Die Quarient (auch Quarienti, Guarienti) und Raal (auch Raall, Räal, Real) waren ein aus der Gegend von Verona stammendes tirolerisches Adelsgeschlecht, welches 1704 in den österreichischen Herrenstand erhoben wurde. Der Zweig Guarienti von Seregnano und Malosco erhielt 1716 das Grafendiplom und ist 1820 erloschen.

Wappen der Quarienti

Geschichte

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Castel Malosco

Die Quarienti stammen aus der Gegend von Verona und wurden 1460 in die Tiroler Adelsmatrikel eingetragen. Johann de Quarientis war der Kammerdiener von Erzherzog Ferdinand. Hieronymus von Guarient kämpfte 1557 als Obrist-Lieutenant für Ferdinand I. Zum kaiserlichen Hauptmann aufgestiegen erhielt er am 11. Februar 1561 eine Wappenbesserung und das Prädikat „von und zu Soragnän“.[1] 1576 kaufte er Castel Malosco auf dem Nonsberg. Johann von Quarient diente als Hauptmann von Philipp II. von Spanien und später als Obrist-Lieutenant der Stadt-Garde zu Wien unter Kaiser Matthias. Franz Anton von Quarient fungierte als kaiserlicher Hofrat, geheimer Referendar und niederösterreichischer Land-Untermarschall. Ignatius Christoph Freiherr von Guarient und Räal war kaiserlicher Hofkriegsrat und 1698 Abgesandter nach Moskau und 1706 zur Pforte.[2] Die Linie Guarienti von Seregnano und Malosco wurde am 2. Mai 1716 in den Grafenstand erhoben.[3]

Das Wappen der Quarienti besteht aus einem gevierteten Schild, Feld 1 und 4 gold mit einem Mohrenkopf mit Kopfbinde. Im Feld 2 und 3 schräg geteilt weiß, rot und schwarz.

Oben ein gekrönter offener Helme mit offenen Flügeln, der rechte schwarz mit einem goldenen Balken, der linke rot mit einem silbernen Balken, dazwischen auf der Krone zwei Turteltauben, die einen goldenen Ring[4] halten. Die Helmdecken sind rechts schwarz und Gold, links Silber und rot vermischt.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher’s grosses Wappenbuch: Die Wappen des Adels in Niederösterreich. Bauer & Raspe, 1983, S. 369.
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland: Hrsg. v. einigen dt. Edelleuten. Manz, 1863, S. 76.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Voigt, 1867, S. 296.
  • Johann Georg von Hoheneck: Die Löblichen Herren Herren Stände des Ertz-Hertzogthums Österreich ob der Ennß..., Passau 1732, S. 175–177
  • Johann Friedrich Gauhe: ...Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon... Band 1, Leipzig 1740, p. 717 – 719
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon: oder Handbuch über die historischen, genealogischen ..., Band 1, S. 306
  • Carl Ausserer: Der Adel des Nonsberges: Sein Verhältnis zu den Bischöfen und zu den Landesfürsten, seine Schlösser, Burgen und Edelsitze, seine Organisation, Freiheiten und Rechte. Die „Nobili rurali“. In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Neunter Band, Selbstverlag, Wien 1899, S. 93 (Digitalisat).

Anmerkungen

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  1. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 321.9
  2. Berichte von Ignatius Chr. in File:Nicolae Dobrescu - Documente și Regeste privitoare la Constantin Brâncoveanu.pdf, Register auf S. 431
  3. Tiroler Wappen: Guarienti. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 30. Mai 2023.
  4. laut Hoheneck erinnert der Ring an eine Schlacht 1547 zwischen Karl V. und dem Kurfürsten Johann Friedrich zu Sachsen, bei der Blasius von Q. dem Kurfürsten den Ring abnahm.