Chloé Dygert

US-amerikanische Radsportlerin
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Chloé Dygert Owen (geb. Dygert; * 1. Januar 1997 in Brownsburg) ist eine US-amerikanische Radsportlerin, die auf Bahn und Straße aktiv ist.

Chloé Dygert
Chloé Dygert als Weltmeisterin in der Einerverfolgung (2018)
Chloé Dygert als Weltmeisterin
in der Einerverfolgung (2018)
Zur Person
Vollständiger Name Chloé Dygert Owen
UCI-Id 10010971690
Geburtsdatum 1. Januar 1997 (27 Jahre)
Geburtsort Brownsburg
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Disziplin Straße/Bahn
Fahrertyp Zeitfahrerin
Körpergröße 176 cm
Renngewicht 66 kg
Zum Team
Aktuelles Team Canyon//SRAM Racing
Funktion Fahrerin
Internationale Team(s)
2016–2019
2021–
Twenty16-Ridebike / Sho-Air Twenty20
Canyon//SRAM Racing
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
2021 Bronze – Mannschaftsverfolgung
2016 Silber – Mannschaftsverfolgung
2024 Bronze – Einzelzeitfahren
2024 Gold – Mannschaftsverfolgung
Weltmeisterschaften
2017, 2018, 2020, 2023 Regenbogentrikot – Einerverfolgung
2016, 2017, 2018, 2020 Regenbogentrikot – Mannschaftsverfolgung
2019, 2023 Regenbogentrikot – Einzelzeitfahren
Letzte Aktualisierung: 24. September 2024
Der WM-Vierer von 2020 mit Lilly Williams, Emma White, Chloé Dygert und Jennifer Valente
Dygerts Markenzeichen: pinkfarbene Strümpfe

Sportliche Laufbahn

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Chloé Dygert war von Kind an sehr sportlich und spielte vor allem Basketball. Mit dem Radsport begann sie ernsthaft erst 2013 nach einer Schulterverletzung, musste jedoch nach einer weiteren Verletzung beim Basketball erneut aussetzen. 2015 wurde sie nationale Junioren-Meisterin, in Straßenrennen und Einzelzeitfahren, sowie zweifache Junioren-Weltmeisterin in denselben Disziplinen. Daraufhin erhielt sie eine Einladung vom US-amerikanischen Radsportverband USA Cycling.[1]

Im März 2016 startete Dygert bei den Bahn-Weltmeisterschaften in London als Mitglied des US-amerikanischen Bahn-Vierers in der Mannschaftsverfolgung; das Team wurde Weltmeister. Erfahrene Fahrerinnen wie Sarah Hammer lobten ihre Einstellung, und die ehemalige Radsportlerin Kristin Armstrong sagte über Dygert, diese sei ein „Naturtalent“. Im selben Jahr wurde die 19-jährige Dygert für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert, wo sie eine Silbermedaille in der Mannschaftsverfolgung errang. Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2017 in Hongkong wurde sie ein zweites Mal Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Kelly Catlin, Jennifer Valente und Kimberly Geist, und sie holte sich den WM-Titel in der Einerverfolgung. Im Mai 2017 errang sie ihren ersten Panamerikatitel, im Einzelzeitfahren auf der Straße.

Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2018 errang Chloé Dygert zwei Titel: gemeinsam mit Kelly Catlin, Jennifer Valente und Kimberly Geist in der Mannschaftsverfolgung sowie in der Einerverfolgung. Der Sieg in der Einerverfolgung gelang ihr in überragender Manier: Sowohl in der Qualifikation wie auch im Finale (3:20,060 Minuten) fuhr sie Weltrekord; im Finale holte sie dabei die Zeitfahr-Weltmeisterin auf der Straße, die Niederländerin Annemiek van Vleuten, ein. Bei den Panamerikaspielesiegern 2019 errang sie Gold im Einzelzeitfahren.

2020 stellte Dygert bei den Bahnweltmeisterschaften in Berlin mit 3:16,937 Minuten einen neuen Weltrekord in der Einerverfolgung auf und wurde in dieser Disziplin Weltmeisterin, ebenso mit Jennifer Valente, Lily Williams und Emma White in der Mannschaftsverfolgung. Bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2020 in Imola trat sie zur Titelverteidigung als Weltmeisterin im Einzelzeitfahren an. Während des Wettbewerbs erlitt sie einen Sturz, bei dem sie über eine Leitplanke stürzte. Sie erlitt eine klaffende Schnittwunde am Bein und musste operiert werden.[2]

Nach dem Ende der Saison 2020 schloss sich Dygert ab 2021 für vier Jahre dem UCI Women’s WorldTeam Canyon SRAM Racing an. Sie erklärte, dass für diese Wahl seien die Freiheiten ausschlaggebend gewesen seien, die das Team ihr für das Bahnwettbewerbe gebe.[3]

Bei den Olympischen Spielen in Tokio errang Dygert gemeinsam mit Megan Jastrab, Jennifer Valente, Emma White und Lily Wiliams die Bronzemedaille in der Mannschaftsverfolgung und wurde im selben Jahr US-amerikanische Meisterin im Einzelzeitfahren.

