Carl-Uwe Steeb

deutscher Tennisspieler

Carl-Uwe „Charly“ Steeb (* 1. September 1967 in Aalen) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler.

Carl-Uwe Steeb Tennisspieler
Spitzname: Charly
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 1. September 1967
(57 Jahre)
Größe: 180 cm
Gewicht: 75 kg
1. Profisaison: 1986
Rücktritt: 1996
Spielhand: Links
Trainer: Stefan Schasselhuber
Preisgeld: 2.320.082 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 212:212
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 14 (15. Januar 1990)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (1988)
French Open AF (1992)
Wimbledon 2R (1989)
US Open AF (1991)
Doppel
Karrierebilanz: 72:79
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 41 (15. Mai 1989)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 2R (1989)
French Open 2R (1987, 1993)
Wimbledon 1R (1989)
US Open 2R (1989)
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere als Spieler

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Der Linkshänder Carl-Uwe Steeb, genannt „Charly“, begann seine Profikarriere 1986. Drei Jahre zuvor gewann er die deutsche U-16-Meisterschaft. In der ATP-Weltrangliste erreichte er seine beste Platzierung 1990 mit dem 14. Platz. Er gewann mit dem Titeln in Gstaad 1989, Genf 1991 sowie Moskau 1995 drei Turniere im Einzel.

Bekannt machten Steeb vor allem seine Einsätze als zweiter Einzelspieler der deutschen Davis-Cup-Mannschaft. 1988 bezwang er im Finale im schwedischen Göteborg den damaligen Weltranglistenersten Mats Wilander nach 0:2-Satzrückstand mit 8:10, 1:6, 6:2, 6:4, 8:6 (erst im darauffolgenden Jahr wurde auch im Davis Cup für die ersten vier Sätze der Tie-Break eingeführt). Boris Becker besiegte im anschließenden zweiten Einzel Stefan Edberg und siegte im Doppel an der Seite von Eric Jelen gegen Stefan Edberg und Anders Järryd, wodurch sich Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs den Davis Cup sicherte. Im Jahr darauf erreichte Charly Steeb mit der deutschen Mannschaft erneut das Davis-Cup-Finale. In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart konnte man erneut gegen Schweden den Titel holen. Zwar verlor Steeb seine beiden Einzel gegen Mats Wilander und Stefan Edberg, Boris Becker bezwang jedoch Edberg, siegte mit Eric Jelen gegen das schwedische Doppel Anders Järryd und Jan Gunnarsson und errang mit einem Sieg über Wilander schließlich den entscheidenden dritten Punkt. Auch beim dritten und bisher letzten deutschen Davis-Cup-Triumph war Carl-Uwe Steeb Mitglied des deutschen Teams, allerdings nur als Ersatzmann für die beiden Einzelspieler Michael Stich und Marc-Kevin Goellner sowie Patrik Kühnen, der an der Seite von Stich im Doppel zum Einsatz kam.

1989 gewann er den World Team Cup. Diesen Erfolg konnte er als Kapitän des Siegerteams von 1998 wiederholen. Außerdem war er Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul im Einzel und Doppel sowie als Einzelspieler bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona.

Nach zehn Jahren als Profi beendete Steeb 1996 seine Spielerkarriere. Von 1999 bis 2001 war er als Nachfolger von Boris Becker Kapitän des deutschen Davis-Cup-Teams.

Legende
Grand Slam
Tennis Masters Cup
ATP Masters Series
ATP International Series Gold
ATP International Series (6)
ATP Challenger Series (1)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (2)
Sand (2)
Rasen (0)
Teppich (2)

Turniersiege

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ATP Tour
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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 16. Juli 1989 Schweiz  Gstaad Sand Schweden  Magnus Gustafsson 6:7, 3:6, 6:2, 6:4, 6:2
2. 23. Juni 1991 Italien  Genua Sand Spanien  Jordi Arrese 6:3, 6:4
3. 12. November 1995 Russland  Moskau Teppich (i) Tschechien  Daniel Vacek 7:65, 3:6, 7:66
Challenger Tour
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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 16. Juli 1995 Deutschland  Ulm Sand Marokko  Karim Alami 4:6, 7:6, 6:0

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 22. Oktober 1989 Japan 1870  Tokio Teppich (i) Vereinigte Staaten  Aaron Krickstein 2:6, 2:6
2. 14. Januar 1990 Australien  Sydney Hartplatz Frankreich  Yannick Noah 7:5, 3:6, 4:6
3. 18. Februar 1990 Belgien  Brüssel Teppich (i) Deutschland BR  Boris Becker 5:7, 2:6, 2:6
4. 15. November 1992 Russland 1991  Moskau Teppich (i) Schweiz  Marc Rosset 2:6, 2:6
5. 17. Januar 1993 Indonesien  Jakarta Hartplatz Vereinigte Staaten  Michael Chang 6:2, 2:6, 1:6

