Berstrate
Die Herren von Berstrate waren ein westfälisches Adelsgeschlecht. Das Adelsgeschlecht ist von einem Dortmunder Patriziergeschlecht gleichen Namens zu unterscheiden, das im 14. Jahrhundert erscheint, aber ein anderes Wappen führte.[1]
Geschichte
BearbeitenDer namensgebende Stammsitz des Geschlechts, ein heute abgegangener Rittersitz mit Gericht, lag bei Werl im Dorf Bergstraße (Mitte 9. Jh. birgistratum; 1229 Berstrathe[2]), heute bestehend aus den beiden Ortsteilen Oberbergstraße und Niederbergstraße. Die Familie stellte Burgmänner auf Burg Mark und empfing gleichzeitig Lehen von Dietrich IV. von Volmerstein.[3]
Als Familienmitglieder erscheinen u. a.:
- 1238: Hinricus de Berstrate, in nächster Umgebung des Grafen Gottfried von Arnsberg[4]
- 1250: Godefridus de Berstrate, Zeuge einer im Beisein des Paderborner Bischofs Simon I. von Paderborn ausgestellten Urkunde zugunsten des Soester Kapitels[5]
- 1263: Ritter Tidericus de Berstrate, Vasall von Konrad III. von Rüdenberg[6]
- 1265: Nikolaus von Berstrate, Vasall von Konrad III. von Rüdenberg
- 1266: Ritter Theoderich von Berstrate (1279 †); verheiratet mit Sophia; Sohn Hermann war 1279 an dem Gut Holthausen bei Olinchusen beteiligt
- 1298: Hermann von Berstrate, Knappe des Grafen Eberhard I. von der Mark, überließ dem Kloster Benninghausen den Hof Weringhausen bei Erwitte
- 1338: Gerhard und Johann von Berstrate besaßen einen Manus zu Ebinchusen als Lehen des Grafen von Arnsberg
- 1346: Brüder Henrik und Ewert von Berstrate sowie Johan von Berstrate. Die Brüder waren Lehnsnehmer, Johann Käufer eines Hofs zu Büderich (Werl).[7]
- 1350: Hermann von Berstrate übertrug den Northof auf seinen Bruder Johann
- 1360: Johann von Berstrate, schuldete 600 Mark, für die Dietrich von Volmerstein Währschaft leistete[8]
- 1361: Johann von Berstrate (siegelt mit zwei Pfählen) und seine Kinder, Gaerd, Gerlach, Johann, Diderich, Henrich, Rire, Grete und Goste
- 1411: Henrich von Berstrate, in Limburger Lehnsakten
- 1442: Johann von Berstrate, in Limburger Lehnsakten
- 1448: Heinrich von Berstrate, in Limburger Lehnsakten
- 1495–1501: Gerlich von Berstrate, in Limburger Lehnsakten
- 1506: Margaretha, Hilken, Gertrud und Elsken von Berstrate, Schwestern
Das Geschlecht blühte noch 1511, starb aber kurz danach aus.[9] Die letzte Erbtochter Elske heiratete Johann von Neheim (Nehem) zu Nieder-Werries, dessen Enkel das Neheimer Wappen mit dem Berstrater Wappen vermehrte.[10][11]
Wappen
BearbeitenIn Silber drei (teilweise auch zwei) rote Pfähle. Auf dem Helm ein silberner und ein roter Flügel. Die Helmdecken sind rot-silber.[12]
Literatur
Bearbeiten- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 44 (Digitalisat) und S. 419 (Digitalisat).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 12 (Digitalisat); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 25 (Digitalisat).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fahne (1858), S. 44.
- ↑ Staatsarchiv Münster (Bearb.): Westfälisches Urkundenbuch, Band 7: Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200–1300. Regensberg, Münster 1901–1908, Nr. 314, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ Ohne Autor: E. Der Lehndienst Dietrichs von Volmerstein, o. J., S. 60 (PDF, 244 KB)
- ↑ Staatsarchiv Münster (Bearb.): Westfälisches Urkundenbuch, Band 7: Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200–1300. Regensberg, Münster 1901–1908, Nr. 470, S. 208 (Digitalisat).
- ↑ Staatsarchiv Münster (Bearb.): Westfälisches Urkundenbuch, Band 7: Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200–1300. Regensberg, Münster 1901–1908, Nr. 736, S. 326 (Digitalisat).
- ↑ Staatsarchiv Münster (Bearb.): Westfälisches Urkundenbuch, Band 7: Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200–1300. Regensberg, Münster 1901–1908, Nr. 1126, S. 511 (Digitalisat).
- ↑ LAV NRW W, Loburg (Dep.) Bestand Ober- und Niederwerries, Urkunden.
- ↑ Ohne Autor, S. 63.
- ↑ Spießen (1901–1902), S. 12.
- ↑ Fahne (1858), S. 306.
- ↑ Anton Fahne: Die Herren und Freiherren von Hövel, nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, Band 1 (Köln 1860) Seite 117 (online)
- ↑ Spießen (1901–1903), S. 12.