Bremerhaven Hauptbahnhof
Bremerhaven Hauptbahnhof ist der wichtigste Personenbahnhof Bremerhavens.
Bremerhaven Hbf | |
---|---|
Empfangsgebäude Gleisseite (2005)
| |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | HBH |
IBNR | 8000051 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 1914 |
bahnhof.de | bremerhaven-hbf |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bremerhaven |
Land | Bremen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 32′ 6″ N, 8° 35′ 58″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Bremen |
Das Gebäude bildet mit dem benachbarten ehemaligen Bahnpostamt ein Ensemble, das seit 2012 unter Denkmalschutz steht.[1]
Namen
BearbeitenDie Namen des Bahnhofs spiegeln die verwickelte Geschichte Bremerhavens. Der Kopfbahnhof an der Klußmannstraße – der Bahnhof Geestemünde von 1862 – war zu klein geworden und konnte nicht weiter ausgebaut werden. Also musste ein neuer Bahnhof gebaut werden. Die Passagierschiffahrt, der stetig wachsende Güterverkehr und die Anbindung Cuxhavens waren weitere Gründe für die Verlegung. Mitte hatte den Zollinland-Bahnhof (mit dem Charakter eines Güterbahnhofs) und Lehe den Bahnhof Bremerhaven-Lehe.[2]
- ab 1914 Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven[3]
- ab 1925 Bahnhof Wesermünde-Bremerhaven
- 1940–1944 Reichsbahnhof Wesermünde-Bremerhaven[4]Fahrplan 1940, Inhaltsverzeichnis Seite 2
- ab 1947 Bremerhaven Hauptbahnhof
Lage und Konzeption
BearbeitenDer Bremerhavener Hauptbahnhof befindet sich 2 km südöstlich der Innenstadt und ist als Durchgangsbahnhof konzipiert. Er verfügt über vier Bahnsteiggleise, die auf beiden Seiten von Gütergleisen umgeben sind. Von ihm führen Verbindungen nach Süden (Bremen), Osten (Bremervörde) und Norden (Cuxhaven). Bis zum Rückbau der Gleisanlagen Ende der 2010er Jahre konnten Züge mit Gästen von Kreuzfahrtschiffen bis zur Columbuskaje fahren. Nach Bad Bederkesa (Trennung der Strecken in Bremerhaven-Speckenbüttel) fährt gelegentlich eine Museumsbahn.
Eine Teilsanierung des Bahnhofsgebäudes sowie die Erneuerung der Bahnsteige und Bahnsteigüberdachungen inklusive Einbau von Aufzügen war für 2008 geplant und wurde Ende 2009 begonnen. Hierfür investierten die Deutsche Bahn, das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven nach derzeitigem Stand etwa 8,2 Millionen Euro. Eine Komplettsanierung der Empfangshalle war aus Kostengründen zunächst nicht geplant, wurde jedoch nach der Erhöhung des Anteils der Deutschen Bahn auf 800.000 Euro sowie einer zusätzlichen Beteiligung der Stadt Bremerhaven in Höhe von 600.000 Euro ebenfalls umgesetzt.[5]
Der Barrierefreiheit dient auch ein Tastmodell des Bahnhofs vor dem Gebäude.[6]
Im Herbst 2011 wurde der kernsanierte Hauptbahnhof feierlich an die Bremerhavener Bevölkerung übergeben.[7]
Bedienung
BearbeitenFernverkehr
BearbeitenIm Schienenpersonenfernverkehr war der Bremerhavener Hauptbahnhof in der Vergangenheit auch Ausgangspunkt entsprechender Züge. Dies war z. B. 1985 zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn mit Intercitys der Linie 4a der Fall, die im Regelfall über die Hauptbahnhöfe von Bremen, Hannover und Würzburg nach München fuhren.
Von Dezember 2022 bis Dezember 2024 bietet die DB Fernverkehr AG wieder ein Intercity-Zugpaar der Linie 35 an, das von Koblenz nach Bremerhaven-Lehe unterwegs ist. In südlicher Richtung endet es in Köln, um mo.-fr. am folgenden Morgen zuerst nach Koblenz zu fahren.[8][9]:
Linie | Linienverlauf | Takt (min) | EVU | Fahrzeugmaterial |
---|---|---|---|---|
IC 35 | Bremerhaven-Lehe –Bremerhaven – Osterholz-Scharmbeck – Bremen – Osnabrück – Münster (Westf) – Recklinghausen – Oberhausen – Düsseldorf – Köln | 1 Zugpaar | DB Fernverkehr | InterCity 2 |
Regionalverkehr
BearbeitenIm Schienenpersonennahverkehr wird der Bahnhof von der DB Regio im Stundentakt mit Regional-Express-Zügen auf der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven bedient, diese fahren ab Bremen wechselweise weiter nach Hannover bzw. Osnabrück. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde die bisherige Regionalbahn-Verbindung nach Bremen durch die Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen ersetzt. Diese wird von der NordWestBahn betrieben und bietet meist einen Stundentakt, morgens und nachmittags wird je eine Verstärkungsfahrt angeboten. Die ersten S-Bahn-Züge verlassen Bremerhaven Hauptbahnhof um 4:30 Uhr (sonntags um 6:30 Uhr), den letzten Zug Richtung Bremen erreichen Reisende um 23:30 Uhr.
Auf den Strecken Bremerhaven–Cuxhaven und Bremerhaven–Buchholz verkehrt die Linie RB 33 der EVB, eingesetzt werden LINT-Triebwagen. Die RB 33 endet in Buxtehude.
Stadtverkehr
BearbeitenIm öffentlichen Personennahverkehr wurde der Bahnhof bis 1982 auch von der Straßenbahn Bremerhaven bedient. 1952 war das Gleisnetz der Tram noch recht umfangreich (siehe Gleisplan). Er wird 2023 durch Busse der meisten Linien von BremerhavenBus angefahren.[10] Ein Anruf-Linientaxi ergänzt das Angebot.
Weitere Bahnhöfe in Bremerhaven
BearbeitenEhemalige Bahnhöfe
- Bahnhof Geestemünde, 1862–1914
- Zollinland-Bahnhof, 1892–1923[11]
- Geestemünde Güterbahnhof
- Bremerhaven Fischereihafen, 1896/1920–?
- Columbusbahnhof, Gleise rückgebaut
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmaldatenbank des LfD
- ↑ Entwicklung der Bahnhöfe – Bremerhaven.de. 30. Oktober 2009, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ denkmalpflege.bremen.de ( vom 5. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ Straßenbahn Wesermünde A.-G. (Hrsg.): Fahrplan für Straßenbahn und Autobus. Gültig ab 1. April 1940 und in weiteren Ausgaben bis 1944. Druck: Wesermünder Neueste Nachrichten.
- ↑ Gert-U. Hensellek: Nachschlag für den Hauptbahnhof. In: Nordsee-Zeitung. 19. Januar 2007, S. 8.
- ↑ sehnetz: Tastmodell Bremerhaven Hauptbahnhof. In: ÖPNV-Info. 2. Juli 2020, abgerufen am 20. April 2023 (deutsch).
- ↑ Hauptbahnhof erstrahlt nach 97 Jahren wieder in „altem“ Glanz: Neues Prunkstück feierlich an die Bremerhavener Bevölkerung übergeben ( vom 7. September 2014 im Internet Archive)
- ↑ Datenbanksuche — Datenbank Fernverkehr. Abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Datenbanksuche — Datenbank Fernverkehr. Abgerufen am 12. Februar 2022.
- ↑ Paul Homann: Bremerhavener Streckennetze (ÖPNV). (PDF) In: BREMERHAVEN BUS. S. 46+111; Netze von 1980 und 2021, archiviert vom am 10. September 2021; abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ HISTORIE. Abgerufen am 20. April 2023.