Turniersiege

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Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 9. Oktober 1988 Australien  Brisbane Hartplatz (i) Deutschland BR  Eric Jelen Kanada  Grant Connell
Kanada  Glenn Michibata
6:4, 6:1
2. 25. August 1991 Vereinigte Staaten  Long Island Hartplatz Deutschland  Eric Jelen Vereinigte Staaten  Doug Flach
Italien  Diego Nargiso
0:6, 6:4, 7:6
3. 15. November 1991 Russland 1991  Moskau Teppich (i) Deutschland  Eric Jelen Russland 1991  Andrei Tscherkassow
Russland 1991  Alexander Wolkow
6:4, 7:6

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 10. Mai 1992 Deutschland  Hamburg Masters Sand Deutschland  Michael Stich Spanien  Sergio Casal
Spanien  Emilio Sánchez
7:5, 4:6, 3:6
2. 2. Mai 1993 Deutschland  München Sand Tschechien  Karel Nováček Tschechien  Martin Damm
Schweden  Henrik Holm
0:6, 6:3, 5:7

Karriere als Funktionär

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Im Sommer 2007 übernahm er die Funktion des Turnierdirektors beim Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum. Nachdem das Turnier 2009 seinen Masters-Status verloren hatte, wurde die Zusammenarbeit mit dem DTB, der das finanzielle Risiko für dieses übernommen hatte, vorzeitig beendet. Sein Nachfolger wurde Michael Stich.[1]

Im Mai 2010 rief Steeb gemeinsam mit dem österreichischen Ex-Top-Spieler Alex Antonitsch die Website tennisnet.com ins Leben.[2] Im August desselben Jahres war er Turnierdirektor bei den 66. Austrian Open in Kitzbühel, die in diesem Jahr im Rahmen der ATP Challenger Tour stattfanden.[3]

2009 gründete er die Vermarktungs- und Managementagentur CHARLYSTEEB GmbH. Sie organisiert Sportevents und vermarktet Sportler wie z. B. Jan Ullrich.[4] Ende August 2013 musste die Firma, unter anderem wegen Fehlleistungen bei der Organisation der BMW Open 2013, Insolvenz anmelden.[5][6][7]

Steeb ist gelegentlich bei Tennis-Übertragungen auf Sport 1 an der Seite von Sascha Bandermann und Elmar Paulke als Experte und Co-Moderator zu sehen. Zuvor übte er diese Tätigkeit bereits beim ZDF aus.

Infolge der Insolvenz von Steebs Firma beschloss der Bundesausschuss des DTB Anfang November 2013 einstimmig, sich zeitnah von Steeb als Vizepräsident zu trennen.[8] Anfang Dezember erklärte Steeb selber seinen Rücktritt, der nach der nächsten Davis-Cup-Begegnung am 2. Februar 2014 erfolgen solle. Trotz des Bundesausschuss-Beschlusses vom November erklärte DTB-Präsident Karl-Georg Altenburg, er bedaure Steebs Ausscheiden sehr.[9]

Veröffentlichungen

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Einzelnachweise

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  1. Perform Media Deutschland GmbH: DTB beendet Zusammenarbeit mit Steeb. In: spox.de. 11. Januar 2009, abgerufen am 19. Dezember 2023.
  2. Jörn Krieger: Neues Webportal für Tennisfans. In: TV Digital. 18. Mai 2010, archiviert vom Original am 26. März 2016; abgerufen am 26. März 2016.
  3. Tennisstars halten den Austrian Open Kitzbühel die Treue. In: austrianopentennis.com. 12. Juli 2010, archiviert vom Original am 27. Juli 2010; abgerufen am 18. September 2013.
  4. Interessante Kombination: Steeb ist neuer Manager von Jan Ullrich. In: Hamburger Morgenpost. 25. Juli 2011, abgerufen am 17. Februar 2014.
  5. Sven Clausen: Carl-Uwe Steebs Firma muss Insolvenz anmelden. In: welt.de. 25. August 2013, abgerufen am 18. September 2013.
  6. Steeb bestätigt Insolvenz seiner Firma. In: spox.com. 25. August 2013, abgerufen am 17. Februar 2014.
  7. Philipp Schneider: Suche nach dem Schuldigen. In: sueddeutsche.de. 27. August 2013, abgerufen am 17. Februar 2014.
  8. Michael Neudecker: Alle gegen Steeb. In: sueddeutsche.de. 13. November 2013, abgerufen am 25. November 2013.
  9. Steeb tritt als Vize-Präsident zurück. In: kicker.de. 6. Dezember 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013.