Bundestagswahlkreis Lübeck

Bundestagswahlkreis in Schleswig-Holstein, Deutschland

Der Wahlkreis Lübeck (Wahlkreis 11) ist ein Bundestagswahlkreis in Schleswig-Holstein. Er umfasst die Hansestadt Lübeck sowie vom Kreis Herzogtum Lauenburg das Amt Berkenthin und die Gemeinden Grinau, Groß Boden, Groß Schenkenberg, Klinkrade, Labenz, Linau, Lüchow, Sandesneben, Schiphorst, Schönberg, Schürensöhlen, Siebenbäumen, Sirksfelde, Steinhorst, Stubben und Wentorf aus dem Amt Sandesneben-Nusse.[3] Von 1969 bis 2013 sowie in den Jahren 2021 und 2025 gewann der jeweilige Kandidat der SPD den Wahlkreis. 2017 hatte die Kandidatin der CDU, Claudia Schmidtke, das Direktmandat gewonnen; ihr folgte 2021 und 2025 Tim Klüssendorf (SPD).

Wahlkreis 11: Lübeck

Wahlkreis 11 (2025)
Staat Deutschland
Bundesland Schleswig-Holstein
Wahlkreisnummer 11
Einwohner 236.400[1]
Wahlberechtigte 178.245[2]
Wahldatum 23. Februar 2025
Wahlbeteiligung 80,2 %[2]
Wahlkreisabgeordneter
Name
Tim Klüssendorf
Partei SPD
Stimmanteil 28,1 %[2]

Wahlkreisgeschichte

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Wahl Wahlkreisname Gebietsbeschreibung
1949–1953 9 Lübeck Hansestadt Lübeck ohne die Stimmbezirke 28, 30–33, 35–42, 52–55, 57–59, 140–143 und 151–161[4]
1957–1961 9 Lübeck Hansestadt Lübeck ohne die Stimmbezirke 26, 28–33, 35–43, 45–49, 52–57, 145–148, 150–153, 155, 156, 158 und 160[5]
1965–1998 11 Lübeck Hansestadt Lübeck
2002–2005 11 Lübeck Hansestadt Lübeck, vom Kreis Herzogtum Lauenburg die Ämter Berkenthin und Sandesneben
seit 2009 11 Lübeck Hansestadt Lübeck, vom Kreis Herzogtum Lauenburg das Amt Berkenthin sowie vom Amt Sandesneben-Nusse die Gemeinden Grinau, Groß Boden, Groß Schenkenberg, Klinkrade, Labenz, Linau, Lüchow, Sandesneben, Schiphorst, Schönberg, Schürensöhlen, Siebenbäumen, Sirksfelde, Steinhorst, Stubben und Wentorf

Wahlkreisabgeordnete

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Wahl Abgeordneter Partei Stimmen
in %
1949 Paul Bromme SPD 35,8
1953 Paul Bock CDU 42,3
1957 Helmut Wendelborn CDU 52,3
1961 43,5
1965 47,7
1969 Björn Engholm SPD 49,9
1972 58,8
1976 54,1
1980 55,7
1983 Reinhold Hiller SPD 48,6
1987 46,3
1990 43,1
1994 45,7
1998 51,3
2002 Gabriele Hiller-Ohm SPD 50,8
2005 49,7
2009 36,7
2013 40,7
2017 Claudia Schmidtke CDU 35,3
2021 Tim Klüssendorf SPD 34,1
2025 28,1

Wahlergebnisse

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Bundestagswahl 2025

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KandidatenParteien/ListenErststimmenZweitstimmen
Stimmen%Stimmen%
Tim Klüssendorfgewählt im WKSPD39.80928,130.02621,1
Christopher LötschCDU33.69523,832.03722,5
Bruno HönelGRÜNE27.47719,425.44417,9
Robert Paul Günter SchörckFDP4.0282,85.5473,9
Kerstin PrzygoddaAfD21.97215,522.25415,7
Andreas MüllerDie Linke10.1757,214.92110,5
SSW2.6641,9
Die PARTEI1.1470,8
Sebastian Kai IsingFreie Wähler1.9601,41.0060,7
Kathrin Uta OstertagVolt2.3501,71.5291,1
Lüder Paul Wilhelm MöllerMLPD2860,2900,1
BÜNDNIS DEUTSCHLAND1980,1
BSW5.3073,7
Gesamt141.752100142.170100
Ungültige Stimmen1.2470,98290,6
Wähler142.99980,2142.99980,2
Wahlberechtigte178.245178.245
Quellen: Die Bundeswahlleiterin: Kandidaten, Wahlergebnis

