Calenberg (Warburg)
Calenberg ist eine Ortschaft von Warburg im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) mit etwa 435 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) und liegt ca. 4,5 km südlich der Kernstadt Warburg am Calenberger Bach.
Calenberg Hansestadt Warburg
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Koordinaten: | 51° 28′ N, 9° 10′ O |
Höhe: | 199 m |
Fläche: | 3,87 km² |
Einwohner: | 426 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 34414 |
Vorwahl: | 05641 |
Lage von Calenberg in Warburg
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Die Höhenburg Calenberg
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Der Ort ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fürstentum Calenberg in Niedersachsen.
Geschichte
BearbeitenHauptstädte und Städte des Hochstifts Paderborn bis 1802/03 (Stand 1789): |
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Paderborn, Warburg, Brakel, Borgentreich | Beverungen, Borgholz, Bredenborn, Büren, Driburg, Dringenberg, Gehrden, Calenberg, Kleinenberg, Lichtenau, Lippspringe, Lügde, Nieheim, Peckelsheim, Salzkotten, Steinheim, Vörden, Willebadessen, Wünnenberg |
Aus der Zeit von 1500 bis 100 v. Chr. gibt es einige Funde (drei Grabhügel), eine Hünenburg und eine Wehranlage in Calenberg.
Um 700 wurde das Gebiet christianisiert. Ab 1018 wurde am Fuße des Calenberger Bergsporns gesiedelt. Zwei Jahre später gehen die Besitzungen in der Region rund um Warburg inklusive Calenberg von Graf Dodiko, der keine Nachkommen hatte, an den Bischof von Paderborn über. Um 1250 wurde in Calenberg die Burg Calenberg von den Herren von Berkule gebaut. 1307 belehnte der Paderborner Bischof Otto die westfälische Familie derer von Papenheim mit der Burg, die sich bald Rave von Calenberg nannten.[2] Ihnen wurden auch die Patronatsrechte über das Kloster Wormeln übertragen, die zuvor den Grafen von Everstein gehörten. 1321 wurde erstmals ein Pfarrer mit Namen Plebanus Dietrich in Calenberg erwähnt. Calenberg gehörte damit seit seiner Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Hochstift Paderborn im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.
siehe auch Burg Holthusen
1326 wurde die Burg Calenberg in einem Vertrag erneut an die Pappenheimer verlehnt. In dem Vertrag wird der Ort als Stadt bezeichnet. Im Hochstift Paderborn gehörte die Stadt Calenberg zu den Landständen und durfte am Landtag des Stifts im Städtischen Kollegium teilnehmen. 1606 wurde die Kapelle von Calenberg zur Pfarrei erhoben und der Nachbarort Dalheim der Calenberger Kirche zugeordnet. Erstmals wurde 1682 in Calenberg ein Lehrer mit Namen Johann Hoppen erwähnt.
Name
BearbeitenFür den heutigen Ortsnamen Calenberg gibt es folgende historische Bezeichnungen: Calenberge, Calenberghe, Kalenberge. Kalinberge, Kalenberghe.
19. Jahrhundert
BearbeitenPreußische Truppen rückten im Vorgriff auf die Entscheidungen des Reichsdeputationshauptschlusses im August 1802 in das Hochstift Paderborn ein. Von 1807 bis 1813 gehörte Calenberg zum Königreich Westphalen bzw. zum Canton Volkmarsen im Distrikt Cassel des Departements der Fulda. Nach dem Wiener Kongress fiel Calenberg 1815 wieder an Preußen und gehörte zur neu eingerichteten preußischen Provinz Westfalen. Calenberg wurde dem 1816 neugegründeten Kreis Warburg mit der Kreisstadt Warburg und dem Amt Warburg-Land im Regierungsbezirk Minden zugeordnet. Ab 1871 war Calenberg Teil des Deutschen Reiches.
20. Jahrhundert
Bearbeiten1912 erhielt Calenberg eine Elektrizitätsversorgung. 1904 wurde die Genossenschaftsbank Calenberger Spar- und Darlehenskassen-Verein eGmbH gegründet, die 1954 mit der späteren Spar- und Darlehenskasse Warburg eG fusionierte. 1929 bekam Calenberg eine Poststelle, die 1972 geschlossen wurde. 1945–1949 war Calenberg Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 durch die Bundesrepublik Deutschland. Am 1. Januar 1975 mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes wurde Calenberg eine Ortschaft von Warburg.[3] Mitte der 1970er-Jahre wurde in überwiegender Eigenleistung der Calenberger Bürger eine Dorfgemeindehalle errichtet.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Burg Calenberg
- Alte Kapelle
- Forsthaus Calenberg
- Mausoleum
- Eulenturm (Warte Calenberg)
- Holsterburg
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Schützenfest
- Waldfest (2-jähriger Turnus)
Vereine
BearbeitenSportverein SF Calenberg, Freiwillige Feuerwehr der Hansestadt Warburg - Löschgruppe Calenberg, Hallenförderverein, Schützenverein (1745 wiedergegründet), Dorftreff Altes Spritzenhaus
Umgebung
BearbeitenNachbarorte sind Wormeln, Herlinghausen, Welda und Dalheim (Warburg) in Westfalen sowie Wettesingen in Hessen.
Bekannte Personen
Bearbeiten- Herren von Berkule
- von Pappenheim
- Rave von Calenberg
- Hugo Schuchard (1825–1886), Eigentümer und Bauherr beim Umbau der Burg Calenberg 1880–1884
- Walter Strümper (1926–2019), Verwaltungsbeamter und Autor
Literatur
Bearbeiten- Brinkmann, Bernhard (1986): Calenberg. In: Mürmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Warburg: Hermes, S. 441–443. ISBN 3-922032-07-9.
- Strümper, Hannelore (1995): Calenberg. Ein Bildband über Kunst, Baudenkmäler, christliche Zeichen und Erinnerungen. Warburg, Wettesinger Weg 5: ESC-Eigenverl. Strümper.
- Strümper, Walter (1994) (Hrsg.): Aus Calenbergs vergangenen Tagen. Mitteilungsblatt und Heimatbrief des Ortsheimatpflegers. Warburg: ESC-Verl. Calenberg.
- Waldeyer, Adalbert (1994): Calenberg. Mosaiksteine seiner Geschichte. Warburg: Hermes-Verlag.
- Waldeyer, Adalbert (2004) (Hrsg.): Chronik des Schützenvereins Calenberg. Warburg: ESC-Verl. Calenberg.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Michael Lagers: Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15. Jahrhunderts. Untersuchungen zum Auf- und Ausbau niederadliger Machtstrukturen, Paderborn 2013, ISBN 978-3-89710-551-5, S. 296f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).