Rosenberg (Baden)
Rosenberg ist eine fränkische Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis im Nordosten Baden-Württembergs etwa 26 km nordöstlich von Mosbach. Sie gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Neckar (bis 20. Mai 2003 Region Unterer Neckar und bis 31. Dezember 2005 Region Rhein-Neckar-Odenwald).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 9° 28′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Neckar-Odenwald-Kreis | |
Höhe: | 352 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,94 km2 | |
Einwohner: | 2075 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74749 | |
Vorwahl: | 06295 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOS, BCH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 25 082 | |
LOCODE: | DE RRB | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 26 74749 Rosenberg | |
Website: | www.rosenberg-baden.de | |
Bürgermeister: | Ralph Matousek (parteilos[2]) | |
Lage der Gemeinde Rosenberg im Neckar-Odenwald-Kreis | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenRosenberg liegt im Muschelkalk-Hügelland des Baulandes und ist zu einem Drittel bewaldet. Das Gemeindegebiet wird von der Kirnau entwässert.
Gemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde Rosenberg gehören die ehemaligen Gemeinden Bronnacker, Hirschlanden und Sindolsheim. Zur Gemeinde Rosenberg in den Grenzen von 1970 gehörten das Dorf (ehemals Minderstadt) Rosenberg, der Ort Siedlung Dörrhof und die Häuser Gaimühle und Talmühle.
In der Gemeinde Rosenberg im Gebietsstand von 1970 lagen die abgegangenen Ortschaften Mensingenheim und die 1970 abgebrochene Neumühle. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sindolsheim liegt die Wüstung Mettelheim.[3]
Geschichte
BearbeitenVom 13. bis zum 19. Jahrhundert
BearbeitenRosenberg wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt. Ende des 13. Jahrhunderts fiel der Ort an das Bistum Würzburg, das es als Lehen an die Herren von Rosenberg und nach deren Aussterben 1632 an die Herren von Hatzfeld gab. 1682 wurde Rosenberg dem Deutschen Orden, Ballei Franken, unterstellt. 50 Jahre später wurden die Fürsten von Löwenstein-Wertheim Grundherren. Im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel Rosenberg 1803 an das Fürstentum Leiningen. Als dieses 1806 aufgrund der Rheinbundakte aufgelöst wurde, kam der Ort an das Großherzogtum Baden. Rosenberg wurde 1866 an den Eisenbahnverkehr angebunden. Das 1582 errichtete Schloss wurde 1926 bei einem Brand zerstört.
Ab dem 20. Jahrhundert
Bearbeitenim Jahr 1909 erfolgte die Elektrifizierung, 1947 wurde das Rathaus gebaut, 1970 wurde das Werk Rosenberg der Firma GETRAG gegründet.[4]
Am 1. Juli 1971 wurde Bronnacker eingemeindet. Am 1. Januar 1972 kam es zur Vereinigung von Rosenberg mit Hirschlanden und Sindolsheim, wodurch die neue Gemeinde Rosenberg gebildet wurde.[5] Diese gehörte zum Landkreis Buchen, der sich im Jahr 1973 mit dem Landkreis Mosbach zum heutigen Neckar-Odenwald-Kreis vereinigte.
Religionen
BearbeitenTrotz der Oberherrschaft des Bistums Würzburg konnten die Herren von Rosenberg als Grundherren 1558 die Reformation einführen. Auch als die römisch-katholischen Herren von Hatzfeld mit der Grundherrschaft belehnt wurden, blieb der Ort evangelisch. Im 21. Jahrhundert leben etwa zu gleichen Teilen Protestanten und Katholiken im Ort.
Hirschlanden, ein Ortsteil von Rosenberg, ist Sitz des Kirchenbezirks Adelsheim-Boxberg der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat normalerweise 13 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Häufig erhöht sich die Zahl der Mitglieder durch Ausgleichssitze (gesamt 2019: 14 Sitze). Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.
Dabei garantiert die Unechte Teilortswahl den Ortsteilen eine festgelegte Anzahl von Sitzen: Aus Rosenberg kommen mindestens sechs, aus Hirschlanden und Sindolsheim jeweils mindestens drei Räte, aus Bronnacker kommt mindestens ein Gemeinderat.[6]
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen voriger Wahlen):[7]
Gemeinderat 2024 | Vorige Wahlen | |||
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Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | 2019 | 2014 |
Bürgerliste (BL) | 67,1 % | 9 | 71,3 %, 10 Sitze | 62,0 %, 9 Sitze |
Unabhängige Liste (UL) | 32,9 % | 4 | 28,7 %, 4 Sitze | 37,9 %, 6 Sitze |
Wahlbeteiligung | 72,1 % | 68,9 % | 64,3 % |
In Bronnacker, Hirschlanden und Sindolsheim sind außerdem jeweils Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als Vorsitzendem eingerichtet.
Bürgermeister
BearbeitenDer Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt.
