Canon Reffye de 85 mm
Die Canon Reffye de 85 mm (auch Modèle 1873 oder Canon de campagne de 7 genannt) war ein Geschütz des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich ein Vorderlader, wurde es nachträglich mit einem Schraubenverschluss ausgestattet.[4]
Canon Reffye de 85 mm | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | Canon Reffye de 85 mm |
Entwickler/Hersteller | „Arsenal d’Indret, Anciens Établissements Cail“ (Paris 18°) „Atelier de Construction de Tarbes“[1][2] |
Entwicklungsjahr | 1870 |
Produktionsstart | 1873 |
Stückzahl | ca. 2000 |
Modellvarianten | Canon de Reffye de 75 mm (oder „de 5“) |
Technische Daten | |
Gesamtlänge | 4,65 m (mit Feldgeschützlafette)[3] 5,15 m (mit Festungs-/Belagerungslafette)[3] |
Rohrlänge | 2,12 m |
Kaliber | 85 mm |
Kaliberlänge | L/20.28 |
Anzahl Züge | 14 |
Drall | 8,35° rechtsdrehend |
Kadenz | 2[3] Schuss/min |
Höhenrichtbereich | Feldgeschützlafette −4° bis +27° Belagerungs- und Festungslafette −10° bis +30° Kasemattlafette[3] −10° bis +30° Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | 360° |
Ausstattung | |
Ladeprinzip | Hinterlader mit Drehkurbelverschluss System Reffye |
Munitionszufuhr | manuell |
Konstrukteur war Général Jean-Baptiste Verchère de Reffye[5] als Direktor des „Atelier de Meudon“[6] und Direktor der „Fabrique d’armes et de canons de Tarbes“. Es war eine der ersten Kanonen mit einem Schraubverschluss, das Rohr war aus Bronze gefertigt und hatte eine Länge von 2,12 Metern. Verschossen wurde eine Granate mit einem Gewicht von 7 kg. Von der französischen Armee 1873 eingeführt, wurde das Geschütz bereits ab 1875 durch die Canon Lahitolle de 95 mm ersetzt, fand sich aber noch bis 1906 in den Festungen.
Der Verschluss mit unterbrochenem Gewinde war ein völlig neues System, von dem eine spätere Version für die Geschütze des System de Bange verwendet wurde. Es war eine relativ effektive Waffe, was an der Verwendung von einem Vorläufer der Patronenmunition gegenüber der bis dahin üblicherweise verwendeten Pulversäckchen lag. Der Verschluss konnte nach hinten ausgezogen und dann in einem Scharnier nach links geschwenkt werden. Geladen wurde zuerst die Granate oder das Schrapnell, anschließend die Pulverkartusche. Diese bestand aus sechs Presspulverringen in einer Hülse aus Pappmaché mit einem Metallboden. Dadurch wurde ein schnelleres Laden ermöglicht.
Weitere technische Daten
Bearbeiten- Geschossgewicht: Sprenggranate 7,1 kg, Schrapnell 7,86 kg
- Maximale Schussweite: 5781 m (Feldgeschütz)
6200 m (Belagerungs- und Festungsgeschütz)[3] - Lafetten: Feldgeschützlafette Tarbes Mle 1873
Kasemattlafette für Geschütz 5 und 7 Mle 1876
Belagerungs-/Festungslafette Mle 1880 - Kosten: 2600 Goldfrancs (mit Bronzerohr)
5000 Goldfrancs (mit Stahlrohr)[3] - Gewicht des Rohres: 650 kg (Bronzerohr)
620 kg (Stahlrohr) - Gesamtgewicht:
- mit Bronzerohr:
1285 kg (Feldlafette)[3]
1768 kg (Festungs-/Belagerungslafette mit Rädern Typ 95)[3]
1876 kg (Festungs-/Belagerungslafette mit Rädern Typ Arbel)[3]
1275 kg (Kasemattlafette Typ 5 und 7)[3]
mit Stahlrohr:
1255 kg (Feldlafette)[3]
1738 kg (Festungs-/Belagerungslafette mit Rädern Typ 95)[3]
1846 kg (Festungs-/Belagerungslafette mit Rädern Typ Arbel)[3]
1245 kg (Kasemattlafette Typ 5 und 7)[3]
- Azimut: 81° (Feldlafette)[3]
81° (Festungs-/Belagerungslafette)[3] - Bedienungsmannschaft: 5
- Vorgängermodelle:
- Canon de 12 livres (Zwölfpfünder)
- Canon de 8 livres (Achtpfünder)
- Canon de 6 livres (Sechspfünder)
- Canon de 4 livres (Vierpfünder)
- Nachfolgemodelle:
- Im Dienst: bis 1906
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Risszeichnung der Canon de Reffye (Bronzerohr)
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Detail des Verschlusses (Musée de l’Armée, Paris)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Figuier – Les Merveilles de la science auf Wikisource
- ↑ Gazette des Armes. Nr. 193, September 1989
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Le canon de 7 de Reffye modèle 1873. In: Fortiff’Séré
- ↑ Françoise und Claude Larronde: Le canon à balles pendant la guerre de 1870–1871. In: Art et Histoire à Vic-en-Bigorre
- ↑ Françoise und Claude Larronde: Souvenir du général Verchère de Reffye. In: Art et Histoire à Vic-en-Bigorre
- ↑ The United Service Magazine. Nr. 129, Mai–August 1872, S. 11.
Weblinks
Bearbeiten- [1] in Fortiff’Séré