Breiter Weg (Magdeburg)

Straße in Magdeburg

Der Breite Weg ist eine Straße in der Altstadt von Magdeburg. Der Breite Weg galt früher aufgrund seiner großzügigen Palaisbauten und Bürgerhäuser im Stil des Barock als schönste Barockstraße Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Barockstraße weitgehend zerstört.

Nordabschnitt mit Katharinenturm, 2016

Beschreibung

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Die Hauptgeschäftsstraße der Stadt Magdeburg verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Universitätsplatz im Norden und dem Hasselbachplatz im Süden. Die große Straße verlief einst durch das Sudenburger Tor nach Sudenburg.

Geschichte

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Breiter Weg 174–180, um 1930
 
Breiter Weg, Westseite im südlichen Teil, Foto um 1930

Der Breite Weg war die wichtigste und breiteste Verkehrsstraße der Stadt Magdeburg und wurde erstmals wegen des Stadtbrandes von 1207 in der Schöppenchronik als brede weg genannt, 1225 wird er lateinisch als lata platea bezeichnet. Ursprünglich führte sie als Heerstraße an Magdeburg vorbei, das sich östlich der Straße befand. Die älteste Stadtmauer Magdeburgs befand sich zwischen Breitem Weg und Schwertfegerstraße/Schuhbrücke.[1] Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Straße weitgehend zerstört, später dann wieder aufgebaut. Der südlichste Teil, bis zur Nummer 8, etwa Höhe Leiterstraße, gehörte zur Stiftsfreiheit, der übrige Verlauf war Teil der Altstadt. Noch bis in die Zeit um 1700 befand sich auf dem Breiten Weg ein Schlagbaum, der die beiden Teile der Stadt trennte. In der brandenburg-preußischen Ausbauphase wurde unter dem Gouverneur Fürst Leopold von Anhalt-Dessau ein Gesamtbild aufwendiger Barockfassaden errichtet. Dies wurde später auch als „Magdeburger Barock“ bezeichnet.

Der südliche Anfang des Breiten Wegs befand sich dann am Alten Sudenburger Tor, dem südlichen Haupttor der Magdeburger Stadtbefestigung. Dies entspricht heute der Kreuzung mit der Danzstraße und somit fast der Mitte des Straßenverlaufs. Noch heute beginnt die Nummerierung des Breiten Wegs dort. Den nördlichen Abschluss bildete das Krökentor. Für den Bereich südlich der Bärstraße, bis zur ehemaligen Steinstraße, wurde zeitweise auch der Name Kornmarkt genutzt. Tatsächlich wurde hier noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der Kornmarkt abgehalten. Bis zum 17. Jahrhundert befanden sich in diesem Bereich Häuser mit Kornspeichern. Der nördlichste Teil des Breiten Wegs, zwischen ehemaliger Zschokkestraße/Kleiner Steinernetischstraße und Krökentor wurde im 17. Jahrhundert häufig nicht mit zum Breiten Weg gezählt, sondern mit Vor dem Krökentor bezeichnet. Der Abschnitt war bis zur Verbreiterung um 1900 deutlich schmaler.[2]

In den 1870er Jahren erfolgte eine Stadterweiterung, wobei der Breite Weg nach Süden bis zum Hasselbachplatz verlängert wurde.

 
Nordabschnitt, 1968

Die Barockbauten wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Lediglich zwei Barockhäuser (Nr. 178 und 179) sind erhalten. In der Zeit der DDR wurde der Breite Weg in Karl-Marx-Straße umbenannt. Heute heißt die Straße jedoch wieder „Breiter Weg“. Der nördliche Abschnitt wurde zu einer Fußgängerzone umgestaltet und im Stil einer sozialistischen Großstadt neu bebaut. Dort entstand das Centrum-Warenhaus und DDR-Plattenbauten mit Geschäftsunterlagerungen. Die den Abschnitt dominierende Katharinenkirche wurde abgerissen und durch das Haus der Lehrer ersetzt. Im südlichen Abschnitt blieb zum Teil Gründerzeitarchitektur erhalten bzw. wurden in den 1950er Jahren neue Wohn- und Geschäftshäuser errichtet. Mit der Nikolaikirche wurde jedoch auch hier ein Kirchenbau abgerissen.

 
Grüne Zitadelle (Hundertwasserhaus) von 2005

Nach dem Ende der DDR erlebte der Breite Weg erneut einen Wandel. Zentral in der City entstanden die Einkaufshäuser Allee-Center und Ulrichshaus. Auf Höhe des Domplatzes entstanden Neubauten einer Bank und die von Friedensreich Hundertwasser entworfene Grüne Zitadelle von Magdeburg. Zwischen Domplatz und Hasselbachplatz wurden 2014 einige Plattenbauten aus der DDR-Ära abgerissen, um sie durch neue Gebäude zu ersetzen. Während zu DDR-Zeiten der Bereich kurz hinter dem Hasselbachplatz bis zur Ernst-Reuter-Allee als eine der Hauptmagistralen vollständig zweispurig befahrbar war, wurde er in den folgenden Jahren teilweise verkehrsberuhigt und hauptsächlich zu Gunsten von Parkplätzen auf eine Fahrspur eingeschränkt. Im touristisch relevanten Bereich wurden Fahrradbügel installiert.

Am 20. Dezember 2024 war der Bereich des Breiten Wegs zwischen Ernst-Reuter-Allee und Altem Markt Teil des Tatorts des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt.

Persönlichkeiten

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  • Bekannte Personen die hier lebten:

Gedenktafeln

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Sagen (Auswahl)

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Für den Breiten Weg und seine Häuser bestehen mehrere Sagen.

Die Sage vom weißen Roß

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Darunter die für das Haus Zum weißen Roß, wonach ein Pferd die Treppen hoch zum Dachgeschoss des Hauses gelaufen ist und aus dem Dachfenster wieherte, um den Hausherren davon zu überzeugen, dass seine totgeglaubte Frau lebend an der Haustür stand und um Einlass bat.

Die eifersüchtigen Bauherren

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Nach dieser Sage wetteiferten zwei Bauherren darum, wer das prächtigere Haus habe und beobachten daher mit einem Fernrohr die Bauarbeiten am jeweils anderen Haus. Auf dem Haus Zum güldenen Kreuz befand sich zur Erinnerung hieran eine Figur mit Fernrohr die in Richtung des anderen Hauses schaute.

Die silbernen Läuse

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Die Sage Die silbernen Läuse, in der sich zwei junge Leute über ihren Vormund lustig machen, spielt zum Teil im damals als Ratskeller genutzten Haus Zur Lauenburg.

Dr. Faustus in Magdeburg

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Nach der Sage Dr. Faustus in Magdeburg verschlang Dr. Faustus 1521 im Wirtshaus Zum goldenen Löwen einen Jungen, der jedoch unbeschadet hinter dem Ofen der Gaststube wieder auftauchte.

Schatz von Apenburg

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Einer Sage nach soll das Brauhaus Zur lüttken Lauenburg (Breiter Weg 83) mit Finanzmitteln aus einem Schatz errichtet worden sein, den man in Apenburg gefunden hatte.

Sage vom goldenen Pflugeisen

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Im Jahr 1207 hielt Erzbischof Albrecht II. mit einem Festzug Einzug in Magdeburg. Zu den Besuchern gehörte auch Kaspar, ein armer junger Bursche, der in einer Ledertasche ein Pflugeisen mit sich herumtrug. Nach dem Ende des Festzuges verließ er die Stadt nach Norden und kehrte in einer Herberge vor dem Tor ein. Er trank einen Krug Bier, musste dann jedoch feststellen, dass er kein Geld mehr dabei hatte. Während er überlegte, was er nun tun sollte, öffnete sich gegenüber seinem Platz eine Tür, aus der ein schönes Mädchen namens Brigitte heraustrat. Sie rief dem Wirtsknecht Kaspar zu, dass er ihr in den Keller leuchten solle. Daraufhin sprang der junge Bursche Kaspar auf, nahm ihr die Leuchte aus der Hand und bot seine Hilfe an. Er gestand ihr seine Not, worauf sie ihm Essen und ein Nachtquartier gab. Er gab ihr am nächsten Morgen das von seinen Vorfahren geerbte Pflugeisen, auf dem ein Segen liegen sollte und bat sie es aufzubewahren, bis er von seiner Reise in die weite Welt zurückkehren würde.

Es folgten schwere Zeiten für die Stadt mit Kämpfen und Verwüstungen, bei der insbesondere auch die Siedlung nördlich vor dem Tor zerstört wurde. Bei der Rückkehr fanden die Bewohner die Herberge lediglich geplündert, aber noch stehend vor. In Brigittes Kammer stand noch das Pflugeisen. Nach dem Tod von Brigittes Vater musste sie mit ihrer Mutter alleine die Herberge führen. Brigitte lehnte trotzdem alle Hochzeitswerber ab, da sie auf Kaspars Rückkehr wartete.

Nach einigen Jahren kehrte er als schmucker Reiter zurück. Sie erzählten bis in die Nacht, bis Kaspar sich verabschiedete und seine Wiederkehr für den nächsten Morgen ankündigte. Brigitte nahm so am nächsten Morgen das Pflugeisen mit in den Gastraum und wartete auf Kaspar, der jedoch nicht erschien. Das in der Gaststube stehende Pflugeisen erregte die Aufmerksamkeit der Gäste. Ein Waffenschmied bot einen Preis, ein Goldschmied erhöhte das Kaufgebot. Brigitte lehnte jedoch einen Verkauf ab. Der Waffen- und der Goldschmied stritten nun häufiger über das Pflugeisen. Gerade in einem solchen Moment betrat Kaspar den Raum und entschuldigte sich bei Brigitte für sein spätes Kommen. Da betrat ein Fremder den Raum. Er betrachtete das Pflugeisen, ritzte daran und stellte fest, dass es unter der äußeren Schicht aus Gold war. Er bot 1000 Goldgulden für das Pflugeisen. Kaspar willigte ein. Brigitte und Kaspar heirateten und bauten die Herberge neu. Zur Erinnerung wurde am Haus (Breiter Weg 86) als Hauszeichen ein Pflugeisen angebracht.

Rothensee und der Lindwurm

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Nach dieser Sage befand sich an der Stelle des Hauses Zum Lindwurm eine Burg, an der zur Erinnerung an einen bei Rothensee getöteten Lindwurm, ein entsprechender Hausstein befestigt worden war.

Haus Zum 10. Mai

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Nach der Sage des Hauses Zum 10. Mai wurde das Haus bei der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631 vor Plünderungen bewahrt, da der Eigentümer Johann Alemann, auf der Seite der kaiserlichen Angreifer gestanden hätte. Auch andere bekannte Magdeburger hätten sich hierher geflüchtet und so überlebt.

Mathilde von Heideck. Die Wiederkehr aus der Gruft

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Die Sage über Mathilde von Heideck thematisiert den Scheintod der im Magdeburger Dom beigesetzten Hausherrin der Heideckerei, die letztlich nach Hause zurückkehrt.

Der schwarze Bock

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Nach der Sage Der schwarze Bock gelang es dem Sonntagskind Peter Wacker mit Hilfe der Schlachtung eines schwarzen Bocks einen verwunschenen Schatz zu heben.

Zum Himmelreich

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Die Sage zum Himmelreich berichtet vom Schicksal des prußischen Heerführers Heinrich Monte.

Bebauung

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Nachfolgend werden die Grundstücke des Breiten Wegs, zunächst nur eine Auswahl, tabellarisch aufgeführt. Dabei werden sowohl die aktuellen Grundstücke als auch ggf. davon abweichende historische Grundstücke benannt. Soweit diese sich überschneiden sind sie ungefähr räumlich zugeordnet. Historische Grundstücksnummern sind dabei mit (alt) gekennzeichnet. Darüber hinaus werden Straßeneinmündungen eingeordnet. Nicht mehr bestehende Straßen sind mit (historisch) gekennzeichnet. Aktuelle Hausnummern sind fett geschrieben.