- 1972–1976: Emil Kistner
- 1976–1999: Arno Hagenbuch
- 1999–2019: Gerhard Baar
- seit 2019: Ralph Matousek[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Schräglinks geteilt von Gold und Rot, vorne eine unbespitzte, goldbesamte rote Rose, hinten ein achtspeichiges goldenes Rad.“
Das in den badischen Farben (rot-gelb) tingierte Wappen enthält mit der Rose ein redendes Bild für den Ortsnamen und ein Zeichen für die historischen Herrschaftsverhältnisse, begegnet sie doch in der Helmzier des Wappens der Herren von Rosenberg und im Wappen von Grafschaft und Fürstentum Wertheim. Das Rad soll auf Kurmainz hinweisen, die einstige Lehnsherrschaft des Gemeindeteils Sindolsheim.
- Wappen der Ortsteile
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Bronnacker
„Geviert, in 1 und 4 in Rot ein silberner Pfahl, in 2 und 3 in Blau eine goldene Rose.“ -
Hirschlanden
„Über blauem Schildfuß, darin eine goldene Rose, in Silber vier rote Spickel auf der Teilung, darauf schreitend ein goldbekrönter roter Löwe.“ -
Rosenberg, altes Wappen
„Fünfmal von Silber und Rot links verschoben gespalten, belegt mit einer unbespitzten goldenen Rose.“ -
Sindolsheim
„In Rot vorne ein rechtshalbes achtspeichiges silbernes Rad, hinten ein silberner Hunderumpf mit goldenem Zackenkragen.“
Bauwerke und Kulturdenkmale
BearbeitenDer Brunnen bei der Kronen im Ortsteil Sindolsheim ist einer der drei historischen Dorfbrunnen aus der Zeit vor 1800.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenAnsässige Unternehmen
BearbeitenDas Werk Rosenberg von Getrag, ein Hersteller von Automobil-Getrieben, ist mit mehr als 540 Arbeitsplätzen einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.[9]
Verkehr
BearbeitenDas Gemeindegebiet liegt an der A 81 Heilbronn–Würzburg und ist über die Anschlussstelle Boxberg (5) bzw. Osterburken (6) zu erreichen.
In Rosenberg gibt es einen Haltepunkt der Frankenbahn (Stuttgart–Würzburg), der bis 2019 werktags im Berufsverkehr bedient wurde. Seit dem 15. Dezember 2019 gibt es einen dreijährigen Probebetrieb mit stündlichen Halten montags bis freitags zwischen Osterburken und Lauda.[10]
Sein Empfangsgebäude wurde 1865 erbaut und wurde nach langjährigem Verfall 2016 trotz Denkmalschutzes abgerissen.[11][12] Ein Haltepunkt in Hirschlanden besteht seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr.
Die Gemeinde Rosenberg ist Teil des Skulpturenradwegs.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Gottfried Leiser (1853–1922), Landwirt und Politiker (DDP)
- Otto Gerig (1885–1944), Politiker (Zentrum), MdR, MdL (Preußen), gestorben im KZ Buchenwald
- Gustav Adolf Scheel (1907–1979), nationalsozialistischer Reichsstudentenführer und Gauleiter von Salzburg
- Emil Müller-Ettikon (1911–1985), Oberstudienrat, Autor und Heimatforscher
- Hermann Lang (1938–2019), Psychiater und Psychoanalytiker
Ehrenbürger
BearbeitenDie Gemeinde hat viermal die Ehrenbürgerwürde verliehen:
- 1976: Emil Kistner, war von 1956 bis 1971 Bürgermeister von Hirschlanden und von 1972 bis 1976 Bürgermeister von Rosenberg
- 1976: Hermann Hagenmeyer, war Gründer der Firma Getrag
- 1999: Arno Hagenbuch, war von 1976 bis 1999 Bürgermeister von Rosenberg
- 2019: Gerhard Baar, Bürgermeister von 1999 bis 2019[13]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Pressemitteilung zur Bürgermeisterwahl Rosenberg im Staatsanzeiger von Baden-Württemberg, abgerufen am 22. Januar 2019.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 317–318.
- ↑ https://www.rosenberg-baden.de/leben-in-rosenberg/historie
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 474 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinde Rosenberg: Hauptsatzung, §11; abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Gemeinde Rosenberg, Öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 9. Juni 2024
- ↑ Bürgermeister Ralph Matousek verpflichtet RNZ, 22. Januar 2019, abgerufen am selben Tage.
- ↑ Gemeinde Rosenberg, Stand: 2009 ( des vom 15. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Neuer Regionalbahntakt zwischen Osterburken und Lauda. In: Main-Post. 16. Dezember 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juni 2020; abgerufen am 10. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rosenberger Bahnhofsgebäude wird abgerissen. RNZ vom 27. August 2016, abgerufen am 2. Juli 2018.
- ↑ Bald ist der Rosenberger Bahnhof komplett abgerissen. RNZ vom 8. Oktober 2016, abgerufen am 2. Juli 2018.
- ↑ Vom Bürgermeister zum Ehrenbürger. RNZ, 22. Januar 2019, abgerufen am selben Tage.