Christuskirche (Mimbach)

Kirchengebäude in Mimbach

Die Christuskirche ist eine protestantische Kirche in Mimbach, einem Stadtteil von Blieskastel im saarländischen Saarpfalz-Kreis. Das Gotteshaus ist Pfarrkirche der Protestantischen Kirchengemeinde Mimbach im Kirchenbezirk (Dekanat) Zweibrücken der Evangelischen Kirche der Pfalz.[1] Die Kirche wird als die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus des 18. Jahrhunderts im ganzen Saarpfalz-Kreis angesehen[2] und ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal aufgeführt.[3]

Christuskirche in Mimbach
Weitere Ansicht der Kirche
Innenraum
Altar und Kanzel
Blick zum Orgelprospekt
Truhenorgel

Geschichte

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Ältester Teil der Kirche ist der untere Teil des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Turms. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde das Kirchengebäude stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass man sich dazu entschloss einen Neubau des Kirchenschiffs in Angriff zu nehmen. Dies geschah in den Jahren 1767 bis 1769. Zu Beginn der Bauarbeiten wurde der mittelalterliche Turm erhöht und erhielt seine charakteristische Haube.[2]

Für das Kirchenschiff und die Turmerhöhung waren zwei unterschiedliche Bauherren verantwortlich: Das Kirchenschiff erbaute der Inhaber des Großen Zehnten, der Graf von der Leyen in Blieskastel, der Turmbau, samt Haube, lag in der Verantwortung des Inhabers des Kleinen Zehnten, der protestantischen Kirchenschaffnei in Zweibrücken. Die Baumaßnahmen erfolgten nach den Plänen des pfalz-zweibrückischen Landbaudirektors und Architekten Philipp Heinrich Hellermann.[2]

Architektur und Ausstattung

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Das Kirchenschiff ist ein einfacher Rechteckbau mit vier Fensterachsen und einem Schopfwalm- bzw. Krüppelwalmdach. Östlich an das Kirchenschiff angebaut ist ein Turm mit quadratischer Grundform. Der Innenraum, mit Kanzel und Altarschranken aus der Erbauungszeit, ist ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche.[2]

Bemerkenswert im Inneren der Kirche ist das Doppelgrabmal von Johann Adluff von Eltz und Blieskastel († 1574) und seiner Ehefrau Katharina von Brandscheid († 1592), das zu den wertvollsten Renaissance-Bildarbeiten der näheren und weiteren Umgebung zählt. Das an der Kirchenostwand angebrachte Grabmal zeigt im Rollwerkrahmen die skulptierten Standfiguren des Ehepaares, eingerahmt von Wappen in Form von Ahnenprobe und Schrifttafeln. Hinweis darauf, wer das Werk geschaffen hat geben die Jahreszahl 1576 und die Initialen HBT auf den Quasten neben dem Kopf der männlichen Figur. Es handelt sich um Hans Bildhauer aus Trier.[2]

Hauptorgel

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Die Orgel wurde 1860 als opus 170 von der Firma E. F. Walcker (Ludwigsburg) erbaut und verfügt über 16 Register verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Das unter Denkmalschutz stehende Instrument ist die erste Walcker-Orgel und damit Kegelladenorgel im Saarland. Das Instrument ist auf einer Empore aufgestellt. Der Spieltisch befindet sich seitlich am Orgelgehäuse.[4]

1965 erfolgte ein tiefgreifender Umbau durch das Orgelbauunternehmen Gebr. Oberlinger Orgelbau (Windesheim)[4], wobei die Orgel, die ursprünglich für einen grundtönigen, romantischen Klang angelegt war in einen spitzen neobarocken Klang überführt wurde. Dies geschah, indem mehrere grundtönige 8′-Register und Streicher durch spitzer klingende 4′, 2′ oder Mixturen ersetzt wurden.[5]

Die Orgel wurde in den Jahren 2016/2017 mit erheblichem finanziellen Einsatz durch die Orgelbaufirma Markus Lenter, Sachsenheim mit Erfolg in ihren optischen und klanglichen Urzustand zurückgebaut, renoviert und restauriert.

I Manual C–f3

1. Principal 8′
2. Viola di Gamba 8′
3. Gedeckt 8′
4. Floete
5. Octav 4′
6. Rohrfloete
7. Quint 2 2/3´
8. Octav
9. Mixtur III
II Manual C–f3
10. Principal 8′
11. Salicional
12. Liebl.Gedeckt 8′
13. Floete
Pedal C–d1
14. Subbass 16′
15. Violonbass 16´
16. Octavbass 8′

Truhenorgel

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Die Kirche verfügt noch über eine weitere Orgel. Es handelt sich um eine einmanualige Truhenorgel des Orgelbauers Peter Frenzel mit 2 (3) Registern. Es gibt eine Bass/Diskant-Teilung zwischen e0 und f0. Das Baujahr ist unbekannt.[6] Im Verlauf der Restaurierung der Hauptorgel (Walcker-Orgel) wurde in dieser Orgel ein original barockes 4′-Register gefunden (Kleingedackt, um 1780). Der Freundeskreis der Walcker-Orgel Mimbach bereitet z. Zt. den Einbau dieses Registers in die Truhenorgel vor, die ein Begleitinstrument des „Chores der Christuskirche Mimbach“ darstellt.

Manual C–f3

1. [Gedackt] 8′ (ohne Registerzug)
2. [Principal] 2′ B/D (ohne Beschriftung)

Literatur

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  • Bernhard H. Bonkhoff: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. Saarbrücken 1987.
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Commons: Christuskirche (Mimbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kirchenbezirk: Prot. Dekanat Zweibrücken Auf: www.evkirchepfalz.de, abgerufen am 25. Juli 2012
  2. a b c d e Informationen zur Christuskirche Auf: www.blieskastel.de, abgerufen am 26. Juli 2012
  3. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 25. Juli 2012
  4. a b saar-orgelland.de: Mimbach, protestantische Kirche – Hauptorgel (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. Informationen des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Mimbacher Orgel e.V. In: facebook.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2016; abgerufen am 25. Juli 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de-de.facebook.com
  6. saar-orgelland.de: Mimbach, protestantische Kirche – Truhenorgel (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)

Koordinaten: 49° 13′ 36,4″ N, 7° 15′ 58,2″ O