Carl Christian Jügel
Carl Christian Jügel (* 2. Mai 1783 in Düren; † 9. September 1869 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Buchhändler und Verleger.
Leben
BearbeitenJügel wurde am 2. Mai 1783 in Düren geboren.[1] Mit seinen Eltern, dem Fabrikbesitzer Johann Friedrich Jügel und seiner Frau Anna Wilhelmine Kirberg, zog er nach Berlin, wo er 1797 Lehrling und 1804 Gehilfe in einer Buchhandlung wurde. 1808 zog er nach Frankfurt am Main, wo er erst in der Buchhandlung von Friedrich Wilmans und dann ab 1812 in Johann Karl Brönners Buchhandlung arbeitete.
Jügel berichtete über seine Zeit in der Buchhandlung Brönners viele bekannte Persönlichkeiten des Militärs und der Politik getroffen zu haben. Bei einer Hochzeit im Jahr 1815 trug Jügel auf einer Hochzeit ein Gedicht vor und traf Johann Wolfgang von Goethe, der ihn für seine Dichtung lobte.
Jügel gründete 1823 eine eigene Buchhandlung. Sie spezialisierte sich vor allem auf Fremdenverkehr und verlegte unter anderem Reisebücher. Er sorgte für die Verbreitung der Sprachlehrwerke von Heinrich Gottfried Ollendorff in Form von „Raubdrucken“, da in Frankfurt das französische Urheberrecht nicht galt.
1849 trat er sie an seine Söhne Franz und August ab und begann im Alter von 66 Jahren selbst zu schreiben.
1816 heiratete Jügel Maria Schönemann, die Nichte von Goethes Verlobten Lili Schönemann. Sie starb bereits 1831. Jügel war Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit. Zu Jügels Geschwistern zählen der Kupferstecher Friedrich Jügel sowie die Landschafts- und Porträtmalerin Henriette Jügel.
Carl Christian Jügel-Stiftung
BearbeitenDie Carl Christian Jügel-Stiftung wurde 1901 durch seine beiden Söhne gegründet. Das Stiftungsvermögen betrug etwa zwei Millionen Mark.[2] Sie diente der Wissenschaft und Ausbildung sowie Forschung. Mit dem Stiftungsvermögen wurde das Jügelhaus, das Hauptgebäude der Stiftungsuniversität Frankfurt gegründet.
Der Stiftung sind heute diverse andere Stiftungen angeschlossen.[3] Sie wird vom Magistrat der Stadt Frankfurt verwaltet.[4]
Werke
Bearbeiten- Das Puppenhaus, ein Erbstück in der Gontard’schen Familie. Bruchstücke aus den Erinnerungen und Familien-Papieren eines Siebenzigers. Frankfurt am Main 1857; archive.org.
Literatur
Bearbeiten- Karl Demeter: Die Frankfurter Loge zur Einigkeit 1742–1966. Kramer, Frankfurt am Main 1967, ohne ISBN, S. 114.
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes 1902–1908. Band 3 (Hartung – Kröner). Schmidt, Eberswalde 1905, S. 517–519. (Volltext auf zeno.org)
- Wilhelm Stricker: Jügel, Carl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 659 f.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Carl Christian Jügel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zinnmedaille Caroluz Jügeluz 87 mm. SINCONA Auktion 43, 23. Oktober 2017, Silbermünzen und Medaillen, Los 2109
- Jügel, Carl Christian. Hessische Biografie. (Stand: 30. April 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 517 ff. (zeno.org [abgerufen am 27. Mai 2016]).
- ↑ Ludwig Heilbrunn: Die Gründung der Universität Frankfurt a. M. Josef Baer & Co., Frankfurt am Main Juni 1915, Die Carl-Christian-Jügel-Stiftung, S. 33 (archive.org).
- ↑ Frankfurt am Main: Carl Christian Jügel-Stiftung. In: frankfurt.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2016; abgerufen am 27. Mai 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stiftungen, deren Vermögen in die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität. In: uni-frankfurt.de. 30. Dezember 1914, abgerufen am 27. Mai 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jügel, Carl Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Buchhändler |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1783 |
GEBURTSORT | Düren |
STERBEDATUM | 9. September 1869 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |