Johannes Pfuhl

deutscher Bildhauer

Johannes Pfuhl (* 20. Februar 1846 in Löwenberg, Provinz Schlesien; † 5. Mai 1914 in Baden-Baden) war ein deutscher Bildhauer.

Der aus Schlesien stammende Johannes Pfuhl studierte von 1861 bis 1865 an der Kunstakademie Berlin mit praktischer Ausbildung im Atelier bei Bildhauer Hermann Schievelbein. Als erstes größeres Werk schuf er 1872 das Denkmal des Freiherrn vom Stein in Nassau. In diesem Zusammenhang erhielt Pfuhl vom Kaiser den Preußischen Kronenorden IV. Klasse verliehen. 1878 hielt er sich zu Studienzwecken in Italien auf. Danach war er wieder in Charlottenburg in eigenem Atelier tätig. 1879 bekam er den Roten Adlerorden IV. Klasse, 1893 den Kronenorden II. Klasse verliehen und 1903 den Roten Adlerorden III. Klasse mit Schleife.

Sein Sohn Ernst Pfuhl (1876–1940) war ein bekannter Archäologe.

Bezeichnung Bild Standort
Verbleib
Art
Material
Datierung Weitere Informationen
Standbild des Karl Reichsfreiherr von und zum Stein   Nassau
1952 gesprengt
Marmorfigur 1872, 9.7. Sein erstes Denkmal (Entwurf 1869); die Architektur des Nassauer Stein-Denkmals wurde von dem Architekten Eduard Zais entworfen. Parallel dazu vollendet er das Stein-Denkmal seines verstorbenen Lehrers Hermann Schievelbein
Das Gipsmodell der Statue aus Nassau wird im Remter des Breslauer Rathauses als eigenständiges Denkmal errichtet und 1910 durch eine neue Marmorkopie ersetzt.
Nach 1910 kommt das Gipsstandbild in die Alte Börse am Blücherplatz.
Relieffries   Groß Lichterfelde
zerstört
Relief
Gips
1875–1878 Relieffries von 210 Fuß (ca. 70 m) Länge im Feldmarschallsaal der Kadettenanstalt Lichterfelde
Eberhard zu Stolberg-Wernigerode Landeshut (Schlesien)
verschollen
Standbild
Bronze
1879, 2.9.
Friedrich II. (Preußen) Berlin, Kriminalgericht
zerstört
Standbild
Bronze
1881
Zieten Berlin, Ruhmeshalle
verschollen
Büste
Bronze
1881 (etwa)
Blücher Berlin, Ruhmeshalle
verschollen
Büste
Bronze
1883
Perseus befreit Andromeda   Posen
heute im Wilson-Park in Posen
Genregruppe
Bronze
1882 Goldmedaille auf der Akademieausstellung Berlin 1881; Guss Ende 1885 in der Kunstgießerei Lauchhammer, erster großer Guss in Phosphorbronze, Aufstellung in Posen auf Veranlassung des Kaisers 1890, Zweitexemplar siehe 1896
Carl von Preußen Charlottenburg, Schloss Büste
?
1883 Geschenk des Künstlers
Johann Jacob Baeyer Potsdam Geoforschungszentrum (Helmert-Haus) Büste
Bronze
1884 gefertigt zum 90. Geburtstag von Baeyer
Robert Koch Büste
?
1890
Kaiser Wilhelm I.
H. v. Moltke
O. v. Bismarck
  Görlitz, Kaiser-Wilhelm-Denkmal
zerstört
Reiterdenkmal
Bronze
1893, 18.5. Reiterstandbild mit den Assistenzfiguren Bismarck und Moltke
Kaiser Wilhelm I. Berlin, in der Wandelhalle des Reichstagsgebäudes
zerstört
Statue
Marmor
1894 1,5-fache Lebensgröße
Albrecht von Roon   Görlitz
zerstört
Denkmal
Bronze
1895, 25.6.
Heinrich Laube Sprottau
?
Denkmal
Bronze
1895, 18.9. Guss Gladenbeck Berlin
Perseus befreit Andromeda Berlin
1958 entfernt
Genregruppe
Bronze
1896 Galvanobronze der WMF nach der Gruppe von 1882; bis 1958 als Giebelbekrönung auf dem Theater des Westens
Jakob Böhme   Görlitz
erhalten
Sitzstatue
erhalten
1898, 31.10. Guss Lauchhammer
Friedrich I. (HRR) Statue
?
1900 Modell für ein Standbild
Goethe Görlitz
1942 eingeschmolzen[1]
Büste
Bronze
1901 als Brunnen angelegt; Büste 1,54 m hoch
Viktor Meyer Heidelberg, ursprünglich im Chemischen Institut der Universität, dann in der Universitätsbibliothek, heute im Hörsaalgebäude INF 252 Büste
Marmor
1901/02
Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
  Görlitz, Oberlausitzer Ruhmeshalle
zerstört
Doppelstandbild
Marmor
1904 von Pfuhl ebenfalls Bronzeadler und Bronzekreuz; 1945 von den polnischen Behörden zerstört
2 (liegende) Löwen Görlitz, Ruhmeshalle
erhalten
Standbild
Bronze
1904 Geschenk des Künstlers; im heute polnischen Kulturhaus am alten Aufstellungsort an den Treppenwangen noch vorhanden
Robert Koch Berlin, Museum für Deutsche Geschichte
erhalten
Büste
Bronze
1904 in Gips von der Gipsformerei Berlin vertrieben
Theseus rettet Hippodameia   Athen (Griechenland), Plateia Viktorias (Victoria-Platz)
erhalten
Genregruppe
Bronze
1906/7 Galvanoplastik der WMF; 3,40 m hoch; im Katalog der Großen Berliner Kunstausstellung 1907 als Kentaurenkampf des Theseus
Siegesdenkmal Schleiz
zerstört?
Denkmal
Bronze?
Otto von Bismarck Denkmal
?
1904

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. goerlitz.de Johann-Wolfgang-Goethe-Denkmal (Memento des Originals vom 15. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goerlitz.de