Cementerio General de Santiago

Hauptfriedhof von Santiago de Chile

Der Cementerio General de Santiago (amtlich Cementerio General de Recoleta) ist der Hauptfriedhof von Santiago de Chile.

Eingang des Cementerio General de Recoleta
Skulpturen auf dem Vorplatz des Cementerio General
Grabnischen auf dem Cementerio General
Gruft- und Erdbestattung sind die dominierenden Grabformen
Ältester Teil des Friedhofs im Norden des Geländes

Geschichte und Bedeutung

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Der am 9. Dezember 1821 von Bernardo O’Higgins in Recoleta eingeweihte Ort war der erste nach französischem Vorbild außerhalb des damaligen Stadtgebiets angelegte Friedhof der chilenischen Hauptstadt und gilt heute als Nationalfriedhof Chiles. Hier ruhen fast alle Präsidenten Chiles, darunter seit seiner Umbettung nach dem Ende der Diktatur auch Salvador Allende, sowie viele Prominente und bedeutende Künstler wie etwa Víctor Jara und Violeta Parra. Auf dem 86 Hektar großen Gelände sind etwa zwei Millionen Menschen bestattet. Das älteste Grabfeld mit heute zum Teil verwitterten und nicht mehr zuzuordnenden Gräbern befindet sich im nördlichen Bereich der Anlage. Deren heutige Gestalt geht auf die Planungen von Benjamín Vicuña Mackenna (1831–1886) als Intendant von Santiago zurück, nachdem die Friedhofshoheit in den 1870er und 1880er Jahren nach harten Auseinandersetzungen der Katholischen Kirche entzogen und dem Staat übertragen worden war. Der öffentliche Friedhof ermöglichte es nun, auch Nichtkatholiken, Besitzlose und andere Tote, die auf Kirchenfriedhöfen nicht bestattet werden durften und zuvor an einem Hang des Cerro Santa Lucía im Stadtzentrum abgelegt wurden, würdig zu beerdigen. 1965 wurde auf dem Cementerio General das erste Krematorium Chiles ( ) in Betrieb genommen, sodass seither auch Feuerbestattungen möglich sind. Auf der Ostseite des Friedhof befindet sich eine im Februar 1994 eingeweihte Gedenkstätte ( ) für die ermordeten und verschwundenen Opfer der Militärdiktatur.

Auf dem Friedhof begrabene Persönlichkeiten

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Liste mit Grabstellen

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Vermutetes Grab Erich Honeckers

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Nach seinem Tod am 29. Mai 1994 wurde der im chilenischen Exil verstorbene frühere Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, im Krematorium des Hauptfriedhofs Recoleta eingeäschert und soll früheren Vermutungen zufolge unbemerkt von der Öffentlichkeit auch dort beigesetzt worden sein.[3][4] Nach Angaben seines Enkels Roberto Yáñez befindet sich die Bestattungsurne Honeckers jedoch ebenso wie die Urne mit der Asche seiner Frau Margot († 2016) im Besitz eines Freundes der Familie.[5] Die Datenbank des Friedhofs nennt als Tag der Kremierung den 30. Mai 1994 und bestätigt die Mitnahme der Asche nach außerhalb.[6] Hans Modrow sprach sich 2018 dafür aus, Honecker endgültig auf dem chilenischen Friedhof beisetzen zu lassen und keinesfalls nach Deutschland überzuführen.[7]

Siehe auch

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Literatur

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  • León León, Marco Antonio: Sepultura sagrada, tumba profana. Los espacios de la muerte en Santiago de Chile, 1883-1932. DIBAM. Santiago 1997.
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Commons: Cementerio General de Santiago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pablo Neruda: cuatro entierros y una muerte aún sin aclarar. In: ABC, 27. April 2016; Neruda y la oveja. In: Semana, 14. November 1982; beide abgerufen am 23. September 2023 (spanisch).
  2. Marcelo Villalba: Los secretos del museo flotante el Huáscar. Televisión Universidad de Concepción, 15. Februar 2024 (spanisch, Minute 1), abgerufen am 5. Mai 2024.
  3. Ed Stuhler: Margot Honecker. Eine Biografie. Ueberreuther, Wien 2003, S. 210.
  4. Noch einmal DDR am Grab. In: Rheinische Post, 8. Mai 2016, abgerufen am 13. August 2021.
  5. Erich und Margot Honecker noch nicht beigesetzt. In: Nordkurier, 8. September 2018; Honeckers werden nicht in Berliner Gedenkstätte beigesetzt. In: Nordkurier, 25. Oktober 2018; beide abgerufen am 15. August 2021.
  6. Buscador de sepultados (Grabstellensuche) des Cementerio General de Recoleta, konsultiert am 16. August 2021 (spanisch).
  7. Hansjörg Friedrich Müller: Auf der Suche nach Honeckers letzter Ruhe. In: Neue Zürcher Zeitung, 12. September 2018, abgerufen am 5. April 2023.

Koordinaten: 33° 24′ 49,6″ S, 70° 38′ 55,5″ W