Boulevard Raspail
Der Boulevard Raspail ist eine der wichtigsten Verkehrsadern auf der Rive Gauche von Paris. In seinem gesamten Verlauf – durch die Quartiers Saint-Thomas-d’Aquin des 7., Notre-Dame-des-Champs des 6. und Montparnasse des 14. Arrondissements – verfügt er über zwei südwärts und zwei nordwärts führende Fahrspuren, getrennt – nördlich von Montparnasse – durch sogenannte „terre-pleins“ (begehbare Mittelstreifen).
Boulevard Raspail | |
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Lage | |
Arrondissements | 7., 6. und 14. Arrondissement |
Viertel | Saint-Thomas-d’Aquin Notre-Dame-des-Champs Montparnasse |
Beginn | Boulevard Saint-Germain, zwischen Nr. 205 und Nr. 207 |
Ende | Place Denfert-Rochereau |
Morphologie | |
Länge | 2370 m |
Breite | 30 m |
Kodierung | |
Paris | 8055 |
Situation und Erreichbarkeit
BearbeitenDer Boulevard Raspail hat eine Länge von fast 2,4 Kilometern. Er beginnt am Boulevard Saint-Germain und verläuft in annähernd gerader Linie in südlicher Richtung bis zur Place Denfert-Rochereau. Er überquert in seinem Verlauf zwei große Kreuzungen, die mit der Rue de Sèvres und die mit dem Boulevard du Montparnasse.
Er ist mit den folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen:
- Das südliche Ende des Boulevard Raspail ist erreichbar über die Station Denfert-Rochereau der RER-Linie B und über die gleichnamigen Stationen der Métrolinien 4 und 6.
- Direkt in den Boulevard führen Ausgänge der Métrostationen Rue du Bac (Linie 12), Sèvres-Babylone (Linien 10 und 12), Rennes (Linie 12), Notre-Dame-des-Champs (Linie 12), Vavin (Linie 4) und Raspail (Linien 4 und 6).
- Die RATP-Buslinie 68 fährt – mit den Haltestellen Rue du Bac – René Char, Charlotte Perriand, Sèvres-Babylone, Rue du Cherche-Midi, Rennes – Raspail, Notre-Dame-des-Champs, Vavin, Raspail – Edgar Quinet und Victor Considérant – durch den gesamten Boulevard. Weitere RATP-Buslinien mit Haltestellen im Boulevard sind 63, 83, 84 und 94.
Herkunft des Namens
BearbeitenDer Boulevard ist benannt nach dem Botaniker und Chemiker François-Vincent Raspail. – Der Straßenname wurde erstmalig festgelegt, als im Jahr 1887 der frühere Boulevard d’Enfer per Dekret in Boulevard Raspail umbenannt wurde,[1] wobei er zunächst nur für den Abschnitt vom Boulevard du Montparnasse bis zur Place Denfert-Rochereau galt. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden weitere Abschnitte des gesamten Straßenverlaufs unter dem gemeinsamen Namen Boulevard Raspail ergänzt.[2]
Die „terre-pleins“ des Boulevard Raspail
Bearbeiten„Terre-pleins“ des Boulevard Raspail, die zur Ehrung von Persönlichkeiten deren Namen erhalten haben, sind (von Nord nach Süd): Allée Christian-Pineau (seit 2000), Allée Charlotte-Perriand (seit 2009), Allée Sonia-Rykiel (seit 2018), Allée Jacques-Derrida (seit 2019), Allée Claude-Cahun-Marcel-Moore (seit 2018) und Allée Sœur-Emmanuelle (seit 2018).
Einige bedeutende Gebäude, Statuen
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Rue de Sèvres / Boulevard Raspail: Hôtel Lutetia
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Nr. 48: Niederlassung der Banque de France
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Nr. 54: Maison des sciences de l'homme
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Nr. 216: Ehemaliges „Studio Raspail“[3]
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Nr. 237: Lycée hôtelier (Hotelfachschule) Guillaume-Tirel
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Boulevard Raspail (vor Kreuzung mit Boulevard du Montparnasse): Balzac-Statue von Auguste Rodin
- Place Pierre-Lafue (direkt an den Boulevard grenzend, in Nähe der Métrostation Notre-Dame-des-Champs): Dreyfus-Statue von „Tim“ (Louis Mitelberg; Reproduktion; das Original steht im Musée d’art et d’histoire du Judaïsme).
- Nr. 261: Hier befindet sich das Museum für zeitgenössische Kunst der Fondation Cartier.
Einige ehemalige Bewohner
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Nr. 110: Wohnort Charles de Gaulles von 1932 bis 1937
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Nr. 228: Wohnort des Verlegers und Dichters Pierre Seghers von 1944 bis zu seinem Tod 1987
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Nr. 236: Wohnort des Malers und Bildhauers Pol Bury von 1968 bis zu seinem Tod 2005
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dekret vom 9. Juli 1887; zitiert nach Adolphe Alphand: Recueil des lettres patentes, ordonnances royales, décret et arrêtés préfectoraux concernant les voies publiques, supplément (années 1270-1884 et 1885–1888), Seite 77: „Le « boulevard d'Enfer » prendra le nom de « boulevard Raspail »“ (deutsch: „Der Boulevard d’Enfer erhält den Namen Boulevard Raspail“).
- ↑ Siehe Website „Histoire de la rue“ bei bercail.com. Abgerufen am 16. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ 1932 erbautes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich bis 1982 das Kino „Studio Raspail“ befand. – Siehe Website „Immeuble Studio Raspail“ bei la plateforme ouverte du patrimoine. Abgerufen am 16. Oktober 2024 (französisch).