Café Traxlmayr
Das Café Traxlmayr in Linz ist ein traditionelles Kaffeehaus im Altwiener Kaffeehausstil. Es wurde 1847 gegründet und befindet sich bis heute in Familienbesitz.
Geschichte
BearbeitenDas Kaffeehaus wurde 1838 von Josef Hartl an der heutigen Promenade gegründet und galt als Treffpunkt der Honoratioren und Fugger der Stadt Linz.[1] Durch die Ehe seiner Tochter Anna mit Josef Traxlmayr ging das Kaffeehaus an die Familie Traxlmayr über. Nach dem Tod Josef Traxlmayrs im Jahr 1904 ließ sein Sohn Wilhelm das Café im Jahr 1905 nach Plänen Mauriz Balzareks, eines Schülers Otto Wagners, grundlegend umgestalten und erweitern. Die gerade Linienführung und zahlreiche geometrische Ornamente weisen dabei bereits auf die aufkeimende Neue Sachlichkeit hin. 1918 übernahm Wilhelms Schwester, Klara Traxlmayr, die Geschäftsführung.[1] Während des Zweiten Weltkriegs brachten die schlechte Versorgungslage und ein verheerender Bombentreffer den Betrieb zeitweise zum Erliegen, schon bald nach Kriegsende erfolgte jedoch der Wiederaufbau.
Das Kaffeehaus wird in diversen literarischen Werken als Schauplatz erwähnt.[2][3] Regelmäßig werden außerdem Lesungen, Jazz-Konzerte oder Gespräche mit Politikern und Kulturschaffenden, wie Stefan Ruzowitzky, Alexander Van der Bellen und Christian Kern, veranstaltet.
Nachdem das Café vierzig Jahre lang von der Familie Kriftner geführt worden war, übernahm im Jahr 2009 der Urenkel des Namensgebers, der Physiker Ulrich Traxlmayr, gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Traxlmayr die Leitung des Familienbetriebs.[4]
Literatur
Bearbeiten- Renate Perfahl: Café Traxlmayr – Geschichte und Geschichten um das traditionsreiche Linzer Kaffeehaus. Buchverlag Franz Steinmaßl, Grünbach 1997, ISBN 3-900943-53-2.
Weblinks
Bearbeiten- Jonathan Bousfield, Rob Humphreys, Kev Reynolds: The Rough Guide to Austria. 2001, S. 232 (als Google-Book).
- Plaudern, Kaffee und ein bisschen Gesehenwerden: Zutaten zum Traditionscafé. In: OÖN. 8. Mai 2007, abgerufen am 19. Oktober 2008.
- Traxlmayr eröffnet. In: OÖN. 23. Januar 2009, abgerufen am 3. Januar 2019.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Andrea Leonhartsberger: Freizeiträume und Freizeitaktivitäten des Linzer Bürgertums in der Franzisko-Josephinischen Epoche. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1994. Linz 1995, S. 102 f. (ooegeschichte.at [PDF]).
- ↑ Ernst Koref: Die Gezeiten meines Lebens. Jugend & Volk, 1980, S. 443 (als Google Book).
- ↑ Ilse Aichinger: Unglaubwürdige Reisen. Herausgegeben von Simone Fässler, Franz Hammerbacher, Fischer Verlag, 2005, ISBN 978-3-100005-27-4 (als Google Book).
- ↑ Österreich vom 8. Jänner 2009.
Koordinaten: 48° 18′ 16″ N, 14° 17′ 14″ O