Sankt Georgen am Kreischberg

Gemeinde in Österreich

Sankt Georgen am Kreischberg ist eine Gemeinde im Bezirk Murau in der Steiermark.

Sankt Georgen am Kreischberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Georgen am Kreischberg
Sankt Georgen am Kreischberg (Österreich)
Sankt Georgen am Kreischberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murau
Kfz-Kennzeichen: MU
Hauptort: Sankt Georgen ob Murau
Fläche: 111,58 km²
Koordinaten: 47° 7′ N, 14° 3′ OKoordinaten: 47° 6′ 36″ N, 14° 3′ 0″ O
Höhe: 864 m ü. A.
Einwohner: 1.680 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 15 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8850, 8861, 8862
Vorwahlen: 03537, 03534
Gemeindekennziffer: 6 14 42
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
St. Georgen 45
8861 St. Georgen am Kreischberg
Website: www.st-georgen-kreischberg.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Cäcilia Spreitzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
3
2
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Sankt Georgen am Kreischberg im Bezirk Murau
Lage der Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg im Bezirk Murau (anklickbare Karte)KrakauMühlenMurauNeumarkt in der SteiermarkNiederwölzOberwölzRantenSankt Georgen am KreischbergSankt LambrechtSt. Peter am KammersbergScheiflingSchöderStadl-PredlitzTeufenbach-KatschSteiermark
Lage der Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg im Bezirk Murau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Sankt Georgen am Kreischberg liegt westlich der Bezirkshauptstadt Murau. Die Mur fließt in einer Meereshöhe von rund 850 Metern von Westen nach Osten durch das Gemeindegebiet. Im Süden steigt das Land zu den Nockbergen an. Die höchste Erhebung ist der Goldachnock mit 2171 Metern. Im Norden liegen die Niederen Tauern. Der höchste Gipfel ist der Gstoder mit 2140 Metern.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften bzw. gleichnamigen Katastralgemeinden (Einwohner und Fläche: Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1][2]):

  • Bodendorf (176 Ew., 1.207,32 ha)
  • Falkendorf (176 Ew. 1.036,41 ha)
  • Lutzmannsdorf (162 Ew., 1.306,27 ha)
  • Sankt Georgen ob Murau (322 Ew.), KG St. Georgen ob Murau (779,76 ha)
  • Sankt Lorenzen ob Murau (599 Ew.), KG St. Lorenzen (5.083,11 ha)
  • Sankt Ruprecht ob Murau (245 Ew.), KG St. Ruprecht (1.763,71 ha)

Nachbargemeinden

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Tamsweg (Salzburg) Ranten
Stadl-Predlitz   Murau
Metnitz (Kärnten)

Geschichte

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Die Gemeinde entstand im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark[3] aus den vormals eigenständigen Gemeinden Sankt Georgen ob Murau und Sankt Ruprecht-Falkendorf. Die neue Gemeinde hätte nach der Kundmachung der Zusammenlegung, die im November 2013 stattfand, den Namen „Sankt Georgen ob Murau“ weitergeführt, das wurde durch eine Änderung im April 2014 korrigiert.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche St. Georgen ob Murau
 