Hausnummer Name Bemerkungen Bild
1 (alt) Bis 1707 war die Fläche, wie die Umgebung auch, unbebaut. Die Dompropstei Magdeburg trat dann in diesem Jahr die Flächen südlich der Propstei an den Staat ab, der am Domplatz das Zeughaus Magdeburg errichtete. Im Gegenzug erhielt die Propstei Flächen am Sudenburger Tor, die der Dompropst Heinrich von Barby dem Tracteur Franz Wieskowski zur Bebauung zuwies. Wieskowski errichtete zwei Häuser, die 1723 fertiggestellt waren und der Gerichtsbarkeit der Dompropstei unterstanden. Über die Gerichtsbarkeit hatte es einen Streit mit der Möllenvogtei gegeben, die von König Friedrich Wilhelm I. zugunsten der Propstei entschieden worden war. Der König erteilte Wieskowski auch die Erlaubnis im Breiten Weg 1 Wein und fremde Getränke auszuschenken. Auf Wieskowski folgte seine Witwe Anastasia, geborene von Fellenberg, von der Großkaufmann Heinrich Wilhelm Bachmann die Häuser 1767 erwarb. 1772 wurde der Kattunfabrikant Joh. Christian Haase als Eigentümer geführt, der 1796 verstarb. Sein Sohn Heinrich Haase erwarb das Anwesen von den Erben. Er beantragte in Berlin eine Genehmigung den Gasthof wieder eröffnen zu dürfen, die er auch erhielt. 1799 kommt es jedoch zur Zwangsversteigerung des hoch verschuldeten Grundstücks, bei der sich der Fabrikant Abraham Wilh. Steinemann durchsetzte. Er richtete in den Nebengebäuden eine Tabakfabrik ein und erreichte für sich eine Erlaubnis auf dem Neuen Markt bürgerliche Nahrung zu betreiben. Als Grundzins waren vier Taler an die Dompropstei zu entrichten.  
Domplatz 11a, 12  
2 (alt)
heute: Domplatz 12
Auch dieses Grundstück gehörte wie die Nummer 1 (siehe dort) zunächst Franz Wieskowski und dann seiner Witwe. Die Nummer 2 verkaufte sie jedoch bereits 1755 an Heinrich Wilhelm Bachmann, der 1777 verstarb. Für 1795 Taler erwarb Dr. Benjamin Friedr. Blümler das Haus. Nach dem er 1798 verstarb, wurde die Ehefrau des Abtes des Klosters Berge, Charlotte Resewitz, geborene Godefroy Eigentümerin. Mit Vertrag vom 27. Februar 1807 erwarb es Dr. Justus Viselius für 3500 Taler.
3a (alt)
heute: Domplatz 12
Vermutlich wurde das Haus auf Befehl von Friedrich I. auf einer bis dahin unbebauten Fläche errichtet. 1719 wurde es als neues Haus bezeichnet und gehörte dem Oberforstmeister und Kammerherrn Achaz Joachim von Mörner. 1729 veräußerte er das Haus für 2100 Taler an die Frau Postmeister Katharine Konrad, Ehefrau des Postmeisters August Heinrich Konrad. Der Taxwert des Gebäudes betrug 5883 Taler. Postmeister Konrad nutzte es als Kaution für sein Amt. In der Zeit um 1750 erwarb es der Kriegsrat Leckeney. Er vererbte es an Margarete Christiane von Boden, geborene Goßler. Sie war in erster Ehe mit Leckeney verheiratet. Von ihr erwarb es 1765 Baron Ludwig von Hahn, auf den Generalleutnant Otto Ludwig von Stutterheim folgte. Von Stutterheim verkaufte es mitsamt der prunkvollen Einrichtung 1778 an den Großunternehmer und Geheimen Kriegsrat Abraham Gansauge für 7000 Taler. Nach seinem Tod im Jahr 1794 erbte es seine Witwe Anna Elisabeth von Gansauge. Das Gebäude erbten letztendlich ihre drei Kinder Kanonikus Albrecht Ernst von Gansauge-Bahrendorf, Kanonikus Albrecht Ernst von Gansauge-Brachstedt und Rosa Eleonore Gräfin von Chasot, geborene von Gansauge. Letztere übernahm es dann gemeinsam mit ihrem Ehemann, Major von Chasot, allein.[3] 1803 gehörte es von Schlieben, 1845 Bode und 1864 sowie 1870 dem Gastwirt A. Mirre. Das Vorderhaus wurde von Mirre um zwei Etagen aufgestockt. Außerdem errichtete er Seitenflügel. Im Jahr 1873 kaufte das Grundstück Christoph Feller. Es folgten mehrere Umbauten. Noch bis in die 1930er Jahre blieb Haus im Eigentum der Familie Feller. 1940 gehörte es dann dem Kaufmann C. Kaiser. Beim Luftangriff auf Magdeburg vom 16. Januar 1945 wurde das viergeschossige Eckhaus schwer zerstört. Es blieben nur Mauerreste des Erdgeschosses erhalten. Am 22. und 23. August 1946 wurden die Reste abgerissen. An Kosten entstanden hierfür 37,02 Reichsmark.
Einmündung Breite Straße (aktuell unbenannt)  
Domplatz 10, 11  
Domplatz 10 (alt) Dompropstei Magdeburg Westflügel der Dompropstei, später Lazarett bzw. Zoll-Lehranstalt; siehe Hauptartikel
3b (alt)
heute: Domplatz 10
Bis ins 19. Jahrhundert gehörte das Grundstück zur Dompropstei Magdeburg und wurde vermutlich 1846 abgetrennt. Im Jahr 1870 wurde Regierungsrat Gerber als Eigentümer geführt. Das Wohn- und Geschäftshaus war viergeschossig, die Fassade zum Breiten Weg fünfachsig. Bekrönt wurde es von einem breiten Dreiecksgiebel. Im Jahr 1871 befand sich vor dem Haus noch eine Freitreppe und am ersten Obergeschoss ein Balkon. Beides wurde später entfernt. Das mittlere Fenster war von zwei ionischen Säulen gerahmt, die einen Segmentbogen als Überdachung trugen. Zwischen erstem und zweitem Obergeschoss befanden sich links und rechts der Mitte jeweils ein Fries. Die Friese zierten ursprünglich das benachbarte Haus Breiter Weg 4 und wurden wohl nach dessen Abriss in der Mitte der 1880er umgesetzt. Eigentümer war August Baensch und nach ihm bis 1945 die Baensch‘schen Erben. Im Haus befand sich das Bettenhaus Bruno Paris, das sich auch auf die Nummer 4 erstreckte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört.[4]
4 (alt)
heute: Domplatz 10 und Verkehrsfläche der Arthur-Ruppin-Straße
Im Jahr 1642 wurde die Stätte von Dr. Georg Adam Brunner bewohnt, der seit 1610 Syndicus des Domkapitels Magdeburg war. 1656 wurde der Prokurator der Dompropstei Magdeburg, Mauritius Kusterius (auch Küster), vom Dompropst Franz Herzog von Lothringen mit dem Grundstück belehnt. Kusterius errichtete hier ein Haus. Bis 1702 fügte er noch ein zweites, kleineres Haus hinzu. Propst Herzog Heinrich von Sachsen-Barby bestätigte den Erben von Kusterius das Lehen. Die Häuser blieben beim Neubau der Dompropstei zwischen 1706 und 1713 erhalten. Im Jahr 1711 wohnte Joh. August Küster, Enkel von Kusterius, im Haus. Herzog Heinrich erwarb das Grundstück 1712 für 800 Taler. 1715 gehörte das Grundstück dann Joh. Friedrich Schwartz, dem Oberamtmann der Dompropstei. Er erhielt die Erlaubnis den hinter dem Haus befindlichen Andreas-Kapellenplatz der Nikolaikirche zu bebauen. Die Andreaskapelle war wohl 1631 zerstört worden. Für die neue Nutzung stellte das Nikolaistift einen Lehnsbrief aus. Schwartz hatte einen Erbzins von 16 Groschen zu zahlen. Die Familie Schwartz blieb Eigentümer, bis 1782 Hofrat Schwartz-Rothensee verstarb. Er vererbte es an seine Witwe und seine Tochter. Noch im gleichen Jahr wurde es an Konduktor Joh. Daniel Scabel für 1400 Taler verkauft. Im Jahr 1803 erwarb es Kammerfiskal Gustav Friedrich von Schlicht und dessen Ehefrau Marie Magdalene, geborene von Münchhausen. 1845 war Elbthal Eigentümer, 1870 der Kaufmann Baensch (auch Bänsch). 1884/1885 ließ August Bänsch das zweigeschossige Gebäude abreißen. Es entstand ein viergeschossiger Neubau im Stil des Historismus. Im April 1919 wurde die Schaufenster des Hauses bei Unruhen zerschossen. Am 7. April 1938 brach im Dachstuhl des Hauses ein Brand aus. Es folgte ein Neuaufbau des Dachs, wobei ein zuvor bestehender straßenseitiger Giebel entfernt wurde. Das Haus blieb bis 1945 im Eigentum der Baensch‘schen Erben, wurde dann jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Januar 1946 wurde die erhaltene Fassade wegen Einsturzgefahr gesprengt. Als Kosten wurden 12,77 Reichsmark abgerechnet.
Einmündung Arthur-Ruppin-Straße  
8 bis 10 Grüne Zitadelle von Magdeburg siehe Hauptartikel  
Einmündung der Kreuzgangstraße (historisch)
5 (alt) Im Jahr 1401 veräußerte Joh. von Eimbeck, Propst zu Salzwedel und Domherr zu Magdeburg, den hier gegenüber dem Dominikanerkloster befindlichen Klosterhof des Domkapitels an den Domvikar Johann Poteritz. 1424 erwarb Joh. Hordorp, Kanonikus von Sankt Nikolaus, den Klosterhof für 50 Mark Silber, möglicherweise auf Lebenszeit, vom Domkapitel. Im Jahr 1504 überließ das Domkapitel den Hof auf Lebenszeit für 71 Mark Silber an Hans Smet, Bürger von Perleberg und seine Ehefrau Dorothea. Der Hof wurde dabei als Hof am Breiten Wege gegenüber dem Predigerkloster, hinter dem Schlafhause von St. Nicolai, in dem der Domherr Albrecht von Arnstedt gewohnt hat, beschrieben. 1620 erhielt Johann von der Asseburg ein auf dem Grundstück stehendes Wohnhaus vom Domkapitel im Rahmen eines Zeitkaufs. Nach 1631 fiel die wohl infolge der Zerstörung Magdeburgs von 1631 wüste Stätte an seine Söhne Achaz und Ludwig von der Asseburg. 1681 wurde die noch immer wüste Stätte vom Domkapitel den beiden für weitere 99 Jahre übertragen. Im Jahr 1695 mahnte das Domkapitel an, die Stelle zu bebauen, da sie sonst, entsprechend des kurfürstlichen Edikts, an einwandernde Menschen aus Mannheim oder Frankreich abgegeben werden müsste. Die von der Asseburgs bebauten jedoch nicht, sondern verkauften an den Rat Friedrich Wilhelm Leyser. Auf ihn folgte die Witwe des Amtsverwesers der Domvogtei, Rosine Timme, geborene Wildvogel. Im Jahr 1702 vergab das Domkapitel die immer noch nicht bebaute Hausstelle an Ehrengard Marie von Alvensleben, geborene von der Schulenburg. Sie war die Witwe des Domherren Karl August von Alvensleben und vereinigte das Grundstück mit einer Hausstätte des Nikolaistiftes. Vorheriger Eigentümer des hinzugenommenen Grundstücks war 1642 und 1668 der Kanonikus von Sankt Nikolai, Johann Heintze. Die Witwe von Alvensleben heiratete neu und hieß dann von Hagen. 1717 überließ sie das Grundstück an Oberforstmeister Kurt von Börstel. Er war ein Bruder des ehemaligen Stadtkommandanten Heinrich von Börstel. Er vererbte es an seine Witwe Sophie Luise von Börstel, geborene von der Osten und ihrem Sohn, Kurt Gottlieb von Börstel. Im Jahr 1766 übernahm die Witwe für 4765 Taler das alleinige Eigentum am Haus. Am 16. Mai 1778 verfasste sie ein Testament, in welchem sie die deutsch-reformierte Kirche Magdeburgs als Erbin des Hauses einsetzte. Nach ihrem Tod übernahm die Kirchengemeinde im Jahr 1780 das Haus und verkaufte es 1782 für 4200 Taler an Kriegs- und Domänenrat Joh. Gottlieb Lewin Diederichs. Der königliche Kammerherr Joh. Friedrich von Alvensleben erwarb das Grundstück im Jahr 1784 für 5500 Taler. 1788 erwarb es der Domherr Wilhelm Friedrich Philipp von Münchhausen für 6500 Taler. 1803 aber auch 1845 und 1870 gehörte es der Familie Coqui. 1887 wurde das auf dem Grundstück befindliche zweigeschossige Haus abgerissen. Es hatte eine siebenachsige Fassade mit dreiachsigem Mittelrisalit. Zum Dach hin bestand eine Attika. 1887 wurde ein neues viergeschossiges Haus für den Stadtrat Wilhelm Hauswaldt errichtet. Es verfügte auch über Ladenlokale. Die Ecke zur südlich einmündenden Kreuzgangstraße war abgestumpft. Zwischen Erd- und erstem Obergeschoss war ein Zwischengeschoss angeordnet. 1914 und auch noch 1925 gehörte es dem Fabrikbesitzer G. Hauswaldt. Später, zumindest ab 1938, war das Haus Sitz der Handwerkskammer Magdeburg, die auch Eigentümerin war. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus schwer zerstört, diente jedoch trotzdem nach 1945 zunächst noch als Wohnung. 1949 wurde eine weitere Wohnnutzung aus baulichen Gründen untersagt und die Ruine noch im gleichen Jahr abgerissen.  
6 (alt) 1556 lebte der Vikar des Nikolaistiftes, Steffan, auf dem Grundstück, 1585 der Stiftsherr Konrad Alemann. Im Jahr 1631 und 1642 wohnte hier der Stiftsherr und Kanonikus von Sankt Nikolai, Joh. Döring. Die Stätte war, wohl infolge der Zerstörung der Stadt von 1631, verwüstet. In einer kleinen Hütte lebte auch der Arzt Gregor Praetorius auf dem Grundstück. Die Brandstätte wurde 1673 vom Nikolaistift an den Churfürstlich Brandenburgischen Rat Anton Bollmeyer veräußert. Er erhielt zugleich die Genehmigung das Grundstück gegen einen Grundzins von 10 Talern zu bebauen. Im Jahr 1701 erwarb der Domherr Hieronymus August von der Asseburg das Grundstück für 1725 Taler. Etwa 1731 wurde ein neues zweigeschossiges Haus errichtet. In der Zeit um 1740 gehörte es dem Oberforstmeister von Lüderitz, um 1750 dann der Witwe Christiane Gosler. Sie veräußerte es 1774 für 3150 Taler an den Major Karl Friedrich von Dyherr. Die Witwe des Majors, Hermine Amalie, geborene Boehm, übernahm 1785 die Immobilie. Frau von Dyherr verkaufte mit Vertrag vom 6. Oktober 1789 dann für 5000 Taler an den Kaufmann Joh. Erdmann Theophil Pieschel. Von ihm erwarb es 1796 Frau Domherr Magdalene Elisabeth von Münchhausen, geborene Clausius, für 8500 Taler. Sie vererbte es an ihre Tochter Johanne Marie von Schlicht, geborene von Münchhausen. In der Zeit um das Jahr 1842 kaufte der Fabersche Verlag das Anwesen, das 1864 umgebaut wurde. Das Haus war nun viergeschossig, mit neunachsiger Fassade. In den drei Obergeschossen des Wohn- und Geschäftshauses bestanden rundbogige Fensteröffnungen. Noch 1914 gehörte es den Faberschen Erben, später bis zur Zerstörung im Jahr 1945 dem Kaufmann Herm. Saalfeld. Im August und Oktober 1946 wurde die einsturzgefährdete Fassade abgerissen. Die Kosten hierfür betrugen 283,56 Reichsmark.  
7 (alt) Im Jahr 1565 wurde das Anwesen vom Nikolaistift an Dietrich von Quitzow, Georgs Sohn, für 2000 Taler verkauft. 1585 gehörte es seinen Söhnen Achaz, Henning, Dietrich und Philipp. 1631 bezeichnete Otto von Guericke die Stätte auf seinem Plan als Quitzowscher Hof. In der Zeit kurz vor der Zerstörung der Stadt lebten auf dem Hof Flüchtlinge, darunter auch Magister Herzogk von Halle, danach war die Fläche über 30 Jahre hinweg wüst. 1668 machten mehrere Familien Ansprüche geltend, so die von Kotzes aus Germersleben, Familie von Hahn auf Seeburg, die Familie von Bodenhausen sowie der 0ffizial der Möllenvogtei, Dr. Kühn. Letztlich gelangte das Grundstück dann wohl nach einem Vergleich an die Familie von Kotze, zumindest ließ nach 1668 eine Witwe von Kotze hier etwas aufräumen. Bereits in der Zeit um 1670 erlangte jedoch Gertrud, die Witwe des Vollrats von Krosigk auf Rathmannsdorf Eigentum. Sie überließ es dem stiftisch hildesheimischen Schatzrat Christoph von Wrisberg. Er schloss 1698 in Wolfenbüttel einen Kaufvertrag, in dem er das in Freiheit des Nicolaistiftes gelegene Grundstück für 2600 Taler an den braunschweigischen Geheimen Rat Friedrich von Alvensleben veräußerte. Das Gebäude wurde dabei als Krosigksches Haus bezeichnet, das durch Gertrud von Krosigk, Geborene von Wrisberg neu hatte errichten lassen. Frau Kammerherr Agnes Sophie von Alvensleben auf Erxleben verkaufte im Jahr 1746 das Haus für 3200 Taler an den Domherren Hilmar von Münchhausen. Zum Grundstück gehörten dabei auch Hintergebäude an der Poststraße sowie ein Gartenhaus. Außerdem wurde festgelegt, dass jährlich acht Taler für laufendes Röhrenwasser zu zahlen war. 1751 wurde das Haus durch die Erben des Domherrn von Münchhausen, dem Domkapitular und Erbherrn auf Alt-Leitzkau von Münchhausen sowie Gertrud von Hagen, Geborene von Münchhausen, für 4000 Taler an den Geheimen Rat und Magdeburgischen Kammerdirektor Ernst Gottlieb Kautius verkauft. Er verstarb 1783. Von seiner Witwe erwarb es dann für 6500 Taler die Magdeburgische Ressourcengesellschaft. Sie richtete im Haus ein Heim ein. Nach dem Ende der Gesellschaft befand sich ab 1817 der Gasthof zur Stadt London, der bis in die Zeit um 1867 bestand. Das Grundstück wurde dann an die Magdeburger Feuerversicherung veräußert.[5] Andere Angaben geben als Zeitpunkt des Abrisses des alten Hauses durch die Magdeburger Feuerversicherung das Jahr 1864 an.[6] Es entstand ein neues fünfgeschossiges Haus, das auch das benachbarte Grundstück Nummer 8 mit umfasste. Am nördlichen und südlichen befanden sich Ecktürme, zwischen ihnen bestand eine Attika. Zum Grundstück gab es auch Zufahrten von der Post- und der Kreuzgangstraße. Beim Luftangriff am 16. Januar 1945 wurde das Gebäude weitgehend zerstört. Die vom Einsturz bedrohte Fassade wurde am 21. und 22. August 1946 abgerissen. Die Kosten hierfür wurden mit 74,87 Reichsmark angegeben.  
8 (alt) Auf dem Grundstück bestand eine Domherrenkurie. Im Jahr 1580 wohnte der Senior Franz von Königsmarck im Haus, der 1585 verstarb. Auf ihn folgte bis 1615 der Domherr Christoph von Hünecke. In der Zeit um 1631 war der Domherr Kuno von Alvensleben Besitzer des Grundstücks, bei dem 1631 der Oberstleutnant Jacob Boye einquartiert war. Kuno von Alvensleben war noch 1642 Besitzer, des dann allerdings, wohl infolge der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631, wüsten Grundstücks. Auch 1685/1687 war es noch wüst und wurde weiterhin als Alvenslebensche Stätte bezeichnet. Auf dem Grundstück befand sich über die Fläche der späteren Poststraße bis zur Steinstraße ausdehnender großer Garten und die bereits 1160 erwähnte Kurienkapelle St. Blasius. Spätestens 1686 wurde die Stätte durch Zeitkauf von Domherrn Baron Georg Rudolf von Schweinitz erworben. Er überließ 1686 einen 20 Ellen langen Teil des Gartens im Bereich der Poststraße dem Glockengießer Jakob Wentzel, der hier über neun Jahre hinweg für jährlich acht Taler eine Gießhütte betrieb. Unter anderem wurde hier die Domglocke Apostolica gegossen. Wentzel erhielt von von Schweinitz 1686 auch die Erlaubnis, von seinem Haus Zur Jagd (Steinstraße 1) einen Zugang zum Gießplatz anzulegen. Mit Vertrag vom 18. Juni 1698 veräußerte das Domkapitel die Kurienstätte, auf der sich mehrere zinspflichtige kleine Häuser sowie der Garten befanden, an Simon Friedrich Wolfhard, den Abt des Klosters Berge, für 800 Taler. Wolfhard errichtete hier ein neues Wohnhaus. Seine Witwe verkaufte das Anwesen an den Kammerrat Jakob Gottfried Schrader, der 1747 verstarb. Er wurde von seinen Töchtern Anna Christine, verwitwete Schartau und Katharina Luise Magnus beerbt. Die beiden behielten das Recht von den Häusern im Bereich der Poststraße, dem ehemaligen Alvenslebischen Kurienbesitz, den Grundzins einzuziehen. Im Jahr 1780 gehörte das Anwesen der Frau Kammerrat von Alvensleben. Zum Grundstück gehörten auch mehrere Hinterhäuser im Winkel an der Poststraße, vermutlich die Grundstücke Poststraße 13 bis 16. 1782 erwarb der Maurergeselle Daniel Behrens eines der kleinen Häuser. Das zwangsversteigerte Haupthaus am Breiten Weg erwarb 1783 Frau Regierungsrat Sophie Wilhelmine von Biedersee, geborene von Börstel für 5000 Taler, von der es später für 7500 Taler der Kaufmann Christian Wilhelm Jäger kaufte. 1794 erwarb es Frau von Biedersee für 12125 Taler zurück. Der Kaufmann Friedrich Wilhelm Dihm von der Firma Pieschel & Jäger erwarb es 1808 von ihren Erben für 12005 Taler. 1845 gehörte es einem Eichel. In der Zeit um 1865 erwarb die Magdeburger Feuerversicherung das Grundstück. Sie ließ die alte Bebauung abreißen und errichtete hier und auf der benachbarten Nummer 7 ein Haus (siehe dort).
Einmündung Erhard-Hübner-Platz
9 (alt) Zum goldenen Hufeisen Zwischen der Nummer 8 und der Nummer 9 verlief die Grenze zwischen der Stiftsfreiheit und der Altstadt. Auf dem Grundstück befand sich eine Schmiede. 1631 gehörte das Grundstück vermutlich Jakob Eckhart, dann Peter Albrecht (auch Albert bzw. in Magdeburger Mundart Alwart). Die Stätte gelangte an die Kämmerei. Im Jahr 1635 veräußerte die Stadt die Fläche an den Grobschmied Joachim Germershausen Senior für 400 Taler. Er bebaute das Grundstück bis 1640 neu mit einem Haus. 1651 war seine Witwe Eigentümerin, von der es der Grobschmied Joachim Germershausen erbte, der 1687 starb. Seine Erben veräußerten das Haus 1705 für 1350 Taler an den Hufschmied Johann Christof Rennert, der bis 1732 Eigentümer blieb. 1803 gehörte das Haus einem Scheibe, 1845 Ballerstedt, 1864 und 1870 dem Banquier Meyer, 1876 der Schmelzermeister Ernst Roterberg und 1883 Maurermeister H. Dittmer. Das Wohn- und Geschäftshaus war viergeschossig mit fünfachsiger Fassade. In der von Lisenen flankierten mittleren Achse war das Portal angeordnet. Bekrönt wurde die Achse von einem eingeschossigen Zwerchhaus. 1883 baute Dittmer das Haus um. Es wurde um ein Geschoss aufgestockt und die Fassade üppig im Geschmack der Zeit verziert und mit einer Attika als Davhabschluss versehen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts befand sich im Haus die Pelzwarenfabrik Engel, Eigentümer war der Fabrikant Robert Naumann. Auf ihn folgten die Naumann‘schen Erben.
