Bodebächli (Langete)

Bach im Oberaargau im Kanton Bern, Schweiz

Das Bodebächli, dessen Oberlauf Rohrbachgrabebach genannt wird, ist ein Fliessgewässer im Kanton Bern und ein linker Zufluss der Langete. Der Bach dient am Unterlauf auch der Flurbewässerung und treibt dort ein Kleinwasserkraftwerk an.

Bodebächli
Rohrbachgrabebach
Das Bodebächli bei Schyne

Das Bodebächli bei Schyne

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1246
Lage Schweizer Mittelland

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Langete → Murg → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle bei Waltimoos am Chalteneggwald
47° 6′ 8″ N, 7° 48′ 25″ O
Quellhöhe 720 m ü. M.
Mündung bei Kleindietwil in die LangeteKoordinaten: 47° 8′ 29″ N, 7° 47′ 31″ O; CH1903: 626802 / 221215
47° 8′ 29″ N, 7° 47′ 31″ O
Mündungshöhe 560 m ü. M.
Höhenunterschied 160 m
Sohlgefälle ca. 27 ‰
Länge ca. 6 km

Geographie

Bearbeiten

Der Rohrbachgrabebach entsteht ganz im Süden des Gemeindegebiets von Rohrbachgraben zwischen den Höfen Kaltenegg und Waltimoos. Die Quelle liegt im Waldgebiet nördlich von Kaltenegg. Der Rohrbachgrabebach fliesst gegen Norden durch das Haupttal von Rohrbachgraben. Er ist stellenweise eingedolt. Nach drei Kilometern verlässt er beim Weiler Unterer Glasbach das Berggebiet und erreicht südlich von Sossau die Flur von Rohrbach. In der Ölimatte ist ein etwa 600 Meter langer Kanal vom Bach abgeleitet, der nun in die offene Landschaft kommt und nach dem Weiler Boden «Bodebächli» genannt wird.

Westlich von Rohrbach fliesst der Bach über die mehr als einen Quadratkilometer grosse Ebene neben der Langete. Der Bach folgt jedoch nicht dem von der Topographie vorgegebenen Verlauf, sondern einem vor langer Zeit künstlich angelegten Gerinne der linken Talflanke entlang zu den Weilern Kasteler und Schyne (früher «Dietwilscheinen» genannt). Mehrere kleine Bäche, die von den südwestlichen Bergen herunterkommen, sind im Mattland eingedolt und fliessen unterirdisch zum Bodebächli.

 
Der Mühlebach von Kleindietwil oberhalb der Mündung in das Bodebächli

Durch das Gebiet wurden weitere, von der Langete abgeleitete Wässergräben gezogen, der grösste davon ist der «Cheerigrabe». Auf diese Weise entstand ein Netz von Kanälen, von welchen aus das Land systematisch bewässert werden kann. Die offene Fläche zwischen Rohrbach und Kleindietweil ist eine der schönsten Zonen des dezentralen Landschaftsschutzgebiets «Wässermatten in den Tälern der Langete, der Rot und der Önz», das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist.[1] Der Kanton Bern hat 2019 mit der neuen kantonalen Überbauungsordnung das weitere Bestehen der traditionellen Wässerwirtschaft in der Region Oberaargau und damit auch im Gebiet von Rohrbach gesichert.[2]

Das Bodebächli erhält an seinem Unterlauf im Gebiet der Gemeinde Madiswil noch mehr Wasser durch den aus der Langete abgeleiteten Mühlekanal und fliesst zum Kleinwasserkraftwerk bei der ehemaligen, 1799 gebauten Mühle von Kleindietwil.[3][4] Bei der Mühle ist der Bach eingedolt und mündet unterhalb davon bei der Scheinenstrasse-Brücke in die Langete.

Einzugsgebiet

Bearbeiten

Das vom Rohrbachgrabebach und Bodebächli entwässerte Gebiet stösst

  • im Norden und Osten an direkt zur Langete entwässertes Land
  • im Westen an das Gebiet des Ursebachs, eines Nebenflusses der Langete, und
  • im Süden an jenes des Rotbachs, der ebenfalls in die Langete mündet.

Literatur

Bearbeiten
  • Christian Leibundgut: Die Wässermatten des Oberaargaus. In: Jahrbuch des Oberaargaus 13, 1970. Jahrbuchvereinigung Oberaargau, 1970, S. 163–186, abgerufen am 26. März 2023.
Bearbeiten
Commons: Bodebächli (Langete) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Objekt 1312 im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.
  2. Die letzten grossen Wässermatten sollen nicht verschwinden auf srf.ch, 24. April 2019, abgerufen am 25. März 2023.
  3. Claudia Zaugg, Jean-Carlo Pedroli: Fische und Kleinwasserkraftwerke. Kostengünstige Aufstiegshilfen für Fische und Kleinlebewesen. Affoltern am Albis 1997, S. 35–40.
  4. Madiswil. Zonenplan Gewässerräume Nord und Süd. In: Linksmähder, 102, Dezember 2022.