Berg (Oberfranken)
Berg ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und liegt im Bayerischen Vogtland etwa zwölf Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Hof an der Autobahn A 9 (Anschlussstelle 31 Berg/Bad Steben).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 22′ N, 11° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Höhe: | 636 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,9 km2 | |
Einwohner: | 1981 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95180 | |
Vorwahl: | 09293 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 113 | |
Gemeindegliederung: | 30 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 2 95180 Berg | |
Website: | www.berg-ofr.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Patricia Rubner (CSU) | |
Lage der Gemeinde Berg im Landkreis Hof | ||
Geografie
BearbeitenHöchste Erhebung
BearbeitenDie höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der 644 m hohe Hügel zwischen den Straßen nach Rothleiten und Issigau.
Nachbargemeinden
BearbeitenAngrenzende Gemeinden sind:
Rosenthal am Rennsteig (Saale-Orla-Kreis/Thüringen) |
Hirschberg (Saale-Orla-Kreis/Thüringen) |
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Issigau | ||
Naila | Selbitz | Köditz |
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde hat 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bartelsmühle (Einöde)
- Berg (Pfarrdorf)
- Blumenaumühle (Einöde)
- Brandstein (Weiler)
- Bruck (Dorf)
- Bruckmühle (Einöde)
- Bug (Dorf)
- Eisenbühl (Dorf)
- Erzengel (Einöde)
- Feldmühle (Einöde)
- Geiersberg (Weiler)
- Gottsmannsgrün (Dorf)
- Gupfen (Einöde)
- Hadermannsgrün (Dorf)
- Holler (Einöde)
- Lohwiese (Einöde)
- Maihof (Einöde)
- Moos (Dorf)
- Rothleiten (Dorf)
- Rudolphstein (Dorf)
- Sachsenvorwerk (Dorf)
- Schnarchenreuth (Dorf)
- Steinbühl (Weiler)
- Steingrün (Einöde)
- Tiefengrün (Dorf)
- Untertiefengrün (Siedlung)
- Wacholderreuth (Einöde)
- Waldlust (Einöde)
- Weißenbachmühle (Einöde)
- Wiesenhaus (Einöde)
Die Einöden Lerchenhaag, Ludwigshöhe, Mitteltiefengrün und Obertiefengrün sind keine Gemeindeteile.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDer früheste bekannte Beleg für den Ort, das lateinische …de Monte stammt aus dem Jahr 1234.[4] Der Ort ist namensgebend für die Familie von Berg. Als Teil des Fürstentums Bayreuth gehörte Berg ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Berg fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Gottsmannsgrün eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kamen Bruck, Bug, Eisenbühl, Hadermannsgrün, Rudolphstein, Schnarchenreuth und Tiefengrün dazu.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 2525 auf 2066 um 459 bzw. um 18,2 %. Am 31. Dezember 1996 hatte Berg 2793 Einwohner.
Ortsname
BearbeitenDer Ortsname ist belegt mit „… de Monte“ (1234 und 1246; lat. für vom/von Berg), „… ze dem Perge“ (1320), „… in Monte“ (1347; lat. für in Berg), „Pergen“ (1348), „… zu dem Berge“ (1358), „Perck“ (1430), „… zum Perg“ (1542) und „… zum Berg“ (1579).[4]
Der Ursprung des Namens ist das mittelhochdeutsche Wort bërc (für Berg).[4]
Die Gegend um Berg wird auch als Berger Winkel bezeichnet.[6]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDie Kommunalwahlen am 15. März 2020 führten zur im Diagramm dargestellten Sitzverteilung im Gemeinderat von Berg (n. k. = nicht kandidiert):[7]
Parteien und Wählergruppen | 2002 | 2008 | 2014 |
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CSU | 6 | 6 | 6 |
SPD | 4 | 4 | 3 |
ÜWG * | 4 | 4 | 3 |
Jugend für den Berger Winkel (JBW) | n. k. | n. k. | 2 |
Summe | 14 | 14 | 14 |
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeisterin ist seit 12. April 2017 Patricia Rubner (CSU); sie ist Nachfolgerin von Peter Rödel (ÜWG), der das Amt 18 Jahre ausübte und aus Altersgründen nicht mehr kandidierte.[8] Bei der Kommunalwahl 2020 wurde Rubner mit 63,85 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.[9]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Silber über grünem Dreiberg ein roter Schrägbalken.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Berg steht für den Ortsnamen. Der Schrägbalken ist dem Wappen der Herren von Berg („von dem Perge“) entnommen, einem Geschlecht, das im 14. Jahrhundert nachgewiesen ist.[11]
Wappengeschichte: Ausschlaggebend für die Wiedergabe des Wappens waren vor allem Siegel von Ott vom Berge aus den Jahren 1358 und 1381. Das Wappen wird seit 1956 geführt.[12] |
Gemeindepartnerschaften
BearbeitenBerg unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit der Bergs kommun in der Provinz Jämtlands län in Schweden.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIndustrie
BearbeitenSeit 2011 ist Berg der Sitz des internationalen Seilherstellers LIROS. Im Gemeindegebiet befindet sich der Steinbruch der Firma Beyer Baustoffe GmbH.
Feuerwehr und Rotes Kreuz
Bearbeiten- In der Gemeinde Berg gibt es Freiwillige Feuerwehren in Berg (Stützpunktfeuerwehr), Bruck, Bug, Eisenbühl, Gottsmannsgrün, Hadermannsgrün, Rudolphstein, Schnarchenreuth und Tiefengrün.
- Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) unterhält eine Bereitschaft in Berg.
- Im Jahre 2005 wurde vom Bayerischen Roten Kreuz und den Freiwilligen Feuerwehren ein Helfer-vor-Ort-Standort (HvO) und 2007 der als gemeinnützig anerkannte Förderverein HvO Berg e. V. gegründet.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Jakobuskirche (Berg) einschließlich umgebendes Ensemble mit Rathaus, Torturm und Pfarrhof
- Panorama-Aussicht über das Hofer Land: Sowohl vom Bereich Friedhof aus als auch vom östlichen Ortseingang des Hauptortes aus (Hofer Straße) hat man einen weiten Blick über die Landschaft.
Persönlichkeiten
BearbeitenPersonen, die vor Ort wirken oder gewirkt haben
Bearbeiten- Oliver Bär (* 1977), Politiker (CSU)
- Johann Christoph Stierlein (1759–1827), Militär und Burgenforscher
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Bearbeiten- Johann Joseph Seyler (1669–1719), Pädagoge und evangelischer Theologe
Literatur
Bearbeiten- Hans Vollet, Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein, 1987
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Berg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. März 2016.
- ↑ Gemeinde Berg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- ↑ a b c Reitzenstein, S. 36
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Olympisches im Berger Winkel. (PDF) Frankenpost, 25. Juli 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2015; abgerufen am 27. März 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wahl des Gemeinderats 2020, Gemeinde Berg (Lkr Hof)
- ↑ Bürgermeister-Wechsel im Bayer. Rundfunk, abgerufen am 17. August 2019
- ↑ Gemeinderat > Mitglieder. Gemeinde Berg, abgerufen am 30. Mai 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Berg (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Gemeinden Bayerns – Wappen/Geschichte/Geografie: Gemeinde Berg. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 1. April 2016.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Berg (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte