Borgo San Dalmazzo

Gemeinde in Italien

Borgo San Dalmazzo ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Cuneo (CN) in der Region Piemont. Borgo San Dalmazzo ist Teil der Bergkommune Comunità Montana Valle Stura.

Borgo San Dalmazzo
Borgo San Dalmazzo (Italien)
Borgo San Dalmazzo (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Cuneo (CN)
Koordinaten 44° 20′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 44° 20′ 0″ N, 7° 29′ 0″ O
Höhe 645 m s.l.m.
Fläche 22,34 km²
Einwohner 12.477 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 12011
Vorwahl 0171
ISTAT-Nummer 004025
Bezeichnung der Bewohner Borgarini oder Borghigiani
Schutzpatron San Dalmazzo
Website Borgo San Dalmazzo

Lage von Borgo San Dalmazzo in der Provinz Cuneo

Lage und Einwohner

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Borgo San Dalmazzo liegt knapp 9 Kilometer südwestlich von der Provinzhauptstadt Cuneo auf einer Höhe von 645 m s.l.m., zwischen den Flüssen Gesso und Stura di Demonte. Der höchste Punkt ist der Monte Croce mit einer Höhe von 1268 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 22,34 km² und hat 12.477 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022). Zur Gemeinde Borgo San Dalmazzo zählen auch die Fraktionen (Frazioni) Beguda, Cascina Bruna, Cascina Fioretti, Borgo Nuovo/Gesù Lavoratore, Madonna Bruna (Aradolo-La Bruna), Sant'Antonio Aradolo, Tetto Albaretti, Tetto Turutun Sottano und Martinetto del Rame (Crocetta).

Die Nachbargemeinden sind Boves, Cuneo, Gaiola, Moiola, Roccasparvera, Roccavione, Valdieri und Vignolo.

Bevölkerungsentwicklung

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Geschichte

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Mahnmahl am Bahnhof
 
Borgo San Dalmazzo
 
Porta di Cuneo

Die Siedlung setzt, leicht verschoben, die des antiken Pedona fort, das vorrömischen Ursprungs war und ein wichtiges Zollamt war, da dort die Grenze zu Gallien verlief und dort die „quadrigesima Galliarum“, eine Warensteuer, entrichtet wurde. Der Überlieferung nach starb San Dalmazzo in Pedona als Märtyrer, zu dessen Ehren eine Basilika errichtet wurde, um die herum ein Benediktinerkloster entstand, das zu Beginn des 10. Jahrhunderts von den Sarazenen zusammen mit dem bewohnten Zentrum zerstört wurde. Im 11. Jahrhundert bauten die Überlebenden die Kirche und eine neue Stadt wieder auf, die nach dem Märtyrer benannt wurde. Es entwickelte sich schnell und wurde im Jahr 1100 zu einer Gemeinde. Als Teil des Bezirks Cuneo teilte es sein Schicksal und wurde zum Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den Anjou, den Markgrafen von Saluzzo, den Viscontis und den Savoyern. Von 1500 bis 1700 wurde es durch die zahlreichen Kriege, die in der Gegend tobten, durch die ständigen Streitigkeiten mit der nahegelegenen Provinzhauptstadt, durch Hungersnöte und Seuchen heimgesucht. Die Rückkehr der Savoyer markierte einen bedeutenden Aufschwung.

Borgo San Dalmazzo hat seit 1887 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Cuneo-Limone-Ventimiglia.

Im Zweiten Weltkrieg benutzte die deutsche Besatzungsmacht eine frühere Kaserne als Konzentrationslager zur Verfolgung italienischer Juden, das Polizeihaftlager Borgo San Dalmazzo. In dieser Zeit war der katholische Priester Don Raimondo Viale (1907–1984), der aus der Gegend stammte, Gemeindepfarrer. Er beteiligte sich an der Rettung und Versorgung geflohener oder sonst illegal in der Gegend lebender jüdischer Menschen. 2000 wurde er als ein Gerechter unter den Völkern geehrt.[2][3][4] Am Bahnhof wurde 1996 ein Mahnmal für die Deportierten (Memoriale della Deportazione) eingerichtet. Entwurf: Giorgia Angonova Menardi.[5]

Im Jahr 1999 war Borgo San Dalmazzo Zielort der 14. Etappe des 82. Giro d’Italia, die Paolo Savoldelli gewann.

Städtepartnerschaften

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Borgo San Dalmazzo unterhält Partnerschaften mit

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Borgo San Dalmazzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Raimondo Viale, Seite zu den Gerechten unter den Völkern von Yad Vashem
  3. Juliane Wetzel: Region Italien: Borgo San Dalmazzo. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 9: Arbeitserziehungslager, Ghettos, Jugendschutzlager, Polizeihaftlager, Sonderlager, Zigeunerlager, Zwangsarbeiterlager. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 307f
  4. Alberto Cavaglion: Nella Notte Straniera : Gli Ebrei di S. Martin Vesubie e il Campo di Borgo S. Dalmazzo (8 Settembre - 21 Novembre 1943). Cuneo 1981, italienisch. ISBN 91-1087292-2. ISBN 978-91-1087292-9.
  5. Gedenkstätte am Bahnhof auf www.gedenkorte-europa.eu, deutsch