2022 bestritt sie ein einziges Rennen, nämlich den Omloop Het Nieuwsblad, dann infizierte sie sich mit dem Epstein-Barr-Virus. Zudem hielten starke Schmerzen aufgrund ihres Sturzes 2020 in Imola an, und sie musste erneut mehrfach operiert werden. Im November 2022 erklärte sie, dass sie nun bereit sei, in den Rennsport zurückzukehren. Ihr Ziel sei es, sich für die Bahnwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris zu qualifizieren.[4] Zum Jahresende wurde sie wegen einer Tachykardie am Herzen operiert, diese nicht lebensbedrohliche Anomalie behinderte Dygart seit 2015.[5] Erst im Mai 2023 ging sie erneut bei einem Radrennen an den Start. Im August des Jahres ging sie bei den Bahnweltmeisterschaften in Glasgow an den Start und holte zum vierten Mal den Titel in der Einerverfolgung.

2024 wurde Dygerts Saison wiederum durch eine Reihe gesundheitlicher Probleme geprägt, so dass sie nur drei Renntage in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris absolvieren konnte, für die sie beim amerikanischen Verband durch ihren WM-Sieg gesetzt war.[6][7] Im olympischen Einzelzeitfahren stürzte sie bei regnerischen Verhältnissen und holte dennoch die Bronzemedaille, nur eine Sekunde hinter der zweitplatzierten Fahrerin.[8] Im Straßenrennen belegte sie den 15. Platz. Nach den Straßenradsportwettbewerben wurde sie auch auf der Bahn eingesetzt, wo sie mit dem US-amerikanischen Team Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung wurde. Im Einzelzeitfahren der Tour de France Femmes verpasste sie den Etappensieg nur um fünf Sekunden. Bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften im September stand sie als Dritte im Einzelzeitfahren erneut auf dem Podium.

Diverses

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Seit November 2016 ist sie mit dem Radrennfahrer Logan Owen verheiratet.[9]

Im November 2020 entschuldigte sich Dygart für ihr Verhalten in den sozialen Medien und erklärte, dass der Radsport für jeden offen sein sollte, unabhängig von der Hautfarbe, dem Geschlecht, der sexuellen Orientierung und Hintergrund. Wie das Team Canyon SRAM stehe sie für Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung. Angenommener Hintergrund für diese Entschuldigung waren ihre „Likes“ für Beiträge auf sozialen Medien, die als Ablehnung der Black-Lives-Matter-Bewegung und Transgender-Personen verstanden wurden.[10]

2016
2017
2018
2019
2020
2021
2023
2024
2015
  •   Junioren-Weltmeisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
  •   US-amerikanische Junioren-Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
2017
  •   Panamerikameisterin – Einzelzeitfahren
2018
2019
2021
  •   US-amerikanische Meisterin – Einzelzeitfahren
2023
2024
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Commons: Chloé Dygert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 19-year-old Chloe Dygert ready to chase gold at Rio Olympics. In: nbcolympics.com. 20. Juli 2016, archiviert vom Original am 4. August 2016; abgerufen am 4. August 2016 (englisch).
  2. Joachim Logisch: Dygert wurde nach ihrem schweren Sturz erfolgreich operiert. In: radsport-news.com. 25. September 2020, abgerufen am 25. September 2020.
  3. Dygert unterschreibt für vier Jahre bei Canyon-SRAM. In: radsport-news.com. 10. November 2010, abgerufen am 15. November 2020.
  4. Peter Maurer: Dygert: “2023 soll ein gutes Jahr werden“. In: radsport-news.com. 13. November 2022, abgerufen am 15. November 2022.
  5. Dygert wegen Herzrhythmusstörung operiert. In: radsport-news.com. 1. Dezember 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  6. 'There were times when I thought I wasn’t going to make it' – Chloé Dygert ready for third Olympic Games. CyclingNews, 21. Juli 2024; (englisch).
  7. USA selecteerde zes atleten voor de Spelen. In: baanwacht.nl. 13. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024 (niederländisch).
  8. 'I just didn't set it up right' - No excuses for Chloé Dygert as crash sees gold medal hopes disappear in Olympic time trial. CyclingNews, 28. Juli 2024; (englisch).
  9. John Becerra: Owen cycling success "almost overwhelming". She also got married to fellow standout pro cyclist and Bremerton native Logan Owen a little over a month ago. Kitsap Sun, 19. Dezember 2016, abgerufen am 2. Januar 2018.
  10. Chloe Dygert apologises for social media conduct. In: cyclingnews.com. 15. November 2020, abgerufen am 15. November 2020 (englisch).