10 (alt) Das Haus befand sich am Kornmarkt genannten Teil des Breiten Wegs. 1631 war ein Joachim R Eigentümer. Als weitere Eigentümer wurden Joachim Giese und dann Hans Pape sowie Peter Albrecht genannt. Letzterer veräußerte 1634 die Stätte für 175 Taler an den Sattler Mathias Krause, der das Grundstück in der Zeit bis 1640 neu bebaute. Zuletzt wurde er 1653 erwähnt. Das Anwesen wurde innerhalb der Familie vererbt, so war 1691 und auch 1698 Georg Krause Eigentümer. 1705 und dann bis 1742 gehörte es dem Seiler Andreas Aßmann. 1803 gehörte das Haus Mügge, 1835 dann dem Seilermeister Mügge, der Umbauten vornahm. 1845 und auch 1867 war der Kunsthändler Kägelmann Eigentümer, 1870 dann Frau Kaegelmann, geborene Graf. 1881 und 1886 war M. Porrée Eigentümer. Spätestens 1889 gehörte das Gebäude der jüdischen Familie Blumenthal, zeitweise der Witwe Jenny Blumenthal. Das Wohn- und Geschäftshaus verfügte über fünfeinhalb Geschosse und eine dreiachsige Fassade. Im Haus befand sich das Musikgeschäft von Heinrich Silbermann. Es wurde 1938 während der Reichspogromnacht geplündert. 1939 wurde das Haus der Stadt Magdeburg zum Kauf für 40.000 Reichsmark, bei einem Einheitswert von 51.700 Reichsmark, wohl im Zuge der Verfolgung jüdischer Bürger in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft angeboten.
11 (alt) Im Jahr 1631 gehörte das Brauhaus dem Brauer Adrian Gentz (auch Gentzsch). Für kurze Zeit wurde die Stätte dann geteilt. Eigentümer des südlichen Teils war 1635 Hans Georg Bendel, dann 1642/1645 der Kannengießer Andreas Bartels der Jüngere. Der nördliche Teil hingegen gehörte 1638 Gentz, der sie 1642 für 150 Taler an den Kaufmann Hans Kramer veräußerte. Von Kramer erwarb sie für 250 Taler im Jahr 1645 der kaiserliche Leutnant Martin Bartels. Später war er Rittmeister und Ratskämmerer. Vermutlich erhielt er von seinen Verwandten den südlichen Teil wieder hinzu. 1651 baute er ein Haus auf dem Grundstück. Zuletzt wurde er 1683 erwähnt. Auf ihn folgte seine Witwe, die 1687 und 1694 als Eigentümerin geführt wurde, dann seine Erben. Ihnen gehörte das Anwesen 1704, sie verkauften das Haus 1724. 1803 war Kahlenberg Eigentümer, 1845 die Witwe Kahlenberg. Im Jahr 1866 wurde das Haus vom Particulier A. Offenhammer um zwei Geschosse aufgestockt. Nach dem Umbauten war das Haus viereinhalbgeschossig, mit einer siebenachsigen Fassade. Das Eingangsportal befand sich in der mittleren Achse und war mit einem Balkon bekrönt. Auch die Fensterverdachungen dieser Achse waren aufwendig gestaltet. Im Jahr 1907 war Frau Landgerichtspräsidentin Nessel aus Allenstein in Ostpreußen Eigentümerin, 1914 dann Landgerichtspräsident M. Neßel selbst, dem es auch 1925 noch gehörte. 1938 und auch 1940 war Mohl aus Bremen Eigentümer.
Steinstraße 1 (alt) Zur Jagd siehe Hauptartikel  
Einmündung Steinstraße (historisch)
12 (alt) Zum Turm siehe Hauptartikel  
13 (alt) Zu den drei weißen Lilien Bis 1639 bestanden auf der Fläche zwei Grundstücke. Der südliche Teil gehörte 1631 Hans Bünemann und dann Gregor Dhuis. Letzterer vermachte die Stätte im Jahr 1635 seinen Schwestern Elisabet Alemann, geborene Dhuis und Witwe von Johann Alemann sowie Margarete Bünemann, geborene Dhuis. 1639 erwarb der Nachbar in der Nummer 12, Haselich, die Stätte für 400 Taler von den beiden. Er ließ hier durch Zimmermann Peter Schwan und dann Michael Hahn ein Kornhaus errichten. Dieser Bereich des Breiten Weg gehörte zum als Kornmarkt bezeichneten Teil der Straße. Der so entstandene Schuppen wurde dann mit zur Nummer 12 gezählt. Auf Haselich folgte Nolte, der den Schuppen dann für 400 Taler 1688 an den Handelsmann Johann Heinrich Hellmuth verkaufte. Er war auch Eigentümer des nördlichen Teils, so dass seit dem beide Grundstücke vereint sind. Der nördliche Teil gehörte 1631/1639 Bernd Knop (auch Knopf). 1648 und 1670 war der Gastwirt Michael Österreich (auch Michael der Österreicher) Eigentümer, er war ein Schwager von Arnd Köpke. Für den Ausbau des Anwesens lieh Köpke ihm 1659 Geld. Das von Michael Österreich geführte Wappen zeigte drei Lilien, die sich auch als Hauszeichen fanden und so zum Namen des Hauses führten. 1679 gehörte der nördliche Teil Johann Diederichs (auch Dierks), 1688 Johann Heinrich Hellmuth, der im Haus ein Tuchgeschäft führte. Nachdem unter Hellmuth die Grundstücksteile vereint waren, ging das Grundstück spätestens 1699 an seine Erben. Sie verkauften 1718 für 4500 Taler das Brauhaus und das Schankhaus an den Kaufmann Johann Christian Hellmuth, der bis 1743 Eigentümer blieb. 1803 gehörte das Haus Nitze, 1845 Rennau und 1870 dem Arzt Potten-Rennau. 1889 war das Gebäude zweigeschossig und wurde später, vermutlich Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts, zu einem viergeschossigen Bau. Die Fassade des vierten Obergeschosses war durch ein Gesims von den unteren Geschossen getrennt. Vor der mittleren Achse des Hauses befand sich ein trapezförmiger Erker. Später wurden im Erdgeschoss Ladengeschäfte und große Schaufenster eingebaut. Die Fensteröffnungen beiderseits des Erkers waren jeweils zu Dreiergruppen zusammengefasst. An den Außenkanten befanden sich Kolossalpilaster. Den Abschluss zum Dach bildete eine mit vier Figuren geschmückte Attika. Die Figuren wurden jedoch zwischen 1937 und 1941 abgenommen. Die Witwe C. Möhring war 1914 Eigentümerin, 1925 der Kaufmann G. Methner aus Quasnitz bei Leipzig. Er blieb bis Zerstörung 1945 Eigentümer des Hauses.
14 (alt) In der Zeit vor 1631 gehörte das Brauhaus Peter Schrader, er war seit 1622 städtischer Münzmeister. Zum Grundstück gehörte als Hinterhaus die Bärstraße 1a. Nach der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631 baute Schrader das Haus bereits 1634 wieder auf. Er blieb bis zu seinem Tod 1654 Eigentümer, dann erbte sein Sohn, der Brauer Peter Schrader das Haus bis 1658. 1659 und 1670 gehörte es seiner Witwe, dann Christian Schrader. Schraders Witwe heiratete in der Zeit bis 1679 Otto Melchior von Syburg. Sie verwitwete ein zweites Mal und verstarb 1701 dann selbst. Ihre Erben waren Christian und Peter Schrader sowie Albrecht von Syburg. 1718 und dann noch bis 1736 war Peter Schrader Alleineigentümer. Er vererbte es an seinen Schwiegersohn Ernst Gottlieb Bauer. 1803 gehörte es Wolff, 1845 Joseph Wolff und 1870 einem Kaufmann Wolff. Im Jahr 1914 wurde der Rentner Th. Dutzschky als Eigentümer geführt, 1925 die Schiffsfrachten Kontor GmbH und 1938 die Hamburg-Amerika-Linie (Hapag). 1940 gehörte es dem Kaufmann F. Lippe. Das Wohn- und Geschäftshaus war fünfeinhalbgeschossig mit einer schlichten fünfachsigen Fassade und von einem flachen Satteldach bedeckt. 1945 wurde das Gebäude zerstört.
15 (alt) Das Brauhaus wurde als Eckstätte am Kornmarkt bezeichnet und gehörte Christoph Schincke, auf den sein Sohn, der Brauer Erasmus Schincke folgte, der 1620 als Eigentümer geführt wurde. Er verstarb vor 1631. Auf ihn folgte sein Sohn Johann, der 1632 verstarb. Seine Erben waren bis 1644 Eigentümer, dann folgte der Apotheker Johann Schincke. Die Familie führte einen Schinken im Wappen. Er veräußerte die Stätte jedoch bereits 1645 an den Brauer Zacharias Schlüter für 350 Taler. Er bebaute die Fläche 1647 neu und verkaufte das Haus 1673 für 2600 Taler an den Brauer Henning Hauswolf. 1679 war der Schiffer Josias Mörder Eigentümer. Er blieb es bis 1718, dann folgte bis 1728 seine Witwe. 1803 und auch 1845 war ein Lepper Eigentümer, 1870 dann eine Frau Pöwe, geborene Hoffmann. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Grundstück mit einem fünfeinhalbgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus bebaut, das vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden war. Zum Breiten Weg hin war die Fassade vierachsig. Sowohl in den Brüstungsfeldern des zweiten Obergeschosses als auch am Dachgeschoss war das Haus mit Friesen verziert. Vermutlich erfolgten auch Umbauten. Eigentümer war der Arzt Dr. med. Dankworth, auf ihn folgte seine Witwe. 1945 wurde das Haus zerstört, die Reste 1949 abgerissen.
Einmündung Bärstraße und Bärbogen  
16 (alt) Bis 1631 standen auf dem Grundstück drei Häuser. Das direkt an der Ecke zur Bärstraße gelegene Haus gehörte Andreas Ulrich, das zweite Johann Hennings. Eigentümer des dritten Hauses war Martin Brandt, auf den bis 1623 der Kantor Heinrich Grimm folgte. In der Zeit bis 1644 gehörte es dem Apotheker Ulrich von Döhren, der die Stätte dann an die Erben Grimms abtrat, die es noch im gleichen Jahr für 180 Taler an den Brauer Kurt Richard (auch Richert, Reichert oder Reichard) veräußerten. Richard kaufte die beiden anderen Stätten hinzu und baute dann 1647 ein Haus auf dem so vereinten Grundstück. Zuletzt wurde er 1668 als Eigentümer erwähnt. Erbe war sein Sohn, der Brauer Johann Richard, der erstmalig 1673 genannt wurde. Ihm gehörte das Brauhaus bis 1682, von da an dann dem Handelsmann Nikolaus Penzholt (auch Penzholz). 1716 erwarb es von seinen Erben Johann Heinrich Hellmuth für 4250 Taler. Er blieb bis 1728 Eigentümer. 1803 gehörte es Siegfried, 1845 Siegmund. Das Gebäude war eingeschossig und verfügte über mehrere Gauben. Nach rechts versetzt befand sich ein großes Zwerchhaus. Zumindest in der Zeit um 1830 war hier die Konditorei von Zuany ansässig. 1852 erfolgte ein Neubau. Es entstand ein fünfeinhalbgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer siebenachsigen Fassade zum Breiten Weg. Die drei mittleren Achsen waren als Mittelrisalit ausgebildet. In der mittleren Achse befanden sich drei Figuren. Die Geschosse waren durch durchlaufende Gesimse unterteilt. Später erfolgten Umbauten. 1870 gehörte das Haus Dankwortt. Im Jahr 1899 war der Zahnarzt Robert Kempfe Eigentümer des Hauses, in das 1911 ein Aufzug eingebaut wurde. Seit Ende des 19. Jahrhunderts befand sich im Haus das Bijouterie- und Luxuswarengeschäft Louis Behne. 1914 gehörte das Gebäude der Witwe E. Kempfe. In den 1920er Jahren gehörte das Haus zu den im Zuge des Neuen Bauens farbig gestalteten. 1925 und dann bis zur Zerstörung des Hauses am 16. Januar 1945 war der Kaufmann W. Held Eigentümer. Die Reste des Hauses wurden am 23. und 24. August 1946 abgerissen. An Kosten entstanden hierfür 46,34 Reichsmark.  
17 (alt) Im Jahr 1631 gehörte das Haus Esaias Richter, der auch noch 1644 Eigentümer war. Auf ihn folgte der Handelsmann Otto Richter der 1650 und auch 1686 als Eigentümer geführt wurde. Richter bebaute das Grundstück neu. Das Bestehen des Hauses wurde erstmalig 1672 erwähnt. 1686 wurde es als Branntweinhaus bezeichnet. Der Kammersekretär Christian Schartau erwarb das Haus im Jahr 1698 für 2505 Taler von Richters Erben. Er veräußerte es 1727 für 2200 Taler an den Apotheker Johann Christoph Schilling, der im Haus eine Apotheke einrichtete. Das Haus gehörte später dann dem jeweiligen Apotheker. Dies war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Faber, danach bis zur Zerstörung im Jahr 1945 Dankwortt. Das Wohn- und Geschäftshaus war vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet worden. Es war dreigeschossig und verfügte über eine fünfachsige Fassade, wobei die Fenster der jeweils äußeren Achsen als Paar angeordnet waren. Die Fensteröffnungen waren gerahmt. Am ersten Obergeschoss hatten die Fensteröffnungen eine Verdachung. Oberhalb des Erdgeschosses bestand ein Fries, die einzelnen Geschosse waren durch Gesimse voneinander getrennt. Bekrönt wurde die Fassade von einem eingeschossigen, dreiachsigen breiten Zwerchhaus, das von einem Dreiecksgiebel abgeschlossen wurde. Am 24. August und 17. September 1946 wurde die einsturzgefährdete Fassade abgerissen, wofür Kosten in Höhe von 93,26 Reichsmark entstanden.
18 (alt) Zur goldenen Kringel 1631 gehörte das Haus Joachim Wegner. Im Zuge der Zerstörung der Stadt am 10. Mai 1631 ist überliefert, das „eine Frau, so zur gulden Krengel gewohnt, mit einem Pfahl durch den Leib geschlagen“. In der Zeit nach 1631 war der Kaufmann Jakob Knake Eigentümer. Seine Kinder veräußerten die Brandstätte 1650 für 330 Taler an den Handelsmann Otto Richter, dem die benachbarte Nummer 17 gehörte. Eine andere Angabe gibt als Voreigentümer Richters König an. 1686 erwarb der Schmiedemeister Lorenz Schrader die Stätte von Richter. Schrader errichtete ein Haus. 1717 und dann noch bis 1724 war der Sattler Christoph Heinrich Gerber Eigentümer. 1803 gehörte es Krämer, 1845 J. Isaak und 1870 eine Frau Isaak, geborene Fließ. 1914 war der Juwelier Walter Binder Eigentümer, 1925 dann der Bankier M. Maier. Spätestens ab 1932 gehörte das Gebäude den Inhaberinnen der Schirmfabrik M. und H. Laue. In diesem Jahr wurde das Wohn- und Geschäftshaus umgebaute. Das schmale nur dreiachsige Gebäude war viergeschossig und hatte dann keinen Fassadenschmuck mehr. Die mittlere Achse war als flacher Mittelrisalit ausgebildet. Das Satteldach erhielt eine breite Gaube. Am 16. Januar 1945 wurde das Haus zerstört. Die Reste wurden am 23. August 1946 abgerissen, wofür Kosten in Höhe von 83,64 Reichsmark entstanden.
19 (alt) Zum weißen Roß siehe Hauptartikel  
20 (alt) Zum Türmchen siehe Hauptartikel  
Einmündung der Schildergasse (aktuell unbenannt)  
21 (alt) 1631 und auch 1645 war der Stellmacher Mathias Juch (auch Jeuch) Eigentümer. Für das Jahr 1645 wurde zum Zustand des Grundstücks angegeben, dass kein Mauerwerk mehr vorhanden war. 1651 und 1693 wurde der Barbier Nikolaus Kregel (auch Krechel oder Krevel) als Eigentümer geführt. Zumindest ab 1667 bestand wieder ein Haus. Kurz vor dem Jahr 1679 errichtete er an der angrenzenden Schildergasse ein Hinterhaus, das er bereits 1679 wieder veräußerte. Das Hinterhaus erwarb 1693 der Handelsmann Johann Ernst Kregel. Vermutlich gehörte das Hinterhaus ab diesem Zeitpunkt dauerhaft mit zur Nummer 21, die ebenfalls Kregel gehörte. 1705 gehörte es dann dem Chirurg Johann Kaspar Schmidt, dem es wohl als Erbe zugefallen war. Er blieb bis zu seinem Tod 1711 Eigentümer. Seine Erben vermieteten es 1711 für 50 Taler jährlich an den Miterben, den Schwiegersohn Chirurg Johann August Schwartze. Dabei wurde eine Barbierstubengerechtigkeit mit 1000 Talern für die Erbschaft gerechnet wurde. 1715 kaufte Schwarte dann das Haus für 1500 Taler. Es wird angenommen das 1852 bei Neu- oder Umbauten eine Vereinigung mit dem Nachbargrundstück Nummer 22 erfolgte. Es entstand ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer dreiachsigen Fassade. Bekrönt wurde die Fassade von einem Dreiecksgiebel, in dem sich eine Darstellung von Fabelwesen befand. Im Jahr 1870 gehörte das Haus dem Photographen Pohlmann, 1895 dem Königlichen Hof-Uhrmacher F. O. Gasser, 1914 dem Königlichen Hof-Uhrmacher O. Gasser. 1925 und 1938 wurden die Gasserchen Erben als Eigentümer geführt. Im Jahr 1940 waren Direktor R. Rottmann und Frau E. Seibt Eigentümer. Beide lebten in Berlin.
22 (alt) Das Haus war ein Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen. Im Jahr 1631 besaß es Peter Schrader. Auf ihn folgte Elias Borchard und dann Gorries Reiße (auch Rieß). Er veräußerte 1642 die Stätte für 200 Taler an den Hufschmied Hans Germershausen junior, der das Grundstück bis 1645 bebaute. 1675 verkaufte er das Grundstück für 900 Taler an den Grobschmied Lorenz Schrader. Von seinen Erben übernahm es 1705 für 1600 Taler sein Sohn, der Schmied Rudolf Schrader. Ihm gehörte das Haus bis 1718, danach seiner Witwe, die 1719 und 1721 erwähnt wurde. Zeitweise gehörten zum Gebäude auch die benachbarten Grundstücke Schildergasse 3 und 4. Vermutlich ab 1852 gemeinsam mit der Nummer 21 geführt (siehe dort).
23 (alt) Zur schwarzen Lilie Brauhaus und Gasthof waren ein Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen. In der Zeit vor 1631 besaß es Joachim Bernd (auch Behrend). Seine Witwe heiratete den Brauer Joachim Kamrath, der dann auch Eigentümer des Hauses war. Er war auch 1631 und 1644 Eigentümer, 1646 und 1653 dann seine Witwe. 1667 wurde erstmalig wieder ein Haus für das Grundstück erwähnt. Im Jahr 1675 wurde Heinrich Zarnitz als Eigentümer geführt. 1682 gehörte das Haus dem Barbier Michael Zernitz, der es 1684 an den Hausschlächter und späteren Gastwirt Kaspar Amhoff für 730 Taler veräußerte. Er wurde zuletzt im Jahr 1705 erwähnt. Von ihm erbte es seine Witwe, die es an Karl Peter Amhoff vererbte, dem es 1709 und dann bis 1719 gehörte. Auf ihn folgte seine Witwe Dorothee Abigail, geborene Gebhard. Sie war die Tochter des Scharfrichters und blieb bis 1721 Eigentümerin. Der Wert des Hauses wurde mit 5000 Talern eingeschätzt. Noch bis ins 19. Jahrhundert gehörte zum Haus die Berliner Straße 1a. Im 19. Jahrhundert war die Familie Wedermeier (auch Wedermeyers) Eigentümer des Hauses, die 1803 und auch 1845 genannt wurden. Der Gastwirt Christian Wederneier war 1817 und der Kaufmann Wedermeyer 1870 Eigentümer. 1891 gehörte es dem Kaufmann Löhr. Das Wohn- und Geschäftshaus war zu diesem Zeitpunkt viergeschossig, mit einer vierachsigen zum Breiten Weg ausgerichteten Fassade. Sowohl 1914 als auch 1925 gehörte es dem Kaufmann Bernhard Münzer, 1938 Frau A. Münzer. Im Jahr 1940 wurde der Kaufmann W. Oehlmann als Eigentümer geführt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. 1948 gehörte das in Trümmern liegende Grundstück der Firma Wolter Söhne. Das Haus war bis auf die Grundmauern des Erdgeschosses zerstört.
Einmündung Goldschmiedebrücke (vormals Berliner Straße)
24 (alt) Bis 1631 standen auf dem Grundstück zwei Häuser. Das direkte Eckhaus zur Kuhstraße bzw. der späteren Berliner Straße gehörte 1631 den Erben von Daniel Döhrens. Auf ihn folgte Dr. Franz Barkey und dann der Kaufmann Stephan Döhren, der es 1643 bebaute. 1644 erwarb er den nördlichen Teil hinzu. Der Nordteil gehörte 1631 Stephan Hebeker (auch Heveker). 1644 veräußerte seine Tochter Magdalene, verheiratete Ercker, diesen Teil für 190 Taler an Stephan Döhren, so dass beide Teile seit dem vereint waren. Döhren verstarb 1645. Im Jahr 1648 und auch 1654 gehörte es dem Materialisten Johann Meißner, der wohl Miterbe war. Bis 1671 waren die Geschwister Döhren gemeinschaftlich Eigentümer. Eines der Geschwister war Christine, verwitwete Syborg, verehelichte Bock. Im Jahr 1671 erwarb der Handelsmann Gregor Bock, vermutlich der Ehemann von Christine, das Haus für 1200 Taler von den Erben. Er errichtete 1672 auf dem zugehörigen Grundstück Berliner Straße 33 ein Nebenhaus. Dieses Grundstück hatte wohl bereits ursprünglich zum Eckgrundstück gehört. Bock wurde zuletzt 1686 erwähnt. 1695 wurde Daniel Wirtz genannt, wobei unklar ist, ob er vielleicht Mieter oder Miterbe war. Im Jahr 1716 veräußerten Bocks Erben das Haus für 4500 Taler an den Handelsmann Sebastian Öhler (auch Ehlers). Er verstarb 1717. Seine Witwe verkaufte es für 3000 Taler im Jahr 1728. Die Gebrüder Tägtmeier wurden 1803 als Eigentümer geführt, 1817 der Brauer Georg Tegtmeyer und 1845 Hacke. Im Jahr 1848 bebaute die Magdeburger Feuerversicherung das Grundstück mit einem Direktionsgebäude. 1864/1865 verzog die Versicherung in das dann neu errichtete Haus Breiter Weg 7/8, sie war jedoch auch noch 1870 Eigentümer der Nummer 24. Das Wohn- und Geschäftshaus war fünfgeschossig mit sechsachsiger Fassade und gehörte 1887 Julius Wertheimer und Hugo Dresel (auch Drevel), 1905 dann einer Frau Meffert auf die spätestens ab 1914 die Meffertschen folgten, die bis zur Zerstörung 1945 Eigentümer blieben. Eine beantragte Baugenehmigung für einen provisorischen Wiederaufbau wurde im September 1946 abgelehnt. Auch ein erneuter Bauantrag im Jahr 1948 wurde nicht bewilligt.
