der Wiki verpönt ist, da die Wiki nur bereits bekanntes Wissen zusammenfassen soll.

Beispiel aus meiner Praxis ist der Artikel Theater Anklam, der außer den angegebenen Quellen auch auf (in den Anmerkungen angegebenen) MfS-Akten beruht (sowas würde ich heute vermeiden), auf privaten Unterlagen sowie auf einer Reihe von Gesprächen und Interviews, die ich mit den Beteiligten geführt habe. Diese bildeten aber - da größtenteils unpubliziert - nur die „Hintergrundstimmung“ bei meiner Schilderung der Ereignisse. Um sie zu charakterisieren und zu bewerten habe ich Zitate aus der Literatur gesucht (z.B. die harte Einschätzung von Castorf „das braune Ankam“), aber gleichzeitig die Gegenmeinung angeführt (Diese Aufführungen entsprachen jedoch kaum den Interessen der örtlichen Bevölkerung...). „Ausgewogenheit“ eben... Manchmal habe ich auch Artikel vor dem Einstellen in die Wikipedia von den Beschriebenen gegenlesen lassen (in dem Beispielfall z.B. von Wolfgang Bordel und zwei weiteren Ensemblemitgliedern).

Generell zu DDR-Kulturartikeln und der Verwendung von MfS-Unterlagen: Natürlich benutze ich solche Unterlagen, paraphrasiere sie auch, habe es mir aber abgewöhnt, daraus zu zitieren. Hintergrund: Die Pressekammern der Amtsgerichte Hamburg und Berlin haben in einigen Fällen den Beschriebenen bei deren Klage auf Unterlassung Recht gegeben. Egal, wie man das bewertet, sollte man es doch auch in der Wiki berücksichtigen. ich hoffe, dass hilft Dir etwas weiter. Grüße.--Tvwatch 10:51, 22. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Adolf Endler

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Schön, dass Du Endler kennst, den ich schwer bewundere (und dessen Wiki-Artikel ja auch sehr mäßig ist). Vielleicht kannst Du ja mal bei etwas eher Nebensächlichem nachhaken, über das ich gerne irgendwann mal schreiben würde (und das ich jetzt aus dem Gedächtnis referieren muss): Da gab es in den frühen 1980ern (?) einen Frauenmord (?) am Prenzlauer Berg, woraufhin die „Szene“ großräumig von angeblichen Kripobeamten („Kripo-Bernhard“?) befragt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, taucht der Fall auch in Endlers Tarzan-Tagebüchern auf...--Tvwatch 10:51, 22. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Herzlichen Dank für Deine Hinweise - ich werde mal einfach den Teil der Diskussion auf dieser Seite, der Endler betrifft, ausdrucken und weiterreichen - wenn Dir das recht ist. Ich werde auch Elke nach dem Mord fragen, die müsste es dann ja auch wissen... Ich sehe eben auch Schwierigkeiten - bei Walthers Buch weiß ich es genau und kann es "beweisen" - da ist viel Falsches drin, denn er stützt seine Aussagen auf Stasiaussagen und wertet entsprechend. Das geht aber so nicht. Beispiel: IM meldet - X hat zwei Kinder Stasi schätz eine: IM glaubwürdig - Walther urteilt: IM hat zwei Kinder - IM hat aber gar nicht zwei Kinder... Was das Gegenlesen betrifft, würde ich Dich gern bei bestimmten kleinen Sachen dann in Anspruch nehmen, denn ich bin unter Umständen befangen. Viele Grüße --Pankowia 13:57, 22. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Danke. Und ich werde noch einmal in Endlers Tarzan schmökern und diejenigen meiner Freunde, die damals schon die Szene bevölkerten, befragen. Interessieren tut mich das auch eher literarisch als dokumentarisch. - Zweiter Punkt: In der Tat sind in den meisten MfS-Akten die Beschreibungen von Dritten und deren Umfeld lediglich Mutmaßungen oder Hörensagen und deshalb mit großer Vorsicht zu genießen und nur nach Gegenprüfung als biografische Quelle benutzbar. Wert haben die Akten eigentlich nur in ihrer Aussagekraft über das MfS selbst, dessen Arbeitsmethoden und -ziele. Viele Grüße.--Tvwatch 13:26, 23. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Kleine Nachträge:

