1965 setzte sich bei den Bravo-Lesern die Beatmusik endgültig durch. Im September 1965 strahlte das deutsche Fernsehen zum ersten Mal den Beat-Club aus. Diese Musiksendung hatte in den folgenden Jahren großen Einfluss auf den Musikgeschmack der jugendlichen Zuschauer und damit natürlich auch auf die Bravo-Leser. Allein fünf englischsprachige Titel platzierten sich unter den ersten 10. Die Beatles landeten die meisten Hits in diesem Jahr, wie fast überall auf der Welt. Neben Rock and Roll Music auf Platz 1 und Help! auf Platz 4 waren auf den hinteren Plätzen noch I Feel Fine und Ticket to Ride zu finden. Auch die Stones waren erstmals erfolgreich und spalteten von nun an die Leser und Hörer in Stones- und Beatles-Anhänger. Il Silenzio auf Platz 6 war ein reines Trompetenstück ohne Gesang, nur drei Zeilen Sprechtext. Petula Clark wurde zur erfolgreichsten Sängerin mit ihrem Evergreen Downtown. Die Schlagermusik wurde vom Newcomer des Jahres, Roy Black, am erfolgreichsten repräsentiert. Er erlebte in diesem Jahr seinen Durchbruch und wurde in den nächsten Jahren zum erfolgreichsten deutschen Schlagersänger überhaupt. Die Winnetou-Filme brachten den französischen Schauspieler Pierre Brice ebenfalls in die Charts, obwohl er seine Liedtexte fast nur ins Mikrofon hauchte.

In der Nummer 1/1966 veröffentlichte die deutsche Jugendzeitschrift Bravo in ihrer Hit-Liste Musicbox die 20 erfolgreichsten Popsongs des Jahres 1965. Erstmals wurden die ermittelten Punkte angegeben. In seiner Broschüre Die Bravo-musicbox unter dem Titel Die Hits des Jahres 1965 ebenfalls eine Liste der 20 erfolgreichsten Songs nach Auswertung der wöchentlichen Musicboxen anhand eines Punktesystems erstellt.

Bravo-Musicbox 1965

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  1. The BeatlesRock and Roll Music – 184 Punkte
  2. The Beatles – Help! – 164 Punkte
  3. The Rolling StonesI Can’t Get No Satisfaction – 158 Punkte
  4. Petula ClarkDowntown – 158 Punkte
  5. Cliff RichardDas ist die Frage aller Fragen – 152 Punkte
  6. The Beatles – I Feel Fine – 144 Punkte
  7. The GovernorsDon’t Ha Ha – 138 Punkte
  8. The Rolling Stones – The Last Time – 137 Punkte
  9. Roy OrbisonPretty Woman – 132 Punkte
  10. Roy BlackDu bist nicht allein – 130 Punkte
  11. Peggy MarchMit 17 hat man noch Träume – 126 Punkte
  12. The ByrdsMr. Tambourine Man – 123 Punkte
  13. Bernd SpierDas war mein schönster Tanz – 122 Punkte
  14. Die Five TopsRag Doll – 121 Punkte
  15. Nini RossoIl Silenzio – 120 Punkte
  16. The Beatles – Ticket to Ride – 118
  17. Pierre BriceIch steh’ allein – 117 Punkte
  18. Paul McCartneyYesterday – 115 Punkte
  19. France GallPoupée de cire, poupée de son – 114 Punkte
  20. Drafi DeutscherSinderella-Baby – 113 Punkte

Die Hits des Jahres 1965

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(nach Peter Müller)

  1. Rock and Roll Music – The Beatles – 491 Punkte
  2. Downtown – Petula Clark – 346 Punkte
  3. Help! – The Beatles – 339 Punkte
  4. The Last Time – The Rolling Stones – 329 Punkte
  5. Du bist nicht allein – Roy Black – 328 Punkte
  6. Il Silenzio – Nini Rosso – 309 Punkte
  7. Don’t Ha Ha – The Governors – 303 Punkte
  8. I Can’t Get No Satisfaction – The Rolling Stones – 303 Punkte
  9. Ich steh’ allein – Pierre Brice – 297 Punkte
  10. Das war mein schönster Tanz – Bernd Spier – 292 Punkte
  11. I Feel Fine – The Beatles – 273 Punkte
  12. Mr. Tambourine Man – The Byrds – 269 Punkte
  13. Das ist die Frage aller Fragen – Cliff Richard – 255 Punkte
  14. Wooly BullySam the Sham & the Pharaohs – 252 Punkte
  15. Ticket to Ride – The Beatles – 249 Punkte
  16. Cinderella-Baby – Drafi Deutscher – 244 Punkte
  17. Poupée de cire, poupée de son – France Gall – 234 Punkte
  18. Sorry, little BabyHans-Jürgen Bäumler – 223 Punkte
  19. Mit 17 hat man noch Träume – Peggy March – 218 Punkte
  20. Kleine AnnabellRonny – 211 Punkte

Bravo-Otto-Wahl 1965

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Als ungerecht wurde bei der Ottowahl empfunden, dass Beatgruppen und Sänger in einer Kategorie auftraten. Dies sollte im nächsten Jahr geändert werden.

  1. Goldener Otto: Cliff Richard
  2. Silberner Otto: The Beatles
  3. Bronzener Otto: Freddy Quinn

Sängerinnen

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  1. Goldener Otto: Gitte
  2. Silberner Otto: Manuela
  3. Bronzener Otto: Connie Francis