25 (alt) Zu den drei roten Rosen Im Jahr 1631 gehörte das Haus der Witwe des Wandbereiters Michael Wellmann. 1643 und dann bis 1654 war Michael Wellmann, vermutlich ein Sohn des Seniors, Eigentümer. Ab 1654 war sein Sohn, der Ratsschreiber Joachim Wellmann Eigentümer, der das Grundstück in der Zeit bis 1675 bebaute. 1695 erwarb es für 840 Taler der Advokat Joachim Wellmann. Später war der Amtsverwalter Samuel Meyer und 1716 dann der Bürgermeister und Handelsmann Peter Sandrart Eigentümer. 1803 gehörte es Wilhelmine Holfelder, 1845 den Gebrüdern Kriegsmann und 1855 und auch noch 1870 dem Uhrmachermeister Kuhbaus. Das fünfgeschossige Haus wurde dann 1880 umgebaut, wobei die Fassade im Stil des Historismus gestaltet wurde. 1914 war Kaufmann Ph. Meyer junior Eigentümer, 1925 Kaufmann R. Hermann und 1938 und 1940 Hildegard Tittel.
26 (alt) 1631 gehörte das Haus dem Kaufmann Joachim Jordan, 1643 und dann bis 1649 seinen Erben, die die Stätte 1643 an den Grobschmied Jakob Schultze für zwölf Taler jährlich vermieteten. Schultze errichtete ein Haus, das die Erben 1649 für 235 Taler an den Hufschmied Hermann Gunkel (auch Kunkel) veräußerten. Gunkel hatte die Witwe von Schultze geheiratet. Sie überlebte auch ihren dritten Ehemann und verstarb 1665. Im Jahr 1679 und dann bis zu seinem Tod 1703 war der Hufschmied Jakob Sölling Eigentümer. Sein Schwiegersohn, der Hufschmied Christoph Kleingärtner, erbte es dann für 1000 Taler. Er verkaufte es an den Kaufmann Wilhelm Schmager im Jahr 1716 für 2000 Taler. Schmager errichtete ein neues Haus. Eine andere Angabe nennt einen Neubau im Stil des Rokoko für die Zeit nach 1748. Es bestand ein dreigeschossiges Doppelhaus mit sieben Achsen. Die oberen Geschosse waren durch korinthische Eckpilaster gerahmt. Die mittleren Achsen waren jeweils als fache Risalite gestaltet und wurden von einachsigen Zwerchhäusern bekrönt. Im 19. Jahrhundert gehörte das Haus der Familie Burchardt. 1803 We. Burchardt, 1845 Burchards Erben und 1870 dem Kaufmann Burchardt. Im Jahr 1873 erfolgten Umbauten, später eine Erweiterung der im Erdgeschoss befindlichen Läden. 1895 wurde das Doppelhaus um ein Stockwerk erhöht. Im Zuge des Neuen Bauens wurde die Fassade Anfang der 1920er Jahre farbig gestaltet. 1914 gehörte das Haus dem Rentier W. Cohn, 1919 und 1925 dem Kaufmann Ernst Dankworth und 1938 und 1940 dem Kaufmann R. Lindemann.
27 (alt) Zum langen Stall Im Jahr 1631 war Jakob Meyer Eigentümer des Hauses, 1643 Christoph Schnobel (auch Schnobbel), 1644 der Kaufmann Klaus Lüders. Lüders beabsichtigte zu bauen, was jedoch wohl scheiterte, so dass die Stätte vermutlich an Schnobel zurückfiel. Zumindest war Schnobel 1649 wieder Eigentümer. In der Zeit bis 1651 ging das Grundstück von den Erben Schnobels an Jakob Köppe über. Er nutzte die Stätte als Kornhaus. Von ihm erwarb sie 1653 der Goldschmied Johann Adam Böttiger, dem auch die benachbarte Nummer 28 gehörte. Bis 1693 blieb die Stätte wüst und mit der Nummer 28 vereint. Frau von Exter veräußerte die Stätte in diesem Jahr dann für 220 Taler an den Riemer Christian Sporberg (auch Sporwerk), der das Grundstück bebaute. Von ihm kaufte der Riemer Gottfried Alter das Haus im Jahr 1719 für 1200 Taler. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war ein Goldstein Eigentümer des Hauses, 1853 dann der Kaufmann Ludwig Philipson, 1854 und auch 1870 dann dem Kaufmann Bieber. Er veranlasste 1855 einen Neu- bzw. weitgehenden Umbau. Es entstand so ein schmales viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer zweiachsigen Fassade. Weitere Umbauten erfolgten im Jahr 1900 durch Simon Müller. Der Kaufmann A. W. Godehardt war 1914 Eigentümer, die Witwe Helga Hoepner spätestens ab 1925. 1933 fand eine Umgestaltung der Fassade statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. Die Sprengung der Ruine fand Ende August/September 1946 statt. Eigentümer des Grundstücks war 1947 die Firma Schreiber & Sundermann.
28 (alt) Eigentümer des Hauses war 1631 Christoph Mönig. 1644 gehörte die Fläche J. A. Bötttcher, der sie in der Zeit bis 1651 neu bebaute. Er erwarb 1653 das benachbarte Grundstück Nummer 27 hinzu. 1674 und auch 1679 gehörte das Anwesen seiner Witwe. Deren Erben veräußerten das Haus im Jahr 1685 für 1000 Taler an die Witwe des Goldschmieds Johann David Böttcher. Sie hatte 1685 neu geheiratet und war die Ehefrau des Goldschmieds Georg Bertram, der bis zu seinem Tod Ende 1691 Eigentümer blieb. Er verstarb kinderlos.[7] Dann gehörte es wieder seiner Witwe. Im Jahr 1693 veräußerte es Elisabeth von Exter, geborene Pöckel, Ehefrau des Kammerdieners von Exter (auch Eickster oder Höxter) an den Handelsmann Nikolaus Wernicke. Es wird angenommen, dass die Verkäuferin identisch mit der Witwe Bötticher bzw. Bertram ist. Im Jahr 1697 erwarb der Seiler Hieronymus David Teich das Gebäude. Er blieb bis 1730 Eigentümer. Der Goldschmied und Silberarbeiter A. Dufour war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentümer. 1857 und 1870 gehörte das Haus dem Juwelier Chevalier, 1884 dem Juwelier Krieghoff. Krieghoff veranlasste Umbauten und eine Neugestaltung der Fassade. Im Jahr 1914 war der Juwelier A. Hoepner Eigentümer. Das Wohn- und Geschäftshaus war dreigeschossig und hatte eine dreiachsige Fassade. Spätestens ab 1921 gehörte es der Witwe Hoepners, Helga Hoepner. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. Die Sprengung der Ruine erfolgte Ende August/September 1946. Eigentümer des Grundstücks war 1947 die Firma Schreiber & Sundermann.
29 (alt) Zu den drei Kleeblättern siehe Hauptartikel  
Einmündung Judengasse (historisch)  
30 (alt) Zum güldenen Kreuz siehe Hauptartikel  
31 (alt) Zum Zuckerhut In der Zeit vor 1631 gehörte es Bertram, 1631 dann seiner Tochter, der Witwe von Peter Dhuis (auch Düse). Ihre Tochter heiratete 1634 den Kaufmann Johann Dencker, der das Grundstück 1635 bebaute. Er nahm das Grundstück Tischlerbrücke 29 als Hinterstätte hinzu und blieb bis 1670 Eigentümer. Auf ihn folgte 1673 Martin Dencker als Eigentümer, dann 1679 der Kaufmann Valentin Nuland, der 1682 verstarb. Von seinen Erben erwarb es 1694 der Schwiegersohn Nulands, der Brauer Christian Lutteroth, für 1900 Taler. Er verkaufte 1715 für 3025 Taler an den Handelsmann Henning Heinrich Wiegel, der es 1718 für 3550 Taler an den Zitronenkrämer Johann Markus Leckeny weiterverkaufte. Es wird angenommen, dass er dem Haus den Namen Zum Zuckerhut gab. Das Haus hatte Braurecht. Das Gebäude hatte später drei Geschosse und eine vierachsige Fassade. Der Giebel war mit Figuren bekrönt. Die Bauzeit des Hauses ist unbekannt. 1803 gehörte es Lekeny, 1817 und 1845 einem Fräulein Leckeny (auch Leekeny) und 1870 der Kaufmann Jockusch. 1914 wurde es umgebaut und dabei im Inneren mit dem Nachbarhaus Breiter Weg 32/33 verbunden. Eigentümer war 1914 und auch 1925 der Kaufmann C. Römer, 1938 und 1940 der Witwe A. Römer.
32 (alt) 1631 gehörte das kleine Häuslein dem Kaufmann Zacharias Schlüter, dann bis 1654 seinen Erben. Um 1651 wurde das Haus wiedererrichtet und dann von den Erben an den Barbier Johann Grosse vermietet. Auf ihn folgte der Zinngießer Paul Becker als Mieter, der es 1654 für 400 Taler erwarb. Er war auch 1671 Eigentümer, 1679 dann seine Witwe und darauf die Erben. Als Eigentümer folgte der Goldschmied Gerhard Oberdieck. Von ihm erwarb es 1689 der Sattler Konrad Keilhacke für 480 Taler. Keilhacke verkaufte 1707 für 1500 Taler an Leckeny. Spätestens im 19. Jahrhundert wurde das Grundstück mit der benachbarten Nummer 33 zusammengelegt und einheitlich bebaut. 1803 gehörten die beiden Grundstücke von Maybom, 1845 Meibom, 1870 dann einer von Meibom, geborene Leekeny. Im Jahr 1886 errichtete der Buckauer Bauunternehmer Hentrich ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer sechsachsigen Fassade. Vor dem zweiten bis vierten Obergeschoss befand sich ein zweiachsiger Mittelerker, der von einem kleinen Volutengiebel bekrönt wurde. 1914 und 1925 gehörte das Haus dem Kaufmann C. Römer. Im Zuge der Unruhen im April 1919 wurden die Schaufenster des Geschäfts Römer & Pien zerschossen. 1938 und 1940 wurde die Witwe A. Römer als Eigentümerin geführt.
33 (alt) Im Jahr 1631 gehörte das Haus Hans Pohlmann junior, danach Stephan Pape. Pape veräußerte die Stätte 1639 für 245 Taler an den Schlosser Martin Linke. Er bebaute sie neu und wurde zuletzt 1670 erwähnt. 1676 verkaufte der Schmiedeinnungsmeister Hans Germershausen senior das Gebäude für 550 Taler an den Schornsteinfeger Asmus Dose. Der Bortenwirker Heinrich Müller erwarb es von Dose im Jahr 1689 für 450 Taler. Müller veräußerte es 1718 für 1460 Taler an den Böttcher Gottfried Bölcker. Der überließ es 1726 zum gleichen Preis seinem Schwiegersohn Johann Aßmann. Im 19. Jahrhundert wurde das Grundstück mit der benachbarten Nummer 32 vereint (siehe dort).
34 (alt) Richard-Wagner-Haus 1631 gehörte das Haus Hans Schobert, 1639 Valentin Rade, 1651 dann seine Witwe. 1654 war der Stellmacher Ulrich Bönnecker (auch Benecke) Eigentümer. In der Zeit bis 1662 war das Grundstück wieder bebaut. Bönnecker war auch noch 1671 Eigentümer. 1678 erwarb Valentin Rades junior die Stelle für 300 Taler vermutlich zurück. Von 1689 bis 1712 gehörte das Haus jedoch dem Schwiegersohn Bönneckers, dem Stellmacher Joachim Düngel. 1715 war seine Witwe Eigentümerin, noch 1715 und auch 1720 dann ihr Sohn, der Stellmacher Joachim Asmus Düngel. 1803 gehörte das Haus Schlick. In den Jahren 1835/1836 wohnte Richard Wagner im Haus.[8] 1845 war Knevels Eigentümer, 1870 der Hoflieferanten Hoffgraef. Maurermeister A. Stirnus nahm 1883 Umbauten vor. Dabei wurde auch ein Erker angebracht, der das Erscheinungsbild des Hauses nachteilig beeinflusste. Ein weiterer Umbau erfolgte 1914 durch den damaligen Eigentümer, den Kaufmann H. Levy. 1925 gehörte es dem Juwelier K. Lucke, 1938 dem Fleischermeister Otto Schumburg und 1940 erneut Lucke.
35 (alt) Zum Moseskopf 1627 und 1631 gehörte das Haus dem Gewandschneider Mathias Burmester (auch hochdeutsch Pauermeister). Bis 1651 wurde das Grundstück nach der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631 wieder neu bebaut. 1651 und 1654 wurde seine Witwe als Eigentümerin geführt. Im Haus lebte zu diesem Zeitpunkt auch ihr Sohn Hartwig Rührup. In erster Ehe war sie mit Hartwig Rührup (auch Ruhrop) verheiratet. Die Witwe des Sohns heiratete den Goldschmied Mathias Meerheim, der 1662 Eigentümer war. Seiner Witwe gehörte das Haus dann 1663 und 1671. Auf sie folgte der Sattler Hartwig Balthasar Rührup, der 1678 und 1681 als Eigentümer geführt wurde. Für die Zeit von 1645 bis 1715 wird für das Haus ein Gewandschnittladen, zunächst noch unter dem Namen Pauermeister, geführt. Es ist jedoch nicht sicher, ob der Laden in der Realität bestand oder nur ein altes Recht hierauf fortgeschrieben wurde. Im Jahr 1684 gehörte das Haus der Witwe des Büchsenschäfters Karl Wolf Hausherr, der es wohl geerbt hatte. 1695 gehörte es Pastor Mag. Nikolaus Hausherr. Von ihm erwarb es 1712 für 1300 Taler der Riemer Christian Sporberg. 1803 war ein Meyer Eigentümer des Hauses und 1845 Stüber junior. Eine Aufstockung um ein viertes und fünftes Geschoss erfolgte 1859. Im Jahr 1870 gehörte es dem Kaufmann Stüber, 1894 dem Rentier Oskar Stüber, 1914 dem Rentier G. Radestock, 1925 dem Stahlwarenhändler Heinrich Günand und 1938 und 1940 dem Kaufmann R. Demmer. Ein den Moseskopf darstellendes Medaillonbild befand sich noch in den 1930er Jahren am Haus.
36 (alt) Im Jahr 1631 war der Kämmerer Hermann Körber (auch Körver) als Eigentümer des Hauses eingetragen. In der Zeit bis 1651 folgten dann seine Erben. Sein Sohn, der Brauer Hans Körber veräußerte die Stätte dann 1651 für 400 Taler an den Kaufmann Valentin Schlacke (auch Schlag). Sie wurde, wohl infolge der Zerstörung der Stadt Magdeburg im Jahr 1631, als ganz ohne Mauerwerk beschrieben. Schlacke bebaute das Grundstück neu, musste das Haus jedoch 1677 seinen Gläubigern überlassen, die es 1678 für 1400 Taler an den Handelsmann Andreas Kramer verkauften. Kramers Witwe gehörte es 1712 und 1716. Bis 1742 war Martin Krahmer Eigentümer. Im Jahr 1803 gehörte es Coqui. Das Grundstück reichte hinten bis zur Tischlerbrücke 24. Frdr. Müller war 1845 Eigentümer. 1860 nahm der Seifenfabrikant Müller Umbauten oder einen Neubau vor. Die Fassade des viereinhalbgeschossigen, aber nur drei Achsen breite Hauses, war reich mit Pilastern, Friesen und Plastiken verziert. Bekrönt wurde es von einem Volutengiebel. Müller war auch noch 1870 Eigentümer. Seine Seifenfabrik befand sich auf dem Grundstück in den Hinterhäusern und bestand dort bis ungefähr 1908. Im Jahr 1914 gehörte das Anwesen dem Fabrikanten Albert Unger, spätestens ab 1925 der Witwe E. Behrendsen.  
37 (alt) 1631 gehörte das Haus Hans Schaper, der das Grundstück nach der Zerstörung von 1631 bis 1650 neu bebaute. Er war auch noch 1661 Eigentümer und vererbte es an den Grobschmied Hans Germershausen junior. Nikolaus Schäffer, vermutlich der Sohn von Hans Schaper, gab sein Erbteil 1680 an Germershausen, der von 1678 bis 1697 als Eigentümer geführt wurde. Von seinen Erben erwarb es 1716 der Tuchhändler Johann Mitteldorf (auch Middeldorf) für 1770 Taler. Ihm gehörte es bis 1724. 1803 und 1845 waren die Conditoren Nirrnheim und Steffens Eigentümer, 1870 ein Conditor Nirrnheim allein. Auf dem Grundstück stand ein viergeschossiges, schmales, nur drei Achsen umfassendes Haus. Es verfügte über zwei Fledermausgauben. Die Bauzeit des Gebäudes ist jedoch unbekannt. Umbauten erfolgten 1890 und 1902. Im Jahr 1914 gehörte es dem Kürschnermeister J. C. Albrecht, spätestens ab 1925 der Pelzwarenfabrik A. Wolter Söhne. 1925 und 1930 wurden wieder Umbauten vorgenommen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört, wobei jedoch die im Keller befindliche Anlage zur Pelzkonservierung und die Heizung erhalten blieben. Ein Bauantrag des Unternehmens zum Wiederaufbau wurde abgelehnt, so dass das Pelzhaus in den Breiten Weg 145 verzog.
38 (alt) In der Zeit vor 1631 gehörte das Haus der Witwe von Mathias Rickmann, 1631 und dann bis 1659 Jakob Stettin. Er errichtete auf der Fläche als geringe Gebäude bezeichnete Bauten. 1659 verkaufte er das Anwesen für 350 Taler an den Fähramtsschreiber Simon Stettin. Von Stettin erwarb die dann als Haus bezeichnete Immobilie 1661 der Schwertfeger Wilhelm Giepson für 470 Taler. 1672 gehörte es wohl Jakob Stettin (vermutlich junior). 1679 wurde dann wieder Giepson als Eigentümer geführt. Seine Erben veräußerten 1697 für 1000 Taler an Giepsons Schwiegersohn, den Goldschmied Johann Müller. 1716 war dann der Zitronenkrämer Peter Görlitz Eigentümer, 1719 und 1726 Johann Görlitz. 1803 gehörte es einem Krüger, 1845 F. Dankwarth. In der Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte das Haus an die Familie Mittelstraß. 1870 gehörte es dem Particulier Mittelstraß, 1914 dem Kaufmann C. Mittelstraß, 1925 und auch 1938 dem Diplom-Optiker B. Mittelstraß und 1940 den Gebrüdern Mittelstraß, Diplom-Optiker. Das Wohn- und Geschäftshaus war viergeschossig und hatte eine vierachsige Fassade. Die Bauzeit ist unbekannt. 1945 wurde es im Zweiten Weltkrieg zerstört.
39 (alt) Zum schwarzen Mohr 1631 gehörte das Haus Klaus Wrede (auch Frede). Auf ihn folgte sein Sohn Johann Wrede. Von ihm erwarb 1637 Ernst Baumgarten die Stätte für 200 Taler, der sie 1643 an den Schuster Georg Lehmann veräußerte. Lehmann errichtete ein Haus und vermietete es an zwei Familien. Zuletzt wurde er 1661 erwähnt. Sein Sohn Wilhelm wurde 1679/1680 als Eigentümer geführt. Er verstarb in der Zeit bis 1684. Im Jahr 1697 richtete Barthold Hörnicke einen Gasthof ein. 1720 verkaufte er das Haus für 3550 Taler an den Kaufmann Johann Markus Leckeny. Als Hinterhaus gehörte die Tischlerbrücke 21 zum Grundstück. 1803 und auch 1845 gehörte das Haus einem Zuckschwert. Im Jahr 1870 wurde auf dem Grundstück von Kaufmann Prevôt ein viereinhalbgeschossiges Gebäude errichtet. Die Fassade war fünfachsig ausgeführt. Vor der Mittelachse befand sich im ersten und zweiten Obergeschoss ein Erker, der mit einem Balkon bekrönt war. Auf dem Dach befand sich über der Mittelachse eine Figurengruppe. Ein Umbau im unteren Teil des Hauses fand 1890 statt. 1920 wurde die Fassade umgestaltet, 1932 erneut einnUmbsu im unteren Bereich vorgenommen. 1914 und 1925 gehörte es den Cohn‘schen Erben, 1938 und 1940 Sternberg, Maizner und Ehrlichs Erben.
40 (alt) Zur steinernen Kanne In der Zeit vor 1631 befanden sich auf dem Grundstück zwei Häuser. Das südliche Haus gehörte Peter Rißleben senior, das nördliche den Erben von Johann Pohlmann. In der Zeit bis 1637 kaufte Stephan Lübecke die beiden Stätten, die er notdürftig bebaute. Für 1652/1653 ist belegt, dass der Einwohner Valentin Schlag die Grundsteuer entrichtete. Lüdecke veräußerte die Fläche dann, wobei die Stätten 1654 wieder als Brandstätte bezeichnet wurden. 1660 erwarb sie der Handelsmann Valentin Schöne für 675 Taler, der hier ein Haus errichtete. Er wurde zuletzt 1667 erwähnt. 1679 war der Kannengießer Ludwig Bartels Eigentümer. Er gab dem Haus seinen Namen. Auf ihn folgte seine Witwe, die 1684 geführt wurde und dann ihre Erben. Zu denen gehörte 1710 Marie Engelhart, geborene Bartels und Anna Marie Gönner (auch Gennert), die das Haus 1724 veräußerte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist ein Nathan als Eigentümer belegt. Der Goldarbeiter Ferchland führte 1852 einen Umbau durch und ließ das Gebäude aufstocken. 1870 gehörte es den Kaufleuten Kronbein & Greiffenhagen. Ein Umbau des Erdgeschosses folgte 1888, des ersten Obergeschosses 1896. 1914 und 1925 waren die Kaufleute W. Heinemann und N. Simon Eigentümer. Durch Wurmfraß kam es am 5. Oktober 1932 zu einem Einsturz des nördlichen Gebäudeteils. Im Zuge der anschließenden Reparatur wurden zierende Fassadenelemente wie Pilaster, Friese und ein vorspringender Dreiecksgiebel entfernt und durch eine einfache verputzte Fassade ersetzt. Eigentümerin war 1938 und 1940 die Stadtsparkasse Magdeburg.
41 (alt) 1631 gehörte das Haus dem Seidensticker Thiard (auch Diehard) Friese. Er war auch noch 1660 Eigentümer. Seine Witwe veräußerte 1662 die Stätte für 650 Taler an den Handelsmann Bendix Pape, von dem es 1704 für 1800 Taler der Handelsmann Johann Ernst Martens erwarb. Er blieb bis 1730 Eigentümer. 1803 gehörte es der Witwe Coqui, 1845 Rosenthal und 1870 dem Kaufmann Wolff. 1914 war der Kürschnermeister A. Wolter Eigentümer, der jedoch an der Adresse Breiter Weg 270 wohnte. 1925 gehörte das Haus dem Schirmfabrikanten C. Beutler, der im Haus auch ein Geschäft betrieb. Spätestens ab 1938 gehörte es den Beutlerschen Erben.  
Einmündung Königshofstraße (historisch)  
42 (alt) Bis 1631 befanden sich auf dem Grundstück zwei Häuser. Eines nahm die Fläche zum Breiten Weg ein und gehörte 1631 Andreas Döring. Das andere befand sich nach hinten in der Königshofstraße. Eigentümerin war 1631 die Witwe von Ulrich Ritte (auch Reit). Nach der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 war das Grundstück eine Brandstätte. Sie wurde von Georg Kühlewein erworben, der sie 1651 an den Seidenkramer Joachim Dreyer abtrat. Dreyer bebaute das Eckgrundstück neu und veräußerte das Haus sowie die verbliebene Brandstätte im Jahr 1657 für 600 Taler an den Seidenkramer Georg Giese. Giese bebaute die beiden Teilflächen neu mit einem Haus. Zum Grundstück gehörte als Hinterhaus auch die Königshofstraße 10. 1694 veräußerte Giese das Haus für 1000 Taler an den Handelsmann Jean Destinon. Zwischen Giese und Destinon ergab sich danach ein Rechtsstreit, da Giese meinte, er habe nur den Breiten Weg 42 verkauft. Giese konnte sich vor dem Altstädter Gericht durchsetzen. Da Destinon sich weigerte die Königshofstraße 10 zu räumen, sollte eine Räumung durch eine Kommission erfolgen. Destinon wehrte die Kommission durch Steinwürfe. Letztlich blieb er tatsächlich auch Eigentümer der Nummer 10. Destinon wurde auch noch 1706 erwähnt. 1803 war Senff Eigentümer, 1870 der Particulier Gericke. Zumindest ab 1914 gehörte es den Kaufleuten Josef Maizner und Sigismund Sternberg. Für einen geplanten Ost-West-Durchbruch erwarb die Stadt Magdeburg das Haus von den jüdischen, in Berlin wohnenden Eigentümern. Ob der Kauf in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft rechtsstaatlichen Verhältnissen entsprach, dürfte zweifelhaft sein. Letztlich wurde nach der Zerstörung des Hauses im Zweiten Weltkrieg, in der Zeit der DDR hier mit der Wilhelm-Pieck-Allee, der heutigen Ernst-Reuter-Allee, tatsächlich eine West-Ost-Achse angelegt.  
