Breitfurt
Breitfurt (im örtlichen Dialekt Bräwadd) ist ein Stadtteil von Blieskastel im saarländischen Saarpfalz-Kreis. Bis Ende 1973 war Breitfurt eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Homburg.
Breitfurt Stadt Blieskastel
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Koordinaten: | 49° 12′ N, 7° 15′ O | |
Höhe: | 217 (210–401) m ü. NHN | |
Fläche: | 8,08 km² | |
Einwohner: | 1122 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 139 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Postleitzahl: | 66440 | |
Vorwahl: | 06842 | |
Lage von Breitfurt im Saarland
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Blick über Breitfurt von der Geißbornhecke Richtung Westen
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Geographie
BearbeitenBreitfurt liegt im Bliesgau rund 4,5 km südsüdwestlich von Blieskastel an der Blies auf 217 m ü. NHN. Wenige Kilometer ostsüdöstlich befindet sich der Große Kahlenberg, der Standort der Aussichtsturmruine Alexanderturm.
Geschichte
BearbeitenSchon in keltischer und römischer Zeit war die Gegend vor allem um den heutigen Kirchheimer Hof besiedelt. Der Hof erhielt seinen Namen nach einem dort aufgelassenen mittelalterlichen Dorf. Es befand sich dort in der erhöhten Lage ein heidnisches Quellheiligtum. Die Quelle wurde später der Heiligen Odilia gewidmet.[2]
Aus eben dieser römischen Zeit stammen auch zwei lebensgroße Reiterstatuen[3] aus Sandstein, die 1887 in einem alten Steinbruch entdeckt wurden. Die nie fertiggestellten Skulpturen sind die größten antiken Reiterstandbilder nördlich der Alpen.
Im Jahr 1271 wird Breitfurt erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert existiert in Breitfurt eine Mühle, die heute die größte Mühle westlich des Rheins ist[4].
Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Breitfurt am 1. Januar 1974 der Stadt Blieskastel zugeordnet.[5] Breitfurt ist seitdem ein Stadtteil und ein Gemeindebezirk.
Namensursprung
BearbeitenDer Ortsname leitet sich von einer breiten Furt im Fluss Blies ab. Durch diese konnten die Menschen den Fluss zu Zeiten, als es noch keine Brücke gab, problemlos durchqueren.
Politik
BearbeitenErgebnis der Bundestagswahl vom 24. September 2017.[6]
Die Wahlbeteiligung lag bei 77,2 %
Ortsrat
BearbeitenErgebnis der Ortsratswahlen vom 9. Juni 2024:[7]
(Stand: Juni 2024)
Ortsvorsteher
BearbeitenOrtsvorsteher ist seit dem 22. Februar 2016 Martin Moschel (SPD). Sein Stellvertreter ist Christoph Brengel (CDU).[8]
Sehenswertes
BearbeitenIn Breitfurt befinden sich mehrere sehenswerte Bauwerke, die in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal aufgeführt sind. Dazu gehören die protestantische Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert, ein Erbhof (sog. „Haus Schetting“) von 1804 und 1913, mehrere Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, das Gasthaus „Zur Linde“ von 1764, sowie das ehemalige Bahnhofsempfangsgebäude von 1885.[9]
Vereine
BearbeitenIn der AG Breitfurter Vereine haben sich 19 Ortsvereine zusammengeschlossen.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alexandre Louis Guillaume Jacomin de Malespine (1821–1893), deutsch-französischer Adeliger, Gutsherr auf dem Kirchheimer Hof, Stifter der kath. Pfarrei Bliesdalheim und des nach ihm benannten Alexanderturmes auf dem Kahlenberg
Literatur
Bearbeiten- Weinland, Eduard (Red.): Aus der Geschichte der Gemeinde Breitfurt, Saar. Anläßlich der 700-Jahrfeier (25. – 28. Juni 1971) (St. Ingbert 1971).
- Stinsky, Andreas: Kaiser oder Honoratioren? – Die römischen Reiterstatuen von Breitfurt. ANTIKE WELT 5/2011, S. 40–46.
- Stadt Blieskastel, Ortsrat Breitfurt (Hg.): Dorfbuch Breitfurt – Zur 750-Jahr-Feier 2021. Saarbrücken 2021
Weblinks
Bearbeiten- Literatur zu Breitfurt in der Saarländischen Bibliographie
- Stadt Blieskastel: Zur Geschichte von Breitfurt. Abgerufen am 24. Dezember 2018.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Blieskasteler Nachrichten, 17. Januar 2020 – Einwohnerstatistik
- ↑ Die Geschichte der Ottilienquelle bei Breitfurt, Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 6. Juni 2021
- ↑ A. Stinsky, Kaiser oder Honoratioren? - Die römischen Reiterstatuen von Breitfurt. ANTIKE WELT 5/2011, S. 40–46.
- ↑ Stadt Blieskastel: Zur Geschichte von Breitfurt. Abgerufen am 24. Dezember 2018.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Blieskastel: Wahlen | Blieskastel. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2018; abgerufen am 19. Juni 2018 (deutsch).
- ↑ Ergebnis. Abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Neuer Ortsvorsteher. In: Blieskastel.de. Ehemals im ; abgerufen am 24. April 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 25. November 2012