Brive-la-Gaillarde

Stadt im Südwesten Frankreich

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Brive-la-Gaillarde
Briva
Brive-la-Gaillarde (Frankreich)
Brive-la-Gaillarde (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Corrèze (19)
Arrondissement Brive-la-Gaillarde
Kanton Brive-la-Gaillarde-1, Brive-la-Gaillarde-2, Brive-la-Gaillarde-3, Brive-la-Gaillarde-4
Gemeindeverband Bassin de Brive
Koordinaten 45° 10′ N, 1° 32′ OKoordinaten: 45° 10′ N, 1° 32′ O
Höhe 102–315 m
Fläche 48,59 km²
Bürgermeister Philippe Nauche (PS)
Einwohner 46.599 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 959 Einw./km²
Postleitzahl 19100
INSEE-Code

Place des Patriotes Martyrs in Brive-la-Gaillarde

Brive-la-Gaillarde [bʁiv la ɡajaʁd] (Briva auf Okzitanisch) ist eine Stadt und Gemeinde mit 46.599 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Südwesten Frankreichs in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist Sitz einer Unterpräfektur des Départements Corrèze. Bis 1919 hieß die Stadt nur Brive, umgangssprachlich wird sie nach wie vor so genannt. Der Zusatz „la Gaillarde“ (deutsch etwa: die Rüstige) ist auf die Stadtbefestigung zurückzuführen, die über die Jahrhunderte hinweg allen Belagerungen standhielt.[1] Die Einwohner nennen sich Brivistes.

Geografie

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Die Stadt liegt im Briver Becken am östlichen Rand des aquitanischen Beckens. Sie wird vom Fluss Corrèze durchflossen, der am Ortsende in die Vézère mündet.

Tulle, die Präfektur des Départements, liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich, Limoges rund 90 Kilometer nördlich und Périgueux ungefähr 85 Kilometer westlich.

Nachbargemeinden von Brive-la-Gaillarde sind Ussac im Norden, Malemort-sur-Corrèze im Nordosten, Cosnac im Südosten, Jugeals-Nazareth und Noailles im Süden, Chasteaux und Lissac-sur-Couze im Südwesten sowie Saint-Pantaléon-de-Larche im Westen.

Der Lac du Causse befindet sich etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt.

Geschichte

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Hôtel de ville (Rathaus)

Brive-la-Gaillarde hieß im Altertum Briva Curretia und war eine Stadt der Lemoviken.[2] Der an einer Brücke über die Corrèze gelegene Ort hatte strategische und wirtschaftliche Bedeutung. 407 begann Martin l'Espagnol mit der Christianisierung der Region. Auf seinem Grab wurde Ende des 5. Jahrhunderts die Stiftskirche Saint-Martin errichtet. 584 wurde in Brive Gundowald zum König von Aquitanien erwählt.

Die Siedlung lag im Mittelalter im Einflussbereich der Vizegrafen von Turenne und der Herren von Malemort. 1225 wurde sie von Ludwig VIII. zum Konsulat erhoben und bis zur französischen Revolution von Konsuln verwaltet. Schon im 12. Jahrhundert bestand eine Stadtmauer rund um den Kirchenbezirk. 1430 wurde eine neue Mauer von 1430 Metern Länge mit sieben Tortürmen errichtet. Der starken Befestigung verdankt Brive den Beinamen la gaillarde (deutsch: die Kräftige). Der Verlauf der Mauern wird heute durch die großen Boulevards markiert.

Ab 1730 wurde das Areal um den heutigen Marktplatz trockengelegt und die Corrèze kanalisiert. 1860 erhielt Brive Anschluss an das französische Eisenbahnnetz.

Da im Juni 1940 Millionen Menschen aus Nordfrankreich vor den heranrückenden Soldaten der deutschen Wehrmacht flohen, stieg die Einwohnerzahl von Brive vorübergehend von 30.000 auf 100.000 Personen an.[3] Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt von der Wehrmacht besetzt. Als erste Stadt konnte sich Brive am 15. August 1944[4] aus eigener Kraft von der deutschen Besatzung befreien. Die Deutschen zogen sich nach Osten in Richtung Clermont-Ferrand zurück.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018
Einwohner 40.175 46.561 51.828 51.511 49.765 49.141 50.009 46.630
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftlich ist die Agglomeration von Brive der zweitwichtigste Standort nach Limoges in der früheren Region Limousin. Hier haben zahlreiche Unternehmen der Nahrungsmittel- und Elektronikindustrie Werke und Niederlassungen. Des Weiteren ist die Stadt Sitz der Industrie- und Handelskammer der Briver Agglomeration.

Brive liegt an der Autobahn A 20, in die nordwestlich der Stadt die A 89 mündet.

Der ehemalige Flughafen Brive (Aérodrome de Brive Laroche) liegt dreieinhalb Kilometer westlich von Brive, er wurde im Juni 2010 vom Flughafen Brive - Vallée de la Dordogne abgelöst. Dieser befindet sich ca. 15 Kilometer südlich der Stadt unweit der Anschlussstelle 53 der A 20.

Der Bahnhof Brive wurde 1860 von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO) eröffnet. Er ist ein Knotenpunkt im französischen Eisenbahnnetz. Dort kreuzen sich die Verbindungen von Paris nach Toulouse (über die Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon) und von Bordeaux nach Lyon (über die Bahnstrecke Coutras–Tulle). In Brive beginnen zudem Strecken nach Toulouse (über Capdenac) und nach Nexon.

Zwischen 2007 und 2016 existierte eine TGV-Verbindung zwischen Brive und Lille. Aktuell wird der Bahnhof von Intercités und Regionalzügen des TER-Netzes bedient.

Das Wappen zeigt auf blauem Grund insgesamt neun goldene Ähren. Drei sind jeweils in Lilienform gruppiert, diese wiederum 2:1 verteilt.

Städtepartnerschaften

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Die Stadt Brive unterhält derzeit mehrere internationale Partnerschaften.

Bis 1975 war auch die ehemalige Stadt Porz am Rhein Partnerstadt von Brive gewesen. Diese Partnerschaft wurde aber nach der Eingemeindung von Porz in die Stadt Köln offiziell aufgelöst.[5]

Sehenswürdigkeiten

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Das Musée Labenche umfasst archäologische, historische, kunsthistorische, volkskundliche und naturkundliche Sammlungen. Der Gouffre de Padirac (dt. Schlund von Padirac) ist eine Grotte südlich von Brive-la-Gaillarde. Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Brive-la-Gaillarde

In Brive ist der Rugby-Club Club Athlétique Brive Corrèze Limousin beheimatet. Brive-la-Gaillarde war einer der Austragungsorte bei der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1991.

Persönlichkeiten

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Commons: Brive-la-Gaillarde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Drapeaux, armoiries, symboles et emblèmes de la ville de Brive bei svowebmaster.free.fr, abgerufen am 7. Oktober 2016
  2. Gregor von Tours, Decem libri historiarum 7, 10.
  3. Henri Amouroux: La vie des Français sous l’occupation. Tome I. Librairie Arthème Fayard, Paris 1961, ISBN 2-253-02453-8, S. 48.
  4. Olivier Wieviorka, Cyriac Allard: Le Débarquement : Son histoire par l’infographie. Éditions du Seuil, Paris 2023, ISBN 978-2-02-154215-8, S. 165.
  5. Historie der Partnerschaften von Porz – Partnerschaftsverein e.V. Köln-Porz. 7. Februar 2019, abgerufen am 24. August 2023 (deutsch).