Bernhard Eichhorn
Bernhard Eichhorn (* 17. April 1904 in Schortewitz; † 6. Februar 1980 in Miesbach[1]; gebürtig Bernhard Günther Eichhorn) war ein deutscher Kapellmeister und Filmkomponist.
Leben
BearbeitenEichhorn studierte in München Musik- und Theaterwissenschaften und besuchte dort die Staatliche Akademie der Tonkunst. 1929 wurde er Kapellmeister an der Bayerischen Landesbühne, danach am Bayerischen Staatstheater und schließlich an den Münchner Kammerspielen. In der Spielzeit 1931/32 wirkte er am Theater am Schiffbauerdamm.
1933/34 dirigierte er noch einmal an Münchner Bühnen, bevor er 1934 Musikdirektor der Städtischen Bühnen in Dresden wurde. Hier blieb er bis zur allgemeinen Theatersperre 1944. Ab 1940 betätigte er sich verstärkt als Filmkomponist. Besonders häufig arbeitete er dabei für Inszenierungen Helmut Käutners, aber auch die Ludwig-Ganghofer-Adaptionen von Filmproduzent Peter Ostermayr und andere Heimatfilme wurden von seiner Musik untermalt. Eichhorn stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2] Er schrieb die musikalischen Komödien Heimliche Brautfahrt (Dresden 1937), Juchten und Lavendel (Leipzig 1938) und Das ist Herr Marinucci (Münster 1939).
Unmittelbar nach dem Krieg war Eichhorn wieder an die Münchner Kammerspiele zurückgekehrt, seit 1946 arbeitete er freiberuflich. Außer für Spielfilme komponierte er noch die Musik für mehrere Dokumentarfilme und Hörspiele.
Filmografie
Bearbeiten- 1931: Im Banne der Berge
- 1940: Kleider machen Leute
- 1942: Anuschka
- 1942: Dr. Crippen an Bord
- 1942: Fritze Bollmann wollte angeln
- 1943: Reise in die Vergangenheit
- 1944: Unter den Brücken
- 1947: In jenen Tagen
- 1948: Film ohne Titel
- 1948: Frau Holle
- 1948: Der Apfel ist ab
- 1948: Die Zeit mit Dir
- 1949: Hans im Glück
- 1949: Königskinder
- 1950: Epilog – Das Geheimnis der Orplid
- 1950: Der Geigenmacher von Mittenwald
- 1951: Weiße Schatten
- 1951: Die Alm an der Grenze
- 1951: Im Bann der Madonna
- 1951: Die Martinsklause
- 1952: Haus des Lebens
- 1952: Die schöne Tölzerin
- 1953: Das Dorf unterm Himmel
- 1953: Der Klosterjäger
- 1954: Rosen-Resli
- 1954: Schloß Hubertus
- 1954: Der schweigende Engel
- 1955: Der dunkle Stern
- 1955: Himmel ohne Sterne
- 1955: Suchkind 312
- 1955: Ein Mädchen aus Flandern
- 1956: Der Hauptmann von Köpenick
- 1956: Die Geierwally
- 1957: Monpti
- 1958: Der Schinderhannes
- 1958: Juchten und Lavendel (TV)
- 1958: Der eiserne Gustav
- 1959: Paradies und Feuerofen
- 1959: Der Rest ist Schweigen
- 1959: Jons und Erdme
- 1959: Die schöne Lügnerin
- 1959: Die Gans von Sedan
- 1960: Das Glas Wasser
- 1960: Der Groß-Cophta (TV)
- 1960: Der brave Soldat Schwejk
- 1961: Der Traum von Lieschen Müller
- 1961: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
- 1968: Bel Ami
- 1969: Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas
- 1970: Einladung ins Schloß / Die Kunst das Spiel zu spielen (TV)
- 1970: Die Feuerzangenbowle (auch Kurzauftritt)
Hörspiele
Bearbeiten- 1949: Theodor Fontane: Effi Briest – Regie: Heinz-Günter Stamm (Hörspiel – BR)
Auszeichnungen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Zweiter Band C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 530 f.
- Eichhorn, Bernhard, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 131
- Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 1444–1446. online
Weblinks
Bearbeiten- Bernhard Eichhorn bei IMDb
- Werke von und über Bernhard Eichhorn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Sterbeort Miesbach laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films; andere Angaben (IMDb, filmportal): „Moskau“
- ↑ Eichhorn, Bernhard. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 448
Personendaten | |
---|---|
NAME | Eichhorn, Bernhard |
ALTERNATIVNAMEN | Eichhorn, Bernhard Günther (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 17. April 1904 |
GEBURTSORT | Schortewitz |
STERBEDATUM | 6. Februar 1980 |
STERBEORT | Miesbach |