Christlich-Soziale Bürger
Christlich-Soziale Bürger (CSB; in Garmisch-Partenkirchen: Christlich Soziales Bündnis) ist der Name von Wählervereinigungen in mehreren bayerischen Städten. Sie entstanden durch Abspaltungen aus der CSU und konnten bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 in mehrere Kommunalparlamente einziehen. In Garmisch-Partenkirchen wurde Bürgermeister Thomas Schmid (früher CSU, jetzt CSB) wiedergewählt.
Nicht in diesem Kontext steht eine Wählervereinigung gleichen Namens in Küps im Landkreis Kronach, die schon seit Jahrzehnten existiert und zeitweise Listenverbindungen mit der CSU einging.
Gründung der CSB
BearbeitenIn Regensburg versuchte die CSU-Stadtratsfraktion im März 2007, ihr Mitglied Thomas Fürst (* 1971) auszuschließen, dem Machtstreben und Nähe zum Rechtsextremismus vorgeworfen wurden.[1] Dies war Auslöser einer Spaltung der CSU, aus der die CSB hervorging. Fürst trat aus der CSU aus,[2] wurde aber nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, Spitzenkandidat der CSB, sondern war für deren Kommunalwahlliste als Berater tätig. Maßgebliches Zugpferd der Regensburger CSB ist der ehemalige CSU-Stadtrat Dr. Gero Kollmer. Kollmer gilt als vehementer Gegner des Oberbürgermeisters Hans Schaidinger und des CSU-Fraktionsvorsitzenden Schlegl.
In Coburg traten am 13. April 2007 sieben bisherige CSU-Stadträte aus der Fraktion aus und gründeten die neue CSB-Fraktion. Als Grund gaben sie eine von unsachlichen persönlichen Angriffen geprägte Streit- und Diskussionskultur innerhalb der CSU-Fraktion an. Die Mitglieder der CSB-Fraktion bekundeten die Absicht, Mitglieder der CSU zu bleiben. Die Wählergruppe Christlich-Soziale Bürger Coburg e.V. wurde am 13. Mai 2007 gegründet.[3] Da der CSU-Stadtverband Coburg zwischenzeitlich ein Ausschlussverfahren gegen die auf der Liste der CSB zur Kommunalwahl 2008 kandidierenden Personen beantragt hatte, erklärten drei der vier neugewählten CSB-Stadträte sowie einige weitere CSB-Kandidaten am 8. März 2008 ihren Austritt aus der CSU.[4]
In Garmisch-Partenkirchen war Thomas Schmid, damals CSU, 2002 zum Bürgermeister gewählt worden. Aufgrund von Differenzen um seinen Führungsstil stellte die CSU für die Wahl 2008 einen anderen Kandidaten auf. Daraufhin trat Schmid aus der CSU aus.[5] Am 30. August 2007 wurde der Verein „CSB – Christlich Soziales Bündnis e. V. – Bürger für Garmisch-Partenkirchen“ gegründet, dessen Vorsitzender Thomas Schmid ist.
Ergebnisse der Kommunalwahl 2008
BearbeitenStadträte und Gemeinderäte
Bearbeiten- Garmisch-Partenkirchen: 33,84 % der Stimmen, 11 Sitze. Die CSB ist die größte Fraktion im neuen Gemeinderat.[6]
- Coburg, Stadtrat: 9,65 % der Stimmen, 4 Sitze[7]
- Regensburg, Stadtrat: 3,85 % der Stimmen, 2 Sitze[8]
- Sinzing, Gemeinderat: 6,40 % der Stimmen, 1 Sitz[9]
Kreistage
Bearbeiten- Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 11,71 % der Stimmen, 7 Sitze[10]
Oberbürgermeister und Bürgermeister
BearbeitenGewählte Kandidaten
Bearbeiten- Garmisch-Partenkirchen: Thomas Schmid wurde im ersten Wahlgang mit 52,20 % der Stimmen gewählt.[11] Der CSU-Kandidat Max Wank erreichte 17,08 % der Stimmen.
Unterlegene Kandidaten
BearbeitenHier werden nur Kandidaten aus Städten ab 25.000 Einwohnern aufgelistet.
Ergebnisse der Kommunalwahl 2014
BearbeitenStadträte und Gemeinderäte
Bearbeiten- Garmisch-Partenkirchen: 21,96 % der Stimmen, 7 Sitze.[13]
- Coburg, Stadtrat: 9,54 % der Stimmen, 4 Sitze[14]
- Regensburg, Stadtrat: 1,48 % der Stimmen, 1 Sitz[15]
Kreistage
Bearbeiten- im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erreichte die gemeinsame Liste von CSB und Freie Landkreisbürger (FLB) 10,22 % der Stimmen und damit 6 Sitze[16]
Landräte
BearbeitenUnterlegene Kandidaten
Bearbeiten- im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erreichte Johann Eitzenberger als Kandidat von CSB und FLB 15,53 % der Stimmen[17]
Oberbürgermeister
BearbeitenUnterlegene Kandidaten
BearbeitenHier werden nur Kandidaten aus Städten ab 25.000 Einwohnern aufgelistet.
Weblinks
BearbeitenHomepages der CSB
BearbeitenBerichte über die CSB
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Spiegel online vom 28. März 2007, Spiegel online vom 5. Mai 2007
- ↑ Nach Fürsts Austritt: Kein Ende im Regensburger CSU-Streit in Sicht ( vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) Mittelbayerische Zeitung online vom 27. August 2007
- ↑ csb-coburg.de
- ↑ Pressemitteilung:Gründungserklärung ( des vom 17. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 21 kB), Video
- ↑ Bericht des Bayerischen Rundfunks ( vom 5. März 2008 im Internet Archive), Offener Brief von Thomas Schmid zu seinem CSU-Austritt ( vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)
- ↑ Politische Kommunikation erfolgreich angewandt – Fall-Studie am Beispiel der CSB, Garmisch-Partenkirchen ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Vorläufiges Wahlergebnis - Stadtratswahl am 02.03.2008 ( vom 5. März 2008 im Internet Archive)
- ↑ Vorläufiges Wahlergebnis - Stadtratswahl am 02.03.2008 ( vom 5. März 2008 im Internet Archive)
- ↑ 2014 Band 93 von Bayerisches Jahrbuch (Seite 301)
- ↑ 2014 Band 93 von Bayerisches Jahrbuch (Seite 384)
- ↑ Politische Kommunikation erfolgreich angewandt – Fall-Studie am Beispiel der CSB, Garmisch-Partenkirchen ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ 8,69 % für Gerhard Amend ( vom 9. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ buergerservice.gapa.de ( vom 19. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ coburg-waehlt.de
- ↑ regensburg.de ( vom 24. September 2015 im Internet Archive)
- ↑ Vorläufiges Ergebnis zur Kreistagswahl 2014 am 16.03.2014 Landkreis Garmisch-Partenkirchen ( vom 22. März 2014 im Internet Archive), Vorläufiges Ergebnis zur Kreistagswahl 2014 am 16.03.2014 Landkreis Garmisch-Partenkirchen ( vom 22. März 2014 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Ergebnis zur Landratswahl 2014 am 16.03.2014 Landkreis Garmisch-Partenkirchen ( vom 22. März 2014 im Webarchiv archive.today)
- ↑ coburg-waehlt.de