Biologische Heilmittel Heel

Hersteller von Homöopathika mit Sitz in Baden-Baden

Die Biologische Heilmittel Heel GmbH ist einer der weltweit größten Hersteller von Homöopathika mit Sitz in Baden-Baden und ist eine Tochtergesellschaft der Delton AG, Bad Homburg.

Biologische Heilmittel Heel GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1936
Sitz Baden-Baden
Mitarbeiterzahl 1300
Umsatz > 200 Mio. Euro[1]
Branche Homöopathika
Website www.heel.de
Stand: 31. Dezember 2020
Bürogebäude in Baden-Baden

Unternehmen

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Das Unternehmen wurde 1936 in Berlin von Hans-Heinrich Reckeweg (1905–1985) gegründet. „Heel“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes: „Herba est ex luce“ („die Heilpflanze bezieht ihre Kraft aus dem Sonnenlicht“) zusammen. Das Unternehmen hatte einen Sitz in Triberg im Schwarzwald und vertrieb das bei Schwindelanfällen eingesetzte Präparat Vertigo-Heel.[2] Neben Deutschland verfügt Heel über weitere Standorte in Belgien, Brasilien, Chile, Kanada, Kolumbien, Niederlande, Polen, Spanien, Südafrika und den USA. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt weltweit 1300, davon rund 800 in Deutschland.[3] Über die Delton AG ist Stefan Quandt zu 100 % Eigentümer des Unternehmens.

Der Fokus von Heel liegt auf homöopathischen Kombinationspräparaten. Die Präparate von Heel unterstützen die Homotoxikologie. Das homotoxikologische System liefert wie auch die Homöopathie ein wissenschaftlich nicht anerkanntes alternativmedizinisches Modell[4] der Entstehung von Erkrankungen.

Das Unternehmen finanzierte die Stiftungsprofessur von Harald Walach als Leiter des wissenschaftlich umstrittenen, mittlerweile geschlossenen Institutes für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.[5]

Heel finanzierte mit Claus Fritzsche einen Betreiber mehrerer Websites, der sich selbst als Journalist bezeichnete und sich auf diesen der Diffamierung von Kritikern komplementärmedizinischer Praktiken widmete. Dabei verwendete Fritzsche verschiedene Server, die sich gegenseitig verlinkten, um so die Suchergebnisse u. a. von Google zu manipulieren und so die Kritik in den Vordergrund zu rücken. Ein Opfer dieser Praxis war z. B. der britische Forscher Edzard Ernst.[6]

Für eine pharmakologische Wirksamkeit homöopathischer Arzneien existiert kein wissenschaftlicher Nachweis. Homöopathie ist eine pseudowissenschaftliche Behandlungsmethode.[7] Es lässt sich keine therapeutische Wirkung nachweisen, die über Placebo-Effekte hinausgeht.[8] Von der wissenschaftlichen Medizin wird die Homöopathie als pharmakologisch wirkungslose, in einigen Fällen riskante Behandlung abgelehnt.[9]

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Koordinaten: 48° 46′ 52,5″ N, 8° 10′ 56″ O

Einzelnachweise

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  1. Zahlen und Fakten In: heel.de, abgerufen am 25. März 2022.
  2. Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. CXXXII.
  3. Heel Facts and Figures (Stand: 5. April 2012) (Memento vom 3. März 2012 im Internet Archive)
  4. Stiftung Warentest (Hrsg.): Die andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. Berlin, 2. Auflage. 1992, S. 184–185.
  5. Esoterik-Institut vor dem Aus? (18. Juni 2012).
  6. Homöopathie-Lobby im Netz – Schmutzige Methoden der sanften Medizin, Artikel in der Süddeutschen vom 30. Juni 2012, abgerufen am 8. August 2012.
  7. Nikil Mukerji, Edzard Ernst: Why homoeopathy is pseudoscience. In: Synthese, Band 200. 2022, abgerufen am 22. Juni 2024 (englisch).
  8. Aijing Shang, Karin Huwiler-Müntener, Linda Nartey, Peter Jüni, Stephan Dörig, Jonathan A. C. Sterne, Daniel Pewsner, Matthias Egger: Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. In: Lancet (London, England). Band 366, Nr. 9487, 27. August 2005, ISSN 1474-547X, S. 726–732, doi:10.1016/S0140-6736(05)67177-2, PMID 16125589 (nih.gov [abgerufen am 22. Juni 2024]).
  9. Otto Prokop: Homöopathie. Was leistet sie wirklich? Ullstein Taschenbuch Auflage. Ullstein, Berlin 1995, ISBN 3-548-35521-8, S. 28.