Berufsschulzentrum (Hannover)

Berufsschulen in Hannover

Das Berufsschulzentrum[1] oder auch BBS-Campus in Hannover ist der größte Standort von Berufsschulen (BBS) in Niedersachsen. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex[2] aus den 1950er Jahren am Waterlooplatz dient der Ausbildung von rund 10000 Schülern in den vier Ausbildungsstätten BBS 2, 3 und BBS-ME und Hannah-Arendt-Schule (für Verwaltungsberufe).[3]

Berufsschulzentrum (Hannover)
Das Berufsschulzentrum und die Lavesallee von der Waterloosäule aus gesehen
Schulform Gewerblich-technische Berufsbildende Schulen
Adresse Ohestraße 6
Lavesstraße 10 und 12
Gustav-Bratke-Allee 1
Ort Hannover
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 21′ 56″ N, 9° 43′ 31″ OKoordinaten: 52° 21′ 56″ N, 9° 43′ 31″ O
Träger Region Hannover
Schüler rund 10.000

Geschichte

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2013: Lehrer und Schüler des BBS-Campus während der Verlegung der sieben Stolpersteine der Familie von Israel Alter vor dem Mahnmal zur Erinnerung an jüdisches Leben in der Ohestraße

Das Bauensemble wurde von 1952[4] bis 1953[1] im Stil der Nachkriegsmoderne der fünfziger Jahre errichtet „mit den typischen Einflüssen der damaligen skandinavischen Architektur“[4] anfangs nur für die BBS 2 und BBS 3.[1] Die Schulgebäude gründeten zunächst auf Frankiphälen.[5]

Standort war das Gelände eines ehemaligen Gewerbe-, Kasernen- und Wohngebietes. Zuvor hatte sich hier ein jüdisches Gemeindezentrum gebildet, das zur Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1941 und 1942 als sogenanntes „Judenhaus“ zur gewaltsamen Einpferchung von rund 350 Menschen missbraucht wurde. Die so Entrechteten wurden von hier aus in das Vernichtungslager KZ Riga sowie in das KZ Theresienstadt deportiert.[1]

In den 1970er Jahren wurde das ehemalige jüdische Gemeindezentrum in der Ohestraße abgerissen.[6] und mit dem Fertigstellung der BBS 3 im Jahr 1976 durch die Architekten Sigrid und Walter Kleine[7] (heute: Kleine + Assoziierte Architekten und Stadtplaner)[8] das Berufschulzentrum zum damaligen Zeitpunkt vollendet.[7]

Vor der BBS 3 dient jedoch der dann rekonstruierte Haustürbogen an der ursprünglichen Stelle des ehemaligen Gemeindezentrums[1] als Mahnmal zur Erinnerung an jüdisches Leben in der Ohestraße.[6]

Nach Abnutzungen und baulichen Veränderung wurden die denkmalgeschützten Gebäude in den Jahren von 2009 bis 2011 durch die Architektengemeinschaft KSW Architekten + Stadtplaner im Sinne der Denkmalpflege generalsaniert, aber auch durch neue technische Elemente ergänzt. So wurden etwa neue Akustikdecken eingebaut, die Beleuchtungsanlage lernförderlich erneuert, Wärmerückgewinnung integriert und die WC-Anlagen behindertengerecht umgebaut.[4]

Literatur (Auswahl)

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Commons: Berufsschulzentrum Hannover – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Helmut Knocke, Hugo Thielen: Ohestraße, in: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 175
  2. Bernd Haase: Große Pläne für den „Campus Waterloo“, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 21. Juli 2016, S. 14
  3. Andreas Voigt: Großbaustelle BBS-Campus, in: Neue Presse vom 21. Juli 2016, S. 16
  4. a b c Karin Kellner, Lutz Schleich, Eckhard Wunderling, Matthias Buchmeier (Verantw.): Berufsschule Lavesallee / Generalsanierung und Erweiterung denkmalsgeschützter Schulbauten Hannover auf der Seite ksw-architekten.com, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016
  5. o. V.: Kubald-Leuchten - ein Begriff, in Georg Barke, Wilhelm Hatopp (Bearb.): Neues Bauen in Hannover: Bauherren, Architekten, Baugewerbe, Bauindustrie berichten über Planung und Ausführung der Aufbaujahre 1948 bis 1954 (= Monographien des Bauwesens, Folge 23), Bd. 1, hrsg. vom Presseamt der Hauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der Städtischen Bauverwaltung, Stuttgart: Aweg Verlag Max Kurz, 1955, [im Wirtschaftsteil ohne Seitennummer]
  6. a b N.N.: Mahnmal zur Erinnerung an jüdisches Leben. Berufsschulzentrum, Ohestraße 8, in: Orte der Erinnerung: Wegweiser zu Stätten der Verfolgung und des Widerstands während der NS-Herrschaft in der Region Hannover, hrsg. vom Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover, Hannover 2007, [ohne ISBN] S. 76f.; inhaltlich leicht verändert auch herunterladbar (Memento vom 31. März 2016 im Internet Archive) als PDF-Dokument
  7. a b Waldemar R. Röhrbein: 1976, in: Hannover Chronik, online über Google-Bücher
  8. Christian Kleine (Verantw.): Das Büro auf der Seite kleine-architekten.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2016