Bernhard Frydag
Bernhard Frydag (* 18. Juni 1879 in Münster; † 7. April 1916 bei Lens[1]) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.[2]
Leben und künstlerischer Werdegang
BearbeitenFrydag war ein Sohn des Bildhauers Bernhard Frydag und der Maria geb. Rincklake, einer Schwester der Architekten August und Wilhelm Rincklake. Er wurde von seinem Vater ausgebildet, studierte bis 1905 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und unternahm Studienreisen nach Ägypten und Rom. Anschließend war er freiberuflich in Berlin-Grunewald tätig. Neben Denkmälern gehörten dekorative Bauplastiken und Kleinbronzen zu seinem Œuvre. Der Schäferbrunnen im König-Albert-Park in Leipzig[3] war eine von drei Arbeiten im Park der Großen Berliner Kunstausstellung 1907,[4] neben einer Plastik von Johannes Pfuhl (Kentaurenkampf des Theseus, heute am Viktoria-Platz in Athen) und einem Grabmal von Hans Lehmann-Borges (1879–1945, Mitglied des Deutschen Werkbundes). Er fiel als Soldat des Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 im Ersten Weltkrieg nahe der Stadt Lens.
Bernhard Frydag war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[5]
Frydag war mit Maria geb. Wehl aus Celle verheiratet. Nach seinem Tod heiratete diese 1917 den Journalisten und Politiker Wilhelm Heile.
Werk (Auswahl)
Bearbeiten- 1907: Schäferbrunnen im König-Albert-Park in Leipzig (Muschelkalkstein)
Dieser Brunnen wurde nach der oben erwähnten Berliner Ausstellung von der Stadtverwaltung Leipzigs angekauft.[4] - 1909: Kriegerdenkmal in Münster (Westfalen), auf der Promenade am Mauritztor (für die Gefallenen der deutschen Einigungskriege; in der Art einer Siegessäule)
- 1911: sechs figürliche Reliefs für die Hauptfassade der Baugewerkschule in Essen[6]
- 1913: Heideschäferbrunnen für die Stadt Celle[7]
sowie undatiert:
- Kleinbronze Verklungenes Lied
- Kleinbronze Keulenschnitzer
- Kleinbronze Badende
Literatur
Bearbeiten- Frydag, Bernhard. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 541 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bernhard Frydag. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 171 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kriegschronik 1914–1918 – 1916: Soldaten – Verwundete und Gefallene. Stadt Münster, abgerufen am 27. Februar 2019.
- ↑ Bernhard Frydag. Künstler. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e. V., abgerufen am 8. November 2015.
- ↑ Daniel Thalheim: Der verschwundene Brunnen – Wo im Clara-Zetkin-Park einst ein Jugendstil-Kunstwerk stand. In: Artefakte - Das Journal für Baukultur und Kunst in Leipzig. wordpress.com, 26. Mai 2018, archiviert vom am 27. Februar 2019; abgerufen am 27. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b International Studio an Illustrated Magazine of Fine and Applied Art. Band 34, John Lane Co, New York 1909, abgerufen am 15. April 2016.
- ↑ Mitglieder ab 1903 – Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes. Deutscher Künstlerbund e. V., abgerufen am 27. Februar 2019.
- ↑ Moderne Bauformen. 13. Jahrgang 1914, Nr. 2 (vom Februar 1914), S. 90 (Abbildung von vier der sechs Reliefs; Architekt des Gebäudes: Edmund Körner).
- ↑ (Bilderstrecke). In: Berliner Architekturwelt. Nr. 9, Dezember 1913, S. 382 (zlb.de – Abbildung des Heideschäferbrunnens, Vor- und Rückansicht).
Personendaten | |
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NAME | Frydag, Bernhard |
ALTERNATIVNAMEN | Freydag, Bernhard (Falschschreibung) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1879 |
GEBURTSORT | Münster |
STERBEDATUM | 7. April 1916 |
STERBEORT | bei Lens |