Burgen- und Schlösserweg
Der Burgen- und Schlösserweg (tschechisch Zemská cesta) ist ein rund 215 km langer Weitwanderweg durch die Kulturlandschaften des Mühlviertels (Österreich) und Südböhmens (Tschechien). Der grenzüberschreitende Themenweg erschließt insgesamt 19 Burgen und Schlösser.
Wegführung
BearbeitenDer Weitwanderweg verbindet das Donaustädtchen Grein mit Velešín in Tschechien. Im südlichen Teil teilt sich der Weg in eine Süd- und Nordroute (welche zusammen auch als Rundkurs begangen werden können). Entlang der Nordroute führt er durch die Gemeinden Grein, Klam, Bad Kreuzen, St. Thomas am Blasenstein, Pierbach, Schönau im Mühlkreis, Gutau, Kefermarkt, Lasberg, Freistadt, Rainbach im Mühlkreis, Windhaag bei Freistadt, Dolní Dvořiště, Bujanov, Benešov nad Černou, Kaplice, Soběnov, Netřebice, Svatý Jan nad Malší und Velešín. Mit der Südroute werden anstatt der Gemeinden Pierbach und Schönau die Gemeinden Windhaag bei Perg, Rechberg, Bad Zell und Tragwein erreicht.[1] Aufwärts sind knapp 4800 und abwärts gut 4930 Höhenmeter zu überwinden.[2]
Burgen und Schlösser am Wegesrand
BearbeitenDie Burgen und Schlösser sind nach Region (Oberösterreich, Südböhmen) und Namen sortiert:
Entstehungsgeschichte
BearbeitenEine erste Wegvariante entstand bereits in den 1980er Jahren. Der Weg verlief damals nur auf der österreichischen Seite von Grein bis Freistadt, wobei auch Saxen, Reichenstein und Liebenau durch Stichwege einbezogen waren.[3] 1994 brachten Fritz Fellner, Kustos des Mühlviertler Schlossmuseums in Freistadt, und Ingrid Wiederschwinger hierfür den passenden Wanderführer mit Wanderkarte heraus.[4] Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Fördermöglichkeiten der EU boten schließlich eine Basis, den Wanderweg grenzüberschreitend weiterzuentwickeln. Im Programm ETZ AT-CZ 2007-2013 wurde ein grenzübergreifendes Projekt „Burgen- und Schlösserweg / Zemská cesta“ erstellt, womit die Burgen des Vereins „Hrady na Malší“ aufgenommen wurden.[5] Der Weg wurde in der Folge durchgängig ausgeschildert und einige Burgen baulich aufgewertet. Im Jahr 2017 reichte man unter der Leadpartnerschaft des Verbandes Mühlviertler Alm neuerlich ein Projekt im Rahmen des Programms Interreg V-A Österreich – Tschechische Republik (ATCZ91) ein, welches im selben Jahr genehmigt wurde.[6] Neben weiteren Investitionen auf einigen Burgen (Pořešín, Tichá, Prandegg und Kreuzen) werden ein Audioguide (für alle 19 Objekte), ein Wanderführer, eine Homepage und Marketingaktivitäten umgesetzt.[7]
Literatur
Bearbeiten- Andreas Hunger: Burgen- und Schlösserweg. Wandern auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte. Weitwandern im Mühlviertel und in Südböhmen. www.buschweg.at. Hrsg.: Verband Mühlviertler Alm. Eigenverlag, Unterweißenbach 2019 (buschweg.at [PDF]).
Weblinks
Bearbeiten- Homepage Zemská cesta. Burgen- und Schlösserweg. In: buschweg.at (deutsch, tschechisch, englisch).
- Homepage Hrady na Malší (deutsch Burgen an der Maltsch). In: hradynamalsi.cz.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hunger 2019, S. 120.
- ↑ Burgen- und Schlösserweg. Wegbeschreibung. In: buschweg.at. Abgerufen am 21. Dezember 2019.
- ↑ Archiv Fremdenverkehrsverband Unterweißenbach: Burgen- und Schlösserweg. 1988.
- ↑ Fritz Fellner, Ingrid Wiederschwinger: Mühlviertler Burgen- und Schlösserweg: von Freistadt bis Grein. Landesverlag, Linz 1994, ISBN 978-3-85214-605-8, S. 80.
- ↑ Burgen- u. Schlösserweg von der Maltsch zur Donau (Burgen- u. Schlösserweg/Zemská cesta) Start date: Apr 29, 2010, End date: Aug 31, 2013. In: up2europe.eu. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
- ↑ Project - Hiking on the tracks of the common ancestors on the castle trail in the border region Mühlviertel / South Bohemia - old handicraft and historical construction culture is applied and experienced between Maltsch and Danube in the present. In: keep.eu. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
- ↑ Wandern auf den Spuren der gemeinsamen Vorfahren auf dem Burgen- und Schlösserweg in der Grenzregion Mühlviertel/Südböhmen – altes Handwerk und historische Baukultur wird zwischen Maltsch und Donau in der Gegenwart angewendet und erlebbar gemacht. In: AT-CZ.eu. Abgerufen am 19. Dezember 2019.