Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix 2012
Der Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix 2012 fand am 3. Juni auf dem Raceway at Belle Isle in Detroit, Michigan, Vereinigte Staaten statt und war das sechste Rennen der IndyCar-Series-Saison 2012.
Renndaten | ||
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6. von 15 Rennen der IndyCar Series 2012 | ||
Name: | Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix | |
Datum: | 3. Juni 2012 | |
Ort: | Detroit, Michigan, Vereinigte Staaten | |
Kurs: | Raceway at Belle Isle | |
Länge: | 199,881 km in 60 Runden à 3,331 km
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Geplant: | 299,811 km in 90 Runden à 3,331 km | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Scott Dixon | Target Chip Ganassi Racing |
Zeit: | 1:10,3162 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Justin Wilson | Dale Coyne Racing |
Zeit: | 1:12,0651 min (Runde 9) | |
Podium | ||
Erster: | Scott Dixon | Target Chip Ganassi Racing |
Zweiter: | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing |
Dritter: | Simon Pagenaud | Schmidt Hamilton Motorsports |
Berichte
BearbeitenHintergrund
BearbeitenNach dem Indianapolis 500 führte Will Power in der Fahrerwertung mit 36 Punkten Vorsprung auf Hélio Castroneves und James Hinchcliffe. Bei den Motorenherstellern führte Chevrolet mit 9 Punkten vor Honda und mit 22 Punkten vor Lotus.
In der Woche vor dem Grand Prix gab IndyCar-CEO Randy Bernard bekannt, dass einige Teamchefs versuchen würden, seine Entlassung zu erwirken.[1] Am Samstag vor dem Rennen gab es ein Treffen zwischen Bernard und den Teameigentümern, bei denen die Teambesitzer Bernard schließlich ihre Unterstützung signalisierten.[2]
Da beim Indianapolis 500 aufgrund dessen Sonderstellung im Rennkalender keine Strafen für vorzeitigen Motorenwechsel verhängt worden waren,[3] wurden diese beim Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix nachgeholt. Dies betraf Graham Rahal und Simona de Silvestro.[4]
Im Vergleich zum letzten Rennen gab es einige Änderungen im Starterfeld. Die Teilnehmerzahl sank von 33 auf 25 Fahrer. Alle Piloten und Teams, die in dieser Saison nur beim Indianapolis 500 an den Start gegangen waren, waren nicht mehr mit dabei. Zudem hatte Dragon Racing sein Team reduziert. Statt zwei Autos, setzte das Team ab dieser Veranstaltung nur noch eins ein. Sébastien Bourdais sollte die Nicht-Ovalkurse und Katherine Legge die Ovalkurse bestreiten. Der Grund für die Reduktion auf ein Fahrzeug war der Wechsel des Teams vom Motorenhersteller Lotus zu Chevrolet, der zum Zeitpunkt dieses Rennens nur Kapazitäten für 13 Fahrzeuge außerhalb des Indianapolis 500 hatte.[5] Lotus trat bei diesem Rennen erstmals nur mit einem Fahrzeug an.[6]
Mit Castroneves (zweimal), Dario Franchitti, Tony Kanaan und Justin Wilson (je einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
BearbeitenIm ersten Training setzten nur 9 von 25 Piloten eine Zeit, da es auf der Strecke sehr nass war. Takuma Satō fuhr die schnellste Runde vor Rubens Barrichello und Wilson.[7] Im zweiten Training, das unter trockenen Bedingungen stattfand, erzielte Power die Bestzeit vor Wilson und Ryan Briscoe. Das Training wurde nach einem Dreher Scott Dixons und nach dem Ausrollen von de Silvestro zweimal unterbrochen.[8]
Im dritten Training übernahm Dixon die Spitzenposition vor Power und Ryan Hunter-Reay. Die Sitzung wurde dreimal unterbrochen. Zweimal wegen Drehers von Briscoe bzw. Franchitti und einmal wegen eines Abflugs von Oriol Servià. Servià beschädigte sich sein Auto dabei so sehr, dass er nicht mehr zurück auf die Strecke fuhr.[9]
Qualifying
BearbeitenDer erste Abschnitt des Zeitentrainings wurde in zwei Gruppen ausgetragen. Die sechs schnellsten Piloten jeder Gruppe kamen ins zweite Segment. Die restlichen Startpositionen wurden aus dem Ergebnis des ersten Qualifyingabschnitts bestimmt, wobei den Fahrern der ersten Gruppe die ungeraden Positionen ab 13, und den Fahrern der zweiten Gruppe die geraden Positionen ab 14 zugewiesen wurden. In der ersten Gruppe fuhr Dixon die schnellste Runde, in der zweiten Gruppe war Power der schnellste Pilot.
Im zweiten Segment der Qualifikation qualifizierten sich die sechs schnellsten Fahrer für den finalen Abschnitt. Power erzielte die schnellste Runde. Im letzten Abschnitt, dem so genannten Firestone Fast Six, war Dixon der schnellste vor Power. Die beiden Piloten trennten 4,4 tausendstel Sekunden voneinander. Damit erzielte zum ersten Mal in dieser Saison kein Penske-Pilot die Pole-Position. Die Top 6 komplettierten Alex Tagliani, Simon Pagenaud, E. J. Viso und Hunter-Reay.[10]
Abschlusstraining
BearbeitenIm Abschlusstraining am Sonntagmorgen war Graham Rahal der schnellste Fahrer auf der Strecke. Zweiter wurde sein Teamkollege Dixon vor Power.[11]
Rennen
BearbeitenBeim Start behielt Dixon die Führung vor Power und Pagenaud.[12] Tagliani, der ursprünglich vom dritten Platz aus ins Rennen gehen sollte, blieb mit Elektrikproblemen in der Box stehen und fuhr dem Feld schließlich hinterher.[13] In der ersten Runde gab es einen Unfall von Wilson. Dabei beschädigte er sich die Radaufhängung. Nach einem längeren Reparaturstopp nahm er das Rennen wieder auf.[13] Er erzielte die schnellste Runde des Rennens. Nach insgesamt 28 Runden musste er das Fahrzeug jedoch mit technischen Problemen endgültig abstellen.
In der Anfangsphase setzten sich Dixon und Power an der Spitze vom restlichen Feld ab. Pagenaud distanzierte Dixon um etwa 14 Sekunden. Dahinter gab es eine größere Lücke zu Viso, der in dieser Phase bis zu 35 Sekunden Rückstand auf Dixon hatte. Da Überholmanöver auf der Strecke schwierig waren, hielt Viso auf Platz vier liegend bis zu zwölf Fahrzeuge hinter sich auf.[12] Direkt hinter Viso lag Hunter-Reay. In der zehnten Runde versuchte Briscoe an Hunter-Reay vorbeizugehen, doch dieser blockierte den Überholversuch. Hunter-Reay wurde dafür von der Rennleitung verwarnt. In der 28. Runde, als Viso an die Box ging, kam Hunter-Reay schließlich an ihm vorbei.[14] Die Führenden Dixon und Power gingen in der 32. Runde an die Box. Dabei behielten sie die ersten zwei Positionen in unveränderter Reihenfolge.[12] Zu diesem Zeitpunkt waren Rubens Barrichello, Bourdais und James Jakes bereits mit technischen Problemen ausgeschieden.
Kurz vor Rennhalbzeit kam es in der 39. Runde zu zwei unabhängig voneinander entstandenen Unfällen, die zunächst eine Gelbphase auslösten. Satō war in Kurve 12 aggressiv über die Curbs gefahren und verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er landete in der Streckenbegrenzung.[15] Zeitgleich war James Hinchcliffe in Kurve 7 in die Streckenbegrenzung gefahren. Der Auslöser hierfür war sich lösender Streckenbelag. Hinchcliffe war wütend und äußerte sich folgendermaßen: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich kam um die Ecke. Plötzlich sah ich, dass die Strecke aufgebrochen war. Ein Stück davon geriet unter mein Auto und ich konnte nicht mehr einlenken. Bereits in der Runde zuvor traf ich in Kurve neun ein Stück, das von Graham Rahal hochgeschleudert wurde. Es ist ein Witz.“[16] Hinchcliffe verglich die Situation zudem mit Russisch Roulette.[12]
Der Asphalt war in mehreren Streckenabschnitten ähnlich beschädigt wie in der Kurve, wo Hinchcliffe verunfallte. Renndirektor Beaux Barfield unterbrach das Rennen schließlich in der 45. Runde mit der roten Flagge. Als Auslöser für den sich lösenden Streckenbelag vermutete Franchitti das hohe Griplevel des Dallara DW12.[16] Der defekte Streckenbelag wurde entfernt und durch neuen ersetzt. Nach circa zwei Stunden wurde das Rennen wieder aufgenommen. Die Renndistanz wurde jedoch von 90 auf 60 Runden reduziert, sodass noch 15 Runden zu absolvieren waren. Als das Rennen wieder aufgenommen wurde, setzte leichter Regen ein. Das Fahren auf Slicks war aber weiterhin möglich.[13]
Dixon führte das Feld vor dem Restart vor Power, Pagenaud, Kanaan, Castroneves und Franchitti an. Dixon behielt beim Restart die Führung, Power wurde von Pagenaud überholt. Franchitti verbesserte sich auf den vierten Platz.[13] In Kurve sechs kollidierten schließlich Castroneves und Ed Carpenter. Zudem drehte sich Josef Newgarden. Es kam somit zu einer weiteren Gelbphase.[15] Beim Restart behielt Franchitti abermals die Führung. Sein Teamkollege Franchitti ging an Power und Pagenaud vorbei und übernahm den zweiten Platz. Es kam allerdings erneut zu einer Gelbphase, da Viso und Marco Andretti in Kurve fünf kollidiert waren. Beim folgenden Restart blieben die Positionen an der Spitze unverändert.[13]
Dixon erzielte schließlich einen Start-Ziel-Sieg vor Franchitti und Pagenaud. Nach drei zweiten Plätzen in den vorherigen Rennen war es Dixons erster Saisonsieg. Für Ganassi war es wie im vorherigen Rennen ein Doppelsieg. Es das erste Mal seit dem Einstieg von mehreren Motorenherstellern, dass die ersten drei Piloten allesamt den gleichen Motor verwendeten. Beim Heimrennen von Chevrolet lagen drei Honda-Motoren vorne.[13] Franchitti absolvierte das Rennen mit einer Virusgrippe.[12]
Die Top-10 komplettierten Power, Servià, Kanaan, Hunter-Reay, Charlie Kimball, Mike Conway und Tagliani.
In der Fahrerwertung behielt Power die Führung. Dixon übernahm den zweiten Platz von Castroneves, der auf den dritten Platz zurückfiel. Bei den Herstellern blieben die Positionen unverändert.
Meldeliste
BearbeitenAlle Teams und Fahrer verwendeten das Chassis Dallara DW12 mit einem Aero-Kit von Dallara und Reifen von Firestone.
Quelle:[17]
Klassifikationen
BearbeitenQualifying
Bearbeiten- Anmerkungen
- ↑ Graham Rahal wurde aufgrund eines vorzeitigen Motorenwechsels um 10 Positionen nach hinten versetzt.
- ↑ Simona de Silvestro wurde aufgrund eines vorzeitigen Motorenwechsels um 10 Positionen nach hinten versetzt.
Quellen: [18]
Rennen
BearbeitenQuellen: [19]
Führungsabschnitte
BearbeitenAbschnitt | Runden | Fahrer |
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1 | 1–60 | Scott Dixon |
Quellen: [19]
Gelbphasen
BearbeitenNr. | Dauer | Runden | Grund für Gelbphase |
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1 | 40–44 | 5 | Kontakt: James Hinchcliffe (#27) in Kurve 7, Takuma Satō (#15) in Kurve 12. Rote Flagge in Runde 45 für Reparaturen an der Strecke |
2 | 45–46 | 2 | Neustart nach roter Flagge |
3 | 48–50 | 3 | Kontakt: Hélio Castroneves (#3) und Ed Carpenter (#20). Dreher: Josef Newgarden (#67) |
4 | 52–53 | 2 | Kontakt: E. J. Viso (#5) und Marco Andretti (#26) in Kurve 5 |
Quellen: [19]
Punktestände nach dem Rennen
BearbeitenFahrerwertung
BearbeitenDie Punktevergabe wird hier erläutert.
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Herstellerwertung
BearbeitenPos. | Hersteller | Punkte |
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1. | Chevrolet | 48 |
2. | Honda | 42 |
3. | Lotus | 24 |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Pete Fink: „IndyCar-Chef soll gefeuert werden!“ Motorsport-Total.com, 30. Mai 2012, abgerufen am 7. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Kriegsbeil begraben, keine Revolution“. Motorsport-Total.com, 4. Juni 2012, abgerufen am 7. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Keine Motorenstrafen beim Indy 500“. Motorsport-Total.com, 27. April 2012, abgerufen am 22. Mai 2012.
- ↑ Pete Fink: „Strafen: Rahal und de Silvestro nach hinten“. Motorsport-Total.com, 2. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Dragon: Bourdais und Legge teilen sich Cockpit“. Motorsport-Total.com, 31. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Dragon: Bourdais und Legge teilen sich Cockpit“. Motorsport-Total.com, 31. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Regen in Detroit: Sato vor Barrichello“. Motorsport-Total.com, 1. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Zurück zur Normalität: Power in Detroit vorne“. Motorsport-Total.com, 1. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Detroit: Dixon ärgert Power“. Motorsport-Total.com, 2. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Pete Fink: „Detroit: Dixon schnappt Power die Pole weg!“ Motorsport-Total.com, 2. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Mario Fritzsche: „Warmup in Detroit: Rahal schneller als Dixon und Power“. Motorsport-Total.com, 3. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ a b c d e David Goricki: “After lengthy delay, Scott Dixon wins Belle Isle Grand Prix”. detroitnews.com, 3. Juni 2012, ehemals im ; abgerufen am 6. Juni 2012 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b c d e f Mario Fritzsche: „Chaos auf der Belle Isle: Dixon gewinnt Detroit-Marathon“. Motorsport-Total.com, 4. Juni 2012, abgerufen am 6. Juni 2012.
- ↑ Curt Cavin: “IndyCar Izod Series: Ryan Hunter-Reay caught in a sandwich on tight course at Belle Isle”. indystar.com, 4. Juni 2012, ehemals im ; abgerufen am 6. Juni 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Philipp Schajer: „IndyCar - Dixon gewinnt in Detroit“. Brüchiger Asphalt sorgt für Probleme. Motorsport-Magazin.com, 4. Juni 2012, abgerufen am 6. Juni 2012.
- ↑ a b Mario Fritzsche: „Chaos in Detroit: Rote Flagge“. Motorsport-Total.com, 3. Juni 2012, abgerufen am 6. Juni 2012.
- ↑ „Entry List - Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix“. indycar.com, 30. Mai 2012, ehemals im ; abgerufen am 3. Juni 2012 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ “IZOD IndyCar Series – Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix – QUALIFYING RESULTS”. indycar.com, 2. Juni 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2012; abgerufen am 3. Juni 2012 (englisch).
- ↑ a b c “OFFICIAL BOX SCORE – Chevrolet Detroit Belle Isle Grand Prix”. (PDF; 144 kB) indycar.com, 3. Juni 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juli 2012; abgerufen am 6. Juni 2012.