Bei der Bundestagswahl 2025 trat Tim Klüssendorf, der seit 2021 dem Bundestag angehört hatte, auf Platz 1 der Landesliste der SPD und als Direktkandidat im Wahlkreis an.[6] Er wurde als Direktkandidat gewählt; für Bruno Hönel (B90/Die Grünen) aus Lübeck reichte der sechste Platz auf der Landesliste seiner Partei nicht für eine zweite Amtszeit. An seiner Stelle wurde die AfD-Direktkandidatin im Wahlkreis, Kerstin Przygodda aus Malente (Kreis Ostholstein), mit Platz 4 auf der AfD-Landesliste gewählt. Sie war zuvor seit 2017 in Berlin Referentin des AfD-Abgeordneten Martin Reichardt gewesen.[7]

Bundestagswahl 2021

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Bundestagswahl 2021 – WK Lübeck
Zweitstimmen
 %
40
30
20
10
0
30,7
23,0
17,6
10,2
6,6
4,6
1,3
6,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+5,3
+10,2
−11,9
−0,7
−2,3
−4,8
+1,3
+2,9
Direktkandidat(in)[8] Partei[9] Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Claudia Schmidtke CDU 21,3 17,6
Tim Klüssendorf SPD 34,4 30,7
Heike Stegemann FDP 7,1 10,2
Bruno Hönel GRÜNE 22,1 23,0
David Jenniches AfD 6,4 6,6
Emil Tankacheyev DIE LINKE 3,2 4,6
Alexander Schacht Die PARTEI 1,7 1,0
Gregor Voht FREIE WÄHLER 1,3 1,0
- NPD - 0,1
- ÖDP - 0,1
Lüder Möller MLPD 0,2 0,1
Uta Kemper dieBasis 1,2 1,2
Wilfried Emil Link DKP 0,1 0,0
Jennifer Wobusa du. 0,2 0,1
Lutz Nielsen LKR 0,1 0,1
- Die Humanisten - 0,2
- Tierschutzpartei - 1,1
- SSW - 1,3
- Team Todenhöfer - 0,5
Fabio Sanchez Copano Volt 0,6 0,4
- V-Partei³ - 0,1
Thorsten Kerkhoff Einzelbewerber 0,2 -

Bundestagswahl 2017

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Bundestagswahl 2017 – WK Lübeck
 %
30
20
10
0
29,5
25,4
12,8
10,9
9,4
8,9
3,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−4,8
−8,7
+1,7
+6,1
+2,9
+4,6
−1,8
 
Briefwahlunterlagen der Wahl am 24. September 2017

Die CDU nominierte die Herzchirurgin Claudia Schmidtke, die sich im Dezember 2016 in einer Kampfkandidatur gegen den Lübecker Bürgerschaftsabgeordneten Burkhart Eymer durchgesetzt hatte.[10] Schmidtke war nach zwei Jahren CDU-Mitgliedschaft angetreten, um „nach fünf Jahrzehnten […] der SPD das Direktmandat abzunehmen“.[10] Gabriele Hiller-Ohm (SPD) scheiterte bei ihrer fünften Kandidatur um das Direktmandat, zog aber über die SPD-Landesliste erneut in den Bundestag ein.[11]

Sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen kam Bündnis 90/Die Grünen auf den dritten Platz. Ihr Kandidat Thorsten Fürter hatte auf Wahlkampf im Internet gesetzt.[12] Die Linke hatte ihren Kreisvorsitzenden Sascha Luetkens nominiert. Er konnte jedoch nicht zur Wahl antreten, weil beim Einreichen der Wahlunterlagen das Formblatt für den Kandidatenvorschlag der Partei fehlte.[13]

Direktkandidat(in) Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Claudia Schmidtke CDU 35,3 29,5
Gabriele Hiller-Ohm SPD 33,8 25,4
Thorsten Fürter GRÜNE 13,0 12,8
Timo Jeguschke FDP 6,5 10,9
- DIE LINKE - 9,4
Hans-Eberhard Knust AfD 8,6 8,9
- NPD - 0,3
Ingo Voht FREIE WÄHLER 2,0 0,8
Lüder Möller MLPD 0,7 0,1
- BGE - 0,4
- ÖDP - 0,2
- Die PARTEI - 1,4

Bundestagswahl 2013

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Bundestagswahl 2013 – WK Lübeck
(in %)[14]
 %
40
30
20
10
0
34,2
34,1
11,1
6,5
4,8
4,3
2,4
2,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+7,1
+4,0
−2,8
−3,4
−9,4
+4,3
−0,6
+0,8

Die SPD nominierte im Februar 2013 die bisherige Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm.[15] Alexandra Dinges-Dierig wurde im Oktober 2012 von der Lübecker CDU ohne Gegenkandidaten und mit 89,2 Prozent der Stimmen zur Direktkandidatin gewählt. Sie wurde über einen aussichtsreichen Landeslistenplatz abgesichert.

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Gabriele Hiller-Ohm SPD 40,7 34,1
Alexandra Dinges-Dierig CDU 36,4 34,3
Gerrit Koch FDP 2,4 4,8
Spyridon Aslanidis GRÜNE 7,7 11,1
Jens Schulz LINKE 5,4 6,5
Moritz von Allwörden PIRATEN 2,3 2,4
Thomas Misch Freie Wähler 0,9 0,6
Christoph Elfenkämper AfD 3,4 4,3
Kai Otzen NPD 0,8 0,8
Rentner - 0,3
MLPD - 0,1
Tierschutzpartei - 0,7

Bundestagswahl 2009

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Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Gabriele Hiller-Ohm SPD 36,7 30,2
Anke Eymer CDU 30,3 27,2
Wilhelm Melchers FDP 11,0 14,2
Volker Koß GRÜNE 11,6 13,8
Sascha Thomas LINKE 9,1 9,9
Thomas Wulff NPD 1,3 1,2
PIRATEN 2,5
RENTNER 1,0

Einzelnachweise

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  1. Strukturdaten 011: Lübeck. Bundeswahlleiterin, abgerufen am 23. Februar 2025.
  2. a b c 2021 Ergebnisse 011: Lübeck. Bundeswahlleiterin, abgerufen am 23. Februar 2025.
  3. Amtliche Wahlkreiseinteilung 2013 (Memento vom 21. Januar 2016 im Internet Archive)
  4. Wahlgesetz zum zweiten Bundestag vom 8. Juli 1953, Bundesgesetzblatt 1953 Teil I, S. 470
  5. Bundeswahlgesetz vom 7. Mai 1956, Bundesgesetzblatt 1956 Teil I, S. 383
  6. Neumünster: Spitzenkandidat der Nord-SPD ist Tim Klüssendorf. In: NDR.de. 7. Dezember 2024, abgerufen am 6. März 2025.
  7. Kai Dordowsky: AfD-Politikerin aus Malente vertritt Lübeck im Bundestag. In: LN-online. 5. März 2025, abgerufen am 6. März 2025.
  8. 011: Lübeck. Kreiswahlvorschläge. In: bundeswahlleiter.de. Bundeswahlleiter, abgerufen am 12. September 2021.
  9. Schleswig-Holstein. Landeslisten der Parteien. In: bundeswahlleiter.de. Bundeswahlleiter, abgerufen am 12. September 2021.
  10. a b Kai Dordowsky: Die Quereinsteigerin. In: ln-online. 21. September 2017, abgerufen am 25. September 2017.
  11. Bundestagswahl 2017: Gewählte Bewerber. Bundeswahlleiter, abgerufen am 25. September 2017.
  12. Josephine von Zastrow: Lübeck wird schwarz.@1@2Vorlage:Toter Link/m.ln-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: ln-online. 25. September 2017, abgerufen am 25. September 2017
  13. Kai Dordowsky: Linken-Kandidat kann nicht zur Bundestagswahl antreten.@1@2Vorlage:Toter Link/m.ln-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: ln-online. 27. Juli 2017, abgerufen am 25. September 2017.
  14. Amtliches Endergebnis der Bundestagswahl am 22. September 2013 im Wahlkreis Lübeck (Memento vom 2. September 2016 im Internet Archive)
  15. Torsten Teichmann: Klares Ja zu Hiller-Ohm. In: ln-online. 2. Februar 2013, abgerufen am 21. Februar 2013.
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