Castel Malosco

Burg im Trentino, Italien

Castel Malosco ist eine Höhenburg in Malosco, einer Fraktion der Gemeinde Borgo d’Anaunia im Trentino, die im Laufe der Jahrhunderte in ein Schloss umgewandelt wurde.

Castel Malosco
Süd- und Westseite von der SS 43dir gesehen

Süd- und Westseite von der SS 43dir gesehen

Alternativname(n) Castri Maluschi, Castro Maluscij, Schloss Malusk
Staat Italien
Ort Borgo d’Anaunia, Ortsteil Malosco
Entstehungszeit 1188 erstmals erwähnt
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand teilweise erhalten
Ständische Stellung bischöfliche Ministerialen, Adel
Bauweise Bruchstein
Heutige Nutzung leerstehend
Geographische Lage 46° 26′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 46° 26′ 14,4″ N, 11° 8′ 25,5″ O
Höhenlage 1000 m s.l.m.
Castel Malosco (Trentino-Südtirol)
Castel Malosco (Trentino-Südtirol)

Geschichte

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Die Burg war Sitz des gleichnamigen Geschlechts, Ministeriale der Bischöfe von Trient. Ihr Stammwappen mit der Rose[1] war das Gemeindewappen von Malosco. Der Bau dürfte als Stützpunkt zur Aufsicht und Kontrolle eines Wegnetzes entstanden sein. 1228 machte Peter von Malosco sein Testament und vererbte den Besitz an seine Brüder Berthold und Heinrich von Malosco.[2] 1347 versetzte Heinrich von Boymont, genannt Martein, seinen Neffen Ulrich Käfer von Boymont für eine Schuld von 600 Mark Berner „sein Gesäs und Thurm zu Maluse auf dem Nons“.[3] Nachdem der ältere Familienzweig 1512[4] erlosch, belehnte der Bischof von Trient Georg III. am 14. Mai 1512 seinen Bruder Eustach von Neideck († 1533), Hauptmann von Riva, mit dem „Schloss Malusk und Zugehör, so wie es zuvor Niclas von Malusk innegehabt“. Am 3. Oktober 1553 erhielt das Lehen Otto von Neidegg, kaiserlicher Rat und Kämmerer.

Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Anlage ihre Wehrfunktion. Wie aus dem Wappenstein mit der Jahreszahl 1576 hervorgeht ließ der kaiserliche Hauptmann Hieronymus Quarient zu Seregnano das Schloss umbauen.[5] Die Familie Guarienti von Seregnano und Malosco erhielt am 2. Mai 1716 das Grafendiplom[6] und ist 1820 im Mannesstamm erloschen.[7]

Eine weitere tiefgreifende Veränderung erfuhr das Gebäude als es 1863 vom österreichischen Staat zum Sitz des Bezirksgerichts Fondo umgebaut wurde. In dem Gebäude verrichtete später der Vater des Malers Fortunato Depero seinen Dienst. Das Schloss war nach 1918 im Eigentum des italienischen Staates. Bis in die 1980er Jahre wurde der Bau von verschiedenen Behörden genutzt. In den 1990er Jahren ging er in den Besitz der Provinz Trient über. Über eine Weiternutzung des renovierungsbedürftigen, leerstehenden Castel Malosco wurde seitdem mehrmals ergebnislos diskutiert.[8]

Beschreibung

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Der älteste Teil des Baus ist der Bergfried, der von einem jüngeren viereckigen Gebäudeteil aus dem 16. Jahrhundert umschlossen ist. Die Anlage umgibt noch teilweise eine Ringmauer mit Zinnen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Katia Lenzi, Katia Svaldi: Castel Malosco. In: E. Possenti, G. Gentilini, W. Landi, M. Cunaccia (Hrsg.): Castra, castelli e domus murate. Corpus dei siti fortificati trentini tra tardoantico e basso medioevo. Apsat 4. SAP Società Archeologica s.r.l., Mantua 2013, ISBN 978-88-87115-77-2, S. 213–217.
  • Silvia Vernaccini: Castelli e torri in Trentino. Touring Editore, Mailand 2004, ISBN 978-88-365-3124-0, S. 80.
  • Gian Maria Tabarelli, Flavio Conti: Castelli del Trentino. De Agostini, Novara 1981.
  • Carl Ausserer: Der Adel des Nonsberges: Sein Verhältnis zu den Bischöfen und zu den Landesfürsten, seine Schlösser, Burgen und Edelsitze, seine Organisation, Freiheiten und Rechte. Die „Nobili rurali“. In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Neunter Band, Selbstverlag, Wien 1899, S. 90–94 (Digitalisat).
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Commons: Castel Malosco – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Tiroler Wappen: Malosco; Malusco; Maluschg. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  2. Marco Bettotti: La nobiltà trentina nel medioevo, metà XII-metà XV secolo. Società editrice il Mulino, Bologna 2002, ISBN 978-88-15-08979-3, S. 187.
  3. Carl Ausserer: Der Adel des Nonsberges In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Neunter Band, Selbstverlag, Wien 1899, S. 91
  4. Tiroler Wappen: Malosco; Malusgg; Malussi. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  5. Carl Ausserer: Der Adel des Nonsberges In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Neunter Band, Selbstverlag, Wien 1899, S. 93
  6. Tiroler Wappen: Guarienti. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  7. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland: Hrsg. v. einigen dt. Edelleuten. Manz, 1863, S. 76.
  8. Alberto Mosca: Un progetto per Castel Malosco. In: nosmagazine.it. 19. Juli 2021, abgerufen am 29. Mai 2023 (italienisch).