Holzmuseum Murau
 
Irnfrizdorf (Ruine in Falkendorf) von Georg Matthäus Vischer[5][6][7]
  • Katholische Pfarrkirche St. Georgen ob Murau
  • Katholische Pfarrkirche St. Ruprecht ob Murau
  • Steirisches Holzmuseum Murau im Ortsteil St. Ruprecht
  • Jahrhundertealte Bergbauernhöfe in Falkendorf
  • Passionsspiele St. Georgen am Kreischberg: Bereits in den 1920er und 1930er Jahren fanden in St. Georgen ob Murau Passionsspiele statt. 1998 wurde an diese Tradition angeknüpft, seither wird der letzte Leidensweg von Jesus Christus regelmäßig aufgeführt. Das historische Stück wurde dafür zeitgemäß überarbeitet. Zahlreiche Mitwirkende arbeiten jeweils im Vorfeld und hinter den Kulissen an der Umsetzung. Musik, Bühnenbild, Kostüme usw. wurden von heimischen Künstlerinnen und Künstlern geschaffen. Wie es der Tradition entspricht, werden die Rollen von heimischen Laienschauspielerinnen und -schauspielern dargestellt. Jeweils ca. 200 Personen werden dafür eingesetzt.[8] Die besondere Theaterform der Passionsspiele bzw. des geistlichen Dramas geht bis ins Mittelalter zurück und wird in katholisch geprägten Regionen teilweise auch heute noch gepflegt.[9] Inzwischen sind die Passionsspiele St. Georgen am Kreischberg (früher Passionsspiele St. Georgen ob Murau) Teil von Europassion, der Vereinigung europäischer Passionsspielorte. Diesem Netzwerk gehören über 90 Spielgemeinschaften aus 16 europäischen Ländern an. Ziel ist die Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den einzelnen Passionsspielorten und die Förderung sowie der Erhalt der individuellen Prägung der einzelnen Spiele.[10] 2022 wurde das 100-jährige Jubiläum der Passionsspiele gefeiert.
  • Im Zweijahresrhythmus findet in St. Georgen am Kreischberg am Rosenmontag das Murauer Faschingrennen statt, das in vielen Dörfern des Bezirkes zum Brauchtum zählt. Mehrere Gruppen sind im Ort unterwegs. Im Morgengrauen bricht der Tross, begleitet von Trommlern, auf. An der Spitze geht der „Wegauskehrer“, der symbolisch die Bahn freimachen soll. Nur die kräftigsten Männer können diese Rolle übernehmen, denn jeder kann sich ihm in den Weg stellen. Wird der Wegauskehrer im Kampf besiegt, so ist das Faschingsrennen beendet. Dann folgen verschiedene Charaktere, wie z. B. der „Heagreifer“ (Hühnergreifer) im Federgewand, der auf den Bauernhöfen Hühner und Eier stiehlt und wieder verkauft. Die „Schellfaschinge“ tragen kurze Lederhosen mit weißer langer Unterhose darunter, ein weißes Hemd und einen Schellenkranz (Glöckchen) um die Taille und eine bunte Spitzkappe auf dem Kopf. Sie laufen vor jedem Haus ein „Kranzl“ (im Kreis). Ihnen, den so genannten „Schönen“ folgt die Gruppe der „Vetteln“, also Figuren, die ihre Dienste für Geld anbieten oder betteln: Arzt, Scherenschleifer, billiger Jakob (Hausierer), Rosshändler mit Pferd, Brautpaar, ledige Mutter mit Kind und Bettlerinnen. Nach einem langen und anstrengenden Tag gibt es im Dorf das Zusammentreffen der Gruppen. Abends wird ausgelassen bei der „Schinderhochzeit“ (Maskenball) gefeiert. Die durchführenden Organisationen sind die Freiwillige Feuerwehr und der Musikverein des Ortes. Das Faschingrennen zählt zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
  • Ruine Irenfritzdorf in St. Ruprecht-Falkendorf mit Keller, Speicher, Schmiede und Kapelle und Durchgang zur Mur, welcher im Zuge von Bauarbeiten im Jahr 1996 entdeckt wurde.[5][6][7]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftssektoren

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Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[11][12][13]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[14] 2011 2001 2021[14] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 93 - - 102 117 105
Produktion 24 13 11 121 80 46
Dienstleistung 121 86 65 363 226 234

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

In Bodendorf befindet sich ein Murkraftwerk.

Tourismus

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Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Ranten und Murau den Tourismusverband „Murau-Kreischberg“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Murau.[15]

 
Gemeindeamt
 
Bannerflagge der Gemeinde St. Georgen am Kreischberg

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

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  • seit 2015 Cäcilia Spreitzer (ÖVP)
 

Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren die Wappen der fusionierten Gemeinden mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens der Vorgängergemeinde Sankt Georgen ob Murau an die neue Gemeinde erfolgte mit Wirkung vom 10. Februar 2015.[18]
Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„In rotem Schild wachsend und hersehend silbern der gerüstete und nimbierte heilige Georg, mit der Rechten eine silberne Lanze durch den Rachen des vor ihm aus dem unteren Schildrand wachsenden roten, flammensprühenden, geflügelten sowie silbern gezähnten und gehörnten Drachenhauptes stoßend.“
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Commons: Sankt Georgen am Kreischberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 kB)
  3. Steiermärkische Gemeindestrukturreform
  4. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. Oktober 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Sankt Georgen ob Murau und St. Ruprecht-Falkendorf, beide politischer Bezirk Murau. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013. Nr. 128, 32. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 634, in der Fassung der Änderung (Namenszusatz „am Kreischberg“ statt „ob Murau“) durch die Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. März 2014, mit der die Kundmachung über die Vereinigung der Gemeinden Sankt Georgen ob Murau und St. Ruprecht-Falkendorf, beide politischer Bezirk Murau, geändert wird, Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 11. April 2014. Nr. 40. S. 1.
  5. a b unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. bda.gv.at, 1. Juli 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2021; abgerufen am 21. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bda.gv.at
  6. a b Land Steiermark: English: Listed building in St. Ruprecht-Falkendorf. 21. Oktober 2021, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  7. a b Bernhard Hebert: Tätigkeitsbericht der Bodendenkmalpflege. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Jahrgang 87, 1996 (Online [PDF]).
  8. Homepage der Passionsspiele St. Georgen am Kreischberg: https://www.passionsspiele-sankt-georgen-ob-murau.at/
  9. Austria Forum: Passionsspiel
  10. Homepage von Europassion: http://www.passio.at
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  14. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  15. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 310. ZDB-ID 1291268-2 S. 627.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sankt Georgen am Kreischberg. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 1. Juli 2020.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sankt Georgen am Kreischberg. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  18. 16. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 28. Jänner 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Sankt Georgen am Kreischberg (politischer Bezirk Murau), abgerufen am 12. Februar 2016