Einmündung Ernst-Reuter-Allee (Ostseite)
43 (alt) 1631 gehörte das Haus Peter Eichhorn, später seiner Witwe. Sie bebaute das Grundstück nach der Zerstörung von 1631 bis zum Jahr 1650 wieder mit einem Haus. Sie vermietete das Gebäude an Johann Gottschalk, dem Pfarrer der Heilig-Geist-Kirche und musste daher keine Steuern zahlen. Witwe Eichhorn wurde zuletzt 1671 erwähnt. Als ihre Erbin bestimmte sie Elisabeth, die Tochter Gottschalks, ein. Sie war die Witwe des Vikars Gottfried Pöttich. Sie war von 1679 bis 1706 Eigentümerin. Die Witwe von Andreas Lüddicke gehörte das Haus 1720 und dann bis 1730. 1803 gehörte es Kratsch, 1870 dem Kaufmann Biermann. 1914 und 1925 war P. Voigt Eigentümer, 1938 und 1940 der Inhaber der Kaffee-Rösterei, der Kaufmann A. Müller. Das Wohn- und Geschäftshaus war viergeschossig mit einer dreiachsigen Fassade, die von einem zweigeschossigen Volutengiebel bekrönt war.
44 (alt) Zum Walfisch oder Zum Schulterblatt Auf dem Grundstück befanden sich zunächst drei Häuser. Eines gehörte 1631 Benedikt Starke. Seine Erben waren unbekannt, so dass der Rat das wohl infolge der Zerstörung der Stadt von 1631 nur als Brandstätte bestehende Grundstück 1650 für 130 Taler an Wichard Zecheldorf, dem bereits das Nachbargrundstück gehörte. Dieses Nachbargrundstück hatte in der Zeit vor 1631 dem Barbier Thomas Grentze gehört, dann, ebenfalls noch vor 1631, dem Schuster Joachim Wagenführer. Er blieb bis 1646 Eigentümer. Sodann erwarb der Kämmerer Hermann Körber die Fläche und veräußerte sie sofort für 207 Taler an Wichard Zecheldorf. Zecheldorf bebaute das Grundstücke 1647 und erwarb das erstere Grundstück hinzu. Seine Witwe wurde 1661 als Eigentümerin genannt. Nach ihr folgten die Erben von Joachim Stilke, die das Haus 1686 an den Kaufmann Franz Jakob Martens für 900 Taler verkaufte, dem auch das dritte Haus gehörte. Das dritte Haus gehörte 1631 und dann bis 1636 Peter Hamel, auf den der Buchbinder Johann Naumann (auch Buchführer Johann Niemann) folgte. Seine Witwe veräußerte diese Stätte 1646 für 137 Taler an Johann Braun. Im Jahr 1650 gehörte das Grundstück dem Seidenkrämer Nikolaus Franke, der sie in diesem Jahr auch bebaute. Er wurde zuletzt 1665 erwähnt. 1679 gehörte es Martens, der es vermutlich 1676 von seiner Mutter geerbt hatte, die möglicherweise eine Erbin Frankes war. Martens hatte damit alle drei Grundstücke vereint. Außerdem hatte er auch die benachbarte Nummer 45 geerbt. 1698 wurde das vereinte Grundstück für 1415 Taler an den Seidenhändler Johann David Steinacker, dem es bis 1720 gehörte. Der Name ging vermutlich auf einen großen Walknochen zurück, der sich entweder im Original oder als Bild am Haus befand. 1803 war J. Ahrend, 1870 der Kaufmann Ahrend und 1914 und 1925 der Schirmfabrikant O. Jacob Eigentümer. 1938 und 1940 wurde der Kaufmann als Eigentümer des viergeschossigen Wohn- und Geschäftshauses geführt. Die Fassade war fünfachsig ausgeführt. Es wurde im Zweiten Weltkrieg 1945 zerstört.
45 (alt) Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte erst 1676. Es wird angenommen, dass das Grundstück zuvor zur Nummer 44, dem dortigen dritten Grundstück, gehörte. Franz Jakob Martens erbte das Haus 1676, vermutlich gemeinsam mit einem Teil der 44. Die Nummer 45 veräußerte er 1688 für 647 Taler an den Kannengießer Georg Soldmann (auch Soltmann), der 1692 das benachbarte Grundstück Breiter Weg 46 hinzu erwarb und auf beiden Flächen ein Haus errichtete. In der Zeit bis 1750 wurden dann zwei getrennte Häuser errichtet. 1803 gehörte das Haus Nummer 45 Wedekind, 1845 ein Damman. Der Kaufmann Isaac Loewenthal erwarb das Grundstück am 8. Januar 1859 vom Kleidermacher Weil. 1863 ließ er einen Neubau errichten. 1885 und 1896 gehörte das Haus dem Kunstdrechsler Kjäer, 1898 Ernst Riecke und W. Möhring. 1906 wurde das Haus abgerissen und dann in den Neubau Breiter Weg 45–47 einbezogen. Das zur Schuhbrücke gelegene Hinterhaus wurde 1913 umgebaut. 1914 und 1925 waren H. Esders & Co. Eigentümer. 1930 und 1932 folgten weitere Umbauten. Im Jahr 1936 wurde im Zuge eines neuerlichen Umbaus das Haus Breiter Weg 48 mit einbezogen. 1938 und 1940 gehörte das Haus Esders & Dyckhoff. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg 1945 zerstört. Ein Antrag zum Wiederaufbau vom 12. April 1946 wurde letztendlich am 18. Januar 1950 abgelehnt.
46 (alt) 1631 und 1646 war der Hutstaffierer Peter Hieronymus (auch Peter Hoyer) Eigentümer. Die Tochter von Peters, Barbara, veräußerte die Stätte 1647 für 200 Taler an den aus Aken (Elbe) zugezogenen Materialisten Blasius Göcking, der ein Haus errichtete. Seine Witwe wurde erstmalig 1659 genannt und veräußerte das Haus 1669 an Hans Becker, der es noch im gleichen Jahr für 350 Taler an den Schuster Eckart Wirth weiterverkaufte. Nach seinem Tod 1681 veräußerten seine Söhne 1692 das baufällige Gebäude für 524 Taler an den Kannengießer Soldmann, dem auch das benachbarte Haus Nummer 45 gehörte. Er errichtete auf beiden Grundstücken ein Haus und war noch 1720 Eigentümer. Bis in die Zeit um 1750 wurden dann zwei Häuser gebaut. 1803, 1829 und 1838 gehörte es dem Kaufmann Meyer. 1838 wurde das Haus aufgestockt. 1845 war Petsche, 1867 der Kaufmann Löwenthal Eigentümer, Otto Kjäer 1880 und 1896 der Kunstdrechsler Kjäer. Im Jahr 1906 wurde das Haus abgerissen und dann in den Neubau Breiter Weg 45–47 einbezogen (siehe Nummer 45).
47 (alt) Im Jahr 1631 gehörte das Haus dem wohlhabenden Kaufmann Bartholomeus Schöler (auch Schüler). Nach der Zerstörung Magdeburgs 1631 floh er zunächst nach Hamburg, dann nach Lübeck. Scheinbar kehrte er nicht nach Magdeburg zurück. 1647 gehörte das möglicherweise bereits wieder mit einem Haus bebaute Grundstück dem Kaufmann Heinrich Vollrath. Er veräußerte das Hsus im Jahr 1651 für 700 Taler an Gotthard Bauer, der es jedoch noch im gleichen Jahr für 800 Taler an den Gastwirt und Eisenhändler Heinrich Zernitz weiter verkaufte. Vom ihm erwarb es 1659 für 700 Taler der Brauer Ernst Kramer. Von seinen Erben erwarb es 1688 für 300 Taler der Sattler Peter Baumgarten. In der Zeit zwischen 1712 und 1716 erbte es sein Sohn, der Sattler Johann Ernst Baumgarten. Baumgarten errichtete ein neues Haus. 1803, 1832 und 1838 gehörte das Haus dem Kaufmann Ahrend, 1845 Petsche, 1866 und 1870 dem Kaufmann Falkenstein. In den Jahren 1871 und 1885 wurde Louis Merzfeld, 1896 dann der Hutfabrikant Hupe als Eigentümer geführt. 1902 gehörte es Otto Klavehn, der ab 1903 einen Abriss des Hauses plante, der dann 1904 erfolgte. 1906 wurde das Grundstück in den Neubau des Hauses Breiter Weg 45–47 einbezogen (siehe Breiter Weg 45).
48 (alt) 1631 gehörte das Haus Bartholomeus Schöler, dem auch die benachbarte Nummer 47 gehörte. Auf ihn folgte Heinrich Vollrath, der das Grundstück bis 1651 wieder mit einem Haus bebaute. Zuletzt wurde Vollrath 1660 erwähnt. 1679 gehörte es, vermutlich als Erbe, dem Handelsmann Johann Wolf Kühn. 1688 veräußerten Vollraths Erben das Haus für 1000 Taler an den Handelsmann Joachim Friedrich Vollrath,mder bis 1722 Eigentümer blieb. 1803, 1836, 1845 und 1852 wurde ein M. Simon als Eigentümer geführt. Er ließ 1836 um ein Geschoss auf drei Etage aufstocken. Der Kaufmann August Rusche war dann 1858, 1866, 1870 und auch 1889 Eigentümer. 1870 wurden nach einem Brand im Dachbereich ehemalige Fachwerkwände in massiver Bauweise erneuert. Es folgte 1896 und 1908 der Landrichter und spätere Stettiner Landgerichtspräsident Ernst Rusche. Im Jahr 1915, Eigentümer war der Kaufmann Wilhelm Plagemann, wurde das Haus abgerissen und ein Neu- bzw. Umbau errichtet. 1925 war neben Wilhelm Plagemann auch der Kaufmann G. Werner Eigentümer. 1936 fand ein weiterer Umbau, bei dem das Haus mit dem Gebäude Breiter Weg 45 bis 47 vereinigt wurde. 1938 und 1940 wurden Kaufmann G. Plagemann und Witwe I. Plagemann als Eigentümer geführt. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde am 17. April 1947 Teile der straßenseitigen Fassade und der Brandgiebel im dritten Obergeschoss abgerissen, wofür Kosten in Höhe von 456,30 Reichsmark entstanden.
49 (alt) Zum Huhn 1524 besaß Adelheid, die Witwe von Kurt Hogewegs, das Haus. Es handelte sich um ein Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen. Das Haus ragte in den Breiten Weg hinein. In der Zeit bis 1631 befand sich auf beiden Seiten des Hauses jeweils eine enge Gasse, die sogenannten Hühnerschlippen. Aus der Benennung wird geschlussfolgert, dass dieses Gebäude das Haus Zum Huhn war. Der Name war später in Vergessenheit geraten und nur schwer zuordnenbar. Die südliche Hühnerschlippe war 1648 noch vorhanden, wurde um 1650 jedoch verbaut, die nördliche wurde zur Schuhgasse. 1631 gehörte das Haus Barthel Schöler. Im Zeitraum bis 1645 wurde das Grundstück vom Barbier Heinrich Helmer bebaut. Er hatte bei der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631 acht Verletzungen erlitten und war schwer verletzt aus der Stadt gebracht worden und letztlich nach Lübeck geflohen. Auf Anordnung des Rates musste beim Neubau des Hauses die Häuserflucht der benachbarten Grundstücke nun beachtet werden und das Haus so zurückversetzt gebaut werden. Als Entschädigung erhielt Helmer auf der Rückseite ein Stück der Brandstätte Schuhbrücke 18. Helmers Witwe verstarb 1669. Noch im gleichen Jahr übernahm es ihr Sohn, der Chirurg Heinrich Helmer für 700 Taler. Er wurde zuletzt 1688 erwähnt, seine Witwe 1694. Im Jahr 1712 gehörte es dem Ratsbarbier Gabriel Wolf, der bis 1726 Eigentümer blieb. 1803 gehörte es Ertelt, 1845 Ertel, 1870 dem Hoflieferanten Kaufmann. 1881 und 1891 wurden Umbauten am Haus vorgenommen. Im Jahr 1914 war der Kaufmann S. Kaufmann Eigentümer, 1925 dann die Kaufmannschen Erben. 1927 erhielt die Fassade eine hellgelbe Verputzung. Fensterverdachungen und Gesimse wurden hellgrau abgesetzt. Ein Umbau des ersten Obergeschosses wurde 1934 durchgeführt. 1938 und 1940 die Salamander AG. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört. Die einsturzgefährdete Fassade wurde vom 10. bis 19. September 1946 abgerissen. Es entstanden Kosten in Höhe von 499,87 Reichsmark.
Einmündung Schuhgasse (historisch)
50 (alt) tom torneken Der Name mit der Bedeutung „Zum Türmchen“ war wohl bereits in der Zeit vor 1631 in Vergessenheit geraten. 1631 und auch 1653 gehörte das Grundstück Mathias Stellmacher. Nach der Zerstörung der Stadt von 1631 wurde dem Schuster Jakob Braun die Erlaubnis erteilt, sich auf der Brandstätte einzurichten. 1646 musste er dann jedoch die Fläche wieder räumen, da der Eigentümer Stellmacher, wieder ein Haus errichten wollte. Tatsächlich baute er dann in der Zeit bis 1653. Er vererbte es 1671 an den Handelsmann Johann Stellmacher, der es bis zu seinem Tod 1676 besaß. Seine Witwe heiratete dann bis 1679 den Kaufmann Joachim Beust (auch Buß), der durch die Heirat Eigentümer wurde. 1706 wurde die Witwe des Kaufmanns Christian Lorenz Rosch als Eigentümerin geführt. Im Jahr 1718 veräußerten ihre Erben das Haus für 1375 Taler an den Goldschmied Franz Heinrich Hannover. 1803 gehörte es Jonemann, 1845 Jonemanns Erben, 1870 dem Tapetenhändler Schreiner und 1890 dann dem Kaufmann Frank, der in diesem Jahr einen Umbau veranlasste, bei dem auch die Fassade verändert wurde. 1914 und auch noch 1925 waren die Frankschen Erben Eigentümer. 1938 und 1940 gehörte es dem jüdischen Kaufmann W. Rosenthal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Die einsturzgefährdete Fassade wurde am 17. Juli 1946 abgerissen. Hierfür entstanden Kosten in Höhe von 188,66 Reichsmark.
51 (alt) Zur Lauenburg siehe Hauptartikel  
52 (alt) Zur goldenen Bibel siehe Hauptartikel  
53 (alt) Zum grünen Tiger siehe Hauptartikel  
Zugang zum Alten Markt  
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54 (alt) 1631 gehörte das Haus Andreas Lawe (auch Laue). Auf ihn folgte Andreas Rohrberg, der noch vor 1642 verstarb. Für das Jahr 1651 ist belegt, dass Johann Arnd auf der Stätte einen Laden hatte. Später wurde die Fläche von Daniel Sebastian Lange erworben, der das Grundstück bebaute. 1676 veräußerte er das Haus an Salomon Schröder. Der Apotheker Johann Adam Tuchscherer erwarb das Haus 1681 und richtete hier die Garnisonsapotheke ein, für die er im gleichen Jahr vom Kurfürsten das Privileg erhalten hatte. Er verstarb 1702. Sein Sohn August Tuchscherer führte die Apotheke bis zu seinem Tod 1726 weiter. Sie wurde von seinem jüngeren Bruder, Dr. med. Anton Tuchscherer weitergeführt. Mit ihm starb 1763 die Familie aus. Die Apotheke wurde wieder eingezogen. Eigentümer des Hauses war 1803 und 1845 Friedenthal. 1851 wurde das Haus ausgebaut und um zwei Geschosse aufgestockt. 1870 gehörte es dem Rentier Rosenthal. Im Haus war lange das Geschäft für Kleiderstoffe und Teppiche des Carl Friedrich, bis es 1897 nach fast 40 Jahren altersbedingt aufgelöst wurde. Im 20. Jahrhundert war hier dann die Kaffeerösterei Herm. Hirte ansässig. 1903/1904 erfolgten Umbauten. H. Hirte war 1914 und auch noch 1925 Eigentümer des Hauses. In den 1920er Jahren erhielt das Haus im Zuge der Initiative des Stadtbaurats Bruno Taut einen bunten Anstrich. Ein weiterer Umbau erfolgte 1927. Hierbei wurde das Haus mit dem benachbarten Gebäude Alter Markt 31 vereinigt. 1938/1940 war dann der Kaufmann W. Hirte Eigentümer.  
55a (alt) Brodscharrn siehe Hauptartikel  
55 (alt) Zum goldenen Löwen siehe Hauptartikel  
56 (alt) Zur goldenen Tonne 1631 und 1652 wurde Anna Goldmann, geborene Persicke, Witwe von Johann Goldmann (auch Koltzmann), als Eigentümerin geführt. Sie bebaute das Grundstück vor 1651. Ihre Erbinnen, die Töchter des Leutnants Askan Hellwig, veräußerten das Haus 1675 für 660 Taler an den Schwager, den Handelsmann Christian Hinze (auch Hinzsche). Nach seinem Tod 1709 wurde Anna Katharine Hellwig Erbin. Sie war die Ehefrau von Johann Martin Arend (auch Arndt). Sie blieb bis 1723 Eigentümerin. 1803, 1845 und 1870 gehörte das Anwesen einem Erfurt, 1880 der Witwe Emilie Harbordt und 1881 dann Schütte. Schütte führte dann einen bereits geplanten Umbau durch, bei dem das Gebäude auch aufgestockt wurde. Dabei wurde auch ein verschütteter Keller mit Wandmalereien freigelegt. Es gibt Vermutungen, dass es sich hierbei um Storms Keller gehandelt habe, der allerdings sonst dem Nachbarhaus Breiter Weg 55 zugeordnet wird. 1914 war der Optiker Carl Schmidt Eigentümer, dem es auch 1925 gehörte. Ein weiterer Umbau erfolgte 1919, 1929 dann ein Ausbau des Dachgeschosses. Die Witwe E. Schmidt war zumindest 1938 und 1940 Eigentümerin.
57 (alt) Zur güldenen Rose siehe Hauptartikel  
58 (alt) Zum goldenen Tempel
Marientempel
Um 1524 gehörte das Haus dem Bürgermeister Ludwig Alemann, der 1543 verstarb. 1524 floh der Franziskanermönch Johannes Fritzhans, der für Martin Luther gepredigt hatte, vor der Rache seiner Ordensbrüder aus dem nahegelegenen Franziskanerkloster, in das Haus. 1631 gehörte das Haus dem Gewandschneider und späteren Bürgermeister Stephan Lentke. 1644 wurde das Grundstück noch, wohl infolge der Zerstörung Magdeburgs von 1631, als Brandstätte bezeichnet, in der folgenden Zeit dann jedoch wieder bebaut. Lentke blieb bis zu seinen Tod 1684 Eigentümer. Erbe wurde 1684 sein Schwiegersohn der Amtmann (auch als Kaufmann bezeichnet) Klemens Peters (auch Petersen), der es 1687 für 475 Taler an den Böttcher Peter Barner (auch Börner) veräußerte. 1707 verkaufte es die Witwe von Engelhart Balthorn, der auch die benachbarte Nummer 57 gehörte, für 1575 Taler an den Buchhändler Christoph Seidel. Er verstarb 1725. 1803 gehörte das Haus einem Laube, 1817 dem Handschuhfabrikanten Anton Laube, 1845 wird dann Laube senior und 1851 dem Partukulier A. Laube genannt. 1851 erfolgte eine Aufstockung des bis dahin zweigeschossigen Hauses. Im Jahr 1870 hatte das Gebäude viereinhalb Geschosse und eine sechsachsige Fassade. Eigentümer war der Kaufmann Wittler, 1871 Friedrich Ruff und 1885 der Kaufmann Paul Ruff. 1889 und auch 1904 gehörte es Siegfried Cohn, 1907 Eugen Petzall, der dann Inhaber der Firma Siegfried Cohn. Petzall plante ab 1907 einen Um- bzw. Neubau der Grundstücke Breiter Weg 58 und 59. Tatsächlich wurde der Um- bzw. Neubau, der die Grundstücke 58 bis 60 umfasste, dann 1910/1911 durchgeführt. Es entstand so ein asymmetrisches, viergeschossiges Warenhaus mit einem Mansarddach unter der Firma Siegfried Cohn. Auch 1914 und 1925 war der Kaufmann und spätere Stadtrat Petzall Eigentümer. 1938 und 1940 gehörte das Objekt der Magdeburger Grundwert AG. Am Haus befand sich noch in den 1930er Jahren ein Hausstein. Ein älterer Stein war im Museum. Zum Grundstück gehörten als Hinterhäuser die Häuser Schwertfegerstraße 18 und 19.  
59 (alt) Zum goldenen Stern 1631 gehörte das Haus der Witwe von Stephan Lentke senior. Zum Grundstück gehörte auch die benachbarte Nummer 60. Der Stiftsherr an St. Nikolai, Friedrich Schwarzlose, erbte über seine Ehefrau die Stätte und veräußerte sie 1661 für 300 Taler an den Landkutscher Mathias Mänel (auch Männlein und später Mendel). Er bebaute die Fläche und blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1708 Eigentümer. Seine Erben teilten das Grundstück und verkauften die abgetrennte nördliche Fläche (Nummer 60) 1710 an den Böttcher Johann Heinrich Schlue. (Möglicherweise erwarb er jedoch die Nummer 59, da für die Nummer 60 auch ein anderer Käufer genannt wird.) 1803 gehörte das Haus Dreyer, 1825 dem Secretair Senf und 1834 dem Steinmetzmeister Dreyer. In der Zeit von 1841 bis 1870 wurde der Kürschnermeister Walther als Eigentümer geführt, der 1853 das dreigeschossige Gebäude um anderthalb Geschosse aufstocken wollte. Der geplante Umbau wurde jedoch nicht ausgeführt. Vermutlich 1870 erwarb der Kaufmann Heinemann das Haus, 1881 und 1888 gehörte es Kaufmann Schlesinger, der 1886 Umbauten veranlasste. Das viergeschossige Haus mit einer Attika als Abschluss des Daches verfügte über eine fünfachsige Fassade und gehörte 1892 und auch 1899 dem Kaufmann Isakowitz. 1899 war Otto Salomon Eigentümer, 1902 Ferdinand Dabelow und 1907 dann Eugen Petzall. Petzall gliederte es bei einem Um- bzw. Neubau 1910/1911 in ein die Häuser 58 bis 60 umfassendes Warenhaus ein (siehe Nummer 58). Als Hinterhaus gehörte das Gebäude Schwertfegerstraße 17 zum Grundstück.  
60 (alt) Bis zum Jahr 1710 bildete das Grundstück mit der benachbarten Nummer 59 eine Einheit, dann erwarb es von den Erben Mänels der Advokat Johann Friedrich Schröder für 730 Taler. Als Nachbesitzer wird auch Jacques de Villars genannt, möglicherweise erwarb es Schröder für ihn. Eine andere Angabe nennt, vermutlich versehentlich, den Böttcher Johann Heinrich Schlue als Erwerber. Bis 1732 gehörte das Haus dann später Michael Friedrich Rietz. Sowohl 1803 als auch 1832 und 1845 war jeweils ein Faber Eigentümer. 1854, 1870 und 1881 gehörte es dem Kaufmann und Waffenfabrikanten Paul, 1885 und 1897 Gemsjäger. Gemsjäger veranlasste 1885 einen Umbau. Im Jahr 1901, das Haus war viergeschossig und verfügte über eine vierachsige Fassade, war der Kaufmann Cohn Eigentümer, 1909 dann der Kaufmann Eugen Petzall. Er integrierte das Gebäude 1910/1911 in das die Gebäude 58 bis 60 umfassende Kaufhaus (siehe Nummer 58).  
61 (alt) Zum Rosenkranz
oder Zum Rautenkranz
1631 gehörte das Haus Hans Richard, 1645 war die Witwe von Hans Haselich Eigentümer eines wieder bestehenden Hauses. Bei ihr wohnte der Stadtsyndikus Dr. Walter und die Witwe des Bürgermeisters und Schöffenstuhlssessors Dr. Stephan Olvenstedt. 1651 und 1659 gehörte das Haus dem Gewandschneider und Sozius der Witwe Haselich im Gewandhandel, Barthold Macke (auch Make). Später war Dietrich Nolte, zweiter Ehemann der Witwe Haselich, Eigentümer, dann Christoph Haselich und sodann 1673 seine Witwe. Sie war dreimal verheiratet, zunächst mit David Nolte, dann mit Christoph Haselich und dann mit dem Advokaten David Cuno. Sie veräußerte das Haus 1679 für 2000 Taler an ihren Schwiegersohn, den Handelsmann Johann David Isaacssohn. 1687 heiratete seine Witwe den Handelsmann Sebastian Scheller. Ihm gehörte das Haus bis 1719, dann erwarb es der Hauptmann Johann Heinrich Müller für 4000 Taler. 1803 und auch 1845 war Freise senior Eigentümer und 1870 der Kaufmann Freise. 1914 gehörte es Raphael Wittkowski, der auch Inhaber der Hamburger Engroslager GmbH war. Das Wohn- und Geschäftshaus war viergeschossig und verfügte über eine fünfachsige Fassade. Im Jahr 1922 wurde das Haus umgebaut. 1925 war dann M. J. Emden Söhne, ansässig in Hamburg, Eigentümer, 1938 die Deutsche Hypotheken Bank Meiningen und 1940 der Handschuhfabrikant E. Eisele. Ein weiterer Umbau war 1935/1936 erfolgt. Hierbei wurden die Verzierungen der Fassade entfernt. Erhalten blieb jedoch eine zwischen den Fenstern im Giebel angeordnete Skulptur. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Bau nur geringe Schäden. Noch 1950 war Eisele Eigentümer. Im Rahmen der Neubebauung des Nordabschnitts des Breiten Wegs wurde das Gebäude am 19. Dezember 1963 gesprengt. Als Hinterhaus gehörte das Gebäude Schwertfegerstraße 16 zum Grundstück.
62 (alt) Zum schwarzen Adler 1631 gehörte das Haus dem Viertelsherrn Martin Parmann, danach 1638 und auch 1651 Johann Bünemann. Das Grundstück war, wohl infolge der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631, lange wüst. Erst 1674 wurde wieder ein Haus erwähnt. Eigentümerin war dann die Parmannsche Jungfer. Sie ist möglicherweise identisch mit der Witwe von Hermann Peters. Sie veräußerte 1674 das mit dem Haus verbundene Recht auf Gewandschnitt und Betrieb eines Tuchladens an den Gewandschneider Christian Witte für 55 Taler, der es auf seinen Laden Alter Markt 33 übertrug. Das Recht war noch 1671 für Hans Bünemann erwähnt worden. Zum Grundstück gehörten als Hinterhäuser die Gebäude Schwertfegerstraße 14 und 15. Die Nummer 15 galt dabei 1683 als Vorderhaus und wurde ebenfalls als „swarten arnen“, gelegen am Alten Markt bezeichnet. 1690 musste die Witwe Peters das Haus an Gläubiger, die Erben des Bürgermeisters Stephan Lentke, abtreten. Für die Erben verkaufte es 1690 der Subsenior Stephan Lentke für 300 Taler an den Riemer Heinrich Julius Jordan, der das Grundstück neu bebaute. Er war noch 1720 Eigentümer. 1803 gehörte es der Witwe Seligmann. Die Uhrenhändler Boré & Berger waren dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts Eigentümer, so 1845 ein Boré, 1870 eine Boré, geborene Strack und 1900 die Witwe Auguste Berger, geborene Boré. In der Zeit nach 1900 wurde das Grundstück mit einem viergeschossigen Neubau im Stil des Historismus bebaut. Der Bau umfasste auch das benachbarte Grundstück Nummer 63. Im Jahr 1914 war der Kaufmann W. Berger Eigentümer, 1925 neben ihm auch der Arzt Dr. W. Berger. Noch 1938 gehörte es dem Privatmann W. Berger, 1940 dann den Bergerschen Erben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und blieb nur als Ruine bestehen. Im Jahr 1954 wurde es zur Eisdiele ausgebaut. Eigentümer war Dr. W. Berger.
63 (alt) Im Jahr 1631 gehörte das Haus Heinrich Pfeifer (auch Piper), dessen Witwe heiratete den Handelsmann Barthel Bernsdorf (auch Barnsdorf). Ihm gehörte 1651/1653 das Gebäude, dessen Eigentümer dann 1663 seine Witwe war. Ihr gehörte das Anwesen bis zu ihrem Tod im Jahr 1680. Es wurde dann vom Eigentümer der benachbarten Nummer 64, wohl einem Lilie, gekauft und mit dem Nachbargrundstück vereinigt (siehe dort). Erst im 18. Jahrhundert erfolgte wieder eine Trennung der Grundstücke. 1803 gehörte es der Witwe Genthe, 1835 Bendix Levy und 1845 Jakob Levy. Im Jahr 1870 war der Kaufmann Wertz und 1902 der Kaufmann Willy Berger Eigentümer. In der Zeit nach 1900 wurde das Grundstück mit einem viergeschossigen Neubau im Stil des Historismus bebaut. Der Bau umfasste auch das benachbarte Grundstück Nummer 62 (siehe dort). Als Hinterhaus gehörte das Gebäude Schwertfegerstraße 13 zum Grundstück.
64 (alt) Zur goldenen Kanne Das Haus gehörte 1631 der Witwe von Jobst Beckmann (auch Böckmann). Sie heiratete Christoph Drechsler (auch Treßler), er verstarb vor 1643. In der Zeit bis 1652 bebaute die Witwe das Grundstück mit einem Haus, das sie dann an den Rat vermietete. Der Rat brachte hier Lehrer des altstädtischen Gymnasiums unter. Zuletzt wurde die Witwe 1658 erwähnt. 1690 gehört das Haus Axel Lilie. Er erwarb vermutlich die benachbarte Nummer 63 hinzu und errichtete dann auf beiden Grundstücken ein Haus. 1692 und 1716 wurde der Handelsmann Ernst Lilie als Eigentümer geführt. Auf ihn folgte Daniel Friedrich Anger. 1803 gehörte es Gröper, 1845 Looff, 1870 dem Kaufmann Looff senior und 1897 dann Fräulein Th. Looff. Das dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus verfügte über eine dreiachsige Fassade. Fräulein Looff veranlasste den Einbau eines neuen Schaufensters im Erdgeschoss. Im Jahr 1902 wurde dann durch den neuen Eigentümer Droz ein neues Gebäude errichtet. Der Neubau verfügte über vier Geschosse. 1914 gehörte es F. Droz, Zentralheizungen und 1925 der Rentnerin A. Droz. 1938 und 1940 war die Drozsche Erbengemeinschaft Eigentümer. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude Schäden. Sowohl der Dachstuhl als auch die Holzbalkendecken der oberen Geschosse wurden dabei zerstört. 1947/1950 wurde das Gebäude zum Teil wieder hergestellt. Die Drozschen Erben waren auch noch 1950 Eigentümer.
Einmündung Julius-Bremer-Straße (Ostseite)
65 (alt) Zu den drei Kugeln Bis 1658 gehörte das Grundstück mit zur benachbarten Nummer 64 (siehe auch dort). Das Haus wurde 1643 neu errichtet. Bei der Witwe Drechsler wohnte hier ihr Schwiegersohn, der Seidenkrämer Hans Ohage. 1663 gehörte es Heinrich Rixleben. Im Jahr 1683 erwarb es der Holzhändler Raban Gebhard Tielebein. Er teilte das Grundstück und veräußerte den nördlichen Teil, die Nummer 66 (siehe dort). 1696 gehörte die Nummer 65 seinen Erben, 1705 dann allein seinem Schwiegersohn, der auch 1709 Eigentümer war. 1716 wurde seine Witwe als Eigentümerin geführt. Sie heiratete Friedrich Arnold, der noch 1720 Eigentümer war. 1803 und 1825 gehörte das Haus einem Laute. Die Stifterin Maria Catharina Tismar lebte zumindest um 1823 im Haus. 1845 und 1851 war Krull Eigentümer und 1870/1871 der Rentier Palis. Palis baute das Haus um. Es war viergeschossig und verfügte über eine sechsachsige Fassade. 1889, 1902 und 1907 gehörte es dem Kürschnermeister Johannes Albrecht. Am 4. März 1907 brannte das Wohn- und Geschäftshaus aus. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde die Fassade verändert, sie war nun asymmetrisch und verfügte vor dem zweiten und dritten Obergeschoss über einen Mittelerker und einen nach rechts versetzten Giebel. Die Kaufleute B. und W. Schröder waren 1914 und 1925 Eigentümer, 1938 und 1940 dann der Zahnarzt Dr. B. Schröder und Frau H. Hamel. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Haus schwere Schäden. 1945/1946 erfolgten Arbeiten zur Beseitigung von Gefahren. Ein Antrag zum Ausbau des Hauses vom September 1945 wurde abgelehnt. Ein neuerlicher Bauantrag im Jahr 1946 wurde zwar genehmigt aber letztlich, möglicherweise wegen fehlender Baumaterialien, nicht umgesetzt. Noch 1950 gehörte das Haus den Schröderschen Erben.
66 (alt) Zu den drei Kugeln Bis 1686 gehörte das Grundstück mit zur Nummer 65 (siehe dort). In diesem Jahr es für 350 Taler der Schneider Gündel. Zum Grundstück gehörte eine Fläche, die als wüste Stätte voller Schutt beschrieben wurde. Gündel veräußerte diesen Teil 1688 an den Nachbarn in der Schwertfegerstraße 10 (siehe dort). Zuletzt wurde Gündel 1706 als Eigentümer genannt. Im Jahr 1711 erwarb Georg Leißner das Gebäude. 1719 und dann bis 1725 gehörte es dem Seiler Johann Andreas Schrader. Im 19. Jahrhundert war die Familie Perschmann Eigentümer. Eine Inschrift unterhalb einer Figurengruppe zum Breiten Weg hin verwies auf das Jahr 1888. Vermutlich wurde das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in diesem Jahr errichtet oder umgebaut. Der Bau nahm auch die Südseite des Ratswaageplatzes ein. 1914 und 1925 gehörte das Haus Eugenie Tiedke, 1938 und 1940 dem Fabrikbesitzer A. Böhmer.
Ratswaageplatz
67 (alt) Ratswaage siehe Hauptartikel  
68 (alt) Zum goldenen Strumpf 1651 und 1666 war der Fleischer und Hutstaffierer Hans Arnd (auch Ahrens). Er bebaute das Grundstück und erwarb eine benachbarte Stätte, die ursprünglich Valentin Beyer gehört hatte, hinzu, dass dann den Ostteil des späteren Gebäudes an der Nordseite des Ratswaageplatzes ausmacht. 1662 war dieser Teil noch wüst und wurde dann erst später von Arnd bebaut. Späterer Eigentümer war Johann Pape, der bis 1685 verstarb. 1697 veräußerten seine Erben das Haus für 1400 Taler an den Handelsmann Johann Pape. Er veräußerte das Haus zum selben Preis im Jahr 1707 an Kaspar Lehnhof (auch Lenhoff), der bis 1722 Eigentümer blieb. 1803 und auch 1845 gehörte es einem Brauns. In der Zeit zwischen 1866 und 1888 verhandelte die Stadt Magdeburg mit dem Grundstückseigentümer über eine Neufestlegung der Straßenflucht. Ob es zu einem Ergebnis und etwaigen Umbauten kam, ist unklar. 1914 war H. Schmidt Eigentümer. Anlässlich der Unruhen in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1919 wurde das im Haus befindliche Geschäft Schmidt geplündert. 1925 und 1938 gehörte das Haus dann den Schmidtschen Erben. Der Name des Hauses entstand wohl erst im 20. Jahrhundert. Während der 1920er oder 1930er Jahre wurde die Fassade des fünfeinhalbgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses verändert. Verzierungen der Fassade, wie Simse und Fensterverdachungen wurden beseitigt. 1940 war der Privatmann H. Pfüller aus Zeulenroda Eigentümer.
69 (alt) Im Jahr 1651 wurde die Fläche als Stätte bezeichnet und gehörte dem Sattler Mathias Krause. Er war auch noch 1666 Eigentümer, zu diesem Zeitpunkt bestand wieder ein Haus. Mieter war der Schneider Heinrich Ernst. Krause veräußerte das Haus 1666 an Ernst für 250 Taler. Die Erben von Ernst veräußerten das Anwesen im Jahr 1685 für 360 Taler an den Materialisten Andreas Stegmann. Im Jahr 1697 war Andreas Schäfer Eigentümer, er blieb es bis 1742. 1803 gehörte das Haus Kirchhoff, 1845 Kirchhoff senior und 1870 dann dem Particulier Jacobi. In der Zeit zwischen 1866 und 1888 verhandelte die Stadt Magdeburg mit dem Grundstückseigentümer über eine Neufestlegung der Straßenflucht. Ob es zu einem Ergebnis und etwaigen Umbauten kam, ist unklar. Im Jahr 1914 war der Glasermeister W. Duchrow Eigentümer, spätestens ab 1925 dann die Duchrowschen Erben. Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus verfügte über eine Fassade im Stil des Historismus und wurde im Zweiten Weltkrieg 1945 zerstört.
70 (alt) 1651 gehörte die Fläche Liborius Stroofe (auch Stropp). Seine Tochter, die Witwe von Heinrich Koch, veräußerte die Stätte im Jahr 1660 für 125 Taler an den Seiler Andreas Bachmann. Bachmann bebaute die Stätte 1662. Er erhielt die Erlaubnis an der Nordseite in der Scharrnstraße über drei Scharrn hinweg zu bauen. Die Witwe Bachmanns heiratete den Seiler Hans Martin Habermann, der 1666 und 1685 als Nachbar genannt wurde. Für 30 Taler erwarb er 1675 von Jakob Peters den Eckscharrn. Peters hatte ihn zuvor 1674 vom Fleischer Leonhard Walter für eine Schuldforderung abgetreten bekommen. Die Scharrn wurden dann auf Dauer in die Bebauung einbezogen, was dazu führte, dass das Haus noch in den 1930er Jahren auf der Südseite der Scharrnstraße aus der sonstigen Fluchtlinie hervortrat. Bis 1727 war Johann Ulrich Eigentümer. 1803 gehörte das Haus Wennhacke, 1845 der Witwe Helmke. Spätestens ab 1870 gehörten die Häuser 69 und 70 dem gleichen Eigentümer. In der Zeit zwischen 1866 und 1888 verhandelte die Stadt Magdeburg mit dem Grundstückseigentümer über eine Neufestlegung der Straßenfluchten. Ob es in diesem Zusammenhang zu einem Ergebnis und etwaigen Umbauten kam, ist unklar. Später waren die Häuser 69 und 70 jedoch baulich vereint (siehe Nummer 69).
Einmündung Scharrnstraße (historisch)
71 (alt) Zum roten oder braunen Adler siehe Hauptartikel
72 (alt) Zum steinernen Gezelt 1631 und auch 1682 (?) war der Brauer Adam Schröder (auch Schröter) Eigentümer. Zum Teil wird das Haus als Brauhaus bezeichnet. In der Zeit bis 1667 wird, nach der Zerstörung von 1631, das Haus von Samuel Witte neu errichtet, der es wohl anfangs mietete. 1687 gehörte es Wittes Erben, danach nur noch einem der Erben, dem Bürgermeister Dr. Sebastian Heinrich Trescho, bis er am 3. März 1690 verstarb. Er war in erster Ehe mit einer geborenen Witte verheiratet. Die Kinder aus dieser Ehe vermieteten das Haus in der Zeit bis 1692 für 40 Taler jährlich an ihre Stiefmutter Elisabeth Katharine, geborene Kampferbach. Sie erwarb es dann 1692 für 800 Taler. Sie heiratete Johann Konrad von Kalm und veräußerte dann 1705 das Haus für 1000 Taler an ihren bisherigen Mieter, den Chirurgen Johann Georg Schreiber, der bis 1740 Eigentümer blieb. 1764 erwarb es Nikolaus Fritze für 2360 Taler, der es dann mit der benachbarten Nummer 71 vereinte (siehe dort).
73 (alt) Zum blauen Sattel Nach der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 wurde das Haus in der Zeit vor 1641 wieder errichtet. Eigentümerin war die Ehefrau von des Schusters Hans Rusche (auch Hochdeutsch Rausche). 1650 und 1653 wurde dann ihr Mann als Eigentümer geführt. Als Einwohner des Hauses wurde 1652 Johann Rixleben und 1653 Heinrich Biest genannt. Die Witwe des Brauers Hans Rausche veräußerte das Haus 1687 für 700 Taler an den Sattler Jakob Schmidt. Von Schmidt erwarb es 1693 für 330 Taler der Sattler Johann Blume. Es musste wohl auf Grund eines hälftigen Erbteils nur der halbe Preis gezahlt werden. Blume blieb bis 1731 Eigentümer. Der Name nahm wohl auf den Beruf des Sattlers der Eigentümer Bezug. 1803 und 1845 war Schröder Eigentümer, 1870 die Gebrüder Korte. Spätestens ab 1907 war der Brauereibesitzer Friedrich bzw. Fritz Korte Eigentümer. Er blieb es bis zur Zerstörung 1945. Während der Unruhen in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1919 wurde das im Haus befindliche Geschäft Matthes geplündert. Zu einem nicht klaren Zeitpunkt wurden die Häuser 73 und 74 vereint.
74 (alt) Zur Hühnerburg 1631 gehörte das Haus Georg Rasche, dessen Erben die kleine, voll mit Schutt gelegene Brandstätte im Jahr 1650 für 140 Taler an den Schneider Nikolaus Bülzing (auch Pilzing) verkauften. Bülzing bebaute das Grundstück 1651 neu. Von seinen Erben erwarb es 1672 Christian Friedrich Weber. Weber veräußerte es 1675 für 330 Taler an den Handelsmann Christian Zecheldorf. 1690 verkaufte Zecheldorf das Grundstück gemeinsam mit der benachbarten Nummer 75 für 500 Taler an die Erben von Albert Staphorst, die noch im gleichen Jahr beide Häuser für 515 Taler an den Handelsmann Kasper Lehnhof weiterverkauften. 1708 wurden die Häuser wieder getrennt. Lehnhof veräußerte in diesem Jahr die Nummer 74 für 500 Taler an den Hutmacher Paul Wellhausen. 1803 waren die Geschwister Müller Eigentümer, 1845 dann Su. Müller. Spätestens ab 1870 gehörte das Haus dem selben Eigentümer wie die benachbarte Nummer 73 (siehe dort).
75 (alt) Für 1631 wird als Eigentümer der Hutmacher Christoph Mörling vermutet. 1650/1652 gehörte es Paul Riese (hochdeutsch auch Reise), dann ab 1652 dem Hutmacher Hans Bornemann, der auf dem Grundstück „etwas“ baute. Von ihm erwarb das Haus 1662 der Nachbar Bülzing für 150 Taler. Bis 1708 bestand das gemeinsame Eigentum an den beiden Grundstücken fort. 1709 veräußerte Lehnhof die Nummer 75 an den Seiler Hans Schmidt. Er blieb bis 1724 Eigentümer. Spätestens ab 1803 gehörte das Eckhaus der Familie Korte. Auch 1845 wurde eine Witwe Korte als Eigentümerin geführt. Zur weiteren Geschichte siehe Nummer 73.
76 (alt) Zum blauen Sattel 1631 gehörte das Brauhaus dem Kämmerer Georg Schlüter (hochdeutsch auch Schließer). Die Familie führte eine Hand mit einem Schlüssel als Wappen. Seine Erben veräußerten 1648 die Braustätte für 581 Taler an den Sattler Nikolaus Krause (auch Kruse). Zu diesem Zeitpunkt standen die Mauern des Hauses noch ein Stockwerk hoch, auch war noch ein Giebel vorhanden. Krause baute 1651 ein Haus, für das 1662 seine Witwe als Eigentümerin geführt wurde. 1680 gehörte es seinem Sohn, dem Sattler Johann Krause, 1694 dann dessen Witwe. Zum Grundstück gehörte auch drei Brandstätte auf dem benachbarten Grundstück Margarethenstraße 1. 1699 verkaufte die Witwe Krause das Haus und eine wüste Stätte für 3000 Taler an den Sattler Christian Bandau. Möglicherweise war es ihr Sohn aus erster Ehe. Er blieb bis 1732 Eigentümer. Schon 1803 wurde das Grundstück als Einheit mit der Nummer 75 geführt (siehe dort). Der Hausstein Zum blauen Sattel wurde im 19. Jahrhundert vom Haus Nummer 73 hierher umgesetzt und war über dem Sitznischenportal befestigt.
Einmündung Margarethenstraße (historisch)
77 (alt) Das Grundstück gehörte bereits in der Zeit vor 1631 mit zur benachbarten Nummer 78. Obwohl zum Breiten Weg gehörig lag es völlig in der Margarethenstraße, währen die Nummer 78 das eigentliche Eckhaus bildete. Während die beiden Grundstücke zunächst auch als ein einheitliches Grundstück geführt wurde, nahm der Eigentümer 1716 eine Teilung vor. Die Nummer 77 wurde dann als Brauhaus geführt (siehe Nummer 78). Am 26. Dezember 1847 brach auf dem Grundstück wohl aus Unachtsamkeit in einem hölzerner Stall gegen 20.00 Uhr ein Feuer aus. Im Schuppen befand sich das für die Bäckerei Niemann in der benachbarten Nummer 78 gelagerte Winterholz sowie Stroh.
78 (alt) Zur goldenen Semmel 1631 gehörte das Backhaus der Witwe von Joachim Stölting. Von ihr erwarb Kaspar Reute-Krusefürer die Backstätte im Jahr 1632. Er richtete wieder eine Bäckerei ein, die er 1639 für 210 Taler an den Bäcker Daniel Moritz veräußerte. Zuletzt wurde Moritz 1648 erwähnt. 1651 wurde Stephan Lüdecke als Eigentümer geführt. Lüdecke war jedoch selbst kein Bäcker und verpachtete so die Bäckerei an den Bäcker Jakob Köhns (auch Kenns). 1653 erwarb der Bäcker Peter Balstorf (auch Balsdorf) das Haus für 650 Taler von Lüdecke. Balstorf vererbte es mit einem Wert von 710 Taler an Christian Balstorf, von diesem erbte es 1688 die Witwe von Hans Rotermund für 600 Taler. 1690 und dann bis 1723 gehörte es dem Bäcker Andreas Kühnemann, der mit einer geborenen Balstorf verheiratet war. Möglicherweise war sie die Witwe Rotermund. Er bebaute das Grundstück neu. Das dazugehörende Nachbargrundstück Nummer 77 wurde als Brauhaus eingerichtet. Im 19. und 20. Jahrhundert gehörte das Haus der Familie Niemann. 1866 wurde ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer vierachsigen Fassade neu errichtet. Bis zur Zerstörung des Hauses während des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 befand sich hier eine Bäckerei.
79 (alt) Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Backhaus. 1631 gehörte es Thomas Krüger (fälschlich auch Knütter). Von ihm erwarb 1633 der Bäcker Hans Betge (auch Bethge) die Backstätte für 200 Taler. Er bebaute das Grundstück 1651 wieder mit einem Haus und verpachtete die Bäckerei an Peter Balsdorf, dem auch das angrenzende Gebäude Schopenstraße 1 gehörte. Balsdorf wurde zuletzt 1660 erwähnt. 1679 besaß es der Bäcker Samuel Betge, auf ihn folgte der Handelsmann Christian Zecheldorf. Von ihm erwarb es 1683 für 1000 Taler der Bäcker Hans Ulrich, dem es bis 1728 gehörte. 1803 gehörte es Reisner, 1845 Gassner und 1870 dem Handelsmann Saalfeld. Im 20. Jahrhundert war das Unternehmen Bolms & Hey ansässig, das Bekleidung, insbesondere Hemden und Schürzen herstellte. Eigentümer des Hauses waren die Kaufleute Hey.  
Einmündung Schopenstraße und Katharinenportal  
Katharinenkirche siehe Hauptartikel  
Einmündung Katharinenstraße (historisch)
80 (alt) 1631 gehörte das Backhaus dem Bäcker Andreas Knake. Im Jahr 1632 erwarb er von seinem Nachbarn Stephan Knop (auch Knopf oder Knauf) ein Teil des benachbarten Grundstücks Katharinenstraße 13 hinzu. Er bebaute wohl auch notdürftig neu, zumindest wurde die Stätte 1648 als Haus bezeichnet. Seine Erben müssen das Grundstück dem Gläubiger Blees Seldenweiß abtreten, der die Stätte 1661 für 232 Taler dem Bäcker Hans Dürrenbach (auch Dornbach) verkaufte. Dürrenbach errichtete 1663 ein neues Haus. 1667 gehörte es seiner Witwe, 1672 Benjamin Rose, 1679 der Witwe von Karl Quittenbaum und 1681 Stephan Dürrenbach. Dürrenbachs Witwe heiratete den Bäcker Andreas Friebe, der zuletzt 1688 erwähnt wurde. 1701 war seine Witwe Eigentümerin. Ihre Tochter veräußerte das Anwesen 1709 für 1700 Taler an den Bäcker Andreas Popperoth (auch Popperode). Von diesem erwarb es 1711 der Bäcker Samuel Nicolai für 1750 Taler. Seine Witwe veräußerte es 1712 für 2000 Taler an Popperoth, der bis 1724 Eigentümer blieb. 1803 gehörte es der Witwe Fröde, 1845 ein Faulbaum und 1870 eine Frau Hornemann, geborene Laborde. Möglicherweise wurde in den 1850er oder 1860er Jahren ein neues Haus errichtet, dass dann die Nummern 80 und 81 umfasste. Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus verfügte über eine sechsachsige Fassade. Während der Unruhen in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1919 wurde der Bewohner Friedrich Waldmann durch einen Gewehrschuss am linken Oberarm verletzt. Das Haus gehörte 1925, 1938 und 1940 dem Bauunternehmer P. Geimer und wurde 1945 zerstört.
81 (alt) Das Backhaus gehörte 1631 dem Bäcker Hans Brockmüller (auch Bruchmüller), 1648 und 1651 Anton Busse. Dabei wurde das Grundstück bereits 1648 wieder als Backhaus erwähnt, später jedoch wieder als wüst geführt. 1651 und auch 1661 war die Bäckerei an Daniel Wilterstorf verpachtet. Eigentümer war 1654 und 1663 der Bäcker Hans Brockmüller. Ob es sich um den ursprünglichen Eigentümer oder seinen Sohn handelt ist offen. In der Zeit kurz vor 1679 erwarb der Bäcker Nikolaus Brockmüller die Stätte für 500 Taler. Er bebaute sie neu, verstarb jedoch bereits 1681. Im Jahr 1684 veräußerten seine Erben das Haus an den Bäcker Jakob Batge (auch Batke), der es 1714 für 1257 an den Bäcker Christian Wiggert verkaufte. 1803 gehörte es Wunderling, 1845 Zimmermann. Dann wurde das Grundstück mit dem benachbarten Grundstück 80 vereint (siehe dort).
82 (alt) Zum Zelt
auch Zu den drei Ähren oder Zur Weizenähre
Im Jahr 1631 gehörte das Brauhaus Martin Blees, 1632 Dominikus Blees, 1640 dann deren Erben. Zu denen gehörte Heinrich Matthias, der seinen Anteil an Joachim Finke abtrat. Finke baute 1650 das Haus wieder auf. Er wurde zuletzt 1653 erwähnt. Auf ihn folgte seine 1664 genannte Witwe. 1679 gehörte es dann dem Kaufmann Adam Schröder, dessen Erben das Gebäude 1702 für 3000 Taler an seinen Schwiegersohn, den Konrektor und späteren Rektoren des altstädtischen Gymnasiums Gottfried Bergner. Bergner vermietet das Haus für jährlich 120 Taler. 1710 veräußerte er es für 3000 Taler an den Cracauer Pastor und geistlichen Inspektor Andreas Matthias Arnd. Noch in den 1930er Jahren befand sich ein Hausstein am Haus. Er zeigte drei Ähren, war jedoch hinter einem Firmenschild verborgen. 1803 gehörte es Jokusch, 1845 Wichmann und 1870 und 1877 dem Brauereibesitzer Huth. 1889 entstand durch den Bauunternehmer F. Haertel ein fünfgeschossiger Bau im Stil des Historismus. 1925 war Frau E. Giesecke und 1938 und 1940 der Kaufmann J. Pevestorff Eigentümer. In der Nacht vom 17. zum 18. April 1941 wurde das Haus bei einem britischen Luftangriff getroffen, dann jedoch bis November 1941 zunächst wieder aufgebaut.
Einmündung Venedische Straße (historisch)
83 (alt) Zur lüttken Lauenburg Im 16. Jahrhundert befand sich das Haus im Besitz der Familie Apenburg. Einer Sage nach wurde das Haus mit Finanzmitteln aus einem Schatz errichtet, den man in Apenburg gefunden hatte, woher die Familie auch stammte. 1631 und 1648 war Gerhard Sonnenschein Eigentümer, 1651 Heinrich Bodenburg. Für das Jahr 1652 ist überliefert, dass Mathias Meyer hier in den Trümmern lebte. Der zuerst im Jahr 1660 erwähnteAbraham Bex (auch Pex oder Bax) bebaute die Stätte wieder. Auf ihn folgte 1669 Christoph von Hausen, der die Witwe von Bex, Anna Sarah, geheiratet hatte. Noch vor 1681 trat von Hausen das Brauhaus an den Amtsschreiber und späteren Amtmann Wolfgang Friedrich Hering (auch Heiring) ab. Hering war auch noch 1710 Eigentümer. Zum Grundstück gehörte auch eine mit einer Bude bebaute Fläche, die von Hausen behielt. Erst 1714 verkaufte er die Bude an Magister Johann Andreas Münch, der bis 1738 Eigentümer blieb. Die Grundstücke wurden bis 1750 wieder vereinigt. Der Name des Hauses ging wohl auf die Verzierung mit Löwenköpfen zurück. Der Zusatz lüttken, im Sinne von kleine, ergab sich in Unterscheidung Zur Lauenburg (Breiter Weg 51). 1803 gehörte das Anwesen Löschnitz, 1845 Jokusch und 1870 Dachenhausen. Das bis zum Zweiten Weltkrieg bestehende dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus war bereits 1837 vorhanden, 1905 erfolgte jedoch ein weitgehender Umbau. Eigentümer waren im 20. Jahrhundert die Streitleinschen Erben. 1926 wurde das Haus als baufällig eingestuft. Bei einem Luftangriff im April 1941 erlitt das Haus Schäden, 1945 wurde es zerstört.
84 (alt) 1627 und 1634 gehörte das Brauhaus dem Pfannenschmied Bonaventur von Döhren, auf den seine Erben folgten. 1648 und 1651 wurde Franz Pfeil als Eigentümer geführt. 1652 erwarb die Witwe des Bürgermeisters Georg Schmidt, der auch die benachbarten Grundstücke 85 und 86 gehörten, die Stätte von Pfeils Gläubigern. Sie veräußerte 1658 für 300 Taler an den Sattler Adolf Ehre, der auch Ähren im Wappen führte. In der Zeit bis 1660 bebaute er das Grundstück. Er blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1676 Eigentümer. 1681 veräußerten seine Erben das Haus für 1650 Taler an den Brauer Hieronymus Christian Niesing, der 1683 verstarb. Bis 1686 gehörte es seinen Erben, dann bis 1688 seiner Witwe. Sie heiratete den Handelsmann Johann Friedrich Nebelung. Er erfreite das Gebäude für 1200 Taler, baute dann jedoch neu. Von ihm erwarb es 1716 für 3250 Taler der Oberauditeur Ludwig Christian Schröter (auch Schröder), er blieb bis 1728 Eigentümer. 1803 gehörte das Haus der Witwe Bethge, 1832 den Kaufleuten Bethge & Jordan, 1845 einem Jordan und 1870 Frau Jordan, geborene Bericke. Das dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus wurde 1911 vom Kaufmann Ernst Winkler umgebaut. Er war auch noch 1925 Eigentümer 1938 und 1940 jedoch die Witwe L. Winkler.
85 (alt) Das Grundstück gehörte zumindest bis ins 18. Jahrhundert mit zur Nummer 85 (siehe dort). 1803 gehörte es dann Rauhe, 1845 Schale und 1870 dem Lehrer Siebert. Vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein fünfeinhalbgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Es hatte eine fünfachsige Fassade mit Mittelerker mit einer Attika als Dachabschluss. 1925 gehörte es dem Bankier M. Maier und 1938 und 1940 dem Fleischermeister K. Dänhardt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus schwer beschädigt. Vor allem die oberen Geschosse waren zerstört, das Erdgeschoss wurde aber als ausbaubar eingeschätzt. Ein entsprechender Antrag aus dem August 1945 wurde jedoch nicht entschieden.
86 (alt) Zum goldenen Pflugeisen 1631 war der Ackerbürger und Bürgermeister Georg Schmidt, Schwager von Otto von Guericke, Eigentümer des hier befindlichen Ackerhofs. Auf ihn geht wohl auch der Name des Anwesens zurück. Eine auf das Jahr 1207 verweisende Haussage erklärt die Bedeutung des Namens (siehe unter Sagen). Nach der Zerstörung der Stadt im Jahr 1631 baute Schmidt den Hof 1637 wieder auf. Um 1649 verlegte er den Hof in die Braunehirschstraße 1 und 2, er blieb jedoch Eigentümer des Goldenen Pflugeisens. Zumindest bis ins 18. Jahrhundert gehörte das benachbarte Haus Nummer 85 mit zum Grundstück. Es bestanden jedoch bereits zwei Häuser, ein Brauhaus und ein Wohnhaus, wobei nicht klar ist, welches der Häuser wo stand. Schmidt erwarb weitere Grundstücke hinzu, so 1639 die Kienstätte des Hauses Zum goldenen Stern (Breiter Weg 91) und erbaute dort eine Scheune. Im gleichen Jahr erwarb er den hinteren Bereich des Grundstücks Nummer 93, so dass sich sein Gelände hinter den Grundstücken von 87 bis 93 erstreckte. Ebenfalls 1639 kaufte er den Hof der Großen Steinernentischstraße 1 und 1640 dann auch den übrigen Teil des Grundstücks. In der Zeit bis 1651 erwarb er die Große Steinernentischstraße 2, so dass er jetzt eine Hinterausfahrt hatte. 1663 gehörte auch das Grundstück Venedische Straße 19 dazu, später auch die Nummern 17 und 18. 1651 war immer noch Georg Schmidt Eigentümer, 1652 dann seine Witwe. Es folgten seine Erben, darunter der 1667 erwähnte Kämmerer Johann Schmidt und 1674 Schmidts Tochter, die Witwe von Pascha Thomas (auch Paschasius Thomasius). Sie veräußerte das Anwesen 1690 für 1700 Taler an den Bürgermeister der Pfälzer Kolonie Robert Bocquet. Bocquets Witwe verkaufte es 1709 für 4800 Taler an den ebenfalls Robert heißenden Bruder ihres Mannes. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Brauer und Kornhändler Friedrich Luhn Eigentümer, 1870 der Kaufmann Koch. Das Haus war zweigeschossig und verfügte über eine sechsachsige Fassade und einen viergeschossigen Mittelrisalit. Der Risalit wurde von einem Dreiecksgiebel bekrönt. Im 20. Jahrhundert war das Haus auffällig in blauweiß gestrichen. Eigentümerin war die Stadt Magdeburg. Im Haus befanden sich die Wohnungen des Direktors und des Hausmeisters einer hinter dem Haus gelegenen Schule. Außerdem bestanden städtische Büros und zeitweise auch das Büro des 5. Polizeireviers.
87 (alt) Das Brauhaus gehörte 1631 Stephan Sempf (auch Senf), dann seinem Schwiegersohn, dem Brauer Johann Lüders. Er veräußerte die Stätte im Jahr 1640 für 100 Taler an den Bäcker Andreas Bandau. Bandau wollte zwar sofort bauen, konnte diese Absicht aber erst 1647 umsetzen. Von 1640 bis 1697 hatte das Grundstück jeweils den gleichen Eigentümer wie die benachbarte Nummer 88. Bandaus Witwe, eine geborene Bakemönch, erbte 1652 die Häuser. Sie heiratet 1658 den Kaufmann Johann Wolf Kühn (auch Kühne oder Köhne). Zuletzt wurde sie 1673 als Eigentümerin erwähnt. Von ihr erbte ihr Sohn, der Bäcker Andreas Bandau, die Häuser für 2000 Taler. Er wurde zuerst 1684 als Eigentümer genannt. Er verkaufte 1697 die Nummer 88, so dass die Grundstücke dann wieder getrennt waren und verstarb nach 1709. 1711 wurde seine Witwe genannt, die dann 1719 das Brauhaus für 2300 Taler an den Prokurator Johann Friedrich Schröder veräußerte. Er blieb bis 1722 Eigentümer. 1803 war ein Arnstädt Eigentümer, 1845 Radestock und 1870 der Schmelzermeister Töpfer. Das vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts durch Um- oder Neubau entstandene Wohn- und Geschäftshaus war dann fünfgeschossig und hatte eine vierachsige, üppig verzierte Fassade. 1914 gehörte es dem Kaufmann C. Buse, 1917 dem Kaufmann Otto Toepfer. Im Zuge von Unruhen wurde am 28. März 1917 die Schaufensterscheibe des Zigarrenhandels Giesecke zerstört.
88 (alt) Das Backhaus gehörte 1631 Stefan Senf, der die Backstätte 1634 für 200 Taler an den Bäcker Andreas Bandau, der bis 1640 neu baut. Ihm gehörte ab 1640 auch die benachbarte Nummer 87. Beide Grundstücke blieben bis 1697 zusammen (siehe unter Nummer 87). 1697 verkaufte Andreas Bandau junior das Backhaus für 1118 Taler an den Bäcker Friedrich Mertsdorf (auch Meßdorf). Er blieb bis 1732 Eigentümer. 1803 gehörte es Steinbrecht, 1817 dem Bäcker Jacob Förster. 1845 war dann wieder ein Steinbrecht Eigentümer. Auch noch 1870 gehörte es einem Bäckermeister Steinbrecht. Spätestens ab 1914 war Bäckermeister Paul Schulze Eigentümer. Das Wohn- und Geschäftshaus war zunächst zweigeschossig, mit einer vierachsigen Fassade mit einem zweigeschossigen Giebel. Es erfolgten mehrere Umbauten. 1934 wurde das Gebäude um drei Etagen aufgestockt. Bis zur Zerstörung 1945 wurde im Haus eine Bäckerei betrieben. Ein im Dezember 1945 gestellter Bauantrag für einen Wiederaufbau wurde im März 1946 abgelehnt.
89 (alt) 1631/1635 war Kaspar Winter Eigentümer, auf den seine Erben folgten. In der Zeit bis 1651 wurde der Schuster Jakob Müller (auch Möller) Eigentümer. Er errichtete 1651 ein Häuschen und wurde zuletzt 1672 erwähnt. 1673 erwarb der Kaufmann Kühn, der in der Nummer 87 lebte, das Grundstück für 50 Taler, das wieder als Stätte bezeichnet wurde und somit wohl erneut unbebaut war. Erst 1697 wurde wieder ein Haus erwähnt, das dann Johann Peters gehörte. 1702 war der Seifensieder Jakob Peters Eigentümer, der das Haus 1715 für 1250 Taler an Merzdorf veräußerte, dem auch die benachbarte Nummer 88 gehörte. 1803 gehörte es Koch, 1845 Fr. Martini, 1870 dem Kaufmann Martini. 1885 ließ Hugo Martini einen fünfgeschossigen Neubau errichten, der auch die benachbarte Nummer 90 mit umfasste. Die Fassade war sechsachsig und in einem historisierenden Stil gehalten. Das Wohn- und Geschäftshaus gehörte 1914 dem Rentier B. Kullmann und spätestens ab 1925 Frau M. Werner.
90 (alt) Für die Eigentumsverhältnisse bis 1651 liegen widersprüchliche Angaben vor. 1631 soll ein Joachim Eigentümer des Hauses gewesen sein, der Nachname ist unklar. An anderer Stelle wurde der Eigentümer als Riemer bezeichnet, wobei damit wohl der Beruf gemeint war. Wieder eine andere Angabe nannte als Eigentümerin vor 1631 die Tochter von Albrecht Krampe, die die Stätte dann 1651 für 100 Taler an den Kapitänleutnant Otto Christian verkauft hätte. Nach anderer Angabe war 1651 die Witwe von Peter Peters, genannt Schumann, geborene Schrader die Eigentümerin der Stätte, die sie dann an Christian übertrug. Vermutlich verhielt es sich letztlich so, dass die Tochter des Sattlers Krampe die Stätte an die Witwe Schumann verkaufte, die dann Christian heiratete und er so Eigentümer wurde. Christian wurde auch noch 1653 als Eigentümer genannt. Im Jahr 1659 war der Fleischer Kaspar Schröder Eigentümer, der vermutlich in der Zeit um 1659 das Grundstück neu bebaute. 1672 veräußerte er das Haus für 500 Taler an seinen Erben, den Seifensieders Jakob Peters. Er wurde zuletzt 1679 genannt. Der Stadtschreiber Nikolaus Fromme veräußerte das Haus 1702 für 440 Taler an den Handelsmann Hermann Stilke. Noch im gleichen Jahr verkaufte er es für 400 Taler an den Brauer Andreas Thomas (auch Thoms). Er verstarb 1705 und wurde von seiner Witwe beerbt, die bis nach 1720 Eigentümerin blieb. 1803 war ein Schubert Eigentümer, 1845 dann ein Zappe oder Zuppe. Spätestens ab 1870 gehörte das Grundstück mit zur benachbarten Nummer 89 (siehe dort).
91 (alt) Zum goldenen Stern siehe Hauptartikel  
92 (alt) 1631 und vielleicht auch noch 1638 war Hans Gehre (auch Gere oder Gähre) Eigentümer. 1638 galten die Erben des Grundstücks als verschollen, so dass der Rat die Stätte einzog. Da die Witwe dann jedoch nach Magdeburg zurückkehrte, musste das Grundstück wieder an sie herausgegeben werden. Vermutlich sie wird 1651 als die Görensche als Eigentümerin genannt. Sie tritt das Grundstück 1651 an den Domprediger Reinhard Bake ab. 1657 und 1661 ist der Weißgerber Johann Schelle Eigentümer der Fläche, der sie neu bebaut. Als Eigentümer folgt der Schiffer Joachim Helmstedt, 1677 und 1679 wird der Drechsler Heinrich Leschnitz (auch Löschenitz) genannt. 1683 ist der Sattler Andreas Röber Eigentümer, er hatte die Witwe Leschnitz geheiratet. 1695 gehörte es dann seiner Witwe.
93 (alt) Zum Regenbogen siehe Hauptartikel  
Einmündung Große Steinernetischstraße
94 (alt) Zum steinernen Tisch siehe Hauptartikel  
Einmündung Kleine Steinernetischstraße (historisch)
95 (alt) Zum roten Hufeisen
96 (alt) Zum Kühlfaß  
Einmündung Wallstraße (historisch)
101 (alt)
105 (alt) Zum Elefanten siehe Hauptartikel  
109  
110 Konservatorium Georg Philipp Telemann    
Einmündung Am Krökentor
114 (alt)  
141 (alt) Zum Lindwurm siehe Hauptartikel    
146 (alt) Zum 10. Mai siehe Hauptartikel  
148 (alt) Heideckerei siehe Hauptartikel  
Einmündung Große Münzstraße (historisch)  
154 (alt) Zur goldenen Krone siehe Hauptartikel  
Einmündung Weinfaßstraße (historisch)  
156 (alt) Zum goldenen Weinfaß siehe Hauptartikel  
157 (alt) Zum Grundstück gehörte auch die Weinfaßstraße 11. Im Jahr 1631 war Joachim Zernitz als Eigentümer eingetragen, 1647 dann Hans Hantelmann. Hantelmanns Ehefrau hatte das als Haus bezeichnete Anwesen geerbt. In der Zeit bis 1652 war dann Hantelmanns Witwe Eigentümerin geworden. 1653 und auch 1679 gehörte es dem Ratmann Ernst Kramer, bis 1684 ging es dann für 2000 Taler an seinen Sohn, den Eisenkramer Georg Kramer. Er baute das Haus aus und veräußerte es 1707 an Dr. Martin Felix Brähme. Von Brähme erwarb es 1709 für 1800 Taler der Rauchhändler Andreas Freudemann. Freudemann verkaufte es 1718 für 3000 Taler an den Kürschner Christian Brell (auch Brelle). Er blieb bis 1739 Eigentümer. Sowohl 1803 als auch 1845 war die Witwe Rennau Eigentümerin, 1870 der Tabaksfabrikant Müller, 1883 die Witwe Freyer. Das dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus verfügte über eine dreiachsig ausgeführte Fassade. 1878 und 1883 wurden Umbauten am Erdgeschoss vorgenommen. 1903 fügte mann im ersten Obergeschoss ein markantes halbrundes Schaufenster ein. Zugleich ein entstand ein hoher Dreiecksgiebel auf dessen Spitze eine Eule thronte. 1914 und auch noch 1925 gehörte das Haus dem Zigarrenhändler Valentin Waltz. 1938 und auch 1940 war der Kaufmann Werner Klavehn als Eigentümer eingetragen.  
Einmündung Ernst-Reuter-Allee (Westseite)
159 (alt) Ulrichsbogen und Einmündung der Neuen Ulrichstraße (historisch) siehe Hauptartikel  
Einmündung Alte Ulrichstraße (historisch)   
165 (alt) Zum warmen Loch siehe Hauptartikel  
166 (alt) Breiter Weg 166 siehe Hauptartikel  
167 (alt) Zur blauen Lilie siehe Hauptartikel  
168 (alt) Zum schwarzen Bock siehe Hauptartikel  
169 (alt) Zur schönen Ecke siehe Hauptartikel  
Einmündung Schöneeckstraße (historisch)
170 (alt) Zum blauen Stern siehe Hauptartikel  
173 (alt) Zum goldenen Hirsch siehe Hauptartikel  
174 (alt) Franziskaner siehe Hauptartikel  
175 (alt) Zu den drei Rosen siehe Hauptartikel  
177 (alt) Zu den drei goldenen Schlüsseln siehe Hauptartikel  
178  
179 Breiter Weg 179 siehe Hauptartikel  
180 Zu den drei goldenen Erkern siehe Hauptartikel  
Einmündung Himmelreichstraße  
181 (alt) Zum Himmelreich siehe Hauptartikel  
191  
192  
193  
Einmündung Leiterstraße  
200  
202 Domkeller siehe Hauptartikel  
203 bis 206 Justizzentrum Eike von Repgow siehe Hauptartikel  
ohne Nummer Deutsch-reformierte Kirche siehe Hauptartikel  
203 (alt) Rochsches Haus siehe Hauptartikel  
204 und 205 (alt) altes Postgebäude  
Einmündung Günter-Särchen-Straße  
St. Sebastian siehe Hauptartikel  
Einmündung Max-Josef-Metzger-Straße  
212 Breiter Weg 212 siehe Hauptartikel  
212a Breiter Weg 212a siehe Hauptartikel  
Einmündung Danzstraße (Westseite)
227  
228  
229  
229a  
230  
Einmündung Einsteinstraße (Westseite)
231  
232  
232a  
Einmündung auf den Hasselbachplatz  
248  
250  
252  
Einmündung Einsteinstraße (Ostseite)
253  
255  
256  

Die namentlich bekannten Häuser Zur Kette und Zum gestrickten Rock befanden sich am Breiten Weg, eine konkrete Zuordnung zu einem bestimmten Grundstück ist jedoch unklar.

Literatur

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  • Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.), Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1. Magdeburg 1931, Seite 28 ff.
  • Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg, Teil II. Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale) 1956, Seite 3 ff.
  • Landeshauptstadt Magdeburg (Hrsg.), Guido Skirlo: Der Breite Weg. Ein verlorenes Stadtbild. Magdeburg 2005.
  • Kulturhistorisches Museum Magdeburg (Hrsg.): Der Breite Weg. Ein verlorenes Stadtbild. (Ausstellungskatalog) Magdeburg o. J.
Bearbeiten
Commons: Breiter Weg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.), Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1. Magdeburg 1931, Seite 28
  2. Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.), Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1. Magdeburg 1931, Seite 29
  3. Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg, Teil II. Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale) 1956, Seite 4 f.; Neubauer führt das Haus als Nummer 3b
  4. Guido Skirlo: Der Breite Weg – ein verlorenes Stadtbild. Landeshauptstadt Magdeburg, Stadtplanungsamt, 2005, Seite 70
  5. Ernst Neubauer: Häuserbuch der Stadt Magdeburg, Teil II. Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale) 1956, Seite 8
  6. Landeshauptstadt Magdeburg (Hrsg.), Guido Skirlo: Der Breite Weg. Ein verlorenes Stadtbild. Magdeburg 2005, Seite 79
  7. Ernst Neubauer, Magdeburger Künstler des 17. Jahrhundert in Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg, 64. Jahrgang 1929, Seite 52
  8. Wagner, Richard (1813 – 1883), in Bad Lauchstädt und Magdeburg auf www.musikland-sachsenanhalt.de

Koordinaten: 52° 7′ 36,3″ N, 11° 37′ 59,8″ O