Christoph Berger (* 21. April 1962) ist ein Schweizer Kinderarzt. Er ist Chefarzt der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Kinderspital Zürich. Schweizweit bekannt wurde er während der COVID-19-Pandemie als er die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) präsidierte. Er war von 2015 bis 2023 deren Präsident.

Medizinische Tätigkeit

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Berger studierte von 1982 bis 1989 Medizin an der Universität Zürich, wo er 1992 promoviert wurde. 2002 habilitierte er sich. 2009 wurde er zum Professor für Pädiatrie und pädiatrische Infektionskrankheiten an der Universität Zürich berufen.[1]

Berger ist Facharzt FMH für Pädiatrie und Infektiologie. Er ist Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Kinderspital Zürich.[2][3]

Präsident der EKIF

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Berger gehört seit 2012 der EKIF an, deren Präsident er von April 2015 bis Ende 2023 war.[1][4] Die EKIF ist normalerweise ein Milizgremium, das aus medizinischen Fachpersonen besteht und die Schweizer Behörden in Impffragen berät. Während der COVID-19-Pandemie in der Schweiz von 2020 bis 2022 war Berger als Präsident der EKIF indes vollamtlich mit der Pandemiebekämpfung und der Öffentlichkeitsarbeit dazu beschäftigt; der Bund bezahlte eine Stellvertretung am Kinderspital.[5]

Als öffentliches Gesicht der medizinischen Fachwelt wurde Berger während der Pandemie oft als «Impf-Papst» bezeichnet.[6][7] In dieser Rolle war er heftiger Kritik und vielen persönlichen Angriffen ausgesetzt, so etwa auch auf Twitter unter dem Hashtag #BergerMussWeg.[5] Die Kritik stammte sowohl von Personen, die Berger und der EKIF eine zu grosse Zurückhaltung bei der Abgabe von Impfempfehlungen und damit die vorsätzliche Durchseuchung der Gesellschaft vorwarfen, wie auch von den Impfskeptikern und -gegnern, die in Berger den Vertreter eines staatlichen Impfdiktats erblickten.[5] Er gab sein Amt als Präsident der EKIF Ende 2023 ab und wird bis Ende 2024 das Gremium ganz verlassen.[4][8]

Entführung

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Ende März 2022 wurde Berger während der Pandemie von einem bewaffneten, in der Schweiz lebenden Deutschen, der ihn um Geld erpresste, für eine Stunde entführt. Als Berger dem Entführer zugesichert hatte, die Forderungen zu erfüllen, hat ihn der Täter laufen lassen. Der Täter starb eine Woche später in einem Schusswechsel mit der Polizei. Er hatte finanzielle Probleme, was sein Hauptmotiv war. Auch war er Kritiker der Corona-Massnahmen, der COVID-19-Impfung und hatte einen Hang zu Verschwörungstheorien.[9][10][11][12]

Einzelnachweise

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  1. a b Curriculum vitae von Christoph Berger. (Memento vom 5. Februar 2022 im Internet Archive) In: eicr.uzh.ch. Abgerufen am 9. April 2022.
  2. Der Bundesrat: Ausserparlamentarische Kommissionen: Interessenbindungen. Abgerufen am 9. April 2022.
  3. Berger Christoph. In: Kinderspital Zürich. Abgerufen am 9. April 2022.
  4. a b Felix Straumann, Anke Fossgreen: «Wenn es um die Ferien geht, lassen sich viele dann doch gegen alles Mögliche impfen». In: SonntagsZeitung, 3. November 2024 (Interview).
  5. a b c Simon Hehli: Impfchef Berger und die Bürde des Milizamtes: Er kann es niemandem recht machen. In: NZZ. 6. Januar 2021, abgerufen am 9. April 2022.
  6. Gianna Blum: Impf-Papst Christoph Berger: «Als Experte ist die Aufmerksamkeit toll, als Mensch weniger». In: Blick. 17. Januar 2022, abgerufen am 9. April 2022.
  7. Jacqueline Büchi: Ekif-Chef Christoph Berger – Der Schweizer Impfpapst wird zur Reizfigur. In: Tages-Anzeiger. 8. Dezember 2021, abgerufen am 9. April 2022.
  8. Corona-Pandemie - Impfchef Berger wäre heute zurückhaltender mit Empfehlungen. In: srf.ch. 3. November 2024, abgerufen am 3. November 2024.
  9. Andreas Maurer: «Verdammter Impfstoff, dieses Gift!»: Wie die Entführung des Impfchefs wirklich ablief. In: Watson.ch, CH Media, 19. Januar 2024.
  10. Fabian Baumgartner: Ein gescheiterter Unternehmer entführt den Schweizer Impfchef. Er sagt zu ihm: «Jetzt ist es fertig mit diesem verdammten Impfstoff, diesem Gift». In: Neue Zürcher Zeitung, 19. Januar 2024.
  11. David Sarasin: Zürcher Behörden verpassten es, ein klares Bild des Täters zu vermitteln. In: Tages-Anzeiger, 21. Januar 2024.
  12. Spätabends klingelt der Entführer bei Impfchef Berger. In: Tages-Anzeiger, 13. August 2024 (Podcast, Teil 1–3).