Boris von Bodisco

deutscher Architekt und Maler

Boris Renaud Theophil Eduard von Bodisco (* 8. August 1897 in Reval; † 26. September 1973 in Lindenberg im Allgäu) war ein deutscher Architekt und Maler.

Herkunft und Familie

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Boris war Angehöriger derer von Bodisco, ein Sohn des deutschbaltischen Juristen und Landesbeamten Eduard Michael von Bosdisco (1863–1940) und seiner Frau Theophile (1873–1944).

Er war mit Gerda, geb. Romstöck (1913–1981) verheiratet, die ebenfalls Mitglied in der Berliner Reichskunstkammer war.[1]

Beider Sohn war der Bühnen- und Kostümbildner Dirk von Bodisco.

Werdegang

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Er studierte ab 1915 an der Kaiserlichen Universität Dorpat.

Er erbaute unter anderem 1940 das „Heim der Hitlerjugend“ in Berlin-Frohnau. Ebenfalls für die Hitlerjugend erbaute er 1944 das Haus der Jugend in Berlin-Reinickendorf, das heute unter Denkmalschutz steht.[2] In der NS-Zeit war er Mitglied der Reichskunstkammer in Berlin.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs baute er in Stadt und Kreis Lindau zusammen mit Walther Schmidt Landschulen aus Fertigbauelementen.[4] Ebenfalls mit Walther Schmidt erbaute er die Internationale Spielbank Lindau als Provisorium in Holzbauweise, das jedoch für 40 Jahre vorhielt – erst 1997–2000 wurde ein Neubau errichtet. 1956 gründete Bodisco zusammen mit dem Bildhauer Berthold Müller-Oerlinghausen (1893–1979) die „Gesellschaft der Kunstfreunde Lindau“, wo er auch ausstellte.

Auszeichnungen

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Im November 1954 wurde ein Ausstellungsbau für das Deutsche Kunsthandwerk auf dem Messegelände in Frankfurt am Main von einer Jury, die vom Bund Deutscher Architekten und dem Hessischen Minister der Finanzen einberufen war, als „vorbildlicher Bau im Lande Hessen“ ausgezeichnet. Der Jury gehörten folgende Architekten an: Werner Hebebrand, Konrad Rühl, Sep Ruf und Ernst Zinsser. An dem Bau waren neben Boris von Bodisco die Architekten Gottlob Schaupp und Walther Schmidt beteiligt.[5]

Einzelnachweise

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  1. Findbuch der Reichskammer der bildenden Künste, Abschnitt 06, Personenakten von Mitgliedern, S. 609. In: Landesarchiv Berlin.
  2. Haus der Jugend in Berlin-Reinickendorf in der Landesdenkmalliste Berlin.
  3. Landesarchiv Berlin: Findbuch der Reichskammer der bildenden Künste (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive; PDF; 3,44 MB), Abschnitt 06, Personenakten von Mitgliedern, S. 242
  4. Bauen und Wohnen. Nr. 11, 1950.
  5. Auszeichnung vorbildlicher Bauten im Lande Hessen vom 6. November 1954. In: Der Hessische Minister der Finanzen (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 4, S. 70, Punkt 75 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).