  • Meine Frau ordnet die Frauenmorde (Mehrzahl) den Jahren 1980/81 zu. Ihrer Erinnerung nach war „Kripo-Bernhard“ angeblich aus Cottbus und der Ermittlergruppe in der „Hauptstadt“ als Verstärkung zugeteilt worden, pflegte seinen Frust über die fehlenden Ergebnisse abends in der „Tute“ in Alkohol zu ertränken und schimpfte dabei über den mangelnden Kooperationswillen der „Kollegen von der Sicherheit“. Eddi Endler notierte unter dem Titel „Der Unhold“ in seinem Tarzan den Verdacht einer Kiezgröße, Endler selbst sei der „Prenzlauer-Berg-Ripper“ und vermerkt aus zweiter Hand auch die Reaktion der Polizei darauf: „Nee, Herr Mühle,für Endler ist eine andere Abteilung zuständig“ (S. 69f.).
  • Ebenfalls bei Endler zwei schöne Stellen zu Paul Wiens: Ein Nachruf im „Sonntag“ animiert ihn zum Versuch eines eigenen Wiens-Nachrufs in Gedichtform, aus dem er zwei Rest-Zeilen zitiert: „... ach allzu uhrwerkhaft alsbald und über-triftig tickend / ein schwätzendes dann schwarz gelähmtes uhrwerk (wie erstickend) ...“ (S. 104). Und beim Meditieren über das Thema „Wanzen“ beschleicht Eddi E. kurz ein dumpfer Verdacht: „Vor kurzem ist es Paul Wiens gewesen, der mich mit seinem «Sonderwissen» über normalerweise ganz Unzugängliches meiner problematischen Lebensführung verblüfft hat...; ein kleiner Schock!“ (S. 28)
  • Apropos Nachruf: Durchaus grabsteinwürdig ist auch der Ausspruch von Mama Endler 1979 anlässlich der Mitteilung, ihr Sohn sei aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen worden: „Junge, jetzt weiß ich, daß du noch nicht ganz weg vom Fenster bist!“ (S. 24f.)--Tvwatch 17:12, 24. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Also, ich war bei Eddi Endler und habe nachgefragt. Deinen Text hatte ich ausgedruckt mitgenommen. Eddi war sichtlich erfrut, dass sich jemand so mit seinen Texten beschäftigt :-). Er und seine Frau waren sich auch nicht ganz sicher, wann die Geschichte mit den Frauenmorden spielt. Zwischen 81 und 83 bestimmt. Der von Dir erwähnte Herr Mühle, meinte Endler, dürfe als wichtigs Original und einer der bedeutenden Säufer des Prenzlauer Berg (neben ihm selbst :-)) nicht vergessen werden. Näheres zu den Frauenmorden wussten beide auch nicht. Allerdings sagten beide, das wegen der Geschichte ziemliche Angst im Prenzlauer Berg herrschte. Meine persönliche Erinnerung versagt da völlig. Aber mir fallen noch paar Leute ein... Grüße --Pankowia 12:39, 30. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Danke für die Mühe an Euch alle. Ich werde mir noch ein paar Erinnerungsfetzen von Freunden erzählen lassen und das Ganze dann fiktionalisieren (soll sowieso nur das „Hintergrundrauschen“ für eine andere Geschichte bilden). Vom Säuferfürst Herrn Mühle hat mir auch meine Frau Groteskes berichtet. :-) Damit Schluß mit dem Thema und zurück zur Arbeit...--Tvwatch 13:09, 30. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Problem mit Deiner Datei (19.06.2019)

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Hallo Pankowia,

bei der folgenden von dir hochgeladenen Datei gibt es noch ein Problem:

  1. Datei:18-04-20f-068bea (002).JPG - Problem: Freigabe
  • Freigabe: Du brauchst eine Erlaubnis, wenn du eine urheberrechtlich geschützte Datei hochlädst. Um eine solche Erlaubnis zu formulieren, bieten wir einen Online-Assistenten unter https://wmts.dabpunkt.eu/freigabe3/ an. Er hilft Dir, die passende Formulierung zu finden, egal ob Du selbst der Urheber bist oder die Datei von einer anderen Person geschaffen wurde.

Durch Klicken auf „Bearbeiten“ oben auf der Dateibeschreibungsseite kannst du die fehlenden Angaben nachtragen. Wenn das Problem nicht innerhalb von 14 Tagen behoben wird, muss die Datei leider gelöscht werden.

Fragen beantwortet dir möglicherweise die Bilder-FAQ. Du kannst aber auch gern hier in diesem Abschnitt antworten, damit dir individuell geholfen wird.

Vielen Dank für deine Unterstützung, Xqbot (Diskussion) 00:51, 19. Jun. 2019 (CEST)Beantworten