Bernhard von Bredow

preußischer Generalleutnant

Hermann Bernhard Ferdinand von Bredow (* 29. April 1842 in Rathenow; † 20. Februar 1918 in Brandenburg an der Havel) war ein preußischer Generalleutnant.

Herkunft

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Bernhard von Bredow entstammte dem alten uradeligen mittelmärkischen Adelsgeschlechts derer von Bredow. Seine Eltern waren der westhavelländische Landrat und Landiner Gutsbesitzer, mit Nebengut in Kriele, Hasso von Bredow (1812–1864) und dessen Ehefrau Valeska Gräfin von Schmettow (1823–1895), Tochter der Valeska von Wulffen-Grabow (1798–1881) und des Grafen Bernhard von Schmettow (1787–1872), Gutsbesitzer auf Brauchitschdorf und Fideikommissherr auf Pommerzig. Sein jüngerer Bruder war der spätere Politiker Max von Bredow und er war damit Onkel von Wichard von Bredow.

Werdegang

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Bernhard von Bredow besuchte 1855 zunächst das Werdersche Gymnasium in Berlin. Dann ging er wie viele von Bredows; wie sein Vater und nachmals sein Bruder; an die Ritterakademie in Brandenburg an der Havel. Hier war er von 1858 bis 1860. Bekanntgewordene Mitschüler waren neben mehreren späteren Gutsbesitzern u. a. Freiherr Max von Thielmann und die Brüder und Cousins dem späteren Generalleutnant Oskar von Rabe, dem späteren Oberst und Abgeordneten Karl von Rabe und dem späteren Generalleutnant Rudolf von Rabe.

Im März 1860 trat er in das Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ (Brandenburgisches) Nr. 6 in Brandenburg an der Havel ein, wurde dort im August 1860 Fähnrich, 1861 Sekondeleutnant. Von da an war er drei Jahre bis 1864 Ordonnanzoffizier bei späteren Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen (1828–1885).

1870/1871 war von Bredow u. a. an der Schlacht bei Gravelotte beteiligt. Er erhielt zuerst das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Mecklenburgische Verdienstkreuz. Zudem wurde er Inhaber des 25-jährigen Offiziers-Verdienstkreuzes. Seit 1870 war von Bredow stellv. Brigade-Adjutant. Im Februar 1872 ging er als Rittmeister zum Regiment der Gardes du Corps nach Potsdam. Hier wurde er Kompaniechef, 1882 dann Major und war ab 1884 etatmäßiger Stabsoffizier. 1889 erhielt er den Königlichen Kronen-Orden 2. Klasse.[1] Es erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant[2] und er wurde Kommandeur[3] seines alten Brandenburger Stammregiments. Dies bleib er von Anfang April 1889 bis Mitte Mai 1893.[4] 1891 wurde er Oberst. Anschließend wurde er Kommandeur der 6. Kavallerie-Brigade[5] und erreichte am 13. Mai 1895 den Dienstrang Generalmajor. Bis 16. Juni 1897 blieb er Brigadekommandeur. Anschließend nahm er den Abschied. Zum 13. September 1912 erhielt er den Charakter als Generalleutnant verliehen.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde von Bredow nicht wieder reaktiviert. Von Bredow war Mitglied des Johanniterordens und im Orden ab 1874 erst Ehrenritter und dann ab 1886 Rechtsritter. Er war auch Mitglied der Provinzialgenossenschaft Brandenburg.[6]

Am 3. September 1871 heiratete Bernhard im niederschlesischen Niebusch Margarete von Schmeling (* 29. März 1847 in Potsdam; † 18. Januar 1934 in Brandenburg an der Havel), Tochter des Majors und Niebuscher[7] Gutsbesitzers Eckhard von Schmeling und der Elisabeth Spieker, mit der er eine Tochter und einen Sohn hatte:

  • Elisabeth Valeska Alexandra (* 22. Juni 1872 in Berlin; † nicht bekannt/sie lebte zuletzt (1960er Jahre) in Eulau bei Naumburg) ⚭ 1895 (Scheidung 1922) Hans von Tschirschky und Bögendorff, Regiments- und Brigade-Kommandeur, zuletzt Generalmajor, Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II.
  • Hasso Eckhard Bernhard (* 13. Oktober 1873 in Berlin; † 27. Januar 1945 in Winzig, Landkreis Wohlau/Schlesien), Kadett in Potsdam,[8] akt. Offizier, lebte dann in den USA, Kaufmann in Deutschland, Musiker, zuletzt Hauptmann a. D. ⚭ 1900 (Scheidung 1910) Elisabeth von Dehn-Rotfelser (* 29. Juli 1878 in Kassel; † 22. August 1957 in Potsdam), Tochter des kgl. preuß. Generalleutnant Wilhelm von Dehn-Rotfelser und der Luise Deichmann; keine Nachfahren (Elisabeth heiratete 1916 den späteren Major Hans Georg Wilhelm von Kotze)[9]

Literatur

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  • Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1895. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1895, S. 53. (Übersicht Auszeichnungen/ Orden).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1899, S. 131 f.
  • Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Bredow-Hermann Bernhard-Zögling-RA-No. 1186. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 257 (Vita bis 1913).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1919. Zwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1918, S. 154.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. (Uradel). 1940, 39. Jg. Justus Perthes, Gotha 1939, S. 159–160. Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen Thiedicke von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel). 1957. Band III, Band 15 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1957, ISSN 0435-2408, S. 86 f.
  • Henning v. Koß: Geschichte des Geschlechts v. Bredow. Fortsetzung 1875–1966. Hrsg. Freiherren u. Herren v. Bredow, Fortsetzung der dreibändigen Familiengeschichte von Friedrich Wilhelm v. Bredow-Liepe u. George Adalbert von Mülverstedt. Präzis Barbara v. Spangenberg, Tübingen 1967, DNB 995275343, S. 57 f.
  • Walter von Hueck. Et al.: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A (Uradel). 1981. Band XVI, Band 76 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1981, ISSN 0435-2408, S. 145 f.

Einzelnachweise

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  1. R. v. Mosch: Deutsches Adelsblatt. Wochenschrift für die Aufgaben des christlichen Adels. №. 7, VII. Jg., G. & G., Berlin, Sonntag, 17. Februar 1889, S. 108.
  2. Theodor Fontane: Werke, Schriften und Briefe. Teil 2, Band 3, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Carl Hanser Verlag, München 1977, S. 1309.
  3. Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. Band 2, Friedr. Irrgang, Rudolstadt, Brünn 1893, S. 117.
  4. Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, 1993, ISBN 978-3-7648-2413-6, S. 26.
  5. Armand Freiherr von Ardenne: Nachtrag zur Geschichte des Husaren-Regiments von Zieten (Brandenburgisches): (Zeit von 1873–1899). Band 3. M. Babenzien, 1899, S. 114.
  6. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 15., S. 194.
  7. Sigrid Brand: Niebusch in Niederschlesien - Eine kleine Dorfgeschichte. Verlag Heimatbund des Kreises Freystadt, Weilburg 1985.
  8. Familienverband v. Bredow: (Hrsg.): Geschichte des Geschlechts v. Bredow. 1. Band (Theil 1., Abtheilung 1), Buchdruckerei des Waisenhauses (Franckesche Stiftungen), Halle/Saale 1885, S. 555. Siehe: Universität Greifswald. Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern.
  9. Henning v. Koß: Geschichte des Geschlechts v. Bredow. Fortsetzung 1875–1966. Hrsg. Freiherren u. Herren v. Bredow, Fortsetzung. Präzis Barbara v. Spangenberg, Tübingen 1967, DNB 995275343